Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kir tiger zuspitzte, als Verfechter des säch-sischen Deutschtums freiwillig in ein Jägerbataillon. Er zeichnete sich be- sonders bei der Verteidigung des durch die Ungarn belagerten Karls- burg aus, wurde hier noch zum Ober- leutnant (1849) befördert; doch starb er bereits am 1. März 1850 in Maros Vasarhely am Typhus. Nach seinem Tode veröffentlichten seine Freunde die S: Gedichte, 1852. Kirchner, Konrad Maximilian,
S:
*Kirchner, Kurt, als Jugend- S: Sie trinkt (Lsp.), 1884. - Kirchner, Luise, geborne Küm- Kir Straßburg i. E. geboren, bildete sichzur Lehrerin aus und bestand mit 17 Jahren ihr Examen. Jm Jahre 1876 legte sie noch eine Prüfung aus dem Französischen ab. Sie wirkte als Leh- rerin und Erzieherin bis zu ihrer Ver- heiratung im Jahre 1879; doch war ihre Ehe nicht glücklich u. wurde nach wenigen Jahren wieder geschieden. L. K. nahm nun ihre erziehliche Tätig- keit wieder auf, legte 1883 die Vor- steherinprüfung ab und übernahm 1886 die Leitung eines Mädchen- instituts in Barr, wo sie bis zu ihrem am 4. Januar 1898 erfolgten Tode wirkte. S: Jn Odilienbergs Kloster- *Kirchsteiger, Hans, wurde am *
Kir tiger zuſpitzte, als Verfechter des ſäch-ſiſchen Deutſchtums freiwillig in ein Jägerbataillon. Er zeichnete ſich be- ſonders bei der Verteidigung des durch die Ungarn belagerten Karls- burg aus, wurde hier noch zum Ober- leutnant (1849) befördert; doch ſtarb er bereits am 1. März 1850 in Maros Váſárhely am Typhus. Nach ſeinem Tode veröffentlichten ſeine Freunde die S: Gedichte, 1852. Kirchner, Konrad Maximilian,
S:
*Kirchner, Kurt, als Jugend- S: Sie trinkt (Lſp.), 1884. – Kirchner, Luiſe, geborne Küm- Kir Straßburg i. E. geboren, bildete ſichzur Lehrerin aus und beſtand mit 17 Jahren ihr Examen. Jm Jahre 1876 legte ſie noch eine Prüfung aus dem Franzöſiſchen ab. Sie wirkte als Leh- rerin und Erzieherin bis zu ihrer Ver- heiratung im Jahre 1879; doch war ihre Ehe nicht glücklich u. wurde nach wenigen Jahren wieder geſchieden. L. K. nahm nun ihre erziehliche Tätig- keit wieder auf, legte 1883 die Vor- ſteherinprüfung ab und übernahm 1886 die Leitung eines Mädchen- inſtituts in Barr, wo ſie bis zu ihrem am 4. Januar 1898 erfolgten Tode wirkte. S: Jn Odilienbergs Kloſter- *Kirchſteiger, Hans, wurde am *
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Kir
Kir
tiger zuſpitzte, als Verfechter des ſäch-
ſiſchen Deutſchtums freiwillig in ein
Jägerbataillon. Er zeichnete ſich be-
ſonders bei der Verteidigung des
durch die Ungarn belagerten Karls-
burg aus, wurde hier noch zum Ober-
leutnant (1849) befördert; doch ſtarb
er bereits am 1. März 1850 in Maros
Váſárhely am Typhus. Nach ſeinem
Tode veröffentlichten ſeine Freunde
die
S: Gedichte, 1852.
Kirchner, Konrad Maximilian,
geb. am 11. Jan. 1809 zu Frankfurt
a. Main als der Sohn des dortigen
Konſiſtorialrats Anton K., ſtudierte
1826–29 in Halle und Berlin Theo-
logie, wurde 1830 Dr. phil. und, nach-
dem er ſeit 1832 ein Jahr lang in
Jena als Privatdozent gewirkt hatte,
1833 lutheriſcher Prediger an der
Dreikönigskirche in Sachſenhauſen u.
1842 an der Weißfrauenkirche in ſei-
ner Vaterſtadt. Er ſtarb daſelbſt als
Dr. theol. und Konſiſtorialrat am
17. Septbr. 1874, nachdem er kurze
Zeit im Ruheſtande gelebt hatte.
S:
Jch weiß, an wen ich glaube (Geiſtl.
Lr.), 1843. – Es iſt ein köſtlich Ding,
daß das Herz feſt werde (Sprüche u.
Lr.), 1851. – Predigten und geiſtliche
Lieder. Aus dem Nachlaſſe, 1875.
*Kirchner, Kurt, als Jugend-
ſchriftſteller Kurt von Albrecht,
wurde am 6. Jan. 1862 in Meiningen
geboren, bezog nach Abſolvierung des
Realgymnaſiums die Univerſitäten
Halle und Leipzig und wandte ſich nach
Vollendung ſeiner Studien der Jour-
naliſtik zu. Er lebt jetzt in Stutt-
gart und iſt als Feuilletoniſt auf dem
Gebiete der Kultur- u. Kunſtgeſchichte
Mitarbeiter an einer Reihe von Zeit-
ſchriften, gleichzeitig bedeutenden Ver-
lagsbuchhandlungen als literariſcher
Raigeber dienend. Außer einer An-
zahl von Jugendſchriften veröffent-
lichte er
S: Sie trinkt (Lſp.), 1884. –
Zwiepflicht (Hiſt. Schſp.), 1904.
Kirchner, Luiſe, geborne Küm-
mel, wurde am 2. Septbr. 1856 zu
Straßburg i. E. geboren, bildete ſich
zur Lehrerin aus und beſtand mit 17
Jahren ihr Examen. Jm Jahre 1876
legte ſie noch eine Prüfung aus dem
Franzöſiſchen ab. Sie wirkte als Leh-
rerin und Erzieherin bis zu ihrer Ver-
heiratung im Jahre 1879; doch war
ihre Ehe nicht glücklich u. wurde nach
wenigen Jahren wieder geſchieden.
L. K. nahm nun ihre erziehliche Tätig-
keit wieder auf, legte 1883 die Vor-
ſteherinprüfung ab und übernahm
1886 die Leitung eines Mädchen-
inſtituts in Barr, wo ſie bis zu ihrem
am 4. Januar 1898 erfolgten Tode
wirkte.
S: Jn Odilienbergs Kloſter-
mauern zur Hohenſtaufenzeit (Bilder
a. d. Wasgau), 1897.
*Kirchſteiger, Hans, wurde am
21. Oktober 1852 in Eberſchwang,
einem Dorfe bei Ried in Oberöſter-
reich geboren, wo ſein Vater Zimmer-
mann war. Als armer „Bettel-
ſtudent“ beſuchte er das Gymnaſium
in Linz und ſtudierte dann an der
Univerſität Wien Philoſophie. Als
ein überzeugter Jdealiſt, der in kei-
nem anderen Stande ſoviel für die
Menſchheit wirken könne, als in dem
Prieſterſtande, wandte er ſich dem
Studium der Theologie zu und er-
hielt 1877 in Linz die Prieſterweihe.
Leider fand er im Prieſtertum nicht,
was ſeine ſehnende Seele ſuchte, wohl
aber Streber, die nur ein Ziel, eine
gute Pfründe, kannten, Jgnoranten,
die nur deshalb Prieſter wurden, weil
ſie die Maturitätsprüfung nicht be-
ſtanden, und ſcheinheilige Fanatiker,
die nichts kennen, als die Herrſchaft
über das Volk um jeden Preis zu er-
ringen, denen die Politik weit mehr
gilt als die Religion. Eine Oaſe in
der Wüſte prieſterlichen Strebertums
und volksfeindlichen Klerikalismus
waren die fünf ſchönſten Amtsjahre,
die er als Kaplan neben dem als
Dichter hoch gefeierten ſchlichten Land-
pfarrer Norbert Purſchka (ſ. d.!) in
Waldneukirchen zubringen durfte.
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