Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Kno *Knorr, Josephine Freiin von,
S: Jrene (G.), 1858. 2. A. Knorr-Schmidt, Marie, siehe *Knortz, Karl, geb. am 28. August Kno an der Schule des Seminarvereinszu Detroit, Michigan, während wel- cher Zeit er die Sprache der Jndianer studierte. Von 1868-71 war er Pro- fessor der deutschen und lateinischen Sprache an der Hochschule zu Oshkosh, Wisconsin, und siedelte dann nach Cincinnati über, wo ihm die Leitung der deutschen Abteilung des städtischen Lehrerseminars übertragen wurde u. er 1874 den "Deutschen Pionier" redigierte. Seit 1875 Redakteur der "Jndiana-Deutschen-Zeitung" zu Jndianopolis, ging er im Herbst 1876 als Sprecher der deutschen unab- hängigen Gemeinde u. Direktor ihrer Schule nach Johnstown, Pennsyl- vanien, und 1882 nach Neuyork. Hier wurde er Lehrer der "Freien Ge- meinde" in Melrose, einer Vorstadt von Neuyork, trat aber 1886 von diesem Amt zurück, um sich hinfort in Neuyork ganz seinen literarischen Studien zu widmen. Jm Jahre 1892 siedelte er als Schulsuperintendent nach Evansville, Jndiana, über, wo er bis 1906 verblieb. Seitdem lebt er als Professor in North Terrytown im Staate Neuyork, wo er sich aus- schließlich literarisch beschäftigt. S:
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[Spaltenumbruch] Kno *Knorr, Joſephine Freiin von,
S: Jrene (G.), 1858. 2. A. Knorr-Schmidt, Marie, ſiehe *Knortz, Karl, geb. am 28. Auguſt Kno an der Schule des Seminarvereinszu Detroit, Michigan, während wel- cher Zeit er die Sprache der Jndianer ſtudierte. Von 1868‒71 war er Pro- feſſor der deutſchen und lateiniſchen Sprache an der Hochſchule zu Oſhkoſh, Wisconſin, und ſiedelte dann nach Cincinnati über, wo ihm die Leitung der deutſchen Abteilung des ſtädtiſchen Lehrerſeminars übertragen wurde u. er 1874 den „Deutſchen Pionier‟ redigierte. Seit 1875 Redakteur der „Jndiana-Deutſchen-Zeitung‟ zu Jndianopolis, ging er im Herbſt 1876 als Sprecher der deutſchen unab- hängigen Gemeinde u. Direktor ihrer Schule nach Johnstown, Pennſyl- vanien, und 1882 nach Neuyork. Hier wurde er Lehrer der „Freien Ge- meinde‟ in Melroſe, einer Vorſtadt von Neuyork, trat aber 1886 von dieſem Amt zurück, um ſich hinfort in Neuyork ganz ſeinen literariſchen Studien zu widmen. Jm Jahre 1892 ſiedelte er als Schulſuperintendent nach Evansville, Jndiana, über, wo er bis 1906 verblieb. Seitdem lebt er als Profeſſor in North Terrytown im Staate Neuyork, wo er ſich aus- ſchließlich literariſch beſchäftigt. S:
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Kno
Kno
*Knorr, Joſephine Freiin von,
wurde am 16. April 1827 in Wien
als die älteſte Tochter des k. k. Staats-
rats u. Beſitzers der Herrſchaft Stie-
bar in Niederöſterreich, Freiherrn
Joſeph v. K., geboren und genoß eine
für die damalige Zeit ungewöhnlich
ſorgfältige Ausbildung. Jhr Vater
ſtarb bereits im Jahre 1839 und die
Mutter vermählte ſich dann wieder
mit dem Grafen Ferdinand v. Colle-
redo-Mannsfeld. Allein dieſer ging
auch ſchon 1848 mit Tode ab, und als
auch die Mutter 1856 ſtarb, blieb
Joſephine mit zwei Schweſtern ver-
waiſt zurück. Bis zum Jahre 1876
waren Stiebar und Wien im Wechſel
der Aufenthaltsort Joſephinens, bis
nach einem harten Schickſalsſchlage
die Verhältniſſe ſie nach Paris führten,
wo ſie geiſtig zuſagende Anregung
und eine zweite Heimat fand. Doch
nahm ſie ſpäter ihren Wohnſitz wieder
in Stiebar, und iſt dort am 31. Mai
1908 geſtorben. Seit 1878 war ſie
Ehrenſtiftsdame des k. k. Damenſtifts
zu Brünn. Jm Jahre 1894 wurde ſie
vom franzöſiſchen Unterrichtsmini-
ſterium durch die Zuerkennung der
Palmes d’Officier d’Académie aus-
gezeichnet.
S: Jrene (G.), 1858. 2. A.
1907. ‒ Die heilige Odilia. Nach
einer altdeutſchen Legende (Ep. G.),
1863. 2. A. 1905. ‒ Gedichte, 1872. ‒
Neue Gedichte, 1874. ‒ Sommerblu-
men u. Herbſtblätter (Ge., 3. Samm-
lung), 1885. ‒ Aus ſpäten Tagen
(Ge.), 1897. ‒ Gedichte, 1902. ‒ Abend-
gedanken, 1906.
Knorr-Schmidt, Marie, ſiehe
Marie Schmidt!
*Knortz, Karl, geb. am 28. Auguſt
1841 zu Garbenheim (Goethes Wahl-
heim) in Rheinpreußen, beſuchte das
Gymnaſium zu Wetzlar und wandte
ſich dann philologiſchen Studien zu.
Nachdem er einige Zeit in London
zugebracht, wanderte er 1863 nach den
Verein. Staaten von Nordamerika
aus und war dort 1864-68 Lehrer
an der Schule des Seminarvereins
zu Detroit, Michigan, während wel-
cher Zeit er die Sprache der Jndianer
ſtudierte. Von 1868‒71 war er Pro-
feſſor der deutſchen und lateiniſchen
Sprache an der Hochſchule zu Oſhkoſh,
Wisconſin, und ſiedelte dann nach
Cincinnati über, wo ihm die Leitung
der deutſchen Abteilung des ſtädtiſchen
Lehrerſeminars übertragen wurde u.
er 1874 den „Deutſchen Pionier‟
redigierte. Seit 1875 Redakteur der
„Jndiana-Deutſchen-Zeitung‟ zu
Jndianopolis, ging er im Herbſt 1876
als Sprecher der deutſchen unab-
hängigen Gemeinde u. Direktor ihrer
Schule nach Johnstown, Pennſyl-
vanien, und 1882 nach Neuyork. Hier
wurde er Lehrer der „Freien Ge-
meinde‟ in Melroſe, einer Vorſtadt
von Neuyork, trat aber 1886 von
dieſem Amt zurück, um ſich hinfort in
Neuyork ganz ſeinen literariſchen
Studien zu widmen. Jm Jahre 1892
ſiedelte er als Schulſuperintendent
nach Evansville, Jndiana, über, wo
er bis 1906 verblieb. Seitdem lebt
er als Profeſſor in North Terrytown
im Staate Neuyork, wo er ſich aus-
ſchließlich literariſch beſchäftigt.
S:
Märchen und Sagen der nordameri-
kaniſchen Jndianer, 1871. ‒ Lieder
und Romanzen Alt-Englands, 1872.
‒ Longfellows Hiawatha, überſ. 1872.
‒ Longfellows Evangeline, überſ.
1873. ‒ Longfellows Brautwerbung
des Miles Standiſh, überſ., 1874. ‒
Gedichte, 1874. ‒ Schottiſche Balla-
den, deutſch, 1875. ‒ Amerikaniſche
Skizzen, 1876. ‒ Epigramme, 1878. ‒
Longfellow (Literar.-hiſt. Studie),
1878. ‒ Humoriſtiſche Gedichte, 1877,
2. A. 1889. ‒ Aus dem Wigwam (M.
u. Sg. der nordamerikan. Jndianer),
1880. ‒ Aus der transatlant. Geſell-
ſchaft (Kulturbilder), 1882. ‒ Ame-
rikan. Gedichte der Neuzeit, überſ.
1883. ‒ Neue Epigramme, 1884. ‒
Amerikaniſche Lebensbilder (Sk. und
Tagebuchblätter), 1884. ‒ Neue Ge-
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