Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lam ihrem jüngsten Bruder noch 4 Jahreden Haushalt geführt hatte, folgte sie 1897 der Einladung einer amerika- nischen Freundin nach Covington (Kentucky). Studien halber bereiste sie hierauf Nordamerika und machte die südkalifornische Hauptstadt Los Angelos zu ihrem Hauptquartier. Die Früchte ihrer Studien und Beobach- tungen, die zuerst der Negerrasse, später aber den Jndianern galten, legte sie in Beiträgen zu den gelesen- sten deutschen Zeitschriften nieder. Sie übt auch die japanische Kunst des Porträtierens auf weißem Samt, ist ferner ausübende Künstlerin in der Musik. Jm Sommer 1908 kehrte Mal- wina nach Deutschland zurück u. ließ sich wieder in Leipzig nieder, von wo aus sie Vortragsreisen unternimmt. S: Libussa (Hist. R.), 1899. - Was *Lampe, Georg, wurde am 25. Lam nem Herzen nicht zu verbannen ver-mochte. Die Folge davon war, daß er manche Zurücksetzung erdulden mußte, so daß er schließlich Hannover verließ u. 1883 das Amt eines Stadt- sekretärs in der kleinen Stadt Dan- nenberg a. d. Elbe annahm. S: Aus Lampe, Karl, Pseudon. für Karl *Lampert, Friedrich, * am 1. Juni S: Fürs Vaterland. *
Lam ihrem jüngſten Bruder noch 4 Jahreden Haushalt geführt hatte, folgte ſie 1897 der Einladung einer amerika- niſchen Freundin nach Covington (Kentucky). Studien halber bereiſte ſie hierauf Nordamerika und machte die ſüdkaliforniſche Hauptſtadt Los Angelos zu ihrem Hauptquartier. Die Früchte ihrer Studien und Beobach- tungen, die zuerſt der Negerraſſe, ſpäter aber den Jndianern galten, legte ſie in Beiträgen zu den geleſen- ſten deutſchen Zeitſchriften nieder. Sie übt auch die japaniſche Kunſt des Porträtierens auf weißem Samt, iſt ferner ausübende Künſtlerin in der Muſik. Jm Sommer 1908 kehrte Mal- wina nach Deutſchland zurück u. ließ ſich wieder in Leipzig nieder, von wo aus ſie Vortragsreiſen unternimmt. S: Libuſſa (Hiſt. R.), 1899. ‒ Was *Lampe, Georg, wurde am 25. Lam nem Herzen nicht zu verbannen ver-mochte. Die Folge davon war, daß er manche Zurückſetzung erdulden mußte, ſo daß er ſchließlich Hannover verließ u. 1883 das Amt eines Stadt- ſekretärs in der kleinen Stadt Dan- nenberg a. d. Elbe annahm. S: Aus Lampe, Karl, Pſeudon. für Karl *Lampert, Friedrich, * am 1. Juni S: Fürs Vaterland. *
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Lam
Lam
ihrem jüngſten Bruder noch 4 Jahre
den Haushalt geführt hatte, folgte ſie
1897 der Einladung einer amerika-
niſchen Freundin nach Covington
(Kentucky). Studien halber bereiſte
ſie hierauf Nordamerika und machte
die ſüdkaliforniſche Hauptſtadt Los
Angelos zu ihrem Hauptquartier. Die
Früchte ihrer Studien und Beobach-
tungen, die zuerſt der Negerraſſe,
ſpäter aber den Jndianern galten,
legte ſie in Beiträgen zu den geleſen-
ſten deutſchen Zeitſchriften nieder.
Sie übt auch die japaniſche Kunſt des
Porträtierens auf weißem Samt, iſt
ferner ausübende Künſtlerin in der
Muſik. Jm Sommer 1908 kehrte Mal-
wina nach Deutſchland zurück u. ließ
ſich wieder in Leipzig nieder, von wo
aus ſie Vortragsreiſen unternimmt.
S: Libuſſa (Hiſt. R.), 1899. ‒ Was
Kalifornien als Sonnenkönigin er-
zählt (Sk.), 1908.
*Lampe, Georg, wurde am 25.
Februar 1839 in Springe am Deiſter
(Prov. Hannover) geboren, beſuchte
hier die Volksſchule und erhielt, da
er Talente offenbarte, auch Privat-
unterricht mit einem höher geſteckten
Ziel. Aufgewachſen in der herrlichen
Umgebung ſeiner Heimat, iſt ihm
nicht nur die Liebe zur Natur für ſein
ganzes Leben geblieben; ja, dieſe Liebe
hat auch den Trieb zum Fabulieren
in ihm geweckt. Nach ſeiner Konfir-
mation bereitete die Wahl eines Be-
rufes einige Schwierigkeiten, und da
der Vater bei ſeiner ſtarken Familie
nicht über große Mittel verfügte, ſo
mußte der Sohn ſich bei einem Rent-
meiſter in Springe für die Laufbahn
eines Subalternbeamten vorbereiten.
1856 kam er nach der Reſidenzſtadt
Hannover, und hier benutzte er die
ſich ihm eröffnenden neuen Quellen
geiſtiger Genüſſe redlich zu ſeiner
Weiterbildung. Die Annexion Han-
novers durch Preußen (1866) brachte
ihn in ſchwere Kriſen, da er die Liebe
zu dem alten Fürſtenhauſe aus ſei-
nem Herzen nicht zu verbannen ver-
mochte. Die Folge davon war, daß
er manche Zurückſetzung erdulden
mußte, ſo daß er ſchließlich Hannover
verließ u. 1883 das Amt eines Stadt-
ſekretärs in der kleinen Stadt Dan-
nenberg a. d. Elbe annahm.
S: Aus
verklungenen Zeiten [Sammlg. klei-
ner Ge., Bühnenſpiele (Theodor Kör-
ner in Dannenberg am Morgen vor
dem Gefecht bei der Göhrde, 1813. ‒
Jn den Flitterwochen. Polterabend-
ſcherz) und Erzählungen (Die beiden
Probebilder. ‒ Der wilde Panther. ‒
Paula. ‒ Eine Prophezeiung)], 1895.
‒ Empfundenes. Geſammelte Blätter
(Ge. und Sk.), 1905. ‒ Humor und
Ernſt (Ge., En. und kleine Bühnen-
ſpiele), 1910.
Lampe, Karl, Pſeudon. für Karl
Ludwig Werther; ſ. d.!
*Lampert, Friedrich, * am 1. Juni
1829 zu Jppesheim in Mittelfranken,
erhielt den erſten wiſſenſchaftlichen
Unterricht von ſeinem Vater, dem
dortigen Pfarrer und Dichter Wil-
helm L., und beſuchte dann noch zwei
Jahre das Gymnaſium zu Ansbach.
Von 1846‒50 ſtudierte er in Erlan-
gen und Leipzig Theologie, wurde
dann Gehilfe ſeines Vaters und 1856
deſſen Amtsnachfolger. Viele größere
und kleinere Reiſen in Deutſchland,
Frankreich, Belgien, Holland und
Jtalien wieſen L. frühzeitig auf das
Gebiet, das er mit Vorliebe pflegte,
die feuilletoniſtiſche Reiſeſkizze. Da-
neben hat er ſich mit Glück als Volks-
erzähler verſucht. Seit 1870 gehörte
L. auch ununterbrochen dem baye-
riſchen Abgeordnetenhauſe als Mit-
glied an. Er ſtarb am 3. April 1901.
Außer einigen hiſtoriſchen Schriften
für das Volk („Wallenſtein und ſein
letzter Tag in Eger‟, 1857. ‒ „Der Fall
Magdeburgs‟, 1861. ‒ „Das Ober-
ammergauer Paſſionsſpiel‟, 1870.
5. A. 1880. ‒ „Kriegs- und Sieges-
chronik 1870‒71‟, Preisſchrift, 1873)
veröffentlichte er
S: Fürs Vaterland.
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