Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Las len kam er im Frühjahr 1886 auf dieMaler-Akademie in Graz, an der er -- freilich mit verschiedenen Unter- brechungen -- bis zum Herbst 1893 verblieb und besonders die geniale Art seines Lehrers Heinrich Schwach auf sich einwirken ließ. Er besuchte dann noch kurze Zeit die k. k. Staats- gewerbeschule in Graz und ging im Frühjahr 1894 nach München, wo er an der Akademie der bildenden Künste seine malerischen Studien abschloß. Eine von ihm 1898 herausgegebene Broschüre, in der er zu der neuen Ge- werbekunst Stellung nahm, und die einiges Aufsehen erregte, wurde die Veranlassung, daß er sich hinfort schriftstellerischer Tätigkeit widmete, u. zwar besonders als Referent über Kunstgebiete. Er lebt noch jetzt in München. S: Auf der Reise und an- *Lasson, Adolf, pseud. L. Adolf, Laß stand; im Dezbr. d. J. wurde er zumordentlichen Honorarprofessor an der Universität und 1906 zum Geh. Re- gierungsrat ernannt, während ihm an seinem 78. Geburtstage (1910) die Universität Berlin das Ehrendiplom eines Dr. theol. übersandte. Außer einer Reihe philosophischer Werke ver- öffentlichte er S: Herzensstille (Lr.), *Laßwitz, Kurd, pseud. Velatus, S:
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Laſ len kam er im Frühjahr 1886 auf dieMaler-Akademie in Graz, an der er — freilich mit verſchiedenen Unter- brechungen — bis zum Herbſt 1893 verblieb und beſonders die geniale Art ſeines Lehrers Heinrich Schwach auf ſich einwirken ließ. Er beſuchte dann noch kurze Zeit die k. k. Staats- gewerbeſchule in Graz und ging im Frühjahr 1894 nach München, wo er an der Akademie der bildenden Künſte ſeine maleriſchen Studien abſchloß. Eine von ihm 1898 herausgegebene Broſchüre, in der er zu der neuen Ge- werbekunſt Stellung nahm, und die einiges Aufſehen erregte, wurde die Veranlaſſung, daß er ſich hinfort ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmete, u. zwar beſonders als Referent über Kunſtgebiete. Er lebt noch jetzt in München. S: Auf der Reiſe und an- *Laſſon, Adolf, pſeud. L. Adolf, Laß ſtand; im Dezbr. d. J. wurde er zumordentlichen Honorarprofeſſor an der Univerſität und 1906 zum Geh. Re- gierungsrat ernannt, während ihm an ſeinem 78. Geburtstage (1910) die Univerſität Berlin das Ehrendiplom eines Dr. theol. überſandte. Außer einer Reihe philoſophiſcher Werke ver- öffentlichte er S: Herzensſtille (Lr.), *Laßwitz, Kurd, pſeud. Velatus, S:
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Laſ
Laß
len kam er im Frühjahr 1886 auf die
Maler-Akademie in Graz, an der er
— freilich mit verſchiedenen Unter-
brechungen — bis zum Herbſt 1893
verblieb und beſonders die geniale
Art ſeines Lehrers Heinrich Schwach
auf ſich einwirken ließ. Er beſuchte
dann noch kurze Zeit die k. k. Staats-
gewerbeſchule in Graz und ging im
Frühjahr 1894 nach München, wo er
an der Akademie der bildenden Künſte
ſeine maleriſchen Studien abſchloß.
Eine von ihm 1898 herausgegebene
Broſchüre, in der er zu der neuen Ge-
werbekunſt Stellung nahm, und die
einiges Aufſehen erregte, wurde die
Veranlaſſung, daß er ſich hinfort
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit widmete,
u. zwar beſonders als Referent über
Kunſtgebiete. Er lebt noch jetzt in
München.
S: Auf der Reiſe und an-
deres, 1902. ‒ Die Möwe, 1908. ‒ Der
Ring (Dr. als Manuſkript gedruckt),
1908. ‒ Roſen, 1910.
*Laſſon, Adolf, pſeud. L. Adolf,
wurde am 12. März 1832 zu Alt-
Strelitz in Mecklenburg als der Sohn
eines Kaufmanns geb., beſuchte die
Elementarſchule ſeiner Vaterſtadt,
dann das Gymnaſium in Neu-Stre-
litz und bezog Oſtern 1848 die Uni-
verſität Berlin, wo er bis zu Oſtern
1852 dem Studium der Philologie u.
Rechtswiſſenſchaft oblag. Nachdem er
ſich darauf ſechs Jahre lang in pri-
vaten Verhältniſſen bewegt, abſol-
vierte er 1858 das wiſſenſchaftliche
Staatsexamen, wurde dann Lehrer
am Friedrichsgymnaſium in Berlin
u. Oſtern 1859 Lehrer an der Louiſen-
ſtädtiſchen Realſchule daſelbſt, an der
er 1861 zum Oberlehrer und 1873
zum Profeſſor befördert wurde. Seit
dem Jahre 1877 iſt er gleichzeitig
Privatdozent für Staatswiſſenſchaf-
ten und Äſthetik an der Univerſität
Berlin. Von 1873‒80 hielt er auch
Vorleſungen über Literaturgeſchichte
am Viktoria-Lyzeum. Zu Oſtern 1897
trat er als Oberlehrer in den Ruhe-
ſtand; im Dezbr. d. J. wurde er zum
ordentlichen Honorarprofeſſor an der
Univerſität und 1906 zum Geh. Re-
gierungsrat ernannt, während ihm
an ſeinem 78. Geburtstage (1910) die
Univerſität Berlin das Ehrendiplom
eines Dr. theol. überſandte. Außer
einer Reihe philoſophiſcher Werke ver-
öffentlichte er
S: Herzensſtille (Lr.),
1868. ‒ Zeitliches und Zeitloſes (8
Vorträge), 1890.
*Laßwitz, Kurd, pſeud. Velatus,
gebor. am 20. April 1848 zu Breslau
als der Sohn des verſtorbenen lang-
jährigen Abgeordneten für Breslau,
Karl L., beſuchte das dortige Eliſabeth-
gymnaſium und ſtudierte von 1866‒73
erſt in Breslau, dann in Berlin Ma-
thematik u. Phyſik u. nahm zwiſchen-
durch an dem Feldzuge gegen Frank-
reich teil. Nachdem er 1873 in Bres-
lau promoviert u. 1874 ſein Staats-
examen abgelegt hatte, wurde er
Lehrer in Breslau, 1875 in Ratibor
u. 1876 am Gymnaſium in Gotha, wo
er, ſeit 1884 als Profeſſor, bis 1908
tätig war. Auch war er Mitglied
der kaiſerlichen Leopoldiniſch-Caro-
liniſchen Akademie der Naturforſcher
und Ehrenmitglied der Comenius-
Geſellſchaft. Jm Jahre 1907 wurde
ihm von dem Kuratorium der Bauern-
feld-Stiftung in Wien eine Ehren-
dotation verliehen. 1908 ließ er ſich
zur Dispoſition ſtellen, erhielt 1909
den Charakter als Hofrat und ſtarb
am 17. Okt. 1910 an den Folgen einer
Blinddarm-Entzündung. L. iſt ein
völlig originaler Schriftſteller, der es
verſteht, phantaſievolle Probleme mit
geſchmeidiger Erzählerkunſt zu behan-
deln. Außer einer ganzen Reihe von
naturwiſſenſchaftlichen u. philoſophi-
ſchen Arbeiten veröffentlichte er
S:
Bilder aus der Zukunft (2 En. aus
dem 23. und 39. Jahrhundert), 1878.
‒ Natur und Menſch, 1879. ‒ Seifen-
blaſen (Moderne M.), 1890. 5. T.
1906. ‒ Schlangenmoos (N. von L.
Velatus [pſeud.]), 1883. ‒ Schul-
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