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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lutz
oder als Literat, einige Jahre auch
als Redakteur des Würzburger Lo-
kalblattes "Telegraph" ein elendes,
ungeregeltes Leben, aus dem er sich
trotz seiner außerordentlichen Be-
gabung nicht herauszureißen ver-
mochte, und starb am 4. Juni 1888
im Juliusspitale zu Würzburg an
der Schwindsucht. Seine mundart-
lichen Dichtungen sind als solche
wertlos, da ihm eine genaue Kennt-
nis des fränkischen Dialektes abging.

S:

Zon Zeitvertreib (Ge. in unter-
fränkischer Mundart), 1880. - Üm-
mer lusti (desgl.), 1880. - Sparka
(desgl.), 1882. - Schnoka (desgl.),
1883. - Walther (N.), 1884.

*Lutz, Paul Hugo,

pseud. Paul
Hugo,
wurde am 28. Juli 1883 in
Winterthur (Schweiz) als Sohn eines
Apothekers geboren, besuchte die
Volksschule und das Realgymnasium
daselbst und studierte nach bestandener
Maturitätsprüfung einige Jahre Na-
turwissenschaften. Er lebt jetzt (1910)
als Schriftsteller in Oberrieden bei
Zürich.

S:

Luzifer, oder: Das Rin-
gen der Menschen (Tr.), 1905. - Schat-
tens Schatten (Eine närrische Trag.),
1906.

*Lutz, Siegfried V.,

geboren am
5. Juli 1886 in Zwickau (Sachsen)
als Sohn eines Predigers, absol-
vierte das Gymnasium in Bremen
und unternahm darauf ausgedehnte
Auslandsreisen. Da er schon als
Schüler als Feuilletonist für größere
deutsche und amerikanische Blätter
tätig gewesen war, auch schon ver-
schiedene Romane geschrieben hatte,
so wandte er sich ganz der Schrift-
stellerei zu, gelegentlich auch in eng-
lischer Sprache schreibend. Er war
der erste, der deutsche Bearbeitungen
englischer Melodramen in Deutsch-
land einführte, die seit 1907 zahl-
reiche Aufführungen in Köln, Han-
nover und Nürnberg erlebten. Er
hat seinen Wohnsitz jetzt (1908) in
Berlin.

S:

Reiseerlebnisse, 1906. -
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Lutz
Das Teufelsweib. Jn der Todes-
kammer (2 Krim.-En.), 1907. - Der
Blitztrust (Zukunftsrom.), 1907. -
Die Wolfsmenschen (R.), 1907. - Der
rote Triangel (R.), 1908. - Das Mäd-
chen ohne Ehre (Melodrama), 1907.
- Des Mädchens Lebenswege (desgl.),
1907. - Das Teufelsweib (desgl.),
1907. - Das Mädchen am Kreuzweg
(desgl.), 1907. - Der Weg ins Ver-
derben (desgl.), 1907. - Zweimal ge-
lebt (desgl.), 1907. - Der Silber-
könig (desgl.), 1908. - Die Bestie u.
die Schönheit (desgl.), 1908. - Jn
Weiberkrallen (desgl.), 1908. - Die
drei Zwillinge (Schw.), 1908. - Die
goldene Schlange (4 Akte a. d. Mit-
telalter), 1908.

Lutze, Arthur,

wurde am 1. Juni
1813 zu Berlin geboren, wo sein
Vater, großbritannischer und hannö-
verscher Konsul in Stettin, die Ge-
schäfte des englischen Gesandten in-
terimistisch versah, besuchte das Gym-
nasium in Stettin, die Erziehungs-
anstalt in Bunzlau, das Joachims-
thalsche Gymnasium u. das College
francais
in Berlin u. bezog die dor-
tige Universität, um Theologie zu
studieren. Doch wandte er sich, da
es ihm nach dem Verluste seiner El-
tern an Mitteln fehlte, seine Stu-
dien beenden zu können, 1831 dem
Postfache zu und fungierte längere
Zeit als Postbeamter, bis er sich
1839, für die Homöopathie begei-
stert, dem Studium derselben mit
ganzer Seele zuwandte. Seinen Auf-
enthalt in Berlin und Halle benutzte
er mit Genehmigung seiner Behörde,
um medizinische Vorlesungen an der
Universität zu hören. Jm Jahre
1843 berief ihn der Schulrat von
Türk zu Potsdam als Lehrer u. Arzt
an das Waisenhaus zu Kleinglienicke
bei Potsdam. Wegen unbefugter
Ausübung der ärztlichen Praxis in
Unannehmlichkeiten verwickelt, sie-
delte er 1846 nach Köthen über, er-
hielt hier die Erlaubnis, als Arzt

*


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Lutz
oder als Literat, einige Jahre auch
als Redakteur des Würzburger Lo-
kalblattes „Telegraph‟ ein elendes,
ungeregeltes Leben, aus dem er ſich
trotz ſeiner außerordentlichen Be-
gabung nicht herauszureißen ver-
mochte, und ſtarb am 4. Juni 1888
im Juliusſpitale zu Würzburg an
der Schwindſucht. Seine mundart-
lichen Dichtungen ſind als ſolche
wertlos, da ihm eine genaue Kennt-
nis des fränkiſchen Dialektes abging.

S:

Zon Zeitvertreib (Ge. in unter-
fränkiſcher Mundart), 1880. ‒ Üm-
mer luſti (desgl.), 1880. ‒ Sparka
(desgl.), 1882. ‒ Schnoka (desgl.),
1883. ‒ Walther (N.), 1884.

*Lutz, Paul Hugo,

pſeud. Paul
Hugo,
wurde am 28. Juli 1883 in
Winterthur (Schweiz) als Sohn eines
Apothekers geboren, beſuchte die
Volksſchule und das Realgymnaſium
daſelbſt und ſtudierte nach beſtandener
Maturitätsprüfung einige Jahre Na-
turwiſſenſchaften. Er lebt jetzt (1910)
als Schriftſteller in Oberrieden bei
Zürich.

S:

Luzifer, oder: Das Rin-
gen der Menſchen (Tr.), 1905. ‒ Schat-
tens Schatten (Eine närriſche Trag.),
1906.

*Lutz, Siegfried V.,

geboren am
5. Juli 1886 in Zwickau (Sachſen)
als Sohn eines Predigers, abſol-
vierte das Gymnaſium in Bremen
und unternahm darauf ausgedehnte
Auslandsreiſen. Da er ſchon als
Schüler als Feuilletoniſt für größere
deutſche und amerikaniſche Blätter
tätig geweſen war, auch ſchon ver-
ſchiedene Romane geſchrieben hatte,
ſo wandte er ſich ganz der Schrift-
ſtellerei zu, gelegentlich auch in eng-
liſcher Sprache ſchreibend. Er war
der erſte, der deutſche Bearbeitungen
engliſcher Melodramen in Deutſch-
land einführte, die ſeit 1907 zahl-
reiche Aufführungen in Köln, Han-
nover und Nürnberg erlebten. Er
hat ſeinen Wohnſitz jetzt (1908) in
Berlin.

S:

Reiſeerlebniſſe, 1906. ‒
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Lutz
Das Teufelsweib. Jn der Todes-
kammer (2 Krim.-En.), 1907. ‒ Der
Blitztruſt (Zukunftsrom.), 1907. ‒
Die Wolfsmenſchen (R.), 1907. ‒ Der
rote Triangel (R.), 1908. ‒ Das Mäd-
chen ohne Ehre (Melodrama), 1907.
‒ Des Mädchens Lebenswege (desgl.),
1907. ‒ Das Teufelsweib (desgl.),
1907. ‒ Das Mädchen am Kreuzweg
(desgl.), 1907. ‒ Der Weg ins Ver-
derben (desgl.), 1907. ‒ Zweimal ge-
lebt (desgl.), 1907. ‒ Der Silber-
könig (desgl.), 1908. ‒ Die Beſtie u.
die Schönheit (desgl.), 1908. ‒ Jn
Weiberkrallen (desgl.), 1908. ‒ Die
drei Zwillinge (Schw.), 1908. ‒ Die
goldene Schlange (4 Akte a. d. Mit-
telalter), 1908.

Lutze, Arthur,

wurde am 1. Juni
1813 zu Berlin geboren, wo ſein
Vater, großbritanniſcher und hannö-
verſcher Konſul in Stettin, die Ge-
ſchäfte des engliſchen Geſandten in-
terimiſtiſch verſah, beſuchte das Gym-
naſium in Stettin, die Erziehungs-
anſtalt in Bunzlau, das Joachims-
thalſche Gymnaſium u. das Collége
français
in Berlin u. bezog die dor-
tige Univerſität, um Theologie zu
ſtudieren. Doch wandte er ſich, da
es ihm nach dem Verluſte ſeiner El-
tern an Mitteln fehlte, ſeine Stu-
dien beenden zu können, 1831 dem
Poſtfache zu und fungierte längere
Zeit als Poſtbeamter, bis er ſich
1839, für die Homöopathie begei-
ſtert, dem Studium derſelben mit
ganzer Seele zuwandte. Seinen Auf-
enthalt in Berlin und Halle benutzte
er mit Genehmigung ſeiner Behörde,
um mediziniſche Vorleſungen an der
Univerſität zu hören. Jm Jahre
1843 berief ihn der Schulrat von
Türk zu Potsdam als Lehrer u. Arzt
an das Waiſenhaus zu Kleinglienicke
bei Potsdam. Wegen unbefugter
Ausübung der ärztlichen Praxis in
Unannehmlichkeiten verwickelt, ſie-
delte er 1846 nach Köthen über, er-
hielt hier die Erlaubnis, als Arzt

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[332/0336] Lutz Lutz oder als Literat, einige Jahre auch als Redakteur des Würzburger Lo- kalblattes „Telegraph‟ ein elendes, ungeregeltes Leben, aus dem er ſich trotz ſeiner außerordentlichen Be- gabung nicht herauszureißen ver- mochte, und ſtarb am 4. Juni 1888 im Juliusſpitale zu Würzburg an der Schwindſucht. Seine mundart- lichen Dichtungen ſind als ſolche wertlos, da ihm eine genaue Kennt- nis des fränkiſchen Dialektes abging. S: Zon Zeitvertreib (Ge. in unter- fränkiſcher Mundart), 1880. ‒ Üm- mer luſti (desgl.), 1880. ‒ Sparka (desgl.), 1882. ‒ Schnoka (desgl.), 1883. ‒ Walther (N.), 1884. *Lutz, Paul Hugo, pſeud. Paul Hugo, wurde am 28. Juli 1883 in Winterthur (Schweiz) als Sohn eines Apothekers geboren, beſuchte die Volksſchule und das Realgymnaſium daſelbſt und ſtudierte nach beſtandener Maturitätsprüfung einige Jahre Na- turwiſſenſchaften. Er lebt jetzt (1910) als Schriftſteller in Oberrieden bei Zürich. S: Luzifer, oder: Das Rin- gen der Menſchen (Tr.), 1905. ‒ Schat- tens Schatten (Eine närriſche Trag.), 1906. *Lutz, Siegfried V., geboren am 5. Juli 1886 in Zwickau (Sachſen) als Sohn eines Predigers, abſol- vierte das Gymnaſium in Bremen und unternahm darauf ausgedehnte Auslandsreiſen. Da er ſchon als Schüler als Feuilletoniſt für größere deutſche und amerikaniſche Blätter tätig geweſen war, auch ſchon ver- ſchiedene Romane geſchrieben hatte, ſo wandte er ſich ganz der Schrift- ſtellerei zu, gelegentlich auch in eng- liſcher Sprache ſchreibend. Er war der erſte, der deutſche Bearbeitungen engliſcher Melodramen in Deutſch- land einführte, die ſeit 1907 zahl- reiche Aufführungen in Köln, Han- nover und Nürnberg erlebten. Er hat ſeinen Wohnſitz jetzt (1908) in Berlin. S: Reiſeerlebniſſe, 1906. ‒ Das Teufelsweib. Jn der Todes- kammer (2 Krim.-En.), 1907. ‒ Der Blitztruſt (Zukunftsrom.), 1907. ‒ Die Wolfsmenſchen (R.), 1907. ‒ Der rote Triangel (R.), 1908. ‒ Das Mäd- chen ohne Ehre (Melodrama), 1907. ‒ Des Mädchens Lebenswege (desgl.), 1907. ‒ Das Teufelsweib (desgl.), 1907. ‒ Das Mädchen am Kreuzweg (desgl.), 1907. ‒ Der Weg ins Ver- derben (desgl.), 1907. ‒ Zweimal ge- lebt (desgl.), 1907. ‒ Der Silber- könig (desgl.), 1908. ‒ Die Beſtie u. die Schönheit (desgl.), 1908. ‒ Jn Weiberkrallen (desgl.), 1908. ‒ Die drei Zwillinge (Schw.), 1908. ‒ Die goldene Schlange (4 Akte a. d. Mit- telalter), 1908. Lutze, Arthur, wurde am 1. Juni 1813 zu Berlin geboren, wo ſein Vater, großbritanniſcher und hannö- verſcher Konſul in Stettin, die Ge- ſchäfte des engliſchen Geſandten in- terimiſtiſch verſah, beſuchte das Gym- naſium in Stettin, die Erziehungs- anſtalt in Bunzlau, das Joachims- thalſche Gymnaſium u. das Collége français in Berlin u. bezog die dor- tige Univerſität, um Theologie zu ſtudieren. Doch wandte er ſich, da es ihm nach dem Verluſte ſeiner El- tern an Mitteln fehlte, ſeine Stu- dien beenden zu können, 1831 dem Poſtfache zu und fungierte längere Zeit als Poſtbeamter, bis er ſich 1839, für die Homöopathie begei- ſtert, dem Studium derſelben mit ganzer Seele zuwandte. Seinen Auf- enthalt in Berlin und Halle benutzte er mit Genehmigung ſeiner Behörde, um mediziniſche Vorleſungen an der Univerſität zu hören. Jm Jahre 1843 berief ihn der Schulrat von Türk zu Potsdam als Lehrer u. Arzt an das Waiſenhaus zu Kleinglienicke bei Potsdam. Wegen unbefugter Ausübung der ärztlichen Praxis in Unannehmlichkeiten verwickelt, ſie- delte er 1846 nach Köthen über, er- hielt hier die Erlaubnis, als Arzt *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/336>, abgerufen am 20.11.2024.