Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Mech Mechtild Maria, Schwester vom *Mecklenburg, Adalbert, pseud. S: Genie *Mecklenburg, Eugen, Bruder S: Hausse und Baisse, oder: Ein Medelsky, Joseph, pseudon. Med Menschen als Modelle dienen mußten,und so entstand sein "Kreuzwegstür- mer", der sich sofort eines großen Er- folges erfreuen durfte. S: Der *Medem, Jda Baronin von, geb. S: Juchhe und Oweh! (2 *
[Spaltenumbruch] Mech Mechtild Maria, Schweſter vom *Mecklenburg, Adalbert, pſeud. S: Genie *Mecklenburg, Eugen, Bruder S: Hauſſe und Baiſſe, oder: Ein Medelsky, Joſeph, pſeudon. Med Menſchen als Modelle dienen mußten,und ſo entſtand ſein „Kreuzwegſtür- mer‟, der ſich ſofort eines großen Er- folges erfreuen durfte. S: Der *Medem, Jda Baronin von, geb. S: Juchhe und Oweh! (2 *
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Mech
Med
Mechtild Maria, Schweſter vom
armen Kinde Jeſus, ſiehe M. Gräfin
von Schaffgotſch.
*Mecklenburg, Adalbert, pſeud.
Adalbert Lenburg, wurde 1823
in Kroſſen a. d. Oder geb., ſtudierte
Medizin und lebte als Dr. med. und
praktiſcher Arzt in Wolgaſt (Pom-
mern), wo er 1874 ſtarb.
S: Genie
und Liebe (Schſp.), o. J. ‒ Fauſt (Dr.
G.), 1860. ‒ Ein Verlorener (Tr.),
1865.
*Mecklenburg, Eugen, Bruder
des Vorigen, geb. am 25. Dezember
1819 zu Kroſſen, war Alumnus des
Joachimsthalſchen Gymnaſiums in
Berlin, widmete ſich dem Buchhandel
u. gründete 1842 in Berlin eine noch
heute beſtehende Buchhandlung. Er
ſtarb daſelbſt am 12. Dezember 1873.
S: Hauſſe und Baiſſe, oder: Ein
Ehepaar an der Börſe (Lſp. nach dem
Franz.), 1856. ‒ Das Land der Liebe
(Lſp., frei n. d. Franz.), o J.
Medelsky, Joſeph, pſeudon.
Joſeph Werckmann, wurde in
Wien geboren und erlernte nach voll-
endeter Schulzeit das Tiſchlerhand-
werk. Von Jugend auf für das The-
ater begeiſtert, verbrachte er faſt jeden
Sonntagabend als Gehilfe auf dem
letzten Rang des alten Burgtheaters,
u. dort empfing er ſeine Anregungen,
die ihn endlich zur dramatiſchen
Schriftſtellerei drängten. Seit dem
Jahre 1883 lebt er als Werkführer
einer großen Möbelfabrik in Weyer
an der Ems, und wenn er auch ſeit
dieſer Zeit vollſtändig auf den The-
aterbeſuch Verzicht leiſten mußte und
lediglich an den Theatervorſtellungen
ab u. zu teilnahm, welche Dilettanten
in dem kleinen Städtchen veran-
ſtalteten, ſo glühte ſein altes Feuer
für die Bühne dennoch weiter fort.
Während einer Krankheit, die ihn
nötigte, ſeine Berufstätigkeit zu
unterbrechen, kam ihm der Gedanke,
ein Stück zu ſchreiben, zu deſſen Per-
ſonen ihm im Leben nahe getretene
Menſchen als Modelle dienen mußten,
und ſo entſtand ſein „Kreuzwegſtür-
mer‟, der ſich ſofort eines großen Er-
folges erfreuen durfte.
S: Der
Kreuzwegſtürmer (Volksſt.), 1902.
2. A. 1904. ‒ Liebesſünden (Ländliches
Dr.), 1903. 2. A. 1905. ‒ Juſtina
Dunker (Kom.), 1905.
*Medem, Jda Baronin von, geb.
von Kurowsky, pſeud. Joachim
von Dürow, wurde am 12. März
1836 auf dem Gute Sporgeln in Oſt-
preußen geboren, das ſchon ſeit den
Zeiten der deutſchen Ordensritter ein
Familienbeſitz derer von Kurowsky
iſt, und verlebte dort ihre Jugend,
bis ſie ſich mit dem Hauptmann im
oſtpreußiſchen Jägerbataillon Nr. 1,
Freiherrn von Medem, vermählte.
Mehrfacher Garniſonwechſel, drei
Feldzüge nach Dänemark, Böhmen u.
Frankreich fallen in die nur zehn-
jährige, aber äußerſt glückliche Ehe
der Dichterin, deren Gatte dann als
Oberſtleutnant ein Opfer des Krieges
von 1870 ward. Eine ſehr mannig-
faltige Tätigkeit hatte bei Frau von
M. in früherer Zeit ſchriftſtelleriſche
Verſuche gar nicht aufkommen laſſen,
u. erſt als Mutter erwachſener Kinder
und bereits im Alter von 50 Jahren
ſtehend, wagte ſie ſich mit ihren lite-
rariſchen Erzeugniſſen an die Öffent-
lichkeit. Kleine Enttäuſchungen blie-
ben ihr als Schriftſtellerin im Anfange
nicht erſpart, bis ihr erſter Roman
„Strahlendorf und Reetzow‟ ihrem
Pſeudonym zu größerer Beachtung
verhalf, und jetzt gehört die Schrift-
ſtellerin zu den beliebteſten Erzähle-
rinnen. Sie lebte viele Jahre in
Frankfurt an der Oder und ſiedelte
von hier 1899 nach Plauen bei Dres-
den über.
S: Juchhe und Oweh! (2
Geſchn. a. d. Leben), 1889. Neue Ausg.
u. dem T.: Jrrlicht und Herdfeuer
(2 Nn.), 1892. ‒ Auf Befehl ſeiner
Hoheit! (R.), 1890. ‒ Strahlendorf
und Reetzow (R.); II, 1891. ‒ Die
Herrin von Rotenſtein (R.), 1893.
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