sagte und die Schriftstellerlaufbahn betrat. Er lebt noch jetzt als Schrift- steller in Berlin.
S:
Polterabend- salon, 2. A. 1862. - Poltergeister (Dn.), 1868. - Polterabend-Helmer- ding (Bühnenstücke), 1868. - Dekla- matorische Abendunterhaltungen; 11 Bdchn., 1870-80. - Jm Reich der Komik, IV, 1871-76. - Polterabend- scherze; II, 1875. - Der Salonkomiker, 1898. - Schlager auf Schlager! (Kom. Szene m. Ges.), 1898. - Die Couplet- Bühne (Samml. von Couplets), 1899. - Deutsche Liebhaberbühne, 1.-12. Heft, 1900. - Nanu geht's los! (Solo- ßenen, Couplets und Vorträge, Orig. Dn.), 1901. - Fiedeler Polterabend (Orig. Dn.), 1901. - Das große Coupletbuch (Couplets u. Soloßenen m. Ges.), 1902. - Der Vereinskomi- ker (Orig.-Sammlg. v. Vorir., Coupl., Soloßenen usw.), 1909.
*Linderer, Robert,
älterer Bruder des Vorigen, wurde am 25. Novbr. 1824 zu Erfurt geboren, kam zwei Jahre später mit seinen Eltern nach Berlin u. sollte sich nach dem Willen des Vaters ebenfalls der Zahnarz- neikunde widmen, wozu indes der Sohn keine besondere Neigung hatte. Behufs Vorbereitung zu seinem spä- teren Universitätsstudium besuchte er das Friedrichswerdersche Gymna- sium bis zu dem im Jahre 1840 plötz- lich erfolgten Tode des Vaters, der eine zahlreiche Familie, aber nicht Mittel genug hinterließ, daß seine Kinder eine weitere wissenschaftliche Bildung genießen konnten. So wurde auch Robert gezwungen, einen an- dern Beruf zu erwählen; er ward Schriftsetzer und arbeitete als solcher bis zum Jahre 1861. Dann wandte er sich ausschließlich literarischer Be- schäftigung zu u. war seit 1866 Mit- eigentümer der R. Frankeschen Thea- teragentur, sowie der diesem Agen- turgeschäft als Organ dienenden Theaterzeitung "Neue Schaubühne". Er starb am 16. November 1886. [Spaltenumbruch]
Lin
S:
Humoresken, 1846. - Lichtbilder (Humor. Ge.), 1847. - Freie Lieder, 2 Hefte, 1848. - Brennesseln (Humor. Ge.), 1850. - Promenadenbekannt- schaften (Lsp.), 1864. - Hochzeits- u. Tischreden, 1862. - Jubelreigen, 1863. - Portefeuille des Komikers; II, 1863. - Humoriftische Ein- und Ausfälle, 1879. - Berlin wie es leibt und lebt (Humor. Studien), 1880. - Zankteufelchen (Lrsp.), 1885. - Der schönste Mann im Regiment (Ssp.), 1886. - Unsere Marine (P.), 1886. - Neptun, oder: Der Verräter in Gips (Kom. Ssp.), 1888. - Bei der Gas- laterne (Genrebild m. Ges.), 1903. - Er ist Baron, oder: Jm Geheimrats- viertel (Schw.), 1908.
Lindheimer, Franz,
geb. am 25. April 1870 in Frankfurt a. M., Dr. phil., lebt in Berlin.
S:
Leben, Lie- ben, Singen (Ge.), 1896. - Hagars Liebe (Schsp.), 1. u. 2. A. 1896. - Karl Roland (R.), 1902.
*Lindner, Albert,
wurde am 24. April 1831 zu Sulza im Großherzog- tum Weimar geboren, wo sein Vater als Salinensteiger in sehr bescheide- nen Verhältnissen lebte. Unter gro- ßen Opfern des letzteren absolvierte L. das Gymnasium in Weimar u. die Universität Jena, wo er sich dem Studium der Philologie widmete. Von dort ging er 1857 als Haus- lehrer nach Pommern, blieb daselbst drei Jahre und studierte dann mit dem ersparten Honorar noch ein Jahr in Berlin. Nach abgelegtem philologischen Staatsexamen wurde er Lehrer am Gymnasium in Prenz- lau und nach einem halben Jahre Leh- rer an der Realschule in Spremberg (1862), von wo er 1864 als Gymna- siallehrer nach Rudolstadt berufen wurde. Hier vollendete er seine be- reits in Pommern begonnene Tra- gödie "Brutus und Collatinus", die 1866 den König-Wilhelm-Preis er- hielt und infolgedessen über fast alle deutschen Bühnen ging. Dieser Er-
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ſagte und die Schriftſtellerlaufbahn betrat. Er lebt noch jetzt als Schrift- ſteller in Berlin.
S:
Polterabend- ſalon, 2. A. 1862. ‒ Poltergeiſter (Dn.), 1868. ‒ Polterabend-Helmer- ding (Bühnenſtücke), 1868. ‒ Dekla- matoriſche Abendunterhaltungen; 11 Bdchn., 1870‒80. ‒ Jm Reich der Komik, IV, 1871‒76. ‒ Polterabend- ſcherze; II, 1875. ‒ Der Salonkomiker, 1898. ‒ Schlager auf Schlager! (Kom. Szene m. Geſ.), 1898. ‒ Die Couplet- Bühne (Samml. von Couplets), 1899. ‒ Deutſche Liebhaberbühne, 1.‒12. Heft, 1900. ‒ Nanu geht’s los! (Solo- ſzenen, Couplets und Vorträge, Orig. Dn.), 1901. ‒ Fiedeler Polterabend (Orig. Dn.), 1901. ‒ Das große Coupletbuch (Couplets u. Soloſzenen m. Geſ.), 1902. ‒ Der Vereinskomi- ker (Orig.-Sammlg. v. Vorir., Coupl., Soloſzenen uſw.), 1909.
*Linderer, Robert,
älterer Bruder des Vorigen, wurde am 25. Novbr. 1824 zu Erfurt geboren, kam zwei Jahre ſpäter mit ſeinen Eltern nach Berlin u. ſollte ſich nach dem Willen des Vaters ebenfalls der Zahnarz- neikunde widmen, wozu indes der Sohn keine beſondere Neigung hatte. Behufs Vorbereitung zu ſeinem ſpä- teren Univerſitätsſtudium beſuchte er das Friedrichswerderſche Gymna- ſium bis zu dem im Jahre 1840 plötz- lich erfolgten Tode des Vaters, der eine zahlreiche Familie, aber nicht Mittel genug hinterließ, daß ſeine Kinder eine weitere wiſſenſchaftliche Bildung genießen konnten. So wurde auch Robert gezwungen, einen an- dern Beruf zu erwählen; er ward Schriftſetzer und arbeitete als ſolcher bis zum Jahre 1861. Dann wandte er ſich ausſchließlich literariſcher Be- ſchäftigung zu u. war ſeit 1866 Mit- eigentümer der R. Frankeſchen Thea- teragentur, ſowie der dieſem Agen- turgeſchäft als Organ dienenden Theaterzeitung „Neue Schaubühne‟. Er ſtarb am 16. November 1886. [Spaltenumbruch]
Lin
S:
Humoresken, 1846. ‒ Lichtbilder (Humor. Ge.), 1847. ‒ Freie Lieder, 2 Hefte, 1848. ‒ Brenneſſeln (Humor. Ge.), 1850. ‒ Promenadenbekannt- ſchaften (Lſp.), 1864. ‒ Hochzeits- u. Tiſchreden, 1862. ‒ Jubelreigen, 1863. ‒ Portefeuille des Komikers; II, 1863. ‒ Humoriftiſche Ein- und Ausfälle, 1879. ‒ Berlin wie es leibt und lebt (Humor. Studien), 1880. ‒ Zankteufelchen (Lrſp.), 1885. ‒ Der ſchönſte Mann im Regiment (Sſp.), 1886. ‒ Unſere Marine (P.), 1886. ‒ Neptun, oder: Der Verräter in Gips (Kom. Sſp.), 1888. ‒ Bei der Gas- laterne (Genrebild m. Geſ.), 1903. ‒ Er iſt Baron, oder: Jm Geheimrats- viertel (Schw.), 1908.
Lindheimer, Franz,
geb. am 25. April 1870 in Frankfurt a. M., Dr. phil., lebt in Berlin.
S:
Leben, Lie- ben, Singen (Ge.), 1896. ‒ Hagars Liebe (Schſp.), 1. u. 2. A. 1896. ‒ Karl Roland (R.), 1902.
*Lindner, Albert,
wurde am 24. April 1831 zu Sulza im Großherzog- tum Weimar geboren, wo ſein Vater als Salinenſteiger in ſehr beſcheide- nen Verhältniſſen lebte. Unter gro- ßen Opfern des letzteren abſolvierte L. das Gymnaſium in Weimar u. die Univerſität Jena, wo er ſich dem Studium der Philologie widmete. Von dort ging er 1857 als Haus- lehrer nach Pommern, blieb daſelbſt drei Jahre und ſtudierte dann mit dem erſparten Honorar noch ein Jahr in Berlin. Nach abgelegtem philologiſchen Staatsexamen wurde er Lehrer am Gymnaſium in Prenz- lau und nach einem halben Jahre Leh- rer an der Realſchule in Spremberg (1862), von wo er 1864 als Gymna- ſiallehrer nach Rudolſtadt berufen wurde. Hier vollendete er ſeine be- reits in Pommern begonnene Tra- gödie „Brutus und Collatinus‟, die 1866 den König-Wilhelm-Preis er- hielt und infolgedeſſen über faſt alle deutſchen Bühnen ging. Dieſer Er-
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ſagte und die Schriftſtellerlaufbahn
betrat. Er lebt noch jetzt als Schrift-
ſteller in Berlin.
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ſalon, 2. A. 1862. ‒ Poltergeiſter
(Dn.), 1868. ‒ Polterabend-Helmer-
ding (Bühnenſtücke), 1868. ‒ Dekla-
matoriſche Abendunterhaltungen; 11
Bdchn., 1870‒80. ‒ Jm Reich der
Komik, IV, 1871‒76. ‒ Polterabend-
ſcherze; II, 1875. ‒ Der Salonkomiker,
1898. ‒ Schlager auf Schlager! (Kom.
Szene m. Geſ.), 1898. ‒ Die Couplet-
Bühne (Samml. von Couplets), 1899.
‒ Deutſche Liebhaberbühne, 1.‒12.
Heft, 1900. ‒ Nanu geht’s los! (Solo-
ſzenen, Couplets und Vorträge, Orig.
Dn.), 1901. ‒ Fiedeler Polterabend
(Orig. Dn.), 1901. ‒ Das große
Coupletbuch (Couplets u. Soloſzenen
m. Geſ.), 1902. ‒ Der Vereinskomi-
ker (Orig.-Sammlg. v. Vorir., Coupl.,
Soloſzenen uſw.), 1909.
*Linderer, Robert, älterer Bruder
des Vorigen, wurde am 25. Novbr.
1824 zu Erfurt geboren, kam zwei
Jahre ſpäter mit ſeinen Eltern nach
Berlin u. ſollte ſich nach dem Willen
des Vaters ebenfalls der Zahnarz-
neikunde widmen, wozu indes der
Sohn keine beſondere Neigung hatte.
Behufs Vorbereitung zu ſeinem ſpä-
teren Univerſitätsſtudium beſuchte
er das Friedrichswerderſche Gymna-
ſium bis zu dem im Jahre 1840 plötz-
lich erfolgten Tode des Vaters, der
eine zahlreiche Familie, aber nicht
Mittel genug hinterließ, daß ſeine
Kinder eine weitere wiſſenſchaftliche
Bildung genießen konnten. So wurde
auch Robert gezwungen, einen an-
dern Beruf zu erwählen; er ward
Schriftſetzer und arbeitete als ſolcher
bis zum Jahre 1861. Dann wandte
er ſich ausſchließlich literariſcher Be-
ſchäftigung zu u. war ſeit 1866 Mit-
eigentümer der R. Frankeſchen Thea-
teragentur, ſowie der dieſem Agen-
turgeſchäft als Organ dienenden
Theaterzeitung „Neue Schaubühne‟.
Er ſtarb am 16. November 1886.
S: Humoresken, 1846. ‒ Lichtbilder
(Humor. Ge.), 1847. ‒ Freie Lieder,
2 Hefte, 1848. ‒ Brenneſſeln (Humor.
Ge.), 1850. ‒ Promenadenbekannt-
ſchaften (Lſp.), 1864. ‒ Hochzeits- u.
Tiſchreden, 1862. ‒ Jubelreigen,
1863. ‒ Portefeuille des Komikers;
II, 1863. ‒ Humoriftiſche Ein- und
Ausfälle, 1879. ‒ Berlin wie es leibt
und lebt (Humor. Studien), 1880. ‒
Zankteufelchen (Lrſp.), 1885. ‒ Der
ſchönſte Mann im Regiment (Sſp.),
1886. ‒ Unſere Marine (P.), 1886. ‒
Neptun, oder: Der Verräter in Gips
(Kom. Sſp.), 1888. ‒ Bei der Gas-
laterne (Genrebild m. Geſ.), 1903. ‒
Er iſt Baron, oder: Jm Geheimrats-
viertel (Schw.), 1908.
Lindheimer, Franz, geb. am 25.
April 1870 in Frankfurt a. M., Dr.
phil., lebt in Berlin.
S: Leben, Lie-
ben, Singen (Ge.), 1896. ‒ Hagars
Liebe (Schſp.), 1. u. 2. A. 1896. ‒ Karl
Roland (R.), 1902.
*Lindner, Albert, wurde am 24.
April 1831 zu Sulza im Großherzog-
tum Weimar geboren, wo ſein Vater
als Salinenſteiger in ſehr beſcheide-
nen Verhältniſſen lebte. Unter gro-
ßen Opfern des letzteren abſolvierte
L. das Gymnaſium in Weimar u. die
Univerſität Jena, wo er ſich dem
Studium der Philologie widmete.
Von dort ging er 1857 als Haus-
lehrer nach Pommern, blieb daſelbſt
drei Jahre und ſtudierte dann mit
dem erſparten Honorar noch ein
Jahr in Berlin. Nach abgelegtem
philologiſchen Staatsexamen wurde
er Lehrer am Gymnaſium in Prenz-
lau und nach einem halben Jahre Leh-
rer an der Realſchule in Spremberg
(1862), von wo er 1864 als Gymna-
ſiallehrer nach Rudolſtadt berufen
wurde. Hier vollendete er ſeine be-
reits in Pommern begonnene Tra-
gödie „Brutus und Collatinus‟, die
1866 den König-Wilhelm-Preis er-
hielt und infolgedeſſen über faſt alle
deutſchen Bühnen ging. Dieſer Er-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/275>, abgerufen am 22.02.2025.
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