Up't Wrack), 1902. - Dei Wendenkron (Lsp.), 1905. - Heinrich der Schwarze, Graf von Schwerin (Hist. E.), 1903. - Unter dem Banner des Löwen (E.), 1907. - Twei Geschichten ut'e Fran- zosentid, 1909. - Fritz Reuter als Heiratsstifter (Lsp. in plattd. Mdt.), 1910. - Aus schwerer Zeit (Histor. E. a. Mecklenb. Vergangenh.), 1910. - Verschiedene Jugendschriften.
Lange, Heinrich,
* am 10. Januar 1836 zu Bremen, widmete sich der Handelswissenschaft u. ging 1854 nach Amerika. Dort studierte er später Medizin u. praktizierte mehrere Jahre hindurch als Arzt in New Albany. Darauf errichtete er daselbst eine Buchdruckerei u. beschäftigte sich mit der Herausgabe einer Zeitschrift. Nach 20jährigem Aufenthalte in Amerika kehrte er im Febr. 1874 nach Bremen zurück, woselbst er am 28. März d. J. an einem Herzschlage starb.
S:
Werke, II (enth. Gedichte, Aufsätze und Be- trachtungen), 2. A. 1873.
*Lange, Martin Hugo,
pseudon. Martin, wurde am 11. November 1818 in Schulpforta geboren, wo sein Vater Professor war. Dieser kam später an die Klosterschule Donndorf u. Ostern 1831 als Rektor nach Schul- pforta zurück, starb aber schon am 9. Juli d. J. Der Sohn erhielt in Donndorf u. Schulpforta seine Gym- nasialbildung, studierte von 1837-38 in Leipzig u. von 1838-40 in Berlin die Rechte, arbeitete als Auskultator u. seit 1842 als Referendar in Naum- burg, den Winter 1843-44 in Kulm (Westpreußen) und war im Begriff, sich zum dritten Staatsexamen vor- zubereiten, als er sich plötzlich ent- schloß, Theologie zu studieren und deshalb die Universität Halle bezog (1845). Bald nach beendigtem Stu- dium wurde er 1849 zum Prediger in Weißensee in Thüringen erwählt, von wo er 1853 als Domprediger nach Halberstadt berufen wurde. Hier wirkte er als hervorragender Kanzel- [Spaltenumbruch]
Lan
redner bis zum Jahre 1893, wo er in den Ruhestand trat. Er starb daselbst am 16. Mai 1895.
S:
Unter den Sternen (Lr.), 1863. - Am Bache (Ge.), 1872.
Lange, Johann Peter,
wurde am 10. April 1802 auf der "Bies", einem Gute bei Sonnborn in der Nähe von Elberfeld geboren, wo sein Vater, Peter Lang, wie er sich schrieb, als Fuhrmann und Bauer sich aufhielt und den Sohn oftmals beim Fuhr- wesen u. Ackerwerk benutzte, obgleich dieser gern Kaufmann geworden wäre. Durch fleißige Lektüre wußte sich der junge L. einen hübschen Schatz von Kenntnissen zu erwerben; er fand Ge- schmack an den Wissenschaften und be- schloß endlich, die theologischen Stu- dien zu verfolgen. Der Hilfsprediger Kalthoff in Sonnborn erteilte ihm anderthalb Jahre Privatunterricht, worauf er Ostern 1821 das Gym- nasium in Düsseldorf und im Herbst 1822 die Universität Bonn bezog, wo er sich besonders an Nitzsch anschloß. Nach beendigten Studien wurde L. zu Neujahr 1826 Hilfsprediger in Langenberg, im April zweiter Predi- ger in Wald bei Solingen, 1828 Prediger in Langenberg u. kam 1832 in gleicher Eigenschaft nach Duisburg, wo er eine rege schriftstellerische Tätigkeit entwickelte und namentlich durch Schriften, die auf dem Grunde christlicher Erkenntnis ein reiches Vermögen naturphilosophischer An- schauung bekundeten, sich so vorteil- haft bekannt machte, daß er Ostern 1841 als Nachfolger des dorthin be- rufenen, vom Volk aber zurückgewiese- nen David Strauß die Professur für Kirchengeschichte an der Universität Zürich antreten durfte, worauf ihm die Bonner Fakultät die theologische Doktorwürde verlieh. Seit 1854 Pro- fessor der systematischen Theologie in Bonn, hat er daselbst bis an seinen Tod gewirkt. 1860 wurde er zum Konsistorialrat ernannt u. 1863 dem
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Up’t Wrack), 1902. ‒ Dei Wendenkron (Lſp.), 1905. ‒ Heinrich der Schwarze, Graf von Schwerin (Hiſt. E.), 1903. ‒ Unter dem Banner des Löwen (E.), 1907. ‒ Twei Geſchichten ut’e Fran- zoſentid, 1909. ‒ Fritz Reuter als Heiratsſtifter (Lſp. in plattd. Mdt.), 1910. ‒ Aus ſchwerer Zeit (Hiſtor. E. a. Mecklenb. Vergangenh.), 1910. ‒ Verſchiedene Jugendſchriften.
Lange, Heinrich,
* am 10. Januar 1836 zu Bremen, widmete ſich der Handelswiſſenſchaft u. ging 1854 nach Amerika. Dort ſtudierte er ſpäter Medizin u. praktizierte mehrere Jahre hindurch als Arzt in New Albany. Darauf errichtete er daſelbſt eine Buchdruckerei u. beſchäftigte ſich mit der Herausgabe einer Zeitſchrift. Nach 20jährigem Aufenthalte in Amerika kehrte er im Febr. 1874 nach Bremen zurück, woſelbſt er am 28. März d. J. an einem Herzſchlage ſtarb.
S:
Werke, II (enth. Gedichte, Aufſätze und Be- trachtungen), 2. A. 1873.
*Lange, Martin Hugo,
pſeudon. Martin, wurde am 11. November 1818 in Schulpforta geboren, wo ſein Vater Profeſſor war. Dieſer kam ſpäter an die Kloſterſchule Donndorf u. Oſtern 1831 als Rektor nach Schul- pforta zurück, ſtarb aber ſchon am 9. Juli d. J. Der Sohn erhielt in Donndorf u. Schulpforta ſeine Gym- naſialbildung, ſtudierte von 1837‒38 in Leipzig u. von 1838‒40 in Berlin die Rechte, arbeitete als Auskultator u. ſeit 1842 als Referendar in Naum- burg, den Winter 1843‒44 in Kulm (Weſtpreußen) und war im Begriff, ſich zum dritten Staatsexamen vor- zubereiten, als er ſich plötzlich ent- ſchloß, Theologie zu ſtudieren und deshalb die Univerſität Halle bezog (1845). Bald nach beendigtem Stu- dium wurde er 1849 zum Prediger in Weißenſee in Thüringen erwählt, von wo er 1853 als Domprediger nach Halberſtadt berufen wurde. Hier wirkte er als hervorragender Kanzel- [Spaltenumbruch]
Lan
redner bis zum Jahre 1893, wo er in den Ruheſtand trat. Er ſtarb daſelbſt am 16. Mai 1895.
S:
Unter den Sternen (Lr.), 1863. ‒ Am Bache (Ge.), 1872.
Lange, Johann Peter,
wurde am 10. April 1802 auf der „Bies‟, einem Gute bei Sonnborn in der Nähe von Elberfeld geboren, wo ſein Vater, Peter Lang, wie er ſich ſchrieb, als Fuhrmann und Bauer ſich aufhielt und den Sohn oftmals beim Fuhr- weſen u. Ackerwerk benutzte, obgleich dieſer gern Kaufmann geworden wäre. Durch fleißige Lektüre wußte ſich der junge L. einen hübſchen Schatz von Kenntniſſen zu erwerben; er fand Ge- ſchmack an den Wiſſenſchaften und be- ſchloß endlich, die theologiſchen Stu- dien zu verfolgen. Der Hilfsprediger Kalthoff in Sonnborn erteilte ihm anderthalb Jahre Privatunterricht, worauf er Oſtern 1821 das Gym- naſium in Düſſeldorf und im Herbſt 1822 die Univerſität Bonn bezog, wo er ſich beſonders an Nitzſch anſchloß. Nach beendigten Studien wurde L. zu Neujahr 1826 Hilfsprediger in Langenberg, im April zweiter Predi- ger in Wald bei Solingen, 1828 Prediger in Langenberg u. kam 1832 in gleicher Eigenſchaft nach Duisburg, wo er eine rege ſchriftſtelleriſche Tätigkeit entwickelte und namentlich durch Schriften, die auf dem Grunde chriſtlicher Erkenntnis ein reiches Vermögen naturphiloſophiſcher An- ſchauung bekundeten, ſich ſo vorteil- haft bekannt machte, daß er Oſtern 1841 als Nachfolger des dorthin be- rufenen, vom Volk aber zurückgewieſe- nen David Strauß die Profeſſur für Kirchengeſchichte an der Univerſität Zürich antreten durfte, worauf ihm die Bonner Fakultät die theologiſche Doktorwürde verlieh. Seit 1854 Pro- feſſor der ſyſtematiſchen Theologie in Bonn, hat er daſelbſt bis an ſeinen Tod gewirkt. 1860 wurde er zum Konſiſtorialrat ernannt u. 1863 dem
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Up’t Wrack), 1902. ‒ Dei Wendenkron
(Lſp.), 1905. ‒ Heinrich der Schwarze,
Graf von Schwerin (Hiſt. E.), 1903.
‒ Unter dem Banner des Löwen (E.),
1907. ‒ Twei Geſchichten ut’e Fran-
zoſentid, 1909. ‒ Fritz Reuter als
Heiratsſtifter (Lſp. in plattd. Mdt.),
1910. ‒ Aus ſchwerer Zeit (Hiſtor. E.
a. Mecklenb. Vergangenh.), 1910. ‒
Verſchiedene Jugendſchriften.
Lange, Heinrich, * am 10. Januar
1836 zu Bremen, widmete ſich der
Handelswiſſenſchaft u. ging 1854 nach
Amerika. Dort ſtudierte er ſpäter
Medizin u. praktizierte mehrere Jahre
hindurch als Arzt in New Albany.
Darauf errichtete er daſelbſt eine
Buchdruckerei u. beſchäftigte ſich mit
der Herausgabe einer Zeitſchrift. Nach
20jährigem Aufenthalte in Amerika
kehrte er im Febr. 1874 nach Bremen
zurück, woſelbſt er am 28. März d. J.
an einem Herzſchlage ſtarb.
S: Werke,
II (enth. Gedichte, Aufſätze und Be-
trachtungen), 2. A. 1873.
*Lange, Martin Hugo, pſeudon.
Martin, wurde am 11. November
1818 in Schulpforta geboren, wo ſein
Vater Profeſſor war. Dieſer kam
ſpäter an die Kloſterſchule Donndorf
u. Oſtern 1831 als Rektor nach Schul-
pforta zurück, ſtarb aber ſchon am
9. Juli d. J. Der Sohn erhielt in
Donndorf u. Schulpforta ſeine Gym-
naſialbildung, ſtudierte von 1837‒38
in Leipzig u. von 1838‒40 in Berlin
die Rechte, arbeitete als Auskultator
u. ſeit 1842 als Referendar in Naum-
burg, den Winter 1843‒44 in Kulm
(Weſtpreußen) und war im Begriff,
ſich zum dritten Staatsexamen vor-
zubereiten, als er ſich plötzlich ent-
ſchloß, Theologie zu ſtudieren und
deshalb die Univerſität Halle bezog
(1845). Bald nach beendigtem Stu-
dium wurde er 1849 zum Prediger
in Weißenſee in Thüringen erwählt,
von wo er 1853 als Domprediger
nach Halberſtadt berufen wurde. Hier
wirkte er als hervorragender Kanzel-
redner bis zum Jahre 1893, wo er in
den Ruheſtand trat. Er ſtarb daſelbſt
am 16. Mai 1895.
S: Unter den
Sternen (Lr.), 1863. ‒ Am Bache
(Ge.), 1872.
Lange, Johann Peter, wurde am
10. April 1802 auf der „Bies‟, einem
Gute bei Sonnborn in der Nähe von
Elberfeld geboren, wo ſein Vater,
Peter Lang, wie er ſich ſchrieb, als
Fuhrmann und Bauer ſich aufhielt
und den Sohn oftmals beim Fuhr-
weſen u. Ackerwerk benutzte, obgleich
dieſer gern Kaufmann geworden wäre.
Durch fleißige Lektüre wußte ſich der
junge L. einen hübſchen Schatz von
Kenntniſſen zu erwerben; er fand Ge-
ſchmack an den Wiſſenſchaften und be-
ſchloß endlich, die theologiſchen Stu-
dien zu verfolgen. Der Hilfsprediger
Kalthoff in Sonnborn erteilte ihm
anderthalb Jahre Privatunterricht,
worauf er Oſtern 1821 das Gym-
naſium in Düſſeldorf und im Herbſt
1822 die Univerſität Bonn bezog, wo
er ſich beſonders an Nitzſch anſchloß.
Nach beendigten Studien wurde L.
zu Neujahr 1826 Hilfsprediger in
Langenberg, im April zweiter Predi-
ger in Wald bei Solingen, 1828
Prediger in Langenberg u. kam 1832
in gleicher Eigenſchaft nach Duisburg,
wo er eine rege ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit entwickelte und namentlich
durch Schriften, die auf dem Grunde
chriſtlicher Erkenntnis ein reiches
Vermögen naturphiloſophiſcher An-
ſchauung bekundeten, ſich ſo vorteil-
haft bekannt machte, daß er Oſtern
1841 als Nachfolger des dorthin be-
rufenen, vom Volk aber zurückgewieſe-
nen David Strauß die Profeſſur für
Kirchengeſchichte an der Univerſität
Zürich antreten durfte, worauf ihm
die Bonner Fakultät die theologiſche
Doktorwürde verlieh. Seit 1854 Pro-
feſſor der ſyſtematiſchen Theologie in
Bonn, hat er daſelbſt bis an ſeinen
Tod gewirkt. 1860 wurde er zum
Konſiſtorialrat ernannt u. 1863 dem
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/181>, abgerufen am 22.02.2025.
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