Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Loep Jahre hindurch sein Brot als Jour-nalist und gelegentlicher Lehrer ver- diente, und kehrte danach in die Schweiz zurück, wo er gleichfalls als Journalist und Redakteur tätig ist und jetzt seinen Wohnsitz in Bümpliz bei Bern hat. S: Reiseskizzen und *Loeper, Johann Ulrich Her- mann von, geb. am 4. April 1820 in S: Aus Loeper-Housselle, Marie Luise,
Lor das Lehrerinnenseminar in Graudenz.Sie war dann als Erzieherin tätig und wurde darauf Lehrerin an der höheren Töchterschule zu Elbing. Nach ihrer Verheiratung mit dem Postsekretär Loeper (1862) verließ sie den Schuldienst, bewahrte aber der Jugenderziehung immer noch ein leb- haftes Jnteresse. Versetzungen ihres Gatten führten sie nach Königsberg, Bromberg, Straßburg i. E. und Hol- stein. Als Schriftstellerin trat sie zu- erst in der "Danziger Zeitung" auf, und bald faßte sie auch in anderen namhaften Blättern festen Fuß. Mit Begeisterung wandte sie sich der Leh- rerinnenfrage zu, begründete 1883 die viele Jahre von ihr geleitete Zeitschrift "Die Lehrerin in Schule und Haus" und stellte sich damit an die Spitze der Frauenbewegung in Deutschland. 1890 berief sie mit Auguste Schmidt- Leipzig und Helene Lange-Berlin eine "Allgemeine deutsche Lehrerinnen- Versammlung" nach Friedrichroda u. gründete hier den "Deutschen Lehre- rinnen-Verein", für den sie auch durch Vorträge in verschiedenen großen Städten wirkte. Seit dem Tode ihres Gatten bewohnte sie ihr eigenes Heim zu Jspringen bei Pforzheim in Baden, verlegte aber 1902 ihren Wohnsitz nach Rhens am Rhein. S: Der Mat- Lorber, Jakob, geb. am 22. Juli *
Loep Jahre hindurch ſein Brot als Jour-naliſt und gelegentlicher Lehrer ver- diente, und kehrte danach in die Schweiz zurück, wo er gleichfalls als Journaliſt und Redakteur tätig iſt und jetzt ſeinen Wohnſitz in Bümpliz bei Bern hat. S: Reiſeſkizzen und *Loeper, Johann Ulrich Her- mann von, geb. am 4. April 1820 in S: Aus Loeper-Houſſelle, Marie Luiſe,
Lor das Lehrerinnenſeminar in Graudenz.Sie war dann als Erzieherin tätig und wurde darauf Lehrerin an der höheren Töchterſchule zu Elbing. Nach ihrer Verheiratung mit dem Poſtſekretär Loeper (1862) verließ ſie den Schuldienſt, bewahrte aber der Jugenderziehung immer noch ein leb- haftes Jntereſſe. Verſetzungen ihres Gatten führten ſie nach Königsberg, Bromberg, Straßburg i. E. und Hol- ſtein. Als Schriftſtellerin trat ſie zu- erſt in der „Danziger Zeitung‟ auf, und bald faßte ſie auch in anderen namhaften Blättern feſten Fuß. Mit Begeiſterung wandte ſie ſich der Leh- rerinnenfrage zu, begründete 1883 die viele Jahre von ihr geleitete Zeitſchrift „Die Lehrerin in Schule und Haus‟ und ſtellte ſich damit an die Spitze der Frauenbewegung in Deutſchland. 1890 berief ſie mit Auguſte Schmidt- Leipzig und Helene Lange-Berlin eine „Allgemeine deutſche Lehrerinnen- Verſammlung‟ nach Friedrichroda u. gründete hier den „Deutſchen Lehre- rinnen-Verein‟, für den ſie auch durch Vorträge in verſchiedenen großen Städten wirkte. Seit dem Tode ihres Gatten bewohnte ſie ihr eigenes Heim zu Jſpringen bei Pforzheim in Baden, verlegte aber 1902 ihren Wohnſitz nach Rhens am Rhein. S: Der Mat- Lorber, Jakob, geb. am 22. Juli *
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Loep
Lor
Jahre hindurch ſein Brot als Jour-
naliſt und gelegentlicher Lehrer ver-
diente, und kehrte danach in die
Schweiz zurück, wo er gleichfalls als
Journaliſt und Redakteur tätig iſt
und jetzt ſeinen Wohnſitz in Bümpliz
bei Bern hat.
S: Reiſeſkizzen und
Erinnerungen (von Karl Trebla
[pſeud.]), 1903. ‒ Bümpliz und die
Welt (populär-philoſoph. Abhand-
lungen), 1906. ‒ Narrenſpiegel (vor-
gehalten von C. A. Loosli), 1908. ‒
Mys Dörfli (En. in der Mundart
des Emmentals), 1909. ‒ Ueſe Drätti
(En. in Mdt.), 1910.
*Loeper, Johann Ulrich Her-
mann von, geb. am 4. April 1820 in
Berlin, ſtudierte von 1837‒40 Jura
und Kameralia in Berlin, Heidelberg
und München, trat in den preußiſchen
Staatsdienſt und fungierte bis zum
Jahre 1854 als Kreisrichter in Stet-
tin. Er trat dann als Juſtizrat aus
dem Staatsdienſt und übernahm das
väterliche Gut Stölitz bei Greifenberg
in Pommern. Jm Jahre 1868 ver-
kaufte L. ſein Gut an einen Herrn
Gloxin, ſeinen nachmaligen Schwie-
gerſohn, und nahm ſeinen Wohnſitz in
Potsdam; er war Mitglied des dor-
tigen Magiſtrats und Mitglied des
Provinziallandtags von Branden-
burg, nahm auch von dort aus an der
brandenburgiſchen Provinzialſynode,
ſowie an der außerordentlichen Gene-
ralſynode teil. Nach dem Tode ſeines
Schwiegerſohns (1880) zog L. wieder
nach Stölitz zu ſeiner Tochter, die das
Gut für ihren minderjährigen Sohn
weiter bewirtſchaftete, und hier iſt er
am 5. Auguſt 1884 geſtorben.
S: Aus
den Tagen der Jugend (Ge.), 1850. ‒
Hymnen des Mittelalters (frei n. dem
Lateiniſchen), 1869. 2. A. 1872. ‒ Ge-
dichte, 1865.
Loeper-Houſſelle, Marie Luiſe,
geb. am 11. Februar 1837 zu Groß-
Leſewitz bei Marienburg als die Toch-
ter eines Predigers, beſuchte die
Stadtſchule in Marienburg u. zuletzt
das Lehrerinnenſeminar in Graudenz.
Sie war dann als Erzieherin tätig
und wurde darauf Lehrerin an der
höheren Töchterſchule zu Elbing.
Nach ihrer Verheiratung mit dem
Poſtſekretär Loeper (1862) verließ ſie
den Schuldienſt, bewahrte aber der
Jugenderziehung immer noch ein leb-
haftes Jntereſſe. Verſetzungen ihres
Gatten führten ſie nach Königsberg,
Bromberg, Straßburg i. E. und Hol-
ſtein. Als Schriftſtellerin trat ſie zu-
erſt in der „Danziger Zeitung‟ auf,
und bald faßte ſie auch in anderen
namhaften Blättern feſten Fuß. Mit
Begeiſterung wandte ſie ſich der Leh-
rerinnenfrage zu, begründete 1883 die
viele Jahre von ihr geleitete Zeitſchrift
„Die Lehrerin in Schule und Haus‟
und ſtellte ſich damit an die Spitze der
Frauenbewegung in Deutſchland.
1890 berief ſie mit Auguſte Schmidt-
Leipzig und Helene Lange-Berlin eine
„Allgemeine deutſche Lehrerinnen-
Verſammlung‟ nach Friedrichroda u.
gründete hier den „Deutſchen Lehre-
rinnen-Verein‟, für den ſie auch durch
Vorträge in verſchiedenen großen
Städten wirkte. Seit dem Tode ihres
Gatten bewohnte ſie ihr eigenes Heim
zu Jſpringen bei Pforzheim in Baden,
verlegte aber 1902 ihren Wohnſitz
nach Rhens am Rhein.
S: Der Mat-
tenbauer (Hiſt. E. a. d. Elſaß), 1890.
Lorber, Jakob, geb. am 22. Juli
1800 zu Kaniſcha in Unterſteiermark,
erhielt ſeinen Unterricht in der dor-
tigen Dorfſchule, nebenher Privat-
unterricht in der Muſik, beſuchte dann
das Gymnaſium in Marburg u. kam
1829 nach Graz, wo er fünf Jahre
lang eine Hauslehrerſtelle bekleidete
und darauf die Vorleſungen für
Lehrer an Hauptſchulen hörte. Da
indes ſeine erſte Bewerbung um eine
feſte Lehrerſtelle (1830) nicht zum
Ziele führte, ſo widmete er ſich hinfort
der Muſik, als Lehrer, Komponiſt u.
Konzertiſt. Während der letzten 24
Jahre ſeines Lebens hat er faſt aus
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