Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Len
W. A. Mozarts Leben und Schaffen,
1906.

Lentner, Joseph Friedrich,


wurde am 18. Dez. 1814 zu München
geboren, wo sein Vater Buchhändler
war, zeigte früh eine nicht unbedeu-
tende Anlage zum Zeichnen u. Malen
u. wurde auch in diesen Künsten unter-
richtet. Nebenbei betrieb er fleißig das
Studium der Sprachen. Nach beendig-
tem Gymnasialkursus widmete er sich
auf den Wunsch seines Vaters dem
Buchhandel und konditionierte seit
1835 mehrere Jahre in Jnnsbruck u.
Wien. Nach seiner Rückkehr nach Mün-
chen entschloß er sich, einen andern
Beruf zu erwählen. Nachdem er sich
vorübergehend als Schriftsteller be-
tätigt, wandte er sich der Malerei zu.
Seit Neujahr 1842 lebte er in Prag,
doch zwang ihn ein auftauchendes
Lungenleiden bald, ein milderes Kli-
ma aufzusuchen. Er ging nach Meran
in Tirol und beschloß, da er nicht ohne
Vermögen war, dort als deutscher
Schriftsteller zu leben. Von hier aus
unternahm L. im Sommer seine Strei-
fereien nach Oberitalien u. vorzugs-
weise nach Bayern, von dessen nach-
maligem Könige Max ihm der ehrende
Auftrag geworden war, alles, was sich
in Städten und Dörfern, in Bergen
und Tälern noch an altem deutschen
Herkommen finden ließe, aufzuzeich-
nen, zu vergleichen und auszulegen.
Leider konnte er diese Arbeit nicht
mehr vollenden, da der Tod ihn zu
Meran am 23. April 1852 dahinraffte.

S:

Tiroler Bauernspiel (Charakter-
gemälde a. d. Jahren 1809-16); II,
1841. - Die Chronik von Frauen-
Chiemsee (G.), 1842. Ritter u. Bauer
R.); III, 1844. - Novellenbuch, 1848.
- Geschichten a. d. Bergen, 1851. 2. A.
u. d. T.: Geschichten aus Tirol und
Oberbayern; herausgegeben von
P. K. Rosegger, 1876. - Novellen;
1. Bd.: Der Plattebner und seine
Kinder, 1855. - Zwischen Lech und
Jnn (Geschn., Sg. und Schildereien),
[Spaltenumbruch]

Len
1906. - Traubenkuren und andere
Novellen. 1910.

*Lentrodt, Willy,

wurde am 13.
Juli 1864 zu Pyrmont geboren. Sein
Vater war Gutsbesitzer in Ördorf bei
Pyrmont. Bis zum 14. Jahre besuchte
er die Rektoratschule in seiner Geburts-
stadt, dann das Gymnasium in Gü-
tersloh, worauf er in Berlin, Mün-
chen, Wien und abermals in Berlin
Philosophie und Kunstgeschichte stu-
dierte. Dann lebte er mehrere Jahre
in der Stille zu Flechtdorf (Waldeck)
ganz seinen wissenschaftlichen Neigun-
gen, weilte 1892 als Hofbibliothekar
des Fürsten von Waldeck in Arolsen,
danach kurze Zeit in Berlin und lebt
jetzt wieder in Flechtdorf.

S:

Aus
tödlichen Schauern (Nn.), 1893. -
Heiße Spuren (Ge.), 1893. - Aus
Traum und Wahn (Seelische Frag-
mente), 1893. - Rauschmomente (Ge.),
1896. - Aus Nächten (Ge. und Spr.),
1899.

Lentz, Michel,

geboren am 21. Mai
1820 in Luxemburg, absolvierte da-
selbst die Primarschulen u. die Huma-
niora und bezog 1841 die freie Uni-
versität zu Brüssel, um sich den Stu-
dien zu widmen. Doch schon 1843 ver-
ließ er dieselbe, um bei der Reorgani-
sation der Regierung als einfacher
Unterbeamter in die Landesverwal-
tung einzutreten. Nachdem er bis 1869
alle Stufen für Subalternbeamte
durchlaufen, wurde er zum Bureau-
chef und Rat an der großherzoglichen
Rechnungskammer in Luxemburg be-
fördert. Hier starb er, nachdem er
einige Jahre im Ruhestande gelebt,
am 7. Septbr. 1893. L. ist der Dichter
des "Feierwohn" (Feuerwagen), des
Nationalgesangs der Luxemburger.

S:

Spaß an Jerscht (Lr. und Ge. in
Luxemburger Mdt.), 1873. - Hierscht-
blumen (Ge.), 1887.

Lenz, Eduard,

Pseudon. für Karl
Eduard Eschke; s. d.!

*Lenz, Friedrich Wilhelm Adolf,


gewöhnlich Fritz Lenz, pseudon. Leo

*


[Spaltenumbruch]

Len
W. A. Mozarts Leben und Schaffen,
1906.

Lentner, Joſeph Friedrich,


wurde am 18. Dez. 1814 zu München
geboren, wo ſein Vater Buchhändler
war, zeigte früh eine nicht unbedeu-
tende Anlage zum Zeichnen u. Malen
u. wurde auch in dieſen Künſten unter-
richtet. Nebenbei betrieb er fleißig das
Studium der Sprachen. Nach beendig-
tem Gymnaſialkurſus widmete er ſich
auf den Wunſch ſeines Vaters dem
Buchhandel und konditionierte ſeit
1835 mehrere Jahre in Jnnsbruck u.
Wien. Nach ſeiner Rückkehr nach Mün-
chen entſchloß er ſich, einen andern
Beruf zu erwählen. Nachdem er ſich
vorübergehend als Schriftſteller be-
tätigt, wandte er ſich der Malerei zu.
Seit Neujahr 1842 lebte er in Prag,
doch zwang ihn ein auftauchendes
Lungenleiden bald, ein milderes Kli-
ma aufzuſuchen. Er ging nach Meran
in Tirol und beſchloß, da er nicht ohne
Vermögen war, dort als deutſcher
Schriftſteller zu leben. Von hier aus
unternahm L. im Sommer ſeine Strei-
fereien nach Oberitalien u. vorzugs-
weiſe nach Bayern, von deſſen nach-
maligem Könige Max ihm der ehrende
Auftrag geworden war, alles, was ſich
in Städten und Dörfern, in Bergen
und Tälern noch an altem deutſchen
Herkommen finden ließe, aufzuzeich-
nen, zu vergleichen und auszulegen.
Leider konnte er dieſe Arbeit nicht
mehr vollenden, da der Tod ihn zu
Meran am 23. April 1852 dahinraffte.

S:

Tiroler Bauernſpiel (Charakter-
gemälde a. d. Jahren 1809‒16); II,
1841. ‒ Die Chronik von Frauen-
Chiemſee (G.), 1842. Ritter u. Bauer
R.); III, 1844. ‒ Novellenbuch, 1848.
‒ Geſchichten a. d. Bergen, 1851. 2. A.
u. d. T.: Geſchichten aus Tirol und
Oberbayern; herausgegeben von
P. K. Roſegger, 1876. ‒ Novellen;
1. Bd.: Der Plattebner und ſeine
Kinder, 1855. ‒ Zwiſchen Lech und
Jnn (Geſchn., Sg. und Schildereien),
[Spaltenumbruch]

Len
1906. ‒ Traubenkuren und andere
Novellen. 1910.

*Lentrodt, Willy,

wurde am 13.
Juli 1864 zu Pyrmont geboren. Sein
Vater war Gutsbeſitzer in Ördorf bei
Pyrmont. Bis zum 14. Jahre beſuchte
er die Rektoratſchule in ſeiner Geburts-
ſtadt, dann das Gymnaſium in Gü-
tersloh, worauf er in Berlin, Mün-
chen, Wien und abermals in Berlin
Philoſophie und Kunſtgeſchichte ſtu-
dierte. Dann lebte er mehrere Jahre
in der Stille zu Flechtdorf (Waldeck)
ganz ſeinen wiſſenſchaftlichen Neigun-
gen, weilte 1892 als Hofbibliothekar
des Fürſten von Waldeck in Arolſen,
danach kurze Zeit in Berlin und lebt
jetzt wieder in Flechtdorf.

S:

Aus
tödlichen Schauern (Nn.), 1893. ‒
Heiße Spuren (Ge.), 1893. ‒ Aus
Traum und Wahn (Seeliſche Frag-
mente), 1893. ‒ Rauſchmomente (Ge.),
1896. ‒ Aus Nächten (Ge. und Spr.),
1899.

Lentz, Michel,

geboren am 21. Mai
1820 in Luxemburg, abſolvierte da-
ſelbſt die Primarſchulen u. die Huma-
niora und bezog 1841 die freie Uni-
verſität zu Brüſſel, um ſich den Stu-
dien zu widmen. Doch ſchon 1843 ver-
ließ er dieſelbe, um bei der Reorgani-
ſation der Regierung als einfacher
Unterbeamter in die Landesverwal-
tung einzutreten. Nachdem er bis 1869
alle Stufen für Subalternbeamte
durchlaufen, wurde er zum Bureau-
chef und Rat an der großherzoglichen
Rechnungskammer in Luxemburg be-
fördert. Hier ſtarb er, nachdem er
einige Jahre im Ruheſtande gelebt,
am 7. Septbr. 1893. L. iſt der Dichter
des „Feierwohn‟ (Feuerwagen), des
Nationalgeſangs der Luxemburger.

S:

Spâß an Jérſcht (Lr. und Ge. in
Luxemburger Mdt.), 1873. ‒ Hiérſcht-
blumen (Ge.), 1887.

Lenz, Eduard,

Pſeudon. für Karl
Eduard Eſchke; ſ. d.!

*Lenz, Friedrich Wilhelm Adolf,


gewöhnlich Fritz Lenz, pſeudon. Leo

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="bibliography" n="1">
        <p><pb facs="#f0234" n="230"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Len</hi></fw><lb/>
W. A. Mozarts Leben und Schaffen,<lb/>
1906.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lentner,</hi> Jo&#x017F;eph <hi rendition="#g">Friedrich,</hi></head>
        <p><lb/>
wurde am 18. Dez. 1814 zu München<lb/>
geboren, wo &#x017F;ein Vater Buchhändler<lb/>
war, zeigte früh eine nicht unbedeu-<lb/>
tende Anlage zum Zeichnen u. Malen<lb/>
u. wurde auch in die&#x017F;en Kün&#x017F;ten unter-<lb/>
richtet. Nebenbei betrieb er fleißig das<lb/>
Studium der Sprachen. Nach beendig-<lb/>
tem Gymna&#x017F;ialkur&#x017F;us widmete er &#x017F;ich<lb/>
auf den Wun&#x017F;ch &#x017F;eines Vaters dem<lb/>
Buchhandel und konditionierte &#x017F;eit<lb/>
1835 mehrere Jahre in Jnnsbruck u.<lb/>
Wien. Nach &#x017F;einer Rückkehr nach Mün-<lb/>
chen ent&#x017F;chloß er &#x017F;ich, einen andern<lb/>
Beruf zu erwählen. Nachdem er &#x017F;ich<lb/>
vorübergehend als Schrift&#x017F;teller be-<lb/>
tätigt, wandte er &#x017F;ich der Malerei zu.<lb/>
Seit Neujahr 1842 lebte er in Prag,<lb/>
doch zwang ihn ein auftauchendes<lb/>
Lungenleiden bald, ein milderes Kli-<lb/>
ma aufzu&#x017F;uchen. Er ging nach Meran<lb/>
in Tirol und be&#x017F;chloß, da er nicht ohne<lb/>
Vermögen war, dort als deut&#x017F;cher<lb/>
Schrift&#x017F;teller zu leben. Von hier aus<lb/>
unternahm L. im Sommer &#x017F;eine Strei-<lb/>
fereien nach Oberitalien u. vorzugs-<lb/>
wei&#x017F;e nach Bayern, von de&#x017F;&#x017F;en nach-<lb/>
maligem Könige Max ihm der ehrende<lb/>
Auftrag geworden war, alles, was &#x017F;ich<lb/>
in Städten und Dörfern, in Bergen<lb/>
und Tälern noch an altem deut&#x017F;chen<lb/>
Herkommen finden ließe, aufzuzeich-<lb/>
nen, zu vergleichen und auszulegen.<lb/>
Leider konnte er die&#x017F;e Arbeit nicht<lb/>
mehr vollenden, da der Tod ihn zu<lb/>
Meran am 23. April 1852 dahinraffte.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Tiroler Bauern&#x017F;piel (Charakter-<lb/>
gemälde a. d. Jahren 1809&#x2012;16); <hi rendition="#aq">II</hi>,<lb/>
1841. &#x2012; Die Chronik von Frauen-<lb/>
Chiem&#x017F;ee (G.), 1842. Ritter u. Bauer<lb/>
R.); <hi rendition="#aq">III</hi>, 1844. &#x2012; Novellenbuch, 1848.<lb/>
&#x2012; Ge&#x017F;chichten a. d. Bergen, 1851. 2. A.<lb/>
u. d. T.: Ge&#x017F;chichten aus Tirol und<lb/>
Oberbayern; herausgegeben von<lb/>
P. K. Ro&#x017F;egger, 1876. &#x2012; Novellen;<lb/>
1. Bd.: Der Plattebner und &#x017F;eine<lb/>
Kinder, 1855. &#x2012; Zwi&#x017F;chen Lech und<lb/>
Jnn (Ge&#x017F;chn., Sg. und Schildereien),<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Len</hi></fw><lb/>
1906. &#x2012; Traubenkuren und andere<lb/>
Novellen. 1910.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lentrodt,</hi> Willy,</head>
        <p> wurde am 13.<lb/>
Juli 1864 zu Pyrmont geboren. Sein<lb/>
Vater war Gutsbe&#x017F;itzer in Ördorf bei<lb/>
Pyrmont. Bis zum 14. Jahre be&#x017F;uchte<lb/>
er die Rektorat&#x017F;chule in &#x017F;einer Geburts-<lb/>
&#x017F;tadt, dann das Gymna&#x017F;ium in Gü-<lb/>
tersloh, worauf er in Berlin, Mün-<lb/>
chen, Wien und abermals in Berlin<lb/>
Philo&#x017F;ophie und Kun&#x017F;tge&#x017F;chichte &#x017F;tu-<lb/>
dierte. Dann lebte er mehrere Jahre<lb/>
in der Stille zu Flechtdorf (Waldeck)<lb/>
ganz &#x017F;einen wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Neigun-<lb/>
gen, weilte 1892 als Hofbibliothekar<lb/>
des Für&#x017F;ten von Waldeck in Arol&#x017F;en,<lb/>
danach kurze Zeit in Berlin und lebt<lb/>
jetzt wieder in Flechtdorf. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Aus<lb/>
tödlichen Schauern (Nn.), 1893. &#x2012;<lb/>
Heiße Spuren (Ge.), 1893. &#x2012; Aus<lb/>
Traum und Wahn (Seeli&#x017F;che Frag-<lb/>
mente), 1893. &#x2012; Rau&#x017F;chmomente (Ge.),<lb/>
1896. &#x2012; Aus Nächten (Ge. und Spr.),<lb/>
1899.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lentz,</hi> Michel,</head>
        <p> geboren am 21. Mai<lb/>
1820 in Luxemburg, ab&#x017F;olvierte da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t die Primar&#x017F;chulen u. die Huma-<lb/>
niora und bezog 1841 die freie Uni-<lb/>
ver&#x017F;ität zu Brü&#x017F;&#x017F;el, um &#x017F;ich den Stu-<lb/>
dien zu widmen. Doch &#x017F;chon 1843 ver-<lb/>
ließ er die&#x017F;elbe, um bei der Reorgani-<lb/>
&#x017F;ation der Regierung als einfacher<lb/>
Unterbeamter in die Landesverwal-<lb/>
tung einzutreten. Nachdem er bis 1869<lb/>
alle Stufen für Subalternbeamte<lb/>
durchlaufen, wurde er zum Bureau-<lb/>
chef und Rat an der großherzoglichen<lb/>
Rechnungskammer in Luxemburg be-<lb/>
fördert. Hier &#x017F;tarb er, nachdem er<lb/>
einige Jahre im Ruhe&#x017F;tande gelebt,<lb/>
am 7. Septbr. 1893. L. i&#x017F;t der Dichter<lb/>
des &#x201E;Feierwohn&#x201F; (Feuerwagen), des<lb/>
Nationalge&#x017F;angs der Luxemburger.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Sp<hi rendition="#aq">â</hi>ß an Jér&#x017F;cht (Lr. und Ge. in<lb/>
Luxemburger Mdt.), 1873. &#x2012; Hiér&#x017F;cht-<lb/>
blumen (Ge.), 1887.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lenz,</hi> Eduard,</head>
        <p> P&#x017F;eudon. für Karl<lb/>
Eduard <hi rendition="#g">E&#x017F;chke;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lenz,</hi> <hi rendition="#g">Friedrich</hi> Wilhelm Adolf,</head>
        <p><lb/>
gewöhnlich Fritz Lenz, p&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">Leo</hi><lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[230/0234] Len Len W. A. Mozarts Leben und Schaffen, 1906. Lentner, Joſeph Friedrich, wurde am 18. Dez. 1814 zu München geboren, wo ſein Vater Buchhändler war, zeigte früh eine nicht unbedeu- tende Anlage zum Zeichnen u. Malen u. wurde auch in dieſen Künſten unter- richtet. Nebenbei betrieb er fleißig das Studium der Sprachen. Nach beendig- tem Gymnaſialkurſus widmete er ſich auf den Wunſch ſeines Vaters dem Buchhandel und konditionierte ſeit 1835 mehrere Jahre in Jnnsbruck u. Wien. Nach ſeiner Rückkehr nach Mün- chen entſchloß er ſich, einen andern Beruf zu erwählen. Nachdem er ſich vorübergehend als Schriftſteller be- tätigt, wandte er ſich der Malerei zu. Seit Neujahr 1842 lebte er in Prag, doch zwang ihn ein auftauchendes Lungenleiden bald, ein milderes Kli- ma aufzuſuchen. Er ging nach Meran in Tirol und beſchloß, da er nicht ohne Vermögen war, dort als deutſcher Schriftſteller zu leben. Von hier aus unternahm L. im Sommer ſeine Strei- fereien nach Oberitalien u. vorzugs- weiſe nach Bayern, von deſſen nach- maligem Könige Max ihm der ehrende Auftrag geworden war, alles, was ſich in Städten und Dörfern, in Bergen und Tälern noch an altem deutſchen Herkommen finden ließe, aufzuzeich- nen, zu vergleichen und auszulegen. Leider konnte er dieſe Arbeit nicht mehr vollenden, da der Tod ihn zu Meran am 23. April 1852 dahinraffte. S: Tiroler Bauernſpiel (Charakter- gemälde a. d. Jahren 1809‒16); II, 1841. ‒ Die Chronik von Frauen- Chiemſee (G.), 1842. Ritter u. Bauer R.); III, 1844. ‒ Novellenbuch, 1848. ‒ Geſchichten a. d. Bergen, 1851. 2. A. u. d. T.: Geſchichten aus Tirol und Oberbayern; herausgegeben von P. K. Roſegger, 1876. ‒ Novellen; 1. Bd.: Der Plattebner und ſeine Kinder, 1855. ‒ Zwiſchen Lech und Jnn (Geſchn., Sg. und Schildereien), 1906. ‒ Traubenkuren und andere Novellen. 1910. *Lentrodt, Willy, wurde am 13. Juli 1864 zu Pyrmont geboren. Sein Vater war Gutsbeſitzer in Ördorf bei Pyrmont. Bis zum 14. Jahre beſuchte er die Rektoratſchule in ſeiner Geburts- ſtadt, dann das Gymnaſium in Gü- tersloh, worauf er in Berlin, Mün- chen, Wien und abermals in Berlin Philoſophie und Kunſtgeſchichte ſtu- dierte. Dann lebte er mehrere Jahre in der Stille zu Flechtdorf (Waldeck) ganz ſeinen wiſſenſchaftlichen Neigun- gen, weilte 1892 als Hofbibliothekar des Fürſten von Waldeck in Arolſen, danach kurze Zeit in Berlin und lebt jetzt wieder in Flechtdorf. S: Aus tödlichen Schauern (Nn.), 1893. ‒ Heiße Spuren (Ge.), 1893. ‒ Aus Traum und Wahn (Seeliſche Frag- mente), 1893. ‒ Rauſchmomente (Ge.), 1896. ‒ Aus Nächten (Ge. und Spr.), 1899. Lentz, Michel, geboren am 21. Mai 1820 in Luxemburg, abſolvierte da- ſelbſt die Primarſchulen u. die Huma- niora und bezog 1841 die freie Uni- verſität zu Brüſſel, um ſich den Stu- dien zu widmen. Doch ſchon 1843 ver- ließ er dieſelbe, um bei der Reorgani- ſation der Regierung als einfacher Unterbeamter in die Landesverwal- tung einzutreten. Nachdem er bis 1869 alle Stufen für Subalternbeamte durchlaufen, wurde er zum Bureau- chef und Rat an der großherzoglichen Rechnungskammer in Luxemburg be- fördert. Hier ſtarb er, nachdem er einige Jahre im Ruheſtande gelebt, am 7. Septbr. 1893. L. iſt der Dichter des „Feierwohn‟ (Feuerwagen), des Nationalgeſangs der Luxemburger. S: Spâß an Jérſcht (Lr. und Ge. in Luxemburger Mdt.), 1873. ‒ Hiérſcht- blumen (Ge.), 1887. Lenz, Eduard, Pſeudon. für Karl Eduard Eſchke; ſ. d.! *Lenz, Friedrich Wilhelm Adolf, gewöhnlich Fritz Lenz, pſeudon. Leo *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/234
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/234>, abgerufen am 20.11.2024.