Ge. - 3. Hochzeit- und Festgedichte). - Bertha von Laufen (Volksschsp., als Manuskr. gedruckt). - Hans Wald- mann (desgl.).
*Hardmeyer-Jenny, Johann
Jakob, geb. am 7. Dezember 1826 in Männedorf am Züricher See, bildete sich zum Lehrer aus und wirkte nach abgelegter Staatsprüfung zuerst an einer Knabenerziehungsanstalt in sei- nem Heimatsorte, später durch vier Jahre an der evangelischen Schule der Schweizerkolonie in Bergamo (Lombardei). Danach folgte ein län- gerer Aufenthalt in Frankreich und nun ließ sich H. als Privatlehrer in italienischer und französischer Sprache in Zürich nieder, wo er dann später zum Lehrer der Geschichte und des Französischen an die städtische Sekun- dar-Töchterschule berufen ward. 1872 gründete er in Zürich ein Knaben- institut für Ausländer, das er 1878 veräußerte, um in das Verlagshaus Orell Füßli & Comp. als literarischer und pädagogischer Berater einzutre- ten. Hier redigiert er seit 1882 die Kinderschrift "Freundliche Stimmen an Kinderherzen" und leitet seit 1899 das illustrierte Sonntagsblatt "Zür- cher Wochen-Chronik". Für die "Euro- päischen Wanderbilder" schrieb er eine Reihe von Monographien, die auch ins Französische und Englische übersetzt wurden. Weite Verbreitung fand auch sein "Schweizer Kinder- buch" (2 Teile, 1901-07). Hier bleibt zu erwähnen
S:
Frohe Stunden (Zürcher Verse), 1900.
Hardt, Charlotte,
geb. 1833 zu Hamburg als die Tochter eines an- gesehenen Kaufmanns, erhielt dort eine vorzügliche Bildung und bekun- dete schon in ihrer Jugend ein ge- wisses Talent zum Fabulieren. Noch nicht 16 Jahre alt, im Herbst 1849, sah sie sich vor die Notwendigkeit ge- stellt, sich eine Existenz zu schaffen, und weil sich damals gerade eine Be- gabung für Musik bei ihr geltend [Spaltenumbruch]
Har
machte, erwählte sie diese Kunst als Beruf: sie wurde Klavierlehrerin u. Komponistin und ist noch heute als solche tätig. Neuerdings, erst im höheren Alter, hat sie auch die Bahn einer Schriftstellerin betreten.
S:
Frau Talina (R.), 1898.
Hardt, Emmy,
siehe Emmy Na- torp!
Hardt, Ernst,
Pseud. für Ernst Stöckhardt; s. d.!
*Hardt, Friedrich Wilhelm Ernst,
geb. am 9. Mai 1876 in Graudenz, war für den Militärstand bestimmt und erhielt seine Erziehung zuletzt im Kadettenhause zu Lichterfelde b. Ber- lin. Jm Jahre 1892 verließ er aus Gesundheitsrücksichten und im Gefühl einer anderen Bestimmung diese An- stalt und begab sich dann auf Reisen. Das Jahr 1893-94 verlebte er in Griechenland; 1896-97 weilte er in Spanien, sah auch Portugal, Marokko und Jtalien. Seinen Lebensunterhalt erwarb er sich in dieser Zeit größten- teils durch literarische Arbeiten und durch Erteilung deutschen Sprach- unterrichts. Seit dem Herbst 1898 war er als Kritiker bei der "Dresdner Zeitung" angestellt und hatte seinen Wohnsitz in Loschwitz. Jm Jahre 1900 unternahm er eine Reise nach dem Orient, weilte längere Zeit in Athen u. ließ sich nach seiner Rückkehr 1902 in Berlin nieder. Seit 1907 wohnt er in Weimar. Jm Jahre 1908 erhielt er für sein Drama "Tantris der Narr" den Volks-Schiller-Preis und die Hälfte des großen preußischen Staats- Schiller-Preises. Außer zahlreichen Übersetzungen a. d. Französischen ver- öffentlichte er
S:
Priester des Todes (13 Nn.), 1898. - Tote Zeit (Dr.), 1899. - Bunt ist das Leben (Nn.), 1902. 2. A. 1906. Daraus sep. An den Toren des Lebens (N.), 1904. - Der Kampf ums Rosenrote (Schsp.), 1903. - Aus den Tagen des Knaben (Ge.), 1904. - Ninon von Lenclos (Dr.), 1905. - Tantris der Narr (Dr.),
*
[Spaltenumbruch]
Har
Ge. – 3. Hochzeit- und Feſtgedichte). – Bertha von Laufen (Volksſchſp., als Manuſkr. gedruckt). – Hans Wald- mann (desgl.).
*Hardmeyer-Jenny, Johann
Jakob, geb. am 7. Dezember 1826 in Männedorf am Züricher See, bildete ſich zum Lehrer aus und wirkte nach abgelegter Staatsprüfung zuerſt an einer Knabenerziehungsanſtalt in ſei- nem Heimatsorte, ſpäter durch vier Jahre an der evangeliſchen Schule der Schweizerkolonie in Bergamo (Lombardei). Danach folgte ein län- gerer Aufenthalt in Frankreich und nun ließ ſich H. als Privatlehrer in italieniſcher und franzöſiſcher Sprache in Zürich nieder, wo er dann ſpäter zum Lehrer der Geſchichte und des Franzöſiſchen an die ſtädtiſche Sekun- dar-Töchterſchule berufen ward. 1872 gründete er in Zürich ein Knaben- inſtitut für Ausländer, das er 1878 veräußerte, um in das Verlagshaus Orell Füßli & Comp. als literariſcher und pädagogiſcher Berater einzutre- ten. Hier redigiert er ſeit 1882 die Kinderſchrift „Freundliche Stimmen an Kinderherzen“ und leitet ſeit 1899 das illuſtrierte Sonntagsblatt „Zür- cher Wochen-Chronik“. Für die „Euro- päiſchen Wanderbilder“ ſchrieb er eine Reihe von Monographien, die auch ins Franzöſiſche und Engliſche überſetzt wurden. Weite Verbreitung fand auch ſein „Schweizer Kinder- buch“ (2 Teile, 1901–07). Hier bleibt zu erwähnen
S:
Frohe Stunden (Zürcher Verſe), 1900.
Hardt, Charlotte,
geb. 1833 zu Hamburg als die Tochter eines an- geſehenen Kaufmanns, erhielt dort eine vorzügliche Bildung und bekun- dete ſchon in ihrer Jugend ein ge- wiſſes Talent zum Fabulieren. Noch nicht 16 Jahre alt, im Herbſt 1849, ſah ſie ſich vor die Notwendigkeit ge- ſtellt, ſich eine Exiſtenz zu ſchaffen, und weil ſich damals gerade eine Be- gabung für Muſik bei ihr geltend [Spaltenumbruch]
Har
machte, erwählte ſie dieſe Kunſt als Beruf: ſie wurde Klavierlehrerin u. Komponiſtin und iſt noch heute als ſolche tätig. Neuerdings, erſt im höheren Alter, hat ſie auch die Bahn einer Schriftſtellerin betreten.
S:
Frau Talina (R.), 1898.
Hardt, Emmy,
ſiehe Emmy Na- torp!
Hardt, Ernſt,
Pſeud. für Ernſt Stöckhardt; ſ. d.!
*Hardt, Friedrich Wilhelm Ernſt,
geb. am 9. Mai 1876 in Graudenz, war für den Militärſtand beſtimmt und erhielt ſeine Erziehung zuletzt im Kadettenhauſe zu Lichterfelde b. Ber- lin. Jm Jahre 1892 verließ er aus Geſundheitsrückſichten und im Gefühl einer anderen Beſtimmung dieſe An- ſtalt und begab ſich dann auf Reiſen. Das Jahr 1893–94 verlebte er in Griechenland; 1896–97 weilte er in Spanien, ſah auch Portugal, Marokko und Jtalien. Seinen Lebensunterhalt erwarb er ſich in dieſer Zeit größten- teils durch literariſche Arbeiten und durch Erteilung deutſchen Sprach- unterrichts. Seit dem Herbſt 1898 war er als Kritiker bei der „Dresdner Zeitung“ angeſtellt und hatte ſeinen Wohnſitz in Loſchwitz. Jm Jahre 1900 unternahm er eine Reiſe nach dem Orient, weilte längere Zeit in Athen u. ließ ſich nach ſeiner Rückkehr 1902 in Berlin nieder. Seit 1907 wohnt er in Weimar. Jm Jahre 1908 erhielt er für ſein Drama „Tantris der Narr“ den Volks-Schiller-Preis und die Hälfte des großen preußiſchen Staats- Schiller-Preiſes. Außer zahlreichen Überſetzungen a. d. Franzöſiſchen ver- öffentlichte er
S:
Prieſter des Todes (13 Nn.), 1898. – Tote Zeit (Dr.), 1899. – Bunt iſt das Leben (Nn.), 1902. 2. A. 1906. Daraus ſep. An den Toren des Lebens (N.), 1904. – Der Kampf ums Roſenrote (Schſp.), 1903. – Aus den Tagen des Knaben (Ge.), 1904. – Ninon von Lenclos (Dr.), 1905. – Tantris der Narr (Dr.),
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Ge. – 3. Hochzeit- und Feſtgedichte).
– Bertha von Laufen (Volksſchſp.,
als Manuſkr. gedruckt). – Hans Wald-
mann (desgl.).
*Hardmeyer-Jenny, Johann
Jakob, geb. am 7. Dezember 1826 in
Männedorf am Züricher See, bildete
ſich zum Lehrer aus und wirkte nach
abgelegter Staatsprüfung zuerſt an
einer Knabenerziehungsanſtalt in ſei-
nem Heimatsorte, ſpäter durch vier
Jahre an der evangeliſchen Schule
der Schweizerkolonie in Bergamo
(Lombardei). Danach folgte ein län-
gerer Aufenthalt in Frankreich und
nun ließ ſich H. als Privatlehrer in
italieniſcher und franzöſiſcher Sprache
in Zürich nieder, wo er dann ſpäter
zum Lehrer der Geſchichte und des
Franzöſiſchen an die ſtädtiſche Sekun-
dar-Töchterſchule berufen ward. 1872
gründete er in Zürich ein Knaben-
inſtitut für Ausländer, das er 1878
veräußerte, um in das Verlagshaus
Orell Füßli & Comp. als literariſcher
und pädagogiſcher Berater einzutre-
ten. Hier redigiert er ſeit 1882 die
Kinderſchrift „Freundliche Stimmen
an Kinderherzen“ und leitet ſeit 1899
das illuſtrierte Sonntagsblatt „Zür-
cher Wochen-Chronik“. Für die „Euro-
päiſchen Wanderbilder“ ſchrieb er
eine Reihe von Monographien, die
auch ins Franzöſiſche und Engliſche
überſetzt wurden. Weite Verbreitung
fand auch ſein „Schweizer Kinder-
buch“ (2 Teile, 1901–07). Hier bleibt
zu erwähnen
S: Frohe Stunden
(Zürcher Verſe), 1900.
Hardt, Charlotte, geb. 1833 zu
Hamburg als die Tochter eines an-
geſehenen Kaufmanns, erhielt dort
eine vorzügliche Bildung und bekun-
dete ſchon in ihrer Jugend ein ge-
wiſſes Talent zum Fabulieren. Noch
nicht 16 Jahre alt, im Herbſt 1849,
ſah ſie ſich vor die Notwendigkeit ge-
ſtellt, ſich eine Exiſtenz zu ſchaffen,
und weil ſich damals gerade eine Be-
gabung für Muſik bei ihr geltend
machte, erwählte ſie dieſe Kunſt als
Beruf: ſie wurde Klavierlehrerin u.
Komponiſtin und iſt noch heute als
ſolche tätig. Neuerdings, erſt im
höheren Alter, hat ſie auch die Bahn
einer Schriftſtellerin betreten.
S:
Frau Talina (R.), 1898.
Hardt, Emmy, ſiehe Emmy Na-
torp!
Hardt, Ernſt, Pſeud. für Ernſt
Stöckhardt; ſ. d.!
*Hardt, Friedrich Wilhelm Ernſt,
geb. am 9. Mai 1876 in Graudenz,
war für den Militärſtand beſtimmt
und erhielt ſeine Erziehung zuletzt im
Kadettenhauſe zu Lichterfelde b. Ber-
lin. Jm Jahre 1892 verließ er aus
Geſundheitsrückſichten und im Gefühl
einer anderen Beſtimmung dieſe An-
ſtalt und begab ſich dann auf Reiſen.
Das Jahr 1893–94 verlebte er in
Griechenland; 1896–97 weilte er in
Spanien, ſah auch Portugal, Marokko
und Jtalien. Seinen Lebensunterhalt
erwarb er ſich in dieſer Zeit größten-
teils durch literariſche Arbeiten und
durch Erteilung deutſchen Sprach-
unterrichts. Seit dem Herbſt 1898
war er als Kritiker bei der „Dresdner
Zeitung“ angeſtellt und hatte ſeinen
Wohnſitz in Loſchwitz. Jm Jahre 1900
unternahm er eine Reiſe nach dem
Orient, weilte längere Zeit in Athen
u. ließ ſich nach ſeiner Rückkehr 1902
in Berlin nieder. Seit 1907 wohnt er
in Weimar. Jm Jahre 1908 erhielt
er für ſein Drama „Tantris der Narr“
den Volks-Schiller-Preis und die
Hälfte des großen preußiſchen Staats-
Schiller-Preiſes. Außer zahlreichen
Überſetzungen a. d. Franzöſiſchen ver-
öffentlichte er
S: Prieſter des Todes
(13 Nn.), 1898. – Tote Zeit (Dr.),
1899. – Bunt iſt das Leben (Nn.),
1902. 2. A. 1906. Daraus ſep. An
den Toren des Lebens (N.), 1904. –
Der Kampf ums Roſenrote (Schſp.),
1903. – Aus den Tagen des Knaben
(Ge.), 1904. – Ninon von Lenclos
(Dr.), 1905. – Tantris der Narr (Dr.),
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/79>, abgerufen am 21.02.2025.
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