Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Kau Kauffer, Eduard, * am 8. Januar S: Gedichte, *Kaufhold, Ernst, geb. am 15. Kau deburg trotz der Empfehlung derDüsseldorfer Akademiedirektion nicht verliehen wurde. Er kehrte nun wie- der zur Porzellanmalerei zurück und arbeitete 1868-71 in Dresden. Hier lernte er seine Frau, eine Pragerin, kennen, mit der er dann nach Prag übersiedelte, wo sie eine Stellung be- kleidete, die das Ehepaar vor mate- riellen Sorgen schützte. Leider verlor er die Gattin viel zu früh durch den Tod. Jetzt warf er sich auf die Schrift- stellerei und auf eingehende Studien, sein Bildungsbedürfnis zu befriedi- gen, und wurde Mitarbeiter an ver- schiedenen politischen Blättern. Gegen Ende 1907 verlegte er seinen Wohn- sitz nach Wiener-Neustadt, um in der Nähe seines einzigen Kindes weilen zu können. S: Leben und Streben *Kaufholz-Opacic, Berta, geb. S: Waldblü- *Kaufmann, Alexander , wurde *
[Spaltenumbruch] Kau Kauffer, Eduard, * am 8. Januar S: Gedichte, *Kaufhold, Ernſt, geb. am 15. Kau deburg trotz der Empfehlung derDüſſeldorfer Akademiedirektion nicht verliehen wurde. Er kehrte nun wie- der zur Porzellanmalerei zurück und arbeitete 1868–71 in Dresden. Hier lernte er ſeine Frau, eine Pragerin, kennen, mit der er dann nach Prag überſiedelte, wo ſie eine Stellung be- kleidete, die das Ehepaar vor mate- riellen Sorgen ſchützte. Leider verlor er die Gattin viel zu früh durch den Tod. Jetzt warf er ſich auf die Schrift- ſtellerei und auf eingehende Studien, ſein Bildungsbedürfnis zu befriedi- gen, und wurde Mitarbeiter an ver- ſchiedenen politiſchen Blättern. Gegen Ende 1907 verlegte er ſeinen Wohn- ſitz nach Wiener-Neuſtadt, um in der Nähe ſeines einzigen Kindes weilen zu können. S: Leben und Streben *Kaufholz-Opačić, Berta, geb. S: Waldblü- *Kaufmann, Alexander , wurde *
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Mit 18 Jahren ging<lb/> er in die Fremde, arbeitete je ein<lb/> Jahr in Altwaſſer (Schleſien) und<lb/> Hamburg und kam dann nach Düſſel-<lb/> dorf, wohin ihn immer ein idealer<lb/> Wunſch und eine ſeltene Sehnſucht<lb/> gezogen hatte. Teils durch ſeine Be-<lb/> rufsarbeit, teils durch ſeine unter<lb/> großen Entbehrungen geſammelten<lb/> Sparpfennige war er in den Stand<lb/> geſetzt worden, dort vorübergehend<lb/> auch die königl. Kunſtakademie be-<lb/> ſuchen zu können. Die Erreichung<lb/> ſeines idealen Zieles ſcheiterte aber<lb/> daran, daß ihm das erhoffte Studien-<lb/> Stipendium ſeiner Vaterſtadt Mag-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kau</hi></fw><lb/> deburg trotz der Empfehlung der<lb/> Düſſeldorfer Akademiedirektion nicht<lb/> verliehen wurde. Er kehrte nun wie-<lb/> der zur Porzellanmalerei zurück und<lb/> arbeitete 1868–71 in Dresden. 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Kau
Kau
Kauffer, Eduard, * am 8. Januar
1824 zu Wehrsdorf in der ſächſiſchen
Oberlauſitz als Sohn des dortigen
Lehrers und Organiſten, beſuchte ſeit
1835 das Gymnaſium in Bautzen u.
ſtudierte ſeit 1843 in Leipzig Theo-
logie, widmete ſich aber ſeit 1848 aus-
ſchließlich literariſchen Arbeiten. Er
verkehrte viel mit Herloßſohn, an
deſſen „Komet“ er Mitarbeiter war,
und mit Öttinger, für deſſen „Chari-
vari“ er Gedichte und Novellen lie-
ferte. Er lebte teils in Nürnberg,
teils in Dresden, Chemnitz und Leip-
zig, wo er auch eine Zeitlang die Re-
daktion der „Glocke“ leitete, zuletzt in
Neuſchönefeld bei Leipzig, wo er am
13. April 1874 ſtarb.
S: Gedichte,
1850. – Der treueſten Frau (En. u.
Nn.), 1852. – Buch religiöſer Lyrik
(Anthologie), 1852. – Buch der Re-
frainlieder, 1853. – Buch der Sonette
(Anthol.), 1852. – Was unſere deut-
ſchen Dichter ſangen (Anthol.), 1852.
– Jeſus-Hymnen (Altchriſtl. latein.
Geſänge in deutſcher Übertragung),
1854. – Am heimiſchen Herd (En.,
Nn.); II, 1862. – Gottesminne (Ge.),
1874.
*Kaufhold, Ernſt, geb. am 15.
März 1847 in Sudenburg, einem
Vorort von Magdeburg, beſuchte die
dreiklaſſige katholiſche Volksſchule u.
trat mit 14 Jahren in die Lehre als
Porzellanmaler. Mit 18 Jahren ging
er in die Fremde, arbeitete je ein
Jahr in Altwaſſer (Schleſien) und
Hamburg und kam dann nach Düſſel-
dorf, wohin ihn immer ein idealer
Wunſch und eine ſeltene Sehnſucht
gezogen hatte. Teils durch ſeine Be-
rufsarbeit, teils durch ſeine unter
großen Entbehrungen geſammelten
Sparpfennige war er in den Stand
geſetzt worden, dort vorübergehend
auch die königl. Kunſtakademie be-
ſuchen zu können. Die Erreichung
ſeines idealen Zieles ſcheiterte aber
daran, daß ihm das erhoffte Studien-
Stipendium ſeiner Vaterſtadt Mag-
deburg trotz der Empfehlung der
Düſſeldorfer Akademiedirektion nicht
verliehen wurde. Er kehrte nun wie-
der zur Porzellanmalerei zurück und
arbeitete 1868–71 in Dresden. Hier
lernte er ſeine Frau, eine Pragerin,
kennen, mit der er dann nach Prag
überſiedelte, wo ſie eine Stellung be-
kleidete, die das Ehepaar vor mate-
riellen Sorgen ſchützte. Leider verlor
er die Gattin viel zu früh durch den
Tod. Jetzt warf er ſich auf die Schrift-
ſtellerei und auf eingehende Studien,
ſein Bildungsbedürfnis zu befriedi-
gen, und wurde Mitarbeiter an ver-
ſchiedenen politiſchen Blättern. Gegen
Ende 1907 verlegte er ſeinen Wohn-
ſitz nach Wiener-Neuſtadt, um in der
Nähe ſeines einzigen Kindes weilen
zu können.
S: Leben und Streben
(R.), 1881. – Märzveilchen (Nn.),
1884. – Erika (Ge.), 1888. 2. A. 1891.
– Moldauwelle (Ge.), 1899.
*Kaufholz-Opačić, Berta, geb.
am 4. Juli 1865 in Wieſelburg in
Ungarn als die Tochter eines Arztes,
wandte ſich ſchon frühe der Dichtkunſt
zu und ſchuf eine Fülle lyriſcher und
epiſcher Dichtungen, ſowie poetiſche
Märchen u. Erzählungen. Jm Jahre
1886 vermählte ſie ſich mit dem k. k.
Rittmeiſter Opačić in Wien, der
ſeit 1901 als Major und Platzkom-
mandant in Banjaluka in Bosnien
in Verwendung ſtand.
S: Waldblü-
ten (Ge.), 1900. – Sonnenſpuren (Ein
Liebesleben in Lr.), 1904.
*Kaufmann, Alexander, wurde
am 15. Mai 1821 zu Bonn geboren,
wo ſein Vater während der franzöſi-
ſchen Herrſchaft Maire war, der aber
ſchon 1823 ſtarb. Der Sohn beſuchte,
durch Privatlehrer vorgebildet, das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. ſtu-
dierte daſelbſt und ſpäter in Berlin
die Rechte. Durch Simrock wurde er
gleichzeitig auf altdeutſche Literatur
hingeführt u. durch den von Johanna
Kinkel (ſ. d.!) gegründeten Maikäfer-
bund zu poetiſcher Tätigkeit angeregt.
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