Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Maz Hauptstadt Österreichisch-Schlesiens,wohin der Vater als Schulrat versetzt worden war, in ersprießlicher Weise ergänzt und auf eine deutsche Basis gestellt. Jm Jahre 1855 verheiratete sich Margarete mit Peter Kestranek, k. k. Artillerieleutnant in Prag. Diese an Konflikten nicht arme Ehe währte jedoch nur drei Jahre; denn ihr Ge- mahl starb mit Hinterlassung zweier Waisen, und die Witwe siedelte 1858 wieder ins elterliche Haus über, das sich dazumal in Krakau befand. Jm Jahre 1860 ging sie eine zweite ehe- liche Verbindung ein mit dem k. k. Artillerieleutnant, späteren Oberst Joseph von Maytner, doch führten, nachdem das Ehepaar von Olmütz nach Brünn übergesiedelt war, die Konflikte dieser Ehe zu deren gänz- licher Auflösung. Mit drei Kindern fand Margarete im Jahre 1865 zum zweitenmal ihre Zufluchtsstätte im Elternhause in Brünn und zog später mit ihren Eltern nach Graz in Steier- mark, wo sie, nachdem im Herbst 1878 die Scheidung der Gatten auf gesetz- lichem Wege herbeigeführt worden, ihren Studien und literarischen Ar- beiten lebte. Jm Jahre 1886 verlor sie ihren heißgeliebten Sohn Andreas und im folgenden Jahre ihren teuren Vater, zwei Verluste, die sie auf das schwerste trafen und für lange Zeit der Welt entfremdeten. Bald nach dem Tode ihres Vaters verlegte sie ihren Wohnsitz nach Wien, wo sie in alter Frische schriftstellerisch tätig war und am 14. Juli 1898 starb. S: Wetter- *Mazakarini, Leopold Philipp,
Meb Anstellung als Lehrer in seiner Va-terstadt. S: Stille Pfade (Ge.), Mazegger, Bernhard, wurde am S: Gedichte, 1857. - Eine Meboldt, Karl Edmund, Pseud. *
Maz Hauptſtadt Öſterreichiſch-Schleſiens,wohin der Vater als Schulrat verſetzt worden war, in erſprießlicher Weiſe ergänzt und auf eine deutſche Baſis geſtellt. Jm Jahre 1855 verheiratete ſich Margarete mit Peter Keſtranek, k. k. Artillerieleutnant in Prag. Dieſe an Konflikten nicht arme Ehe währte jedoch nur drei Jahre; denn ihr Ge- mahl ſtarb mit Hinterlaſſung zweier Waiſen, und die Witwe ſiedelte 1858 wieder ins elterliche Haus über, das ſich dazumal in Krakau befand. Jm Jahre 1860 ging ſie eine zweite ehe- liche Verbindung ein mit dem k. k. Artillerieleutnant, ſpäteren Oberſt Joſeph von Maytner, doch führten, nachdem das Ehepaar von Olmütz nach Brünn übergeſiedelt war, die Konflikte dieſer Ehe zu deren gänz- licher Auflöſung. Mit drei Kindern fand Margarete im Jahre 1865 zum zweitenmal ihre Zufluchtsſtätte im Elternhauſe in Brünn und zog ſpäter mit ihren Eltern nach Graz in Steier- mark, wo ſie, nachdem im Herbſt 1878 die Scheidung der Gatten auf geſetz- lichem Wege herbeigeführt worden, ihren Studien und literariſchen Ar- beiten lebte. Jm Jahre 1886 verlor ſie ihren heißgeliebten Sohn Andreas und im folgenden Jahre ihren teuren Vater, zwei Verluſte, die ſie auf das ſchwerſte trafen und für lange Zeit der Welt entfremdeten. Bald nach dem Tode ihres Vaters verlegte ſie ihren Wohnſitz nach Wien, wo ſie in alter Friſche ſchriftſtelleriſch tätig war und am 14. Juli 1898 ſtarb. S: Wetter- *Mazakarini, Leopold Philipp,
Meb Anſtellung als Lehrer in ſeiner Va-terſtadt. S: Stille Pfade (Ge.), Mazegger, Bernhard, wurde am S: Gedichte, 1857. ‒ Eine Meboldt, Karl Edmund, Pſeud. *
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Maz
Meb
Hauptſtadt Öſterreichiſch-Schleſiens,
wohin der Vater als Schulrat verſetzt
worden war, in erſprießlicher Weiſe
ergänzt und auf eine deutſche Baſis
geſtellt. Jm Jahre 1855 verheiratete
ſich Margarete mit Peter Keſtranek,
k. k. Artillerieleutnant in Prag. Dieſe
an Konflikten nicht arme Ehe währte
jedoch nur drei Jahre; denn ihr Ge-
mahl ſtarb mit Hinterlaſſung zweier
Waiſen, und die Witwe ſiedelte 1858
wieder ins elterliche Haus über, das
ſich dazumal in Krakau befand. Jm
Jahre 1860 ging ſie eine zweite ehe-
liche Verbindung ein mit dem k. k.
Artillerieleutnant, ſpäteren Oberſt
Joſeph von Maytner, doch führten,
nachdem das Ehepaar von Olmütz
nach Brünn übergeſiedelt war, die
Konflikte dieſer Ehe zu deren gänz-
licher Auflöſung. Mit drei Kindern
fand Margarete im Jahre 1865 zum
zweitenmal ihre Zufluchtsſtätte im
Elternhauſe in Brünn und zog ſpäter
mit ihren Eltern nach Graz in Steier-
mark, wo ſie, nachdem im Herbſt 1878
die Scheidung der Gatten auf geſetz-
lichem Wege herbeigeführt worden,
ihren Studien und literariſchen Ar-
beiten lebte. Jm Jahre 1886 verlor
ſie ihren heißgeliebten Sohn Andreas
und im folgenden Jahre ihren teuren
Vater, zwei Verluſte, die ſie auf das
ſchwerſte trafen und für lange Zeit
der Welt entfremdeten. Bald nach dem
Tode ihres Vaters verlegte ſie ihren
Wohnſitz nach Wien, wo ſie in alter
Friſche ſchriftſtelleriſch tätig war und
am 14. Juli 1898 ſtarb.
S: Wetter-
leuchten (Sk.), 1877. ‒ Aus der
Dornenhecke (Ge.), 1882. ‒ Ein weibl.
Prometheus (R.); III, 1885. ‒ Das
Spottgedicht (Lſp.), 1889. ‒ Frau
Holdings Herz (R.), 1894. ‒ Vom
Baum des Lebens (Phantaſien einer
Jdealiſtin), 1896. 2. A. 1897.
*Mazakarini, Leopold Philipp,
geb. am 12. September 1878 in Wien,
abſolvierte 1898 die Lehrerbildungs-
anſtalt daſelbſt und erhielt dann eine
Anſtellung als Lehrer in ſeiner Va-
terſtadt.
S: Stille Pfade (Ge.),
1898.
Mazegger, Bernhard, wurde am
14. Dezember 1798 zu Tartſch im
Vinſchgau als der Sohn eines Land-
mannes geb., der ſchon im folgenden
Jahre als Vaterlandsverteidiger im
Kampfe gegen die Franzoſen fiel. Der
Sohn beſuchte die Gymnaſien zu
Meran und Jnnsbruck und ſtudierte
darauf in Wien und Padna Medizin,
welches Studium er 1830 durch Pro-
motion in letztgenannter Stadt zum
Abſchluß brachte. Er begann dann
ſeine ärztliche Praxis zu Mals in
Tirol, wandte ſich bald der Homöo-
pathie zu und wurde deren eifrigſter
Vertreter in ſeiner Heimat. Jm Jahre
1834 ging er als Arzt nach Bozen.
Als 1836 Tirol von Jtalien aus durch
die Cholera heimgeſucht wurde, begab
er ſich zum Studium dieſer Seuche
nach Verona und verwertete dann
ſeine in den dortigen Spitälern mit
großem Mute errungenen Erfahrun-
gen auf das ſegensreichſte in Verona
ſelber, wie dann auch in Rovereto,
Bozen und im Vinſchgau. Jm Jahre
1836 noch verlegte er ſeinen Wohnſitz
nach Jnnsbruck, 1838 nach Mailand
und 1840 nach Meran, wo er zu Ober-
mais die erſte Kaltwaſſer-Heilanſtalt
in Tirol gründete. Er war es auch,
der zuerſt das Penſionsweſen in
Meran-Obermais einführte und da-
mit zur Hebung dieſes Kurortes un-
gemein viel beitrug. Jm Jahre 1848
gehörte er als Abgeordneter dem
Parlament zu Frankfurt a. M. an.
Er ſtarb, bis zum letzten Augenblick
in ſeinem Berufe tätig, am 20. Mai
1876.
S: Gedichte, 1857. ‒ Eine
Stimme aus Tirol an das große
deutſche Vaterland (G.), 1861. ‒ Ge-
dichte (hrsg. von ſeinem Sohne),
1879.
Meboldt, Karl Edmund, Pſeud.
für Eleonore von Schwarz-
Norberg; ſ. d.!
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