Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Men lichkeit vortrefflich gelang. So konntedenn M. auch nach Besuch der ersten Bürgerschule den Unterricht in der Realschule 2. Ordnung genießen und an derselben 1879 die Abgangsprü- fung ablegen. Familienrücksichten ließen zu seinem Leidwesen eine Fort- setzung der Studien vorderhand nicht zu, und so erlernte M. den Buch- handel in Leipzig. Als Gehilfe weilte er den Sommer 1882 in London, kehrte dann nach Leipzig zurück, be- reitete sich hier seit 1883 autodidak- tisch und 1884-85 durch den Besuch der Oberprima des Realgymnasiums in Borna auf die Universität vor u. studierte darauf 1885-87 in Leipzig, 1887-88 in München u. dann wieder in Leipzig Germanistik, Literatur, Geschichte u. Philosophie. Jm Jahre 1889 wurde er auf Grund seiner Schrift "Das reichsstädtische, beson- ders Nürnberger Söldnerwesen im 14. und 15. Jahrhundert" in Leipzig zum Dr. phil. promoviert, und trat dann als Redakteur für Literatur u. Geschichte in die Redaktion von Brock- haus' Konversationslexikon ein, der er noch jetzt angehört. Er besorgte kritische Ausgaben von Werken, Dich- tungen und anderen Schriften deut- scher Dichter und Historiker, schrieb volkstümliche Biographien über Hauff und Uhland und außerdem S: Retter Mendthal, Siegfried, geb. am S: Kaiser Friedrich III. Mene, Viola, Pseudon. für Lola Men Mengden, Alexander Freiherr von, wurde am 29. Febr. a. St. 1852 S: Gedichte, 1890. Menger, Rudolf, geb. am 26. Mai *
Men lichkeit vortrefflich gelang. So konntedenn M. auch nach Beſuch der erſten Bürgerſchule den Unterricht in der Realſchule 2. Ordnung genießen und an derſelben 1879 die Abgangsprü- fung ablegen. Familienrückſichten ließen zu ſeinem Leidweſen eine Fort- ſetzung der Studien vorderhand nicht zu, und ſo erlernte M. den Buch- handel in Leipzig. Als Gehilfe weilte er den Sommer 1882 in London, kehrte dann nach Leipzig zurück, be- reitete ſich hier ſeit 1883 autodidak- tiſch und 1884‒85 durch den Beſuch der Oberprima des Realgymnaſiums in Borna auf die Univerſität vor u. ſtudierte darauf 1885‒87 in Leipzig, 1887‒88 in München u. dann wieder in Leipzig Germaniſtik, Literatur, Geſchichte u. Philoſophie. Jm Jahre 1889 wurde er auf Grund ſeiner Schrift „Das reichsſtädtiſche, beſon- ders Nürnberger Söldnerweſen im 14. und 15. Jahrhundert‟ in Leipzig zum Dr. phil. promoviert, und trat dann als Redakteur für Literatur u. Geſchichte in die Redaktion von Brock- haus’ Konverſationslexikon ein, der er noch jetzt angehört. Er beſorgte kritiſche Ausgaben von Werken, Dich- tungen und anderen Schriften deut- ſcher Dichter und Hiſtoriker, ſchrieb volkstümliche Biographien über Hauff und Uhland und außerdem S: Retter Mendthal, Siegfried, geb. am S: Kaiſer Friedrich III. Mené, Viola, Pſeudon. für Lola Men Mengden, Alexander Freiherr von, wurde am 29. Febr. a. St. 1852 S: Gedichte, 1890. Menger, Rudolf, geb. am 26. Mai *
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lichkeit vortrefflich gelang. So konnte
denn M. auch nach Beſuch der erſten
Bürgerſchule den Unterricht in der
Realſchule 2. Ordnung genießen und
an derſelben 1879 die Abgangsprü-
fung ablegen. Familienrückſichten
ließen zu ſeinem Leidweſen eine Fort-
ſetzung der Studien vorderhand nicht
zu, und ſo erlernte M. den Buch-
handel in Leipzig. Als Gehilfe weilte
er den Sommer 1882 in London,
kehrte dann nach Leipzig zurück, be-
reitete ſich hier ſeit 1883 autodidak-
tiſch und 1884‒85 durch den Beſuch
der Oberprima des Realgymnaſiums
in Borna auf die Univerſität vor u.
ſtudierte darauf 1885‒87 in Leipzig,
1887‒88 in München u. dann wieder
in Leipzig Germaniſtik, Literatur,
Geſchichte u. Philoſophie. Jm Jahre
1889 wurde er auf Grund ſeiner
Schrift „Das reichsſtädtiſche, beſon-
ders Nürnberger Söldnerweſen im
14. und 15. Jahrhundert‟ in Leipzig
zum Dr. phil. promoviert, und trat
dann als Redakteur für Literatur u.
Geſchichte in die Redaktion von Brock-
haus’ Konverſationslexikon ein, der
er noch jetzt angehört. Er beſorgte
kritiſche Ausgaben von Werken, Dich-
tungen und anderen Schriften deut-
ſcher Dichter und Hiſtoriker, ſchrieb
volkstümliche Biographien über Hauff
und Uhland und außerdem
S: Retter
Tod (Schſp.), 1903. ‒ Jm Tod ver-
eint (Tr.), 1903. ‒ Der Eindringling
(Schw.), 1904. ‒ Gedichte, 1905. ‒
Berühmte Kriminalfälle. Nach dem
neuen Pitaval und anderen Quellen,
1.‒6. Bdchn., 1906‒11.
Mendthal, Siegfried, geb. am
30. Septbr. 1827 in Königsberg in
Pr., Amtsgerichtsrat in Memel, ſtarb
daſelbſt im Ruheſtande am 8. No-
vember 1905.
S: Kaiſer Friedrich III.
(Hiſt. Tr.), 1890. ‒ Die Schönſte von
allen. Tante Hannchen (2 Lſp.), 1890.
2. A. 1902. ‒ Rat Mangolf (Lſp.), 1897.
Mené, Viola, Pſeudon. für Lola
Roſenbaum; ſ. d.!
Mengden, Alexander Freiherr
von, wurde am 29. Febr. a. St. 1852
zu Soikina in Jngermanland geboren,
beſuchte das Gymnaſium in Libau
und ſtudierte 1872‒76 in Dorpat die
Rechte. Er lebte dann 1876‒78 als
Auskultant beim Senat in Peters-
burg und als Beamter im Departe-
ment für Landwirtſchaft daſelbſt,
wurde 1878 am Rigaiſchen Landge-
richt beſchäftigt u. 1879 Kreisgerichts-
Sekretär u. auch Hofgerichtsadvokat
in Wenden. Nach Jahresfriſt nahm er
längeren Aufenthalt in Deutſchland.
Seit 1892 lebt er wieder in Livland,
mit der Bewirtſchaftung ſeiner Güter
Zarnau u. Limſchen im Wolmarſchen
Kreiſe beſchäftigt.
S: Gedichte, 1890.
‒ Jm Wolfsmoor (R.), 1893.
Menger, Rudolf, geb. am 26. Mai
1824 zu Drieſen in der Neumark, er-
hielt ſeine Gymnaſialbildung in Zül-
lichau u. Neuſtettin u. ſtudierte dar-
auf in Jena und Berlin Philoſophie
u. Geſchichte. Jn die journaliſtiſche
Laufbahn eintretend, war er zunächſt
Redakteur der „Stettiner Zeitung‟,
ſiedelte darauf nach Berlin über und
gehörte hier eine Zeitlang der Redak-
tion der „Preußiſchen‟ u. der „Natio-
nal-Zeitung‟ an. Dann wirkte er
längere Zeit ausſchließlich literariſch,
wurde ſpäter für das „Berliner Tage-
blatt‟ gewonnen, deſſen verantwort-
licher Redakteur er war, u. gründete
im Herbſt 1875 mit einigen Kollegen
das anfänglich zwar proſperierende,
auf die Dauer nicht lebensfähige Kon-
kurrenzunternehmen: „Neues Ber-
liner Tageblatt‟. Seit 1876 war
M. wieder ausſchließlich mit lite-
rariſchen und kleineren journaliſti-
ſchen Arbeiten beſchäftigt, die ihm
durch eine hochgradige Trübung der
Augen leider vielfach erſchwert wur-
den. Seine Tragödie „Otto III.‟
wurde von dem Verwaltungsrat der
Augsburger Schiller-Stiftung ein-
ſtimmig als preiswürdig anerkannt,
konnte aber den Preis, der ſtatuten-
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