Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kle Die Eintönigkeit des Landlebens ver-anlaßte ihn hier bald zu schriftstelle- rischer Betätigung auf pädagogischem Gebiete, und erschien eine Reihe von Artikeln von ihm in Fachzeitschriften. Nach abgelegter Befähigungsprüfung kam K. 1892 als Unterlehrer an die Volksschule in Zwittau, schied aber am 1. Okt. 1894 für immer aus dem Schuldienste. Er genügte zunächst in Lemberg als Einjährig-Freiwilliger seiner Militärpflicht, wurde im De- zember 1896 Leutnant der Landwehr und 1901 Oberleutnant. Er lebt nach Vollendung seiner Militärdienst- zeit in Olmütz als freier Schriftsteller. Außer einigen militärischen Schriften veröffentlichte er S: Das einsame Kleinschrod, Ottilie, pseudon. S: Lyrische Gedichte und Übertra- Kle Dn.), 1891. - Vysehrad. Ein Zyklusepischer Dichtungen von Jul. Zeyer. Aus dem Böhmischen übertr., 1898. - Minne (Lr. u. kleine Dn.), 1898. - Aus den Annalen der Liebe (E.), 1898. - Griseldis (E.), 1898. - Heimat (E. nach J. Zeyer), 1907. *Kleinsteuber, Wilhelm Her- mann, wurde zu Nägelstädt bei S: Dolores (Ep. D.), 1853. - Die *Kleist, Rudolf Ottomar Emil,
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Kle Die Eintönigkeit des Landlebens ver-anlaßte ihn hier bald zu ſchriftſtelle- riſcher Betätigung auf pädagogiſchem Gebiete, und erſchien eine Reihe von Artikeln von ihm in Fachzeitſchriften. Nach abgelegter Befähigungsprüfung kam K. 1892 als Unterlehrer an die Volksſchule in Zwittau, ſchied aber am 1. Okt. 1894 für immer aus dem Schuldienſte. Er genügte zunächſt in Lemberg als Einjährig-Freiwilliger ſeiner Militärpflicht, wurde im De- zember 1896 Leutnant der Landwehr und 1901 Oberleutnant. Er lebt nach Vollendung ſeiner Militärdienſt- zeit in Olmütz als freier Schriftſteller. Außer einigen militäriſchen Schriften veröffentlichte er S: Das einſame Kleinſchrod, Ottilie, pſeudon. S: Lyriſche Gedichte und Übertra- Kle Dn.), 1891. ‒ Vyšehrad. Ein Zyklusepiſcher Dichtungen von Jul. Zeyer. Aus dem Böhmiſchen übertr., 1898. ‒ Minne (Lr. u. kleine Dn.), 1898. ‒ Aus den Annalen der Liebe (E.), 1898. ‒ Griſeldis (E.), 1898. ‒ Heimat (E. nach J. Zeyer), 1907. *Kleinſteuber, Wilhelm Her- mann, wurde zu Nägelſtädt bei S: Dolores (Ep. D.), 1853. ‒ Die *Kleiſt, Rudolf Ottomar Emil,
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Kle
Kle
Die Eintönigkeit des Landlebens ver-
anlaßte ihn hier bald zu ſchriftſtelle-
riſcher Betätigung auf pädagogiſchem
Gebiete, und erſchien eine Reihe von
Artikeln von ihm in Fachzeitſchriften.
Nach abgelegter Befähigungsprüfung
kam K. 1892 als Unterlehrer an die
Volksſchule in Zwittau, ſchied aber
am 1. Okt. 1894 für immer aus dem
Schuldienſte. Er genügte zunächſt in
Lemberg als Einjährig-Freiwilliger
ſeiner Militärpflicht, wurde im De-
zember 1896 Leutnant der Landwehr
und 1901 Oberleutnant. Er lebt
nach Vollendung ſeiner Militärdienſt-
zeit in Olmütz als freier Schriftſteller.
Außer einigen militäriſchen Schriften
veröffentlichte er
S: Das einſame
Haus (Dr.), 1901. ‒ Die Einzige
(Schſp., Manuſkr.), 1903. ‒ Kaiſerin
Eliſabeth (Lebensbild für Volk und
Jugend), 1905. ‒ Die Neujahrsnacht
von Gologuri (Dr.), 1910.
Kleinſchrod, Ottilie, pſeudon.
O. Malybrok-Stieler, iſt die
Tochter des königl. bayriſchen Hof-
u. Porträtmalers Joſeph Stieler
und die Schweſter des bekannten Dia-
lektdichters Karl Stieler (ſ. d.) und
wurde am 2. Okt. 1836 zu München
geboren. Sie war verheiratet mit
dem Maler und höheren Beamten der
königl. bayriſchen Verkehrsanſtalten
Kleinſchrod in München u. wurde
im Jahre 1890 Witwe. Seitdem lebt
ſie meiſt auf ihrer Beſitzung in Te-
gernſee im bayriſchen Hochgebirge.
Sie hat ſich beſonders als Überſetzerin
ſlawiſcher Kunſt- und Volkspoeſie in
deutſche Sprache zu muſikaliſchen
Zwecken bekannt gemacht. Jn ihren
„Volksſtimmen‟ (einer Sammlung
von Volksweiſen in deutſchen Über-
tragungen für eine Singſtimme mit
Pianofortebegleitung von Ludwig
Prochátzka) liefert ſie Überſetzungen
aus ſechs verſchiedenen Sprachen.
S: Lyriſche Gedichte und Übertra-
gungen nach böhmiſcher Kunſt- und
Volkspoeſie, 1887. ‒ Seeroſen (Neue
Dn.), 1891. ‒ Vyšehrad. Ein Zyklus
epiſcher Dichtungen von Jul. Zeyer.
Aus dem Böhmiſchen übertr., 1898. ‒
Minne (Lr. u. kleine Dn.), 1898. ‒ Aus
den Annalen der Liebe (E.), 1898. ‒
Griſeldis (E.), 1898. ‒ Heimat (E.
nach J. Zeyer), 1907.
*Kleinſteuber, Wilhelm Her-
mann, wurde zu Nägelſtädt bei
Langenſalza als der Sohn des dor-
tigen Organiſten und Mädchenſchul-
meiſters am 10. Febr. 1826 geboren,
beſuchte das Gymnaſium zu Mühl-
hauſen und die lateiniſche Schule in
Halle a. S., ſtudierte darauf in Leipzig
und Halle neben der Philologie vor-
zugsweiſe Literatur und Geſchichte,
promovierte in Leipzig und war dann
eine Reihe von Jahren als Lehrer an
höheren Schulen tätig. Körperliche
Leiden veranlaßten ihn indes, dieſe
aufreibende Tätigkeit aufzugeben und
ſich fortan ausſchließlich der Schrift-
ſtellerei zu widmen. Seit 1859 in
Leipzig wohnend, war er als Mit-
arbeiter für eine große Anzahl von
Journalen und Zeitungen tätig ge-
weſen und redigierte er ſeit 1875 die
in Leipzig erſcheinende „Europa‟. Er
ſtarb daſelbſt am 16. Dezember 1888.
S: Dolores (Ep. D.), 1853. ‒ Die
weiße Dame, und: Ein gutes Mittel-
chen (2 humor. En.), 1864. ‒ Ein
deutſches Frauenherz (N.), 1867. ‒ Ein
moderner Richelieu (R.); II, 1867. ‒
Schach dem König (R.); II, 1867. ‒
Das Geheimnis der Schatulle (R.);
II, 1868. ‒ Das Schloß am Meer (R.);
II, 1869. ‒ Der Waldhof (Dorfgeſch.);
II, 1870. ‒ Die Brautfahrt (Humoriſt.
E.), 1871. ‒ Gräfin u. Tänzerin (E.),
1871. ‒ Der Ring (Humor. E.), 1871.
‒ Die Stumme von Potsdam (Humor.
E.), 1871. ‒ Der Badewirt von Gonten
(Hiſt. R.); III, 1871.
*Kleiſt, Rudolf Ottomar Emil,
wurde am 25. April 1821 zu Falken-
burg in Pommern als der Sohn des
dortigen Stadtrichters geboren. Da
der letztere ſchon 1823 ſtarb, ſo kam
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