Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kat Studien in Pest und von 1869-73 inWien u. begann schon im Alter von 14 Jahren für Zeitungen zu schrei- ben. Nachdem er sich noch anderthalb Jahre in Ungarn aufgehalten hatte, ging er zu Anfang des Jahres 1875 nach London, wo er neun Jahre lang als unabhängiger Schriftsteller lebte, und nahm dann seinen Wohnsitz in Berlin, wo er seit 1886 eine neu- artige Korrespondenz unter dem Titel "Weltstädtische Plauderspaziergänge" herausgab. Seit 1890 wohnte er in Baden bei Wien, seit 1897 in Buda- pest, wo er 1903 seine Gattin verlor, und teilte seit 1904 seinen Aufenthalt zwischen Wien, Gräfenberg in Öster- reich-Schlesien und Berlin-Schöne- berg. Seit 1909 lebt er in Bern (Schweiz). Außer einer großen Zahl von Übersetzungen, von biographisch., ethnographischen u. sozialpolitischen Schriften veröffentlichte er S: Bilder Kattentidt, Gottfried Ludwig,
Kat Theater- u. Konzertblatts" in Straß-burg i. Elsaß nieder, wo er auch die Zeitschriften "Jung-Dentschland" u. "Jung-Elsaß" begründete, deren Re- daktion er 1895 nach Basel verlegte. Hier redigierte er auch bis 1897 das "Deutsche Wochenblatt" für die Schweiz, war danach 1897-98 Redak- teur des "Hofer Tageblatts", 1899 der "Ruppiner Zeitung", 1900-06 der "Ostdeutschen Volkszeitung" in Jnsterburg und redigiert u. verlegt seitdem die "Bochumer Zeitung" in Bochum (Westfal.). S: Stimmungs- Kattner, Emma Elise, wurde am S: Fräu- *
Kat Studien in Peſt und von 1869–73 inWien u. begann ſchon im Alter von 14 Jahren für Zeitungen zu ſchrei- ben. Nachdem er ſich noch anderthalb Jahre in Ungarn aufgehalten hatte, ging er zu Anfang des Jahres 1875 nach London, wo er neun Jahre lang als unabhängiger Schriftſteller lebte, und nahm dann ſeinen Wohnſitz in Berlin, wo er ſeit 1886 eine neu- artige Korreſpondenz unter dem Titel „Weltſtädtiſche Plauderſpaziergänge“ herausgab. Seit 1890 wohnte er in Baden bei Wien, ſeit 1897 in Buda- peſt, wo er 1903 ſeine Gattin verlor, und teilte ſeit 1904 ſeinen Aufenthalt zwiſchen Wien, Gräfenberg in Öſter- reich-Schleſien und Berlin-Schöne- berg. Seit 1909 lebt er in Bern (Schweiz). Außer einer großen Zahl von Überſetzungen, von biographiſch., ethnographiſchen u. ſozialpolitiſchen Schriften veröffentlichte er S: Bilder Kattentidt, Gottfried Ludwig,
Kat Theater- u. Konzertblatts“ in Straß-burg i. Elſaß nieder, wo er auch die Zeitſchriften „Jung-Dentſchland“ u. „Jung-Elſaß“ begründete, deren Re- daktion er 1895 nach Baſel verlegte. Hier redigierte er auch bis 1897 das „Deutſche Wochenblatt“ für die Schweiz, war danach 1897–98 Redak- teur des „Hofer Tageblatts“, 1899 der „Ruppiner Zeitung“, 1900–06 der „Oſtdeutſchen Volkszeitung“ in Jnſterburg und redigiert u. verlegt ſeitdem die „Bochumer Zeitung“ in Bochum (Weſtfal.). S: Stimmungs- Kattner, Emma Eliſe, wurde am S: Fräu- *
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Kat
Kat
Studien in Peſt und von 1869–73 in
Wien u. begann ſchon im Alter von
14 Jahren für Zeitungen zu ſchrei-
ben. Nachdem er ſich noch anderthalb
Jahre in Ungarn aufgehalten hatte,
ging er zu Anfang des Jahres 1875
nach London, wo er neun Jahre lang
als unabhängiger Schriftſteller lebte,
und nahm dann ſeinen Wohnſitz in
Berlin, wo er ſeit 1886 eine neu-
artige Korreſpondenz unter dem Titel
„Weltſtädtiſche Plauderſpaziergänge“
herausgab. Seit 1890 wohnte er in
Baden bei Wien, ſeit 1897 in Buda-
peſt, wo er 1903 ſeine Gattin verlor,
und teilte ſeit 1904 ſeinen Aufenthalt
zwiſchen Wien, Gräfenberg in Öſter-
reich-Schleſien und Berlin-Schöne-
berg. Seit 1909 lebt er in Bern
(Schweiz). Außer einer großen Zahl
von Überſetzungen, von biographiſch.,
ethnographiſchen u. ſozialpolitiſchen
Schriften veröffentlichte er
S: Bilder
a. d. engliſchen Leben, 1880. – Bilder
a. d. chineſiſchen Leben, 1881. – Cha-
rakterbilder aus d. 19. Jahrh., 1884.
– Nebelland und Themſeſtrand (Stu-
dien u. Schilderungen), 1886. – Aus
England (Bilder u. Sk.), 2. Bdchn.,
1885–86. – Aus China (Bilder und
Sk.); II, 1887–1900. – Friedensſtim-
men (Anthol.), 1894. – Japan (Jn-
tereſſantes a. d. Mikadoreich), 1904.
– Weibliche Geheimbündelei, 1905.
Kattentidt, Gottfried Ludwig,
pſeud. Geélka, wurde am 30. März
1863 in Hildesheim als Sohn eines
Maſchinenfabrikbeſitzers geboren, be-
ſuchte das Realgymnaſium daſelbſt
und wandte ſich frühe dem Journa-
lismus zu. Er redigierte 1885 den
„Würzburger Generalanzeiger“, 1886
bis 1888 die „Schwäbiſche Volkszei-
tung“ in Reutlingen, ging darauf in
die Schweiz, wo er bis 1891 an den
Univerſitäten Zürich und Baſel Vor-
leſungen hörte und ließ ſich dann als
Buchdruckereibeſitzer, Redakteur und
Verleger des „Straßburger Stadt-
anzeigers“ und des „Straßburger
Theater- u. Konzertblatts“ in Straß-
burg i. Elſaß nieder, wo er auch die
Zeitſchriften „Jung-Dentſchland“ u.
„Jung-Elſaß“ begründete, deren Re-
daktion er 1895 nach Baſel verlegte.
Hier redigierte er auch bis 1897 das
„Deutſche Wochenblatt“ für die
Schweiz, war danach 1897–98 Redak-
teur des „Hofer Tageblatts“, 1899
der „Ruppiner Zeitung“, 1900–06
der „Oſtdeutſchen Volkszeitung“ in
Jnſterburg und redigiert u. verlegt
ſeitdem die „Bochumer Zeitung“ in
Bochum (Weſtfal.).
S: Stimmungs-
bilder aus dem Leben eines Einjäh-
rig-Freiwilligen, 1884. 2. A. 1885.
– Schwarz-rot-gold (Lyr. Tagebuch),
1892. – Struenſee (Schſp.), 1900. –
Aus des Reiches Oſtmark (Oſt- und
weſtpreußiſches Dichterbuch, m. Frdr.
Scharffetter), 1902.
Kattner, Emma Eliſe, wurde am
8. Dezbr. 1844 zu Köln a. Rhein als
die Tochter des Schauſpielers Emil
Kaibel geboren u. von ihrem Vater
in Kaſſel (1845–56) u. Weimar (1856
bis 1863) für das Theater vorgebil-
det, das ſie auch nach dem Tode des
Vaters († 12. Novbr. 1863) betrat.
Schon nach drei Jahren verließ ſie,
von ihrem Berufe im höchſten Grade
unbefriedigt, die Bühne und wandte
ſich, beſonders durch Adolf Glasbren-
ner in Berlin ermutigt, der Schrift-
ſtellerei zu. Hier lernte ſie auch ihren
ſpäteren Gatten kennen, den Schrift-
ſteller E. Kattner, der aber frühe ſtarb
und die Witwe mit acht Kindern zu-
rückließ, deren Verſorgung ihr nun
allein oblag. Sie ſiedelte nun von
Breslau nach Leipzig und ſpäter nach
München über, wo ſie Redactrice des
„Bayeriſchen Landboten“ wurde,
kehrte aber 1893 wieder nach Bres-
lau zurück. Außer einigen Jugend-
ſchriften veröffentlichte ſie
S: Fräu-
lein Doktor (Lſp.), 1882. – Die Toch-
ter des Arbeiters (Volksſtück), 1883.
1890. – Magdalene (Soz. Schauſp.),
1894. – Mußte es ſein? (R.), 1897. –
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