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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Har
ein eigenes Missionshaus und sandte
bald seine Boten in das südliche
Afrika, später auch nach Asien, Ame-
rika u. Australien aus, ja 1853 ließ
er aus Missionsgeldern ein eigenes
Missionsschiff erbauen. Mit dem Mis-
sionshause verband H. auch eine eigene
Buchhandlung u. gründete 1854 das
noch bestehende "Hermannsburger
Missionsblatt". Er starb am 14. No-
vember 1865. Außer zahlreichen Pre-
digtsammlungen veröffentlichte er

S:


Honnig. Vertellen un Utleggen in
sin Modersprak (En.), 3 Hefte 1869
bis 1878. - Goldene Apfel in silber-
nen Schalen (En.), 16. A. 1902. Neu
ausgestattet mit Bildern v. H. Barm-
führ, 20. A. 1908.

*Harnack, Otto,

wurde am 23.
Novbr. 1857 zu Erlangen geboren,
wo sein Vater als Professor der Theo-
logie an der Universität wirkte, be-
suchte, als dieser 1866 nach Dorpat
berufen ward, hier das Gymnasium
und seit 1875 die Universität, an der
er Geschichte und Literaturgeschichte
studierte, u. verlebte die Jahre 1879
bis 1882 teils an deutschen Univer-
sitäten, teils in Jtalien, promovierte
auch 1880 in Göttingen zum Dr. phil.
Nach seiner Rückkehr nach Livland
wurde er Oberlehrer der Geschichte
u. deutschen Sprache an dem ritter-
schaftlichen Gymnasium zu Birkenruh
und 1887 Vorsteher einer von ihm
gegründeten deutschen Privatreal-
schule in Wenden. Jm Jahre 1889
begab er sich nach Berlin, wo er zwei
Jahre als ständiger Mitarbeiter der
"Preußischen Jahrbücher" lebte und
ging 1891 als Vertreter der (Mün-
chener) "Allgemeinen Zeitung" nach
Rom. Hier war er auch als Sekretär
des "Deutschen Künstlervereins" tä-
tig, kehrte Anfang 1896 nach Deutsch-
land zurück, wo er in Weimar am
Goethe-Schiller-Archiv Studien be-
trieb, wurde dann im Sommer 1896
Professor für deutsche Sprache und
Literatur am Polytechnikum in Darm-
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Har
stadt u. Ende 1904 in gleicher Eigen-
schaft an Karl Weitbrechts Stelle an
die Technische Hochschule in Stutt-
gart berufen.

S:

Napoleon (Dr. G.),
1880. - Goethe in der Epoche seiner
Vollendung (1805-32), 1887. - Die
klassische Asthetik der Deutschen, 1892.
- Essays und Studien zur Literatur-
geschichte, 1899. - Schiller (Biogr.),
1898. 3. A. 1905. - Goethes Gedichte
in chronolog. Ordnung hrsg., 1901.
- Der deutsche Klassizismus im Zeit-
alter Goethes (Literar. Sk.), 1906.

*Harnisch, Adalbert,

der älteste
Sohn des bekannten Pädagogen und
Seminardirektors Wilhelm H., wurde
am 18. Februar 1815 zu Breslau ge-
boren, kam 1822 mit seinem Vater
nach Weißenfels, wo er zunächst die
Seminarschule besuchte, und später
auf die Gymnasien zu Schulpforta
bei Naumburg und auf das Kölnische
Gymnasium in Berlin. Nachdem er
seiner Militärpflicht genügt u. Land-
wehroffizier geworden, trat er, gegen
seine Neigung, die ihn zur Medizin
zog, aber auf Wunsch des Vaters in
den höheren Postdienst, in welchem
er 50 Jahre tätig war. Jn den fünf-
ziger Jahren ward er Postdirektor in
Oppeln, kam von dort nach Neiße,
1872 als kaiserl. Postdirektor und
Telegraphenstations-Vorsteher nach
Löwenberg in Schlesien und 1882 in
gleicher Eigenschaft nach Forst in der
Lausitz, wo er bis zu seinem Übertritt
in den Ruhestand (1885) verblieb.
Dann zog er nach Breslau, wo er am
14. Oktbr. 1889 starb.

S:

Feldblumen
(Ge.), 2. A., 1839. - Hansa-Album;
hrsg., 1842. - Posthornklänge (Lr. v.
Hans Albus [pseudon.]), 1847. -
Gedichte, 1859. 2. A. 1861. - Vom
Stadtmäuschen und Feldmäuschen
(Tieridylle), 1864. 7. A. 1877. - Trost
im Leid (Ge.), 1866. - Bunte Blätter
(Ge. und M.), 1868. - Wundbalsam
(Ge.), 1871. - Was kann da sein?
(M.), 1873. - Hans Dudeldee (M. für
Knaben von 40 Jahren), 1874. -

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Har
ein eigenes Miſſionshaus und ſandte
bald ſeine Boten in das ſüdliche
Afrika, ſpäter auch nach Aſien, Ame-
rika u. Auſtralien aus, ja 1853 ließ
er aus Miſſionsgeldern ein eigenes
Miſſionsſchiff erbauen. Mit dem Miſ-
ſionshauſe verband H. auch eine eigene
Buchhandlung u. gründete 1854 das
noch beſtehende „Hermannsburger
Miſſionsblatt“. Er ſtarb am 14. No-
vember 1865. Außer zahlreichen Pre-
digtſammlungen veröffentlichte er

S:


Honnig. Vertellen un Utleggen in
ſin Moderſprak (En.), 3 Hefte 1869
bis 1878. – Goldene Apfel in ſilber-
nen Schalen (En.), 16. A. 1902. Neu
ausgeſtattet mit Bildern v. H. Barm-
führ, 20. A. 1908.

*Harnack, Otto,

wurde am 23.
Novbr. 1857 zu Erlangen geboren,
wo ſein Vater als Profeſſor der Theo-
logie an der Univerſität wirkte, be-
ſuchte, als dieſer 1866 nach Dorpat
berufen ward, hier das Gymnaſium
und ſeit 1875 die Univerſität, an der
er Geſchichte und Literaturgeſchichte
ſtudierte, u. verlebte die Jahre 1879
bis 1882 teils an deutſchen Univer-
ſitäten, teils in Jtalien, promovierte
auch 1880 in Göttingen zum Dr. phil.
Nach ſeiner Rückkehr nach Livland
wurde er Oberlehrer der Geſchichte
u. deutſchen Sprache an dem ritter-
ſchaftlichen Gymnaſium zu Birkenruh
und 1887 Vorſteher einer von ihm
gegründeten deutſchen Privatreal-
ſchule in Wenden. Jm Jahre 1889
begab er ſich nach Berlin, wo er zwei
Jahre als ſtändiger Mitarbeiter der
„Preußiſchen Jahrbücher“ lebte und
ging 1891 als Vertreter der (Mün-
chener) „Allgemeinen Zeitung“ nach
Rom. Hier war er auch als Sekretär
des „Deutſchen Künſtlervereins“ tä-
tig, kehrte Anfang 1896 nach Deutſch-
land zurück, wo er in Weimar am
Goethe-Schiller-Archiv Studien be-
trieb, wurde dann im Sommer 1896
Profeſſor für deutſche Sprache und
Literatur am Polytechnikum in Darm-
[Spaltenumbruch]

Har
ſtadt u. Ende 1904 in gleicher Eigen-
ſchaft an Karl Weitbrechts Stelle an
die Techniſche Hochſchule in Stutt-
gart berufen.

S:

Napoleon (Dr. G.),
1880. – Goethe in der Epoche ſeiner
Vollendung (1805–32), 1887. – Die
klaſſiſche Aſthetik der Deutſchen, 1892.
– Eſſays und Studien zur Literatur-
geſchichte, 1899. – Schiller (Biogr.),
1898. 3. A. 1905. – Goethes Gedichte
in chronolog. Ordnung hrsg., 1901.
– Der deutſche Klaſſizismus im Zeit-
alter Goethes (Literar. Sk.), 1906.

*Harniſch, Adalbert,

der älteſte
Sohn des bekannten Pädagogen und
Seminardirektors Wilhelm H., wurde
am 18. Februar 1815 zu Breslau ge-
boren, kam 1822 mit ſeinem Vater
nach Weißenfels, wo er zunächſt die
Seminarſchule beſuchte, und ſpäter
auf die Gymnaſien zu Schulpforta
bei Naumburg und auf das Kölniſche
Gymnaſium in Berlin. Nachdem er
ſeiner Militärpflicht genügt u. Land-
wehroffizier geworden, trat er, gegen
ſeine Neigung, die ihn zur Medizin
zog, aber auf Wunſch des Vaters in
den höheren Poſtdienſt, in welchem
er 50 Jahre tätig war. Jn den fünf-
ziger Jahren ward er Poſtdirektor in
Oppeln, kam von dort nach Neiße,
1872 als kaiſerl. Poſtdirektor und
Telegraphenſtations-Vorſteher nach
Löwenberg in Schleſien und 1882 in
gleicher Eigenſchaft nach Forſt in der
Lauſitz, wo er bis zu ſeinem Übertritt
in den Ruheſtand (1885) verblieb.
Dann zog er nach Breslau, wo er am
14. Oktbr. 1889 ſtarb.

S:

Feldblumen
(Ge.), 2. A., 1839. – Hanſa-Album;
hrsg., 1842. – Poſthornklänge (Lr. v.
Hans Albus [pſeudon.]), 1847. –
Gedichte, 1859. 2. A. 1861. – Vom
Stadtmäuschen und Feldmäuschen
(Tieridylle), 1864. 7. A. 1877. – Troſt
im Leid (Ge.), 1866. – Bunte Blätter
(Ge. und M.), 1868. – Wundbalſam
(Ge.), 1871. – Was kann da ſein?
(M.), 1873. – Hans Dudeldee (M. für
Knaben von 40 Jahren), 1874. –

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[79/0083] Har Har ein eigenes Miſſionshaus und ſandte bald ſeine Boten in das ſüdliche Afrika, ſpäter auch nach Aſien, Ame- rika u. Auſtralien aus, ja 1853 ließ er aus Miſſionsgeldern ein eigenes Miſſionsſchiff erbauen. Mit dem Miſ- ſionshauſe verband H. auch eine eigene Buchhandlung u. gründete 1854 das noch beſtehende „Hermannsburger Miſſionsblatt“. Er ſtarb am 14. No- vember 1865. Außer zahlreichen Pre- digtſammlungen veröffentlichte er S: Honnig. Vertellen un Utleggen in ſin Moderſprak (En.), 3 Hefte 1869 bis 1878. – Goldene Apfel in ſilber- nen Schalen (En.), 16. A. 1902. Neu ausgeſtattet mit Bildern v. H. Barm- führ, 20. A. 1908. *Harnack, Otto, wurde am 23. Novbr. 1857 zu Erlangen geboren, wo ſein Vater als Profeſſor der Theo- logie an der Univerſität wirkte, be- ſuchte, als dieſer 1866 nach Dorpat berufen ward, hier das Gymnaſium und ſeit 1875 die Univerſität, an der er Geſchichte und Literaturgeſchichte ſtudierte, u. verlebte die Jahre 1879 bis 1882 teils an deutſchen Univer- ſitäten, teils in Jtalien, promovierte auch 1880 in Göttingen zum Dr. phil. Nach ſeiner Rückkehr nach Livland wurde er Oberlehrer der Geſchichte u. deutſchen Sprache an dem ritter- ſchaftlichen Gymnaſium zu Birkenruh und 1887 Vorſteher einer von ihm gegründeten deutſchen Privatreal- ſchule in Wenden. Jm Jahre 1889 begab er ſich nach Berlin, wo er zwei Jahre als ſtändiger Mitarbeiter der „Preußiſchen Jahrbücher“ lebte und ging 1891 als Vertreter der (Mün- chener) „Allgemeinen Zeitung“ nach Rom. Hier war er auch als Sekretär des „Deutſchen Künſtlervereins“ tä- tig, kehrte Anfang 1896 nach Deutſch- land zurück, wo er in Weimar am Goethe-Schiller-Archiv Studien be- trieb, wurde dann im Sommer 1896 Profeſſor für deutſche Sprache und Literatur am Polytechnikum in Darm- ſtadt u. Ende 1904 in gleicher Eigen- ſchaft an Karl Weitbrechts Stelle an die Techniſche Hochſchule in Stutt- gart berufen. S: Napoleon (Dr. G.), 1880. – Goethe in der Epoche ſeiner Vollendung (1805–32), 1887. – Die klaſſiſche Aſthetik der Deutſchen, 1892. – Eſſays und Studien zur Literatur- geſchichte, 1899. – Schiller (Biogr.), 1898. 3. A. 1905. – Goethes Gedichte in chronolog. Ordnung hrsg., 1901. – Der deutſche Klaſſizismus im Zeit- alter Goethes (Literar. Sk.), 1906. *Harniſch, Adalbert, der älteſte Sohn des bekannten Pädagogen und Seminardirektors Wilhelm H., wurde am 18. Februar 1815 zu Breslau ge- boren, kam 1822 mit ſeinem Vater nach Weißenfels, wo er zunächſt die Seminarſchule beſuchte, und ſpäter auf die Gymnaſien zu Schulpforta bei Naumburg und auf das Kölniſche Gymnaſium in Berlin. Nachdem er ſeiner Militärpflicht genügt u. Land- wehroffizier geworden, trat er, gegen ſeine Neigung, die ihn zur Medizin zog, aber auf Wunſch des Vaters in den höheren Poſtdienſt, in welchem er 50 Jahre tätig war. Jn den fünf- ziger Jahren ward er Poſtdirektor in Oppeln, kam von dort nach Neiße, 1872 als kaiſerl. Poſtdirektor und Telegraphenſtations-Vorſteher nach Löwenberg in Schleſien und 1882 in gleicher Eigenſchaft nach Forſt in der Lauſitz, wo er bis zu ſeinem Übertritt in den Ruheſtand (1885) verblieb. Dann zog er nach Breslau, wo er am 14. Oktbr. 1889 ſtarb. S: Feldblumen (Ge.), 2. A., 1839. – Hanſa-Album; hrsg., 1842. – Poſthornklänge (Lr. v. Hans Albus [pſeudon.]), 1847. – Gedichte, 1859. 2. A. 1861. – Vom Stadtmäuschen und Feldmäuschen (Tieridylle), 1864. 7. A. 1877. – Troſt im Leid (Ge.), 1866. – Bunte Blätter (Ge. und M.), 1868. – Wundbalſam (Ge.), 1871. – Was kann da ſein? (M.), 1873. – Hans Dudeldee (M. für Knaben von 40 Jahren), 1874. – *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/83>, abgerufen am 21.11.2024.