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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kie
Bursche des Herrn Leutnant (Schw.),
1905. - Feuchtfröhlicher Kling-Klang
(Lr. vom Wein, Minnen, Wandern),
1906.

*Kiehne, Martin Hermann,


geb. am 10. April 1855 zu Wernige-
rode im Harz als der Sohn eines
Kunstdrechslermeisters, sollte sich nach
dem Wunsche seines Vaters der Holz-
bildhauerei widmen, fühlte aber mehr
Neigung für den Lehrerberuf und
machte sich für denselben im Seminar
zu Barby a. d. Elbe tüchtig. Er wurde
1875 Lehrer in Hasserode bei Werni-
gerode, 1876 in dem benachbarten
Altenrode und 1877 in seiner Vater-
stadt an derselben Schule, der er seine
Bildung verdankt. Dort gründete er
1. Oktbr. 1886 das "Hausbuch" (Zeit-
schrift für Poesie), das er auch noch
bis 1894 weiter redigierte, nachdem
er 1888 als Mittelschullehrer nach
Nordhausen übergesiedelt war, wo er
noch jetzt im Amte steht. 1899-1900
gab er "Die Kunst des Liedes", 1901
bis 1903 das "Symposion", 1903 das
"Jahrbuch deutscher Lyrik", seit 1904
die "Miniaturen deutscher Dichtung"
heraus.

S:

Lenzfahrt (Ge.), 1885. -
König Hübich, (Ep. D.), 1886. - Kleine
Lieder, 1893. - Das Fest zu Mainz
(Festsp.), 1893. - Die Dorfprinzeß
(Erzähld. D.), 1889. - Jldico (Tr. a.
d. Zeit der Völkerwanderg.), 1889. -
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
(Vaterl. G.), 1894. - Die deutschen
Lyriker der Gegenwart (Anthol.); II,
1894-95. - Fahrende Leut' (Dram.-
lyr. D.), 1895. - J'y pense (Neue Ge.),
1896. - Aus Bodos Reich (N. a. d.
Harz), 1897. 3. A. 1899. - Wandern
und Weilen (Neue Ge.), 1903. - Wald-
weben (Ein Hochzeitlied), 1904. -
Patriotische Gedichte, 1906. - Neue
Lieder, 1907. - Muttertotenlieder,
1908. - Der Pfalzgraf (Hist. Dr.), 1912.

Kiel, Adolf,

Pseudon. für Adolf
Goldbeck-Löwe;
s. d.!

*Kien, Robert,

* am 15. Juli 1843
zu Ulm in Württemberg, besuchte da-
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Kie
selbst das Gymnasium und kam 1857
auf das "Lycee imperial" in Straß-
burg i. E., wo er den dreiklassigen
Spezialkursus für Real- und Handels-
fächer durchmachte. 1860 nach Ulm
zurückgekehrt, trat er als angehender
Kaufmann in das Speditionsgeschäft
von L. Meggle und, als dieses bald
darauf einging, als Volontär in das
Masken- und Strohhutgeschäft von
H. Nübling. Jm Mai 1862 begab er
sich nach Epernay in Frankreich in das
weltberühmte Champagnerweinge-
schäft von Moet & Chandon, deren
Generalagenten f. Österreich-Ungarn,
Bayern und Württemberg schon sein
Großvater mütterlicherseits und spä-
ter sein aus Straßburg i. E. stam-
mender Vater unter der Firma "Gei-
ger & Comp." mit dem Sitze in Ulm
waren. Nach sechs Jahren kehrte K.
nach Ulm zurück und übernahm als
alleiniger Chef die genannte Agentur,
die er bis 1883 führte, wo ihn ein
Ohrenleiden zwang, sich ins Privat-
leben zurückzuziehen.

S:

Alles onter-
anand'! (Ge. im Ulmer Landdialekt),
1894. - Humoristische Einfälle (Hoch-
deutsch und Dialekt), 1896. - Kraut
und Rüaba (Ge. in Ulmer Mundart),
1896. - Auh, hairet Se! (Ge. in Ulmer
Landdialekt), 1902. - Fescht über
Fescht (Poet. Beschreibung von sechs
Festlichkeiten in schwäb. Mdt.), 1904.
Kleine Episoden aus meiner Fran-
zosenzeit, 1905.

*Kienast, Friedrich August,

geb.
am 27. Juli 1853 zu Melk in Nieder-
österreich als der Sohn eines k. k.
Steuereinnehmers, erhielt seine Bil-
dung auf der Normalschule und dem
Obergymnasium der Benediktiner in
Melk und auf dem Realgymnasium in
St. Pölten, worauf er in die Stifts-
apotheke zu Admont in Steiermark
als Lehrling eintrat. Nachdem er 1872
in Graz seine Prüfung abgelegt, war
er als Assistent der Pharmazie in St.
Pölten, Schlägel, Scheibbs u. Eisen-
berg tätig, mußte aber eines hart-

*


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Kie
Burſche des Herrn Leutnant (Schw.),
1905. – Feuchtfröhlicher Kling-Klang
(Lr. vom Wein, Minnen, Wandern),
1906.

*Kiehne, Martin Hermann,


geb. am 10. April 1855 zu Wernige-
rode im Harz als der Sohn eines
Kunſtdrechſlermeiſters, ſollte ſich nach
dem Wunſche ſeines Vaters der Holz-
bildhauerei widmen, fühlte aber mehr
Neigung für den Lehrerberuf und
machte ſich für denſelben im Seminar
zu Barby a. d. Elbe tüchtig. Er wurde
1875 Lehrer in Haſſerode bei Werni-
gerode, 1876 in dem benachbarten
Altenrode und 1877 in ſeiner Vater-
ſtadt an derſelben Schule, der er ſeine
Bildung verdankt. Dort gründete er
1. Oktbr. 1886 das „Hausbuch“ (Zeit-
ſchrift für Poeſie), das er auch noch
bis 1894 weiter redigierte, nachdem
er 1888 als Mittelſchullehrer nach
Nordhauſen übergeſiedelt war, wo er
noch jetzt im Amte ſteht. 1899–1900
gab er „Die Kunſt des Liedes“, 1901
bis 1903 das „Sympoſion“, 1903 das
„Jahrbuch deutſcher Lyrik“, ſeit 1904
die „Miniaturen deutſcher Dichtung“
heraus.

S:

Lenzfahrt (Ge.), 1885. –
König Hübich, (Ep. D.), 1886. – Kleine
Lieder, 1893. – Das Feſt zu Mainz
(Feſtſp.), 1893. – Die Dorfprinzeß
(Erzähld. D.), 1889. – Jldico (Tr. a.
d. Zeit der Völkerwanderg.), 1889. –
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
(Vaterl. G.), 1894. – Die deutſchen
Lyriker der Gegenwart (Anthol.); II,
1894–95. – Fahrende Leut’ (Dram.-
lyr. D.), 1895. – J’y pense (Neue Ge.),
1896. – Aus Bodos Reich (N. a. d.
Harz), 1897. 3. A. 1899. – Wandern
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weben (Ein Hochzeitlied), 1904. –
Patriotiſche Gedichte, 1906. – Neue
Lieder, 1907. – Muttertotenlieder,
1908. – Der Pfalzgraf (Hiſt. Dr.), 1912.

Kiel, Adolf,

Pſeudon. für Adolf
Goldbeck-Löwe;
ſ. d.!

*Kien, Robert,

* am 15. Juli 1843
zu Ulm in Württemberg, beſuchte da-
[Spaltenumbruch]

Kie
ſelbſt das Gymnaſium und kam 1857
auf das „Lycée imperial“ in Straß-
burg i. E., wo er den dreiklaſſigen
Spezialkurſus für Real- und Handels-
fächer durchmachte. 1860 nach Ulm
zurückgekehrt, trat er als angehender
Kaufmann in das Speditionsgeſchäft
von L. Meggle und, als dieſes bald
darauf einging, als Volontär in das
Masken- und Strohhutgeſchäft von
H. Nübling. Jm Mai 1862 begab er
ſich nach Epernay in Frankreich in das
weltberühmte Champagnerweinge-
ſchäft von Moët & Chandon, deren
Generalagenten f. Öſterreich-Ungarn,
Bayern und Württemberg ſchon ſein
Großvater mütterlicherſeits und ſpä-
ter ſein aus Straßburg i. E. ſtam-
mender Vater unter der Firma „Gei-
ger & Comp.“ mit dem Sitze in Ulm
waren. Nach ſechs Jahren kehrte K.
nach Ulm zurück und übernahm als
alleiniger Chef die genannte Agentur,
die er bis 1883 führte, wo ihn ein
Ohrenleiden zwang, ſich ins Privat-
leben zurückzuziehen.

S:

Alles onter-
anand’! (Ge. im Ulmer Landdialekt),
1894. – Humoriſtiſche Einfälle (Hoch-
deutſch und Dialekt), 1896. – Kraut
und Rüaba (Ge. in Ulmer Mundart),
1896. – Auh, hairet Se! (Ge. in Ulmer
Landdialekt), 1902. – Feſcht über
Feſcht (Poet. Beſchreibung von ſechs
Feſtlichkeiten in ſchwäb. Mdt.), 1904.
Kleine Epiſoden aus meiner Fran-
zoſenzeit, 1905.

*Kienaſt, Friedrich Auguſt,

geb.
am 27. Juli 1853 zu Melk in Nieder-
öſterreich als der Sohn eines k. k.
Steuereinnehmers, erhielt ſeine Bil-
dung auf der Normalſchule und dem
Obergymnaſium der Benediktiner in
Melk und auf dem Realgymnaſium in
St. Pölten, worauf er in die Stifts-
apotheke zu Admont in Steiermark
als Lehrling eintrat. Nachdem er 1872
in Graz ſeine Prüfung abgelegt, war
er als Aſſiſtent der Pharmazie in St.
Pölten, Schlägel, Scheibbs u. Eiſen-
berg tätig, mußte aber eines hart-

*
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[456/0460] Kie Kie Burſche des Herrn Leutnant (Schw.), 1905. – Feuchtfröhlicher Kling-Klang (Lr. vom Wein, Minnen, Wandern), 1906. *Kiehne, Martin Hermann, geb. am 10. April 1855 zu Wernige- rode im Harz als der Sohn eines Kunſtdrechſlermeiſters, ſollte ſich nach dem Wunſche ſeines Vaters der Holz- bildhauerei widmen, fühlte aber mehr Neigung für den Lehrerberuf und machte ſich für denſelben im Seminar zu Barby a. d. Elbe tüchtig. Er wurde 1875 Lehrer in Haſſerode bei Werni- gerode, 1876 in dem benachbarten Altenrode und 1877 in ſeiner Vater- ſtadt an derſelben Schule, der er ſeine Bildung verdankt. Dort gründete er 1. Oktbr. 1886 das „Hausbuch“ (Zeit- ſchrift für Poeſie), das er auch noch bis 1894 weiter redigierte, nachdem er 1888 als Mittelſchullehrer nach Nordhauſen übergeſiedelt war, wo er noch jetzt im Amte ſteht. 1899–1900 gab er „Die Kunſt des Liedes“, 1901 bis 1903 das „Sympoſion“, 1903 das „Jahrbuch deutſcher Lyrik“, ſeit 1904 die „Miniaturen deutſcher Dichtung“ heraus. S: Lenzfahrt (Ge.), 1885. – König Hübich, (Ep. D.), 1886. – Kleine Lieder, 1893. – Das Feſt zu Mainz (Feſtſp.), 1893. – Die Dorfprinzeß (Erzähld. D.), 1889. – Jldico (Tr. a. d. Zeit der Völkerwanderg.), 1889. – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft (Vaterl. G.), 1894. – Die deutſchen Lyriker der Gegenwart (Anthol.); II, 1894–95. – Fahrende Leut’ (Dram.- lyr. D.), 1895. – J’y pense (Neue Ge.), 1896. – Aus Bodos Reich (N. a. d. Harz), 1897. 3. A. 1899. – Wandern und Weilen (Neue Ge.), 1903. – Wald- weben (Ein Hochzeitlied), 1904. – Patriotiſche Gedichte, 1906. – Neue Lieder, 1907. – Muttertotenlieder, 1908. – Der Pfalzgraf (Hiſt. Dr.), 1912. Kiel, Adolf, Pſeudon. für Adolf Goldbeck-Löwe; ſ. d.! *Kien, Robert, * am 15. Juli 1843 zu Ulm in Württemberg, beſuchte da- ſelbſt das Gymnaſium und kam 1857 auf das „Lycée imperial“ in Straß- burg i. E., wo er den dreiklaſſigen Spezialkurſus für Real- und Handels- fächer durchmachte. 1860 nach Ulm zurückgekehrt, trat er als angehender Kaufmann in das Speditionsgeſchäft von L. Meggle und, als dieſes bald darauf einging, als Volontär in das Masken- und Strohhutgeſchäft von H. Nübling. Jm Mai 1862 begab er ſich nach Epernay in Frankreich in das weltberühmte Champagnerweinge- ſchäft von Moët & Chandon, deren Generalagenten f. Öſterreich-Ungarn, Bayern und Württemberg ſchon ſein Großvater mütterlicherſeits und ſpä- ter ſein aus Straßburg i. E. ſtam- mender Vater unter der Firma „Gei- ger & Comp.“ mit dem Sitze in Ulm waren. Nach ſechs Jahren kehrte K. nach Ulm zurück und übernahm als alleiniger Chef die genannte Agentur, die er bis 1883 führte, wo ihn ein Ohrenleiden zwang, ſich ins Privat- leben zurückzuziehen. S: Alles onter- anand’! (Ge. im Ulmer Landdialekt), 1894. – Humoriſtiſche Einfälle (Hoch- deutſch und Dialekt), 1896. – Kraut und Rüaba (Ge. in Ulmer Mundart), 1896. – Auh, hairet Se! (Ge. in Ulmer Landdialekt), 1902. – Feſcht über Feſcht (Poet. Beſchreibung von ſechs Feſtlichkeiten in ſchwäb. Mdt.), 1904. Kleine Epiſoden aus meiner Fran- zoſenzeit, 1905. *Kienaſt, Friedrich Auguſt, geb. am 27. Juli 1853 zu Melk in Nieder- öſterreich als der Sohn eines k. k. Steuereinnehmers, erhielt ſeine Bil- dung auf der Normalſchule und dem Obergymnaſium der Benediktiner in Melk und auf dem Realgymnaſium in St. Pölten, worauf er in die Stifts- apotheke zu Admont in Steiermark als Lehrling eintrat. Nachdem er 1872 in Graz ſeine Prüfung abgelegt, war er als Aſſiſtent der Pharmazie in St. Pölten, Schlägel, Scheibbs u. Eiſen- berg tätig, mußte aber eines hart- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/460>, abgerufen am 21.11.2024.