Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kel Schriftsteller in Heidelberg, wo eram 14. Juni 1910 starb. S: Der Kelterborn, Rudolf, * am 17. S: Joseph u. Gretchen (Ländl. *Kematmüller, Heinrich Niko- laus, wurde am 6. Dezember 1856 zu Kem wo seine Familie seit 150 Jahren an-sässig ist. Er ließ sich nach Besuch der Realschule 1873 zum 6. Ulanenregi- ment assentieren, kam dann auf die k. k. Kadettenschule in Wien und wurde 1877 Leutnant im genannten Regi- ment. Seit dem 1. Novbr. 1900 war er Major u. seit 1906 Oberstleutnant im Armeestande. Mit Vorliebe trieb er historische und archäologische Stu- dien, machte sich auch durch Vorträge u. schriftstellerische Arbeiten auf die- sen Gebieten bekannt, so daß er 1890 in das Kriegsarchiv nach Wien be- rufen ward, das ihn dann vier Seme- ster an das Jnstitut für österr. Ge- schichtsforschung bei der Wiener Uni- versität sandte, wo er sich vollends ausbildete u. auch die Staatsprüfung ablegte. Von seinen S: sind hier zu *Kemmer, Otto, wurde am 27. *
Kel Schriftſteller in Heidelberg, wo eram 14. Juni 1910 ſtarb. S: Der Kelterborn, Rudolf, * am 17. S: Joſeph u. Gretchen (Ländl. *Kematmüller, Heinrich Niko- laus, wurde am 6. Dezember 1856 zu Kem wo ſeine Familie ſeit 150 Jahren an-ſäſſig iſt. Er ließ ſich nach Beſuch der Realſchule 1873 zum 6. Ulanenregi- ment aſſentieren, kam dann auf die k. k. Kadettenſchule in Wien und wurde 1877 Leutnant im genannten Regi- ment. Seit dem 1. Novbr. 1900 war er Major u. ſeit 1906 Oberſtleutnant im Armeeſtande. Mit Vorliebe trieb er hiſtoriſche und archäologiſche Stu- dien, machte ſich auch durch Vorträge u. ſchriftſtelleriſche Arbeiten auf die- ſen Gebieten bekannt, ſo daß er 1890 in das Kriegsarchiv nach Wien be- rufen ward, das ihn dann vier Seme- ſter an das Jnſtitut für öſterr. Ge- ſchichtsforſchung bei der Wiener Uni- verſität ſandte, wo er ſich vollends ausbildete u. auch die Staatsprüfung ablegte. Von ſeinen S: ſind hier zu *Kemmer, Otto, wurde am 27. *
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Kel
Kem
Schriftſteller in Heidelberg, wo er
am 14. Juni 1910 ſtarb.
S: Der
Diplomat (Lſp.), 1868. – Eine Stunde
vor der Hochzeit (Lſp.), 1869. – Auf
der Eiſenbahn (Plauderei), 1870. –
Blühende Jungfrauen (Lſp.), 1872. –
Die Töchter des Freiherrn (Schſp.),
1873. – Ritter Melchior (Lſp.), 1874. –
Heliotrop. Ein Küchendragoner (2
Lſp.), 1879. – Ein verräteriſcher Kuß
(Schw.), 1879. – Der Theaterteufel
(Schw.), 1880. – Das Feuer der Veſta
(Lſp.), 1882. – Sizilianiſche Bauern-
ehre (Cavalleria rusticana), frei nach
d. Jtal., 1884. – Der Edelfalke (Dr.
G. in V. nach Boccaccio), 1890. – Hie
Rothenburg (Ep. G.), 1893. – Raffael
(Ep. G.), 1896. – Gedichte, 1896. –
Jm blühenden Cinquecento (D.),
1897. 2. A. 1902. – Alltägliches aus
Neapel, 1897. – Hesperiſche Bilder-
bogen; II, 1900. – Julitage in Skan-
dinavien, 1908.
Kelterborn, Rudolf, * am 17.
Juni 1843 zu Baſel, ſtudierte daſelbſt
und in Deutſchland, unternahm viele
größere Reiſen, namentlich in Jta-
lien, und war eine Reihe von Jahren
Lehrer an der Realſchule ſeiner Vater-
ſtadt. Er ſtarb daſelbſt am 23. März
1909.
S: Joſeph u. Gretchen (Ländl.
Jd.), 1870. – Hans Holbein (G.),
1875. – Auf der Alp (Dram. Scherz),
1878. – Gut getroffen (Lſp.), 1887.
Neue Ausg. 1902. – Der Planeten-
ſtand (Lſp.), 1889. – Die geſtörte
Kaffeeviſite (Schw. in Basler Mund-
art), 1890. 3. A. 1903. – Hans Hol-
bein (Sitten- und Lesensbild a. d.
Reformationszeit), 1897. – Sechs
humoriſtiſche Novellen, 1898. – Berg-
kriſtalle (3 Nn.), 1902. – Ehrlos. Die
Notlüge. Sonnenaufgang (3 En.),
1902. – Höhere Mächte (Erzählung),
1905. – Unter freiem Himmel (Ge.),
1908.
*Kematmüller, Heinrich Niko-
laus, wurde am 6. Dezember 1856 zu
Gmunden (Oberöſterreich) geboren,
iſt aber nach Stadt Steyr zuſtändig,
wo ſeine Familie ſeit 150 Jahren an-
ſäſſig iſt. Er ließ ſich nach Beſuch der
Realſchule 1873 zum 6. Ulanenregi-
ment aſſentieren, kam dann auf die
k. k. Kadettenſchule in Wien und wurde
1877 Leutnant im genannten Regi-
ment. Seit dem 1. Novbr. 1900 war
er Major u. ſeit 1906 Oberſtleutnant
im Armeeſtande. Mit Vorliebe trieb
er hiſtoriſche und archäologiſche Stu-
dien, machte ſich auch durch Vorträge
u. ſchriftſtelleriſche Arbeiten auf die-
ſen Gebieten bekannt, ſo daß er 1890
in das Kriegsarchiv nach Wien be-
rufen ward, das ihn dann vier Seme-
ſter an das Jnſtitut für öſterr. Ge-
ſchichtsforſchung bei der Wiener Uni-
verſität ſandte, wo er ſich vollends
ausbildete u. auch die Staatsprüfung
ablegte. Von ſeinen
S: ſind hier zu
erwähnen: Bilder aus Temesvárs
Vergangenheit, 1885. – Die Walden-
ſer in Steyr (Hiſt. E. a. Steyrs Ver-
gangenheit), 1890. – Die Rohrer
(desgl.), 1892. – Der letzte Traun-
gauer (Hiſt. E.), 1895. – Ferner die
hiſtor. En.: Der rechte Vorderlauf,
1895. – Zwei Ehen auf Befehl, 1897.
– Eine Schrulle, 1898. – Jedes Ding
hat zwei Seiten, 1899. – Kaspar,
Melchior und Balthaſar, 1890. – Eck-
hardt, der wilde Jäger, 1901. – Das
kalte Mittagsmahl, 1902. – Der Styra-
purch, 1903. – Der Kelch des Leidens,
1904. – Der Kyriſſer, 1905. – Des
Prinzen Stein, 1906. – Der Vormann
von der Bürgerwehr, 1908. – Bruder
Samo, 1909. – Das Weltende, 1910.
*Kemmer, Otto, wurde am 27.
Juni 1858 zu Königsfeld im Kreiſe
Hagen (Weſtfalen) als der Sohn eines
Lehrers geboren, der zwei Jahre ſpä-
ter nach Auf der Höhe bei Solingen
berufen ward. Hier, an einem der
ſchönſten Punkte des bergiſchen Lan-
des, verlebte der Sohn ſeine erſte
Jugend. Später beſuchte er die Gym-
naſien zu Barmen und Düſſeldorf,
wurde dann Lehrer und wirkte als
ſolcher an der Schule ſeines Vaters,
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