Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kle die Familie zu dem Großvater nachSchivelbein und nach dessen frühem Tode in das Haus eines Oheims, des Landvogteigerichtsrats Zoch in Heils- berg, der für die Familie nach allen Kräften sorgte. Hier empfing K. den ersten Unterricht, besuchte später das Kneiphöfische Gymnasium in Königs- berg, dann das Gymnasium in Rasten- burg und studierte 1841-44 in Königs- berg Theologie, beschäftigte sich auch in seinen Mußestunden gern mit poe- tischen Versuchen. Nachdem er einige Jahre Hauslehrer gewesen, wurde er 1847 Rektor und Katechet zu Bischof- stein im Ermlande, 1854 provisorischer Pfarrer zu Uderwangen und nach einigen Monaten Pfarrer in Po- mehrendorf bei Elbing, von wo er 1864 als Pfarrer nach Creuzburg in Ostpreußen kam. Hier starb er nach langwierigem Herzleiden am 18. Febr. 1886. S: Missionslieder, 1862. - *Kleist, Ulrich Erasmus Heinrich Ewald Oskar, entstammte dem alten Kle nasium) in Hannover. S: Ernst und Klemm, Friedrich Gustav, wurde S: Herfest (Ep. D.), *Klemm, Hermann, pseud. Georg *
Kle die Familie zu dem Großvater nachSchivelbein und nach deſſen frühem Tode in das Haus eines Oheims, des Landvogteigerichtsrats Zoch in Heils- berg, der für die Familie nach allen Kräften ſorgte. Hier empfing K. den erſten Unterricht, beſuchte ſpäter das Kneiphöfiſche Gymnaſium in Königs- berg, dann das Gymnaſium in Raſten- burg und ſtudierte 1841‒44 in Königs- berg Theologie, beſchäftigte ſich auch in ſeinen Mußeſtunden gern mit poe- tiſchen Verſuchen. Nachdem er einige Jahre Hauslehrer geweſen, wurde er 1847 Rektor und Katechet zu Biſchof- ſtein im Ermlande, 1854 proviſoriſcher Pfarrer zu Uderwangen und nach einigen Monaten Pfarrer in Po- mehrendorf bei Elbing, von wo er 1864 als Pfarrer nach Creuzburg in Oſtpreußen kam. Hier ſtarb er nach langwierigem Herzleiden am 18. Febr. 1886. S: Miſſionslieder, 1862. ‒ *Kleiſt, Ulrich Erasmus Heinrich Ewald Oskar, entſtammte dem alten Kle naſium) in Hannover. S: Ernſt und Klemm, Friedrich Guſtav, wurde S: Herfeſt (Ep. D.), *Klemm, Hermann, pſeud. Georg *
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Kle
Kle
die Familie zu dem Großvater nach
Schivelbein und nach deſſen frühem
Tode in das Haus eines Oheims, des
Landvogteigerichtsrats Zoch in Heils-
berg, der für die Familie nach allen
Kräften ſorgte. Hier empfing K. den
erſten Unterricht, beſuchte ſpäter das
Kneiphöfiſche Gymnaſium in Königs-
berg, dann das Gymnaſium in Raſten-
burg und ſtudierte 1841‒44 in Königs-
berg Theologie, beſchäftigte ſich auch
in ſeinen Mußeſtunden gern mit poe-
tiſchen Verſuchen. Nachdem er einige
Jahre Hauslehrer geweſen, wurde er
1847 Rektor und Katechet zu Biſchof-
ſtein im Ermlande, 1854 proviſoriſcher
Pfarrer zu Uderwangen und nach
einigen Monaten Pfarrer in Po-
mehrendorf bei Elbing, von wo er
1864 als Pfarrer nach Creuzburg in
Oſtpreußen kam. Hier ſtarb er nach
langwierigem Herzleiden am 18. Febr.
1886.
S: Miſſionslieder, 1862. ‒
Elim (Evangelienlieder aus dem
Kirchenjahr), 1882. ‒ Lutherlieder,
1883. ‒ Credo! (Geiſtliche Lieder),
1884.
*Kleiſt, Ulrich Erasmus Heinrich
Ewald Oskar, entſtammte dem alten
adelig. Geſchlechte derer von Kleiſt,
doch hatten ſeine Vorfahren ſchon den
Adel abgelegt. Er wurde am 14.
September 1866 zu Falkenburg in
Pommern als der Sohn des Bürger-
meiſters Ulrich K. geboren, der ſpäter
in gleicher Eigenſchaft nach Belgard
kam, beſuchte das hieſige Gymnaſium
bis 1886, ſtudierte darauf klaſſiſche
Philologie, Germaniſtik, Geſchichte u.
Erdkunde erſt in Greifswald, danach
in Halle und erwarb ſich hier die
Würde eines Dr. phil, (1892). Er
nahm darauf eine Stellung als Er-
zieher in Elſterwerda an und lebte
ſpäter in Leopoldshall bei Staßfurt
(Anhalt). Nachdem er ſich im Juli
1905 die Qualifikation als Oberleh-
rer erworben, trat er in den Schul-
dienſt und iſt jetzt Oberlehrer an der
ſtädtiſchen Bismarckſchule (Realgym-
naſium) in Hannover.
S: Ernſt und
Scherz (Ge.), 1895.
Klemm, Friedrich Guſtav, wurde
am 12. Novbr. 1802 zu Chemnitz ge-
boren, beſuchte die Rochlitzſche Lehr-
anſtalt und das Lyzeum ſeiner Vater-
ſtadt und ſtudierte dann ſeit 1821 in
Leipzig. Obwohl von ſeinen Ver-
wandten für das Rechtsſtudium be-
ſtimmt, widmete er ſich doch vor-
wiegend dem Studium der Geſchichte
des Mittelalters und der Kulturge-
ſchichte. Jm Jahre 1825 ſiedelte er
nach Dresden über, wo er mehrere
hiſtoriſche Werke beendete, ließ ſich
darauf 1830 in Nürnberg nieder, wo
er den „Kriegs- und Friedenskurier‟
redigierte, ward dann im November
1831 als zweiter Sekretär an die
königl. Bibliothek nach Dresden be-
rufen u. übernahm 1833 die Aufſicht
über die königl. Porzellan- u. Gefäß-
ſammlung im Japaniſchen Palaſt,
von der er eine Beſchreibung ver-
öffentlichte. Jm Jahre 1834 wurde
er zum königl. Bibliothekar ernannt,
machte dann 1838 mit dem Prinzen
Johann (verſtorbenen König) eine
Reiſe nach Jtalien und wurde 1852
zum Hofrat und Oberbibliothekar be-
fördert. Ein Augenübel, das ihn 1861
befiel, nötigte ihn 1863, aus ſeiner
amtlichen Tätigkeit auszuſcheiden. Er
ſtarb in der Nacht vom 25. auf den
26. Auguſt 1867.
S: Herfeſt (Ep. D.),
1829. ‒ Jtalica. Reiſe durch Jtalien,
1839. ‒ Freundſchaftliche Briefe, 1847.
‒ Ferienreiſe, 1853. ‒ Vor fünfzig
Jahren (Kulturhiſtor. Br.); II, 1865.
‒ Allgem. Kulturgeſchichte der Menſch-
heit; X, 1843‒52. ‒ Die Frauen; VI,
1854‒59. ‒ Allgemeine Kulturwiſſen-
ſchaft. Die materiellen Grundlagen
menſchlicher Kultur; II, 1854‒55.
*Klemm, Hermann, pſeud. Georg
Reinhardt, wurde am 7. Dezbr.
1862 in Meerane (Kgr. Sachſen) ge-
boren, wo ſein Vater ein Stadtgut
beſaß, wuchs dort in ungebundener
Jugendluſt auf und bezog 1877 das
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