Schwester vom armen Kinde Jesus, siehe M. Gräfin von Schaffgotsch.
*Mecklenburg, Adalbert,
pseud. Adalbert Lenburg, wurde 1823 in Krossen a. d. Oder geb., studierte Medizin und lebte als Dr. med. und praktischer Arzt in Wolgast (Pom- mern), wo er 1874 starb.
S:
Genie und Liebe (Schsp.), o. J. - Faust (Dr. G.), 1860. - Ein Verlorener (Tr.), 1865.
*Mecklenburg, Eugen,
Bruder des Vorigen, geb. am 25. Dezember 1819 zu Krossen, war Alumnus des Joachimsthalschen Gymnasiums in Berlin, widmete sich dem Buchhandel u. gründete 1842 in Berlin eine noch heute bestehende Buchhandlung. Er starb daselbst am 12. Dezember 1873.
S:
Hausse und Baisse, oder: Ein Ehepaar an der Börse (Lsp. nach dem Franz.), 1856. - Das Land der Liebe (Lsp., frei n. d. Franz.), o J.
Medelsky, Joseph,
pseudon. Joseph Werckmann, wurde in Wien geboren und erlernte nach voll- endeter Schulzeit das Tischlerhand- werk. Von Jugend auf für das The- ater begeistert, verbrachte er fast jeden Sonntagabend als Gehilfe auf dem letzten Rang des alten Burgtheaters, u. dort empfing er seine Anregungen, die ihn endlich zur dramatischen Schriftstellerei drängten. Seit dem Jahre 1883 lebt er als Werkführer einer großen Möbelfabrik in Weyer an der Ems, und wenn er auch seit dieser Zeit vollständig auf den The- aterbesuch Verzicht leisten mußte und lediglich an den Theatervorstellungen ab u. zu teilnahm, welche Dilettanten in dem kleinen Städtchen veran- stalteten, so glühte sein altes Feuer für die Bühne dennoch weiter fort. Während einer Krankheit, die ihn nötigte, seine Berufstätigkeit zu unterbrechen, kam ihm der Gedanke, ein Stück zu schreiben, zu dessen Per- sonen ihm im Leben nahe getretene [Spaltenumbruch]
Med
Menschen als Modelle dienen mußten, und so entstand sein "Kreuzwegstür- mer", der sich sofort eines großen Er- folges erfreuen durfte.
S:
Der Kreuzwegstürmer (Volksst.), 1902. 2. A. 1904. - Liebessünden (Ländliches Dr.), 1903. 2. A. 1905. - Justina Dunker (Kom.), 1905.
*Medem, Jda Baronin von,
geb. von Kurowsky, pseud. Joachim von Dürow, wurde am 12. März 1836 auf dem Gute Sporgeln in Ost- preußen geboren, das schon seit den Zeiten der deutschen Ordensritter ein Familienbesitz derer von Kurowsky ist, und verlebte dort ihre Jugend, bis sie sich mit dem Hauptmann im ostpreußischen Jägerbataillon Nr. 1, Freiherrn von Medem, vermählte. Mehrfacher Garnisonwechsel, drei Feldzüge nach Dänemark, Böhmen u. Frankreich fallen in die nur zehn- jährige, aber äußerst glückliche Ehe der Dichterin, deren Gatte dann als Oberstleutnant ein Opfer des Krieges von 1870 ward. Eine sehr mannig- faltige Tätigkeit hatte bei Frau von M. in früherer Zeit schriftstellerische Versuche gar nicht aufkommen lassen, u. erst als Mutter erwachsener Kinder und bereits im Alter von 50 Jahren stehend, wagte sie sich mit ihren lite- rarischen Erzeugnissen an die Öffent- lichkeit. Kleine Enttäuschungen blie- ben ihr als Schriftstellerin im Anfange nicht erspart, bis ihr erster Roman "Strahlendorf und Reetzow" ihrem Pseudonym zu größerer Beachtung verhalf, und jetzt gehört die Schrift- stellerin zu den beliebtesten Erzähle- rinnen. Sie lebte viele Jahre in Frankfurt an der Oder und siedelte von hier 1899 nach Plauen bei Dres- den über.
S:
Juchhe und Oweh! (2 Geschn. a. d. Leben), 1889. Neue Ausg. u. dem T.: Jrrlicht und Herdfeuer (2 Nn.), 1892. - Auf Befehl seiner Hoheit! (R.), 1890. - Strahlendorf und Reetzow (R.); II, 1891. - Die Herrin von Rotenstein (R.), 1893.
*
[Spaltenumbruch]
Mech
Mechtild Maria,
Schweſter vom armen Kinde Jeſus, ſiehe M. Gräfin von Schaffgotſch.
*Mecklenburg, Adalbert,
pſeud. Adalbert Lenburg, wurde 1823 in Kroſſen a. d. Oder geb., ſtudierte Medizin und lebte als Dr. med. und praktiſcher Arzt in Wolgaſt (Pom- mern), wo er 1874 ſtarb.
S:
Genie und Liebe (Schſp.), o. J. ‒ Fauſt (Dr. G.), 1860. ‒ Ein Verlorener (Tr.), 1865.
*Mecklenburg, Eugen,
Bruder des Vorigen, geb. am 25. Dezember 1819 zu Kroſſen, war Alumnus des Joachimsthalſchen Gymnaſiums in Berlin, widmete ſich dem Buchhandel u. gründete 1842 in Berlin eine noch heute beſtehende Buchhandlung. Er ſtarb daſelbſt am 12. Dezember 1873.
S:
Hauſſe und Baiſſe, oder: Ein Ehepaar an der Börſe (Lſp. nach dem Franz.), 1856. ‒ Das Land der Liebe (Lſp., frei n. d. Franz.), o J.
Medelsky, Joſeph,
pſeudon. Joſeph Werckmann, wurde in Wien geboren und erlernte nach voll- endeter Schulzeit das Tiſchlerhand- werk. Von Jugend auf für das The- ater begeiſtert, verbrachte er faſt jeden Sonntagabend als Gehilfe auf dem letzten Rang des alten Burgtheaters, u. dort empfing er ſeine Anregungen, die ihn endlich zur dramatiſchen Schriftſtellerei drängten. Seit dem Jahre 1883 lebt er als Werkführer einer großen Möbelfabrik in Weyer an der Ems, und wenn er auch ſeit dieſer Zeit vollſtändig auf den The- aterbeſuch Verzicht leiſten mußte und lediglich an den Theatervorſtellungen ab u. zu teilnahm, welche Dilettanten in dem kleinen Städtchen veran- ſtalteten, ſo glühte ſein altes Feuer für die Bühne dennoch weiter fort. Während einer Krankheit, die ihn nötigte, ſeine Berufstätigkeit zu unterbrechen, kam ihm der Gedanke, ein Stück zu ſchreiben, zu deſſen Per- ſonen ihm im Leben nahe getretene [Spaltenumbruch]
Med
Menſchen als Modelle dienen mußten, und ſo entſtand ſein „Kreuzwegſtür- mer‟, der ſich ſofort eines großen Er- folges erfreuen durfte.
S:
Der Kreuzwegſtürmer (Volksſt.), 1902. 2. A. 1904. ‒ Liebesſünden (Ländliches Dr.), 1903. 2. A. 1905. ‒ Juſtina Dunker (Kom.), 1905.
*Medem, Jda Baronin von,
geb. von Kurowsky, pſeud. Joachim von Dürow, wurde am 12. März 1836 auf dem Gute Sporgeln in Oſt- preußen geboren, das ſchon ſeit den Zeiten der deutſchen Ordensritter ein Familienbeſitz derer von Kurowsky iſt, und verlebte dort ihre Jugend, bis ſie ſich mit dem Hauptmann im oſtpreußiſchen Jägerbataillon Nr. 1, Freiherrn von Medem, vermählte. Mehrfacher Garniſonwechſel, drei Feldzüge nach Dänemark, Böhmen u. Frankreich fallen in die nur zehn- jährige, aber äußerſt glückliche Ehe der Dichterin, deren Gatte dann als Oberſtleutnant ein Opfer des Krieges von 1870 ward. Eine ſehr mannig- faltige Tätigkeit hatte bei Frau von M. in früherer Zeit ſchriftſtelleriſche Verſuche gar nicht aufkommen laſſen, u. erſt als Mutter erwachſener Kinder und bereits im Alter von 50 Jahren ſtehend, wagte ſie ſich mit ihren lite- rariſchen Erzeugniſſen an die Öffent- lichkeit. Kleine Enttäuſchungen blie- ben ihr als Schriftſtellerin im Anfange nicht erſpart, bis ihr erſter Roman „Strahlendorf und Reetzow‟ ihrem Pſeudonym zu größerer Beachtung verhalf, und jetzt gehört die Schrift- ſtellerin zu den beliebteſten Erzähle- rinnen. Sie lebte viele Jahre in Frankfurt an der Oder und ſiedelte von hier 1899 nach Plauen bei Dres- den über.
S:
Juchhe und Oweh! (2 Geſchn. a. d. Leben), 1889. Neue Ausg. u. dem T.: Jrrlicht und Herdfeuer (2 Nn.), 1892. ‒ Auf Befehl ſeiner Hoheit! (R.), 1890. ‒ Strahlendorf und Reetzow (R.); II, 1891. ‒ Die Herrin von Rotenſtein (R.), 1893.
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[409/0413]
Mech
Med
Mechtild Maria, Schweſter vom
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von Schaffgotſch.
*Mecklenburg, Adalbert, pſeud.
Adalbert Lenburg, wurde 1823
in Kroſſen a. d. Oder geb., ſtudierte
Medizin und lebte als Dr. med. und
praktiſcher Arzt in Wolgaſt (Pom-
mern), wo er 1874 ſtarb.
S: Genie
und Liebe (Schſp.), o. J. ‒ Fauſt (Dr.
G.), 1860. ‒ Ein Verlorener (Tr.),
1865.
*Mecklenburg, Eugen, Bruder
des Vorigen, geb. am 25. Dezember
1819 zu Kroſſen, war Alumnus des
Joachimsthalſchen Gymnaſiums in
Berlin, widmete ſich dem Buchhandel
u. gründete 1842 in Berlin eine noch
heute beſtehende Buchhandlung. Er
ſtarb daſelbſt am 12. Dezember 1873.
S: Hauſſe und Baiſſe, oder: Ein
Ehepaar an der Börſe (Lſp. nach dem
Franz.), 1856. ‒ Das Land der Liebe
(Lſp., frei n. d. Franz.), o J.
Medelsky, Joſeph, pſeudon.
Joſeph Werckmann, wurde in
Wien geboren und erlernte nach voll-
endeter Schulzeit das Tiſchlerhand-
werk. Von Jugend auf für das The-
ater begeiſtert, verbrachte er faſt jeden
Sonntagabend als Gehilfe auf dem
letzten Rang des alten Burgtheaters,
u. dort empfing er ſeine Anregungen,
die ihn endlich zur dramatiſchen
Schriftſtellerei drängten. Seit dem
Jahre 1883 lebt er als Werkführer
einer großen Möbelfabrik in Weyer
an der Ems, und wenn er auch ſeit
dieſer Zeit vollſtändig auf den The-
aterbeſuch Verzicht leiſten mußte und
lediglich an den Theatervorſtellungen
ab u. zu teilnahm, welche Dilettanten
in dem kleinen Städtchen veran-
ſtalteten, ſo glühte ſein altes Feuer
für die Bühne dennoch weiter fort.
Während einer Krankheit, die ihn
nötigte, ſeine Berufstätigkeit zu
unterbrechen, kam ihm der Gedanke,
ein Stück zu ſchreiben, zu deſſen Per-
ſonen ihm im Leben nahe getretene
Menſchen als Modelle dienen mußten,
und ſo entſtand ſein „Kreuzwegſtür-
mer‟, der ſich ſofort eines großen Er-
folges erfreuen durfte.
S: Der
Kreuzwegſtürmer (Volksſt.), 1902.
2. A. 1904. ‒ Liebesſünden (Ländliches
Dr.), 1903. 2. A. 1905. ‒ Juſtina
Dunker (Kom.), 1905.
*Medem, Jda Baronin von, geb.
von Kurowsky, pſeud. Joachim
von Dürow, wurde am 12. März
1836 auf dem Gute Sporgeln in Oſt-
preußen geboren, das ſchon ſeit den
Zeiten der deutſchen Ordensritter ein
Familienbeſitz derer von Kurowsky
iſt, und verlebte dort ihre Jugend,
bis ſie ſich mit dem Hauptmann im
oſtpreußiſchen Jägerbataillon Nr. 1,
Freiherrn von Medem, vermählte.
Mehrfacher Garniſonwechſel, drei
Feldzüge nach Dänemark, Böhmen u.
Frankreich fallen in die nur zehn-
jährige, aber äußerſt glückliche Ehe
der Dichterin, deren Gatte dann als
Oberſtleutnant ein Opfer des Krieges
von 1870 ward. Eine ſehr mannig-
faltige Tätigkeit hatte bei Frau von
M. in früherer Zeit ſchriftſtelleriſche
Verſuche gar nicht aufkommen laſſen,
u. erſt als Mutter erwachſener Kinder
und bereits im Alter von 50 Jahren
ſtehend, wagte ſie ſich mit ihren lite-
rariſchen Erzeugniſſen an die Öffent-
lichkeit. Kleine Enttäuſchungen blie-
ben ihr als Schriftſtellerin im Anfange
nicht erſpart, bis ihr erſter Roman
„Strahlendorf und Reetzow‟ ihrem
Pſeudonym zu größerer Beachtung
verhalf, und jetzt gehört die Schrift-
ſtellerin zu den beliebteſten Erzähle-
rinnen. Sie lebte viele Jahre in
Frankfurt an der Oder und ſiedelte
von hier 1899 nach Plauen bei Dres-
den über.
S: Juchhe und Oweh! (2
Geſchn. a. d. Leben), 1889. Neue Ausg.
u. dem T.: Jrrlicht und Herdfeuer
(2 Nn.), 1892. ‒ Auf Befehl ſeiner
Hoheit! (R.), 1890. ‒ Strahlendorf
und Reetzow (R.); II, 1891. ‒ Die
Herrin von Rotenſtein (R.), 1893.
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/413>, abgerufen am 22.02.2025.
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