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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rom, mit der er nach Sizilien reiste.
Dann folgte ein Aufenthalt in Sor-
rento. Jm Jahre 1848 nahm er an
dem Feldzuge in Schleswig teil, schied
nach Beendigung desselben aus dem
Militärdienst u. wohnte einige Jahre
auf dem unweit von Berlin gelegenen
Gute seines (1847 gestorbenen) Va-
ters, wo er sich ganz literarischen Be-
schäftigungen hingab. Vorübergehend
trat er bei der Mobilmachung 1850
bis 1851 und während des Feldzugs
von 1866 in den aktiven Dienst. Wäh-
rend des letzteren führte er eine Er-
satzkompagnie. Später wurde er im
Bureaudienst, beim Bezirkskommando
in Berlin, beschäftigt und nachmals
mit dem Charakter eines Hauptmanns
Chef der Provinzial-Jnvalidenkom-
pagnie in Prenzlau. Hier starb er
als Major a. D. am 17. Mai 1885.

S:

Lieder aus Rom, 1846. - An
Humboldt (Ode), 1847. - Die Zaube-
rin Kirke (Heitere Reime), 1850. -
König Herodes (Tr.), 1860. - Ge-
dichte, 1866. - Vierzig Jahre (Br.
an Theod. Fontane, hrsg. von Eva
von Arnim), 1909.

*Lepel-Remmer, C. Freifrau v.,


wurde 1849 in Bremen als älteste
Tochter eines Kaufherrn geboren u.
erhielt daselbst ihre Schulbildung u.
im Kreise ihrer jüngeren Geschwifter
reichlich Gelegenheit, ihrer Phantasie
in Erfindung von Geschichten freien
Lauf zu lassen. Nach dem Tode des
Vaters besuchte sie Verwandte auf
der Jnsel Cuba, und hinterließen die
Seereise und der Aufenthalt in den
Tropen in ihr unverwischbare Ein-
drücke. Nach ihrer Heimkehr wurde
sie die unentbehrliche Pflegerin ihrer
leidenden Mutter. Diese starb in
Kassel, wohin die Familie verzogen
war, und nun fand die Tochter Zeit
und Ruhe, ihrem Denken schriftlich
Ausdruck zu geben, scheute sich aber
ängstlich vor einer Veröffentlichung
ihrer Arbeiten, worin sie auch durch
ihren Gatten, dem hessischen Major
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Lep
a. D. Freiherrn Ferdinand von Lepel
bestärkt wurde, dem sie nach Darm-
stadt gefolgt war. Nach wenigen
Jahren einer glücklichen Ehe wurde
sie Witwe u. nahm nun ihren Wohnsitz
in Bückeburg. Der dortige Hofpre-
diger Dr. Brandes (s. d.) veranlaßte
dann die Herausgabe des bisher ein-
zigen ihrer Werke. Seit Ende 1908
wohnt die Schriftstellerin wieder in
Bremen.

S:

Cornelia (R.), 1902.

*Lepler, Gustav,

geb. am 3. Aug.
1871 als der Sohn eines Lehrers zu
Odisheim (Provinz Hannover), zog
nach dem frühen Tode des Vaters mit
der Mutter nach Bederkesa, wo er bis
zu seiner Konfirmation die Seminar-
schule besuchte, und wanderte dann,
einem unwiderstehlichen Drange fol-
gend, nach Amerika aus. Schon nach
einem halben Jahre kehrte er ernüch-
tert zurück, besuchte nun in Hemelin-
gen die Präparandenanstalt u. 1888
bis 1891 das Lehrerseminar in Beder-
kesa, worauf er als Lehrer an der
städtischen Schule in Otterndorf an-
gestellt wurde.

S:

Dichtungen, 1897.
- Bilder u. Klänge (Neue Dn.), 1903.

*Leppin, Paul,

geb. am 27. Nov.
1878 in Prag als das Kind unbemit-
telter Leute, verlebte eine Jugend,
reich an Sehnsucht und Traurigkeit,
da seine Mutter gemütskrank war.
Mit Beginn der Schulzeit erfaßte ihn
eine Lesewut, mit der er alles ver-
schlang, was für Kinder geschrieben
und auch nicht geschrieben war, was
seine Phantasie eher verdarb als be-
reicherte. Er absolvierte alle acht Klas-
sen des Prager Staatsgymnasiums
und begann darauf das Studium der
Rechte, das er aber nach zwei Seme-
stern wieder aufgab, um eine Beam-
tenstellung als k. k. Rechnungsbeam-
ter in Prag einzunehmen. Daneben
widmet er sich literarischen Bestrebun-
gen und arbeitet an der modernen
Bewegung rastlos mit. Jn den Jah-
ren 1900-01 gab er u. d. T.: "Früh-
ling" moderne Flugblätter in zwang-

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Lep
Rom, mit der er nach Sizilien reiſte.
Dann folgte ein Aufenthalt in Sor-
rento. Jm Jahre 1848 nahm er an
dem Feldzuge in Schleswig teil, ſchied
nach Beendigung desſelben aus dem
Militärdienſt u. wohnte einige Jahre
auf dem unweit von Berlin gelegenen
Gute ſeines (1847 geſtorbenen) Va-
ters, wo er ſich ganz literariſchen Be-
ſchäftigungen hingab. Vorübergehend
trat er bei der Mobilmachung 1850
bis 1851 und während des Feldzugs
von 1866 in den aktiven Dienſt. Wäh-
rend des letzteren führte er eine Er-
ſatzkompagnie. Später wurde er im
Bureaudienſt, beim Bezirkskommando
in Berlin, beſchäftigt und nachmals
mit dem Charakter eines Hauptmanns
Chef der Provinzial-Jnvalidenkom-
pagnie in Prenzlau. Hier ſtarb er
als Major a. D. am 17. Mai 1885.

S:

Lieder aus Rom, 1846. ‒ An
Humboldt (Ode), 1847. ‒ Die Zaube-
rin Kirke (Heitere Reime), 1850. ‒
König Herodes (Tr.), 1860. ‒ Ge-
dichte, 1866. ‒ Vierzig Jahre (Br.
an Theod. Fontane, hrsg. von Eva
von Arnim), 1909.

*Lepel-Remmer, C. Freifrau v.,


wurde 1849 in Bremen als älteſte
Tochter eines Kaufherrn geboren u.
erhielt daſelbſt ihre Schulbildung u.
im Kreiſe ihrer jüngeren Geſchwifter
reichlich Gelegenheit, ihrer Phantaſie
in Erfindung von Geſchichten freien
Lauf zu laſſen. Nach dem Tode des
Vaters beſuchte ſie Verwandte auf
der Jnſel Cuba, und hinterließen die
Seereiſe und der Aufenthalt in den
Tropen in ihr unverwiſchbare Ein-
drücke. Nach ihrer Heimkehr wurde
ſie die unentbehrliche Pflegerin ihrer
leidenden Mutter. Dieſe ſtarb in
Kaſſel, wohin die Familie verzogen
war, und nun fand die Tochter Zeit
und Ruhe, ihrem Denken ſchriftlich
Ausdruck zu geben, ſcheute ſich aber
ängſtlich vor einer Veröffentlichung
ihrer Arbeiten, worin ſie auch durch
ihren Gatten, dem heſſiſchen Major
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Lep
a. D. Freiherrn Ferdinand von Lepel
beſtärkt wurde, dem ſie nach Darm-
ſtadt gefolgt war. Nach wenigen
Jahren einer glücklichen Ehe wurde
ſie Witwe u. nahm nun ihren Wohnſitz
in Bückeburg. Der dortige Hofpre-
diger Dr. Brandes (ſ. d.) veranlaßte
dann die Herausgabe des bisher ein-
zigen ihrer Werke. Seit Ende 1908
wohnt die Schriftſtellerin wieder in
Bremen.

S:

Cornelia (R.), 1902.

*Lepler, Guſtav,

geb. am 3. Aug.
1871 als der Sohn eines Lehrers zu
Odisheim (Provinz Hannover), zog
nach dem frühen Tode des Vaters mit
der Mutter nach Bederkeſa, wo er bis
zu ſeiner Konfirmation die Seminar-
ſchule beſuchte, und wanderte dann,
einem unwiderſtehlichen Drange fol-
gend, nach Amerika aus. Schon nach
einem halben Jahre kehrte er ernüch-
tert zurück, beſuchte nun in Hemelin-
gen die Präparandenanſtalt u. 1888
bis 1891 das Lehrerſeminar in Beder-
keſa, worauf er als Lehrer an der
ſtädtiſchen Schule in Otterndorf an-
geſtellt wurde.

S:

Dichtungen, 1897.
‒ Bilder u. Klänge (Neue Dn.), 1903.

*Leppin, Paul,

geb. am 27. Nov.
1878 in Prag als das Kind unbemit-
telter Leute, verlebte eine Jugend,
reich an Sehnſucht und Traurigkeit,
da ſeine Mutter gemütskrank war.
Mit Beginn der Schulzeit erfaßte ihn
eine Leſewut, mit der er alles ver-
ſchlang, was für Kinder geſchrieben
und auch nicht geſchrieben war, was
ſeine Phantaſie eher verdarb als be-
reicherte. Er abſolvierte alle acht Klaſ-
ſen des Prager Staatsgymnaſiums
und begann darauf das Studium der
Rechte, das er aber nach zwei Seme-
ſtern wieder aufgab, um eine Beam-
tenſtellung als k. k. Rechnungsbeam-
ter in Prag einzunehmen. Daneben
widmet er ſich literariſchen Beſtrebun-
gen und arbeitet an der modernen
Bewegung raſtlos mit. Jn den Jah-
ren 1900‒01 gab er u. d. T.: „Früh-
ling‟ moderne Flugblätter in zwang-

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[237/0241] Lep Lep Rom, mit der er nach Sizilien reiſte. Dann folgte ein Aufenthalt in Sor- rento. Jm Jahre 1848 nahm er an dem Feldzuge in Schleswig teil, ſchied nach Beendigung desſelben aus dem Militärdienſt u. wohnte einige Jahre auf dem unweit von Berlin gelegenen Gute ſeines (1847 geſtorbenen) Va- ters, wo er ſich ganz literariſchen Be- ſchäftigungen hingab. Vorübergehend trat er bei der Mobilmachung 1850 bis 1851 und während des Feldzugs von 1866 in den aktiven Dienſt. Wäh- rend des letzteren führte er eine Er- ſatzkompagnie. Später wurde er im Bureaudienſt, beim Bezirkskommando in Berlin, beſchäftigt und nachmals mit dem Charakter eines Hauptmanns Chef der Provinzial-Jnvalidenkom- pagnie in Prenzlau. Hier ſtarb er als Major a. D. am 17. Mai 1885. S: Lieder aus Rom, 1846. ‒ An Humboldt (Ode), 1847. ‒ Die Zaube- rin Kirke (Heitere Reime), 1850. ‒ König Herodes (Tr.), 1860. ‒ Ge- dichte, 1866. ‒ Vierzig Jahre (Br. an Theod. Fontane, hrsg. von Eva von Arnim), 1909. *Lepel-Remmer, C. Freifrau v., wurde 1849 in Bremen als älteſte Tochter eines Kaufherrn geboren u. erhielt daſelbſt ihre Schulbildung u. im Kreiſe ihrer jüngeren Geſchwifter reichlich Gelegenheit, ihrer Phantaſie in Erfindung von Geſchichten freien Lauf zu laſſen. Nach dem Tode des Vaters beſuchte ſie Verwandte auf der Jnſel Cuba, und hinterließen die Seereiſe und der Aufenthalt in den Tropen in ihr unverwiſchbare Ein- drücke. Nach ihrer Heimkehr wurde ſie die unentbehrliche Pflegerin ihrer leidenden Mutter. Dieſe ſtarb in Kaſſel, wohin die Familie verzogen war, und nun fand die Tochter Zeit und Ruhe, ihrem Denken ſchriftlich Ausdruck zu geben, ſcheute ſich aber ängſtlich vor einer Veröffentlichung ihrer Arbeiten, worin ſie auch durch ihren Gatten, dem heſſiſchen Major a. D. Freiherrn Ferdinand von Lepel beſtärkt wurde, dem ſie nach Darm- ſtadt gefolgt war. Nach wenigen Jahren einer glücklichen Ehe wurde ſie Witwe u. nahm nun ihren Wohnſitz in Bückeburg. Der dortige Hofpre- diger Dr. Brandes (ſ. d.) veranlaßte dann die Herausgabe des bisher ein- zigen ihrer Werke. Seit Ende 1908 wohnt die Schriftſtellerin wieder in Bremen. S: Cornelia (R.), 1902. *Lepler, Guſtav, geb. am 3. Aug. 1871 als der Sohn eines Lehrers zu Odisheim (Provinz Hannover), zog nach dem frühen Tode des Vaters mit der Mutter nach Bederkeſa, wo er bis zu ſeiner Konfirmation die Seminar- ſchule beſuchte, und wanderte dann, einem unwiderſtehlichen Drange fol- gend, nach Amerika aus. Schon nach einem halben Jahre kehrte er ernüch- tert zurück, beſuchte nun in Hemelin- gen die Präparandenanſtalt u. 1888 bis 1891 das Lehrerſeminar in Beder- keſa, worauf er als Lehrer an der ſtädtiſchen Schule in Otterndorf an- geſtellt wurde. S: Dichtungen, 1897. ‒ Bilder u. Klänge (Neue Dn.), 1903. *Leppin, Paul, geb. am 27. Nov. 1878 in Prag als das Kind unbemit- telter Leute, verlebte eine Jugend, reich an Sehnſucht und Traurigkeit, da ſeine Mutter gemütskrank war. Mit Beginn der Schulzeit erfaßte ihn eine Leſewut, mit der er alles ver- ſchlang, was für Kinder geſchrieben und auch nicht geſchrieben war, was ſeine Phantaſie eher verdarb als be- reicherte. Er abſolvierte alle acht Klaſ- ſen des Prager Staatsgymnaſiums und begann darauf das Studium der Rechte, das er aber nach zwei Seme- ſtern wieder aufgab, um eine Beam- tenſtellung als k. k. Rechnungsbeam- ter in Prag einzunehmen. Daneben widmet er ſich literariſchen Beſtrebun- gen und arbeitet an der modernen Bewegung raſtlos mit. Jn den Jah- ren 1900‒01 gab er u. d. T.: „Früh- ling‟ moderne Flugblätter in zwang- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/241>, abgerufen am 20.11.2024.