Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Kro *Krobath, Karl, geb. am 10. Febr. S: Tolles *Kroczak, Ferdinand Anton, wur- Krö Brünn zurück und bezog 1870 die Uni-versität Wien, um Medizin zu stu- dieren. 1872 ging er auf die Hoch- schule zu Prag, wo er 1875 seine medi- zinischen Studien zum Abschluß brach- te. S: Gedichte, 1871. *Kröger, Timm, geb. am 29. No- *
[Spaltenumbruch] Kro *Krobath, Karl, geb. am 10. Febr. S: Tolles *Kroczak, Ferdinand Anton, wur- Krö Brünn zurück und bezog 1870 die Uni-verſität Wien, um Medizin zu ſtu- dieren. 1872 ging er auf die Hoch- ſchule zu Prag, wo er 1875 ſeine medi- ziniſchen Studien zum Abſchluß brach- te. S: Gedichte, 1871. *Kröger, Timm, geb. am 29. No- *
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Kro
Krö
*Krobath, Karl, geb. am 10. Febr.
1875 zu Oberferlach in Kärnten, mußte
frühe des Lebens herbſte Not erfahren,
da ſein Vater, ein Kupferſchmied, aus
Bayern ſtammend, die Mutter verließ
und dieſer nun allein die Sorge für
die Familie zufiel. Jm zarteſten Alter
kam K. nach Spital a. D., dann nach
Villach und ſpäter nach Klagenfurt,
wo er die Volks- u. Bürgerſchule und
das Lehrerſeminar beſuchte. Jm Jahre
1897‒98 weilte er in Zürich, wo er
als ordentlicher Hörer an der Univer-
ſität juriſtiſchen Studien oblag. Heim-
weh zog ihn in ſeine Alpenheimat zu-
rück. Er wurde Volksſchullehrer in
Thörl, Tarvis, Pontafel und dann in
Klagenfurt. Ein ſchweres Lungenlei-
den führte ihn an den Strand d. Adria
und nach Ägypten, wo er 16 Monate
weilte und Linderung ſeines Leidens
fand. Seit 1909 lebt er in Wolfs-
berg (Kärnten). Er gehört zu den ge-
achtetſten Kärntner Dichtern, u. viele
ſeiner Lieder ſind von hervorragenden
Meiſtern vertont worden. Auch iſt er
ſtändiger Referent des Landesver-
bandes für Fremdenverkehr in Kärn-
ten und Mitarbeiter verſchiedener Ta-
ges- und Familienblätter.
S: Tolles
u. Trauriges (Geſchn. a. d. Kärntner
Waldlande), 1906. ‒ Blüten einer
Dornenkrone (Die Ge. eines Lebens-
lenzes), 1906. ‒ Jn der Sonnſeiten
(Vortragsſtücke), 1908. ‒ Das Kärnt-
nervolk in ſeinen Gebräuchen, 1908.
2. A. 1909. ‒ Der Bräutigam vom
Himmel (Ländl. Bild m. Geſ.), 1909.
‒ Michels Brautwerbung und andere
Kärniner Dorfgeſchichten, 1909. ‒
Lawinen (Geſchn. a. Kärnten), 1910.
*Kroczak, Ferdinand Anton, wur-
de am 4. Juli 1851 zu Brünn geb.,
wo ſein Vater Kreiskommiſſär war.
Unter der Leitung desſelben u. ſeiner
geiſtreichen Mutter empfing er einen
ſtreng geregelten, vielſeitigen Unter-
richt, kam im 15. Jahre in das Pia-
riſtenkloſter zu Nikolsburg in Mähren,
kehrte aber nach einem Jahre nach
Brünn zurück und bezog 1870 die Uni-
verſität Wien, um Medizin zu ſtu-
dieren. 1872 ging er auf die Hoch-
ſchule zu Prag, wo er 1875 ſeine medi-
ziniſchen Studien zum Abſchluß brach-
te.
S: Gedichte, 1871.
*Kröger, Timm, geb. am 29. No-
vember 1844 in Haale, einem Dorfe
bei Rendsburg in Holſtein, entſtammt
einer Bauernfamilie und wurde, wie
alle Familienangehörige, gleichfalls
für den Bauernſtand beſtimmt, ob-
wohl dies mit ſeiner Neigung zu ge-
lehrten Studien im ſchroffſten Wider-
ſpruch ſtand. Er beſuchte deshalb au-
ßer der Ortsſchule nur ein Jahr lang
eine Privatſchule in Hohenweſtedt u.
war dann nach ſeiner Konſirmation
mehrere Jahre auf dem elterlichen
Hofe in der Landwirtſchaft praktiſch
tätig. Der Vater war bereits 1855
geſtorben, die Mutter zog 1859 aufs
Altenteil und übergab dem älteren
Sohne Hans den Bauernhof. Um
Pfingſten 1863 erklärte Timm ſeinen
überraſchten Angehörigen, daß er ent-
ſchloſſen ſei, ſich für das Univerſitäts-
ſtudium vorzubereiten. Dieſe Vorbe-
reitung geſchah hauptſächlich auf au-
todidaktiſchem Wege. Dann ſtudierte
er in Kiel, Zürich, Leipzig und Berlin
die Rechte, wurde im März 1869 Re-
ferendar u. im Septbr. 1873 Aſſeſſor.
Als ſolcher wurde er kommiſſariſch in
Calbe a. d. Saale, in Lyck (Maſuren)
und Pillkallen (Litauen) beſchäftigt,
worauf er 1874 zum Kreisrichter in
Angerburg, 1875 zum Staatsanwalts-
gehilfen in Marienburg und 1876 zum
Rechtsanwalt u. Notar in Flensburg
ernannt wurde. Aus Gründen, die mit
ſeiner amtlichen Beſchäftigung nichts
zu tun hatten, nahm er 1879‒80 einen
halbjähr. Aufenthalt in Berlin u. zog
dann, wiederum als Rechtsanwalt u.
Notar, nach Elmshorn, wo er 1887
ſeine Gattin durch d. Tod verlor. 1892
verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Kiel,
wo er als Rechtsanwalterſt beim Land-
gericht, dann beim Oberlandesgericht
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