Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lan tristik). Als schönwissenschaftlicherSchriftsteller pflegte er zunächst das dramatische Gebiet, wandte sich aber in den letzten zehn Jahren dem Ro- man zu und hat damit glänzende Er- folge erzielt, da seine Romane mehr- fach in fremde Sprachen übersetzt wurden. L. lebt in Groß-Lichterfelde bei Berlin. S: Abwärts (Schsp.), Langenschwarz, Maximilian Leopold, pseud. N. Z. Charles- Lan ausgesprochenen Gedanken reichenBeifall. Seit 1842 lebte er unter dem Namen Langenschwarz-Rubini als Wasserdoktor in Paris, kehrte 1848 nach Deutschland zurück und soll in den fünfziger Jahren gestorben sein. S: Arnoldo, (Ep. G.), 1829. - Langensiepen, Clara Johanna,
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Lan triſtik). Als ſchönwiſſenſchaftlicherSchriftſteller pflegte er zunächſt das dramatiſche Gebiet, wandte ſich aber in den letzten zehn Jahren dem Ro- man zu und hat damit glänzende Er- folge erzielt, da ſeine Romane mehr- fach in fremde Sprachen überſetzt wurden. L. lebt in Groß-Lichterfelde bei Berlin. S: Abwärts (Schſp.), Langenſchwarz, Maximilian Leopold, pſeud. N. Z. Charles- Lan ausgeſprochenen Gedanken reichenBeifall. Seit 1842 lebte er unter dem Namen Langenſchwarz-Rubini als Waſſerdoktor in Paris, kehrte 1848 nach Deutſchland zurück und ſoll in den fünfziger Jahren geſtorben ſein. S: Arnoldo, (Ep. G.), 1829. ‒ Langenſiepen, Clara Johanna,
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Lan
Lan
triſtik). Als ſchönwiſſenſchaftlicher
Schriftſteller pflegte er zunächſt das
dramatiſche Gebiet, wandte ſich aber
in den letzten zehn Jahren dem Ro-
man zu und hat damit glänzende Er-
folge erzielt, da ſeine Romane mehr-
fach in fremde Sprachen überſetzt
wurden. L. lebt in Groß-Lichterfelde
bei Berlin.
S: Abwärts (Schſp.),
1895. ‒ Eine Mutter (Schſp.), 1895.
‒ Die fünfte Schwadron (Lſp.), 1896.
‒ Gegen den Strom (Schſp.), 1897. ‒
Lieder des Glücks (Ge.), 1897. ‒ Her-
zogin Agnes (Dr.), 1898. ‒ Orlow
(Schauſp.), 1899. ‒ Um Nichts (R.),
1903. 3. A. 1907. ‒ Um Nichts (Fa-
miliendrama), 1906. ‒ Jm Blüten-
ſchnee (Lr. des Glücks), 1906. 3. A.
1909. ‒ Arme kleine Eva! (R.), 1907.
20. T. 1909. ‒ Eine dumme Geſchichte
(Humor. R.), 1908. ‒ Graf Cohn (R.),
1.‒10. T. 1909. ‒ Jch hab’ dich lieb!
(R.), 1.‒13. T. 1910. ‒ Du biſt mein!
(R.), 1911. ‒ Blondes Gift (R.), 1912.
Langenſchwarz, Maximilian
Leopold, pſeud. N. Z. Charles-
wang und Jakob Zwangſohn,
wurde 1801 zu Rödelheim bei Frank-
furt a. M. von unbemittelten jüdiſchen
Eltern geboren. Da er in ſeiner Kind-
heit viel verſprechende Anlagen zeigte,
nahmen ſich ſeiner mehrere edelden-
kende Männer ſeines Geburtsortes
tätig an, und ſo beſuchte er mit ihrer
Unterſtützung die Gymnaſien zu Darm-
ſtadt u. Frankfurt. Später verſcherzte
er ſich indeſſen die Gunſt ſeiner Wohl-
täter und geriet dadurch in mißliche
Verhältniſſe. Er verließ deshalb ſeine
Heimat, ſoll dann bei mehreren wan-
dernden Truppen engagiert geweſen
und in Wien zur katholiſchen Kirche
übergetreten ſein. Jm Jahre 1830
trat er plötzlich zu München u. ſpäter-
hin auch in den meiſten größeren
Städten Deutſchlands als Deklamator
und Jmproviſator auf, bereiſte auch
als ſolcher England, Frankreich und
Rußland und erntete überall durch
ſeine glücklichen, in gewandter Form
ausgeſprochenen Gedanken reichen
Beifall. Seit 1842 lebte er unter dem
Namen Langenſchwarz-Rubini
als Waſſerdoktor in Paris, kehrte
1848 nach Deutſchland zurück und ſoll
in den fünfziger Jahren geſtorben
ſein.
S: Arnoldo, (Ep. G.), 1829. ‒
Die Fahrt ins Jnnere (G.), 1830. ‒
Der Hofnarr (G.); II, 1831; III, 1832.
‒ Satiriſche Brille für alle Naſen.
Zeitſchrift, 1830 ‒ Die Weiber u. die
Badereiſen (Jmproviſation), 1835. ‒
Das tote Parlament (G.), 1835. ‒ Die
Männer und die Badereiſen, 1836. ‒
Bergerliche Haamlichkeite aus der Um-
gegend (Mundartl.); 4 Hefte, 1839‒41.
‒ Die europäiſchen Lieder, 1839. Neue
Ausgabe u. d. T.: Poetiſche Bilder,
1841. ‒ Die berühmteſten Calem-
bourgs u. Witzmomente, 1841. ‒ Die
Gutenberg-Schwärmerei unſerer
Tage, 1841. ‒ Die Malitioſa, 1841. ‒
Schneider Kitz. Das Buch des Jahr-
hunderts; IV, 1842.
Langenſiepen, Clara Johanna,
bekannter unter ihrem früheren
Frauennamen Clara Förſtner,
wurde am 30. Auguſt 1850 als die
Tochter des Lehrers Müller zu Kro-
ſigk im Saalkreiſe (Provinz Sachſen)
geboren und erhielt ihren Unterricht
durch den Paſtor Otto daſelbſt und
durch deſſen älteſten Sohn, der ihr
auch in der Folge ein brüderlicher
Freund geblieben iſt. Später kam ſie
nach Wettin, wohin ihr Vater als
Bürgermeiſter gewählt worden war,
und begann hier ihre ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit, die ſie auch nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Rendanten der
Stadtſparkaſſe in Quedlinburg, Förſt-
ner, fortſetzte. Nach dem Tode des
Gatten und dem Verluſt ihrer Kinder
ſiedelte ſie 1892 nach Elberfeld und
1895 nach Wülfrath in der Rheinprov.
über. Nach ihrer Wiedervermählung
(1898) wohnte ſie erſt in Höntrop
(Weſtfalen) und ſeit mehreren Jahren
auf der Zeche Engelsburg bei Weitmar
(Weſtfalen). Hier verlor ſie am 20. Sep-
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