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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Haf
wo er bis 1869 blieb. Anhaltende
Kränklichkeit veranlaßte ihn, auf dies
Amt zu verzichten und sich nach Win-
terthur zurückzuziehen, wo er 1871
zum Bibliothekar der Stadtbibliothek
ernannt wurde, deren treue Hut er
in uneigennützigster Weise bis zum
Jahre 1887 auf sich nahm. Er starb
am 9. Oktbr. 1888. Als Gründer u.
Präsident der Historisch-antiquari-
schen Gesellschaft regte er zu Forschun-
gen auf dem Gebiet der Lokalgeschichte
an, und hat er selbst auf demselben
verschiedene Arbeiten veröffentlicht.

S:

Des Pilgrims letzte Fahrt (Ep.
G.), 1849. - Zornesfunken (20 Ge.),
1849. - Zwanzig Jubellieder, 1851.

Hafner, J.,

Pseudon. für Ferd.
Willfort;
s. d.!

Hafner, Joseph,

geb. am 20. Febr.
1875 in Mattighofen (Oberösterreich),
lebte nach Zurücklegung seiner Stu-
dien für das Lehrfach als Schriftstel-
ler in München, seit 1897 in Wien u.
seit 1905 in Stadt Paura (Oberöster-
reich).

S:

Keine Sühne (Schsp., mit
O. Weilhart), 1897. - Das neue Dorf
(desgl.), 1900. - Das Märchen vom
zweiten Leben (desgl.), 1900. - Die
Politik (desgl.), 1902. - Der Frauen-
kongreß (Schsp.), 1898. - Die brot-
lose Kunst (Dr.), 1899. - Der Schul-
inspektor (Einakter), 1903.

*Hafner, Tobias,

pseudon. Se-
bastian Spundle,
wurde am 7.
Januar 1833 in Langenau bei Ulm
als das fünfte von sieben Kindern
seiner nicht mit zeitlichen Glücks-
gütern gesegneten Eltern geboren und
von diesen zwar in größter Einfach-
heit aber in guter Sitte erzogen. Er
erhielt bei den damaligen Schulver-
hältnissen nur eine mangelhafte Schul-
bildung. Eiserner Fleiß holte später
das Versäumte nach, und so konnte er
1849 das Lehrerseminar zu Nürtin-
gen beziehen. 1851 kam er als Schul-
gehilfe nach Tübingen, wo er in sei-
ner freien Zeit die Vorlesungen eines
Th. Vischer, Reusch, Palmer und an-
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Hag
derer besuchte, war später in Ulm u.
a. O. als Lehrer tätig, und wirkte seit
1876 als solcher in Ravensburg. Nach
55 jähriger Dienstzeit und nachdem
ihm sein König den Titel Oberlehrer
u. die goldene Verdienstmedaille ver-
liehen, trat er 1906 in den Ruhe-
stand. Außer einigen Werken über
die Stadt Ravensburg veröffentlichte
er

S:

Gedichte, 1857. - Blätter und
Blüten (Ge.), 1868. 2. A. u. d. T.:
Mein Liederbuch, 1878. - Das Stutt-
garter Schützenfest (Jn oberschwäb.
Reimen), 1875. - Das Kaiserfest in
Stuttgart, 1876. - Ulmer Münster,
Ulmer Spatz und Fischerstechen, 1877.
- Das Ulmer Vieh- und Geflügelfest,
1880. - D'r Hebel in Ulm (Hebels
Gedichte in die Ulmer Mdt. übertra-
gen), 1881. - Ulmer Münster-Jubel-
fest (V. in Ulmer Mdt.), 1890. - Altes
und Neues a. d. Geschichte Ravens-
burgs, 1908.

Hag, Julius vom,

Pseudon. für
Julius Boesser; s. d.!

Hagedorn, Heinr. August,

psd.
Ewald Haidmüller, * am 3. Juli
1856 zu Bockhorst in Westfalen als
der Sohn eines Kaufmanns, genoß
seine Schulbildung in der Volksschule
zu Siedinghausen und in der Privat-
lehranstalt des Pastor Diestelkamp
zu Bockhorst, dann in Bielefeld und
Stuttgart. Bis zum Jahre 1876 war
er Buchhalter u. französischer Korre-
spondent in einem größeren Hand-
lungshause im Lippeschen, trat dann
aber nach Absolvierung seiner Mili-
tärpflicht in den Staatsdienst und
wurde 1883 Beamter der königlichen
Legge-Jnspektion in Göttingen. Seit
1889 Leggemeister daselbst, kam er
1901 als Sekretär bei der kgl. tech-
nischen Zentralstelle für Textil-Jn-
dustrie nach Berlin und ist seit 1904
Bureauvorsteher im Landesgewerbe-
amt daselbst. 1907 wurde er zum
Rechnungsrat ernannt.

S:

Dürre
Reiser (Ge.), 1886. 4. A. u. d. T.:
Waldklänge, 1901. - Gloria concor-

*


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Haf
wo er bis 1869 blieb. Anhaltende
Kränklichkeit veranlaßte ihn, auf dies
Amt zu verzichten und ſich nach Win-
terthur zurückzuziehen, wo er 1871
zum Bibliothekar der Stadtbibliothek
ernannt wurde, deren treue Hut er
in uneigennützigſter Weiſe bis zum
Jahre 1887 auf ſich nahm. Er ſtarb
am 9. Oktbr. 1888. Als Gründer u.
Präſident der Hiſtoriſch-antiquari-
ſchen Geſellſchaft regte er zu Forſchun-
gen auf dem Gebiet der Lokalgeſchichte
an, und hat er ſelbſt auf demſelben
verſchiedene Arbeiten veröffentlicht.

S:

Des Pilgrims letzte Fahrt (Ep.
G.), 1849. – Zornesfunken (20 Ge.),
1849. – Zwanzig Jubellieder, 1851.

Hafner, J.,

Pſeudon. für Ferd.
Willfort;
ſ. d.!

Hafner, Joſeph,

geb. am 20. Febr.
1875 in Mattighofen (Oberöſterreich),
lebte nach Zurücklegung ſeiner Stu-
dien für das Lehrfach als Schriftſtel-
ler in München, ſeit 1897 in Wien u.
ſeit 1905 in Stadt Paura (Oberöſter-
reich).

S:

Keine Sühne (Schſp., mit
O. Weilhart), 1897. – Das neue Dorf
(desgl.), 1900. – Das Märchen vom
zweiten Leben (desgl.), 1900. – Die
Politik (desgl.), 1902. – Der Frauen-
kongreß (Schſp.), 1898. – Die brot-
loſe Kunſt (Dr.), 1899. – Der Schul-
inſpektor (Einakter), 1903.

*Hafner, Tobias,

pſeudon. Se-
baſtian Spundle,
wurde am 7.
Januar 1833 in Langenau bei Ulm
als das fünfte von ſieben Kindern
ſeiner nicht mit zeitlichen Glücks-
gütern geſegneten Eltern geboren und
von dieſen zwar in größter Einfach-
heit aber in guter Sitte erzogen. Er
erhielt bei den damaligen Schulver-
hältniſſen nur eine mangelhafte Schul-
bildung. Eiſerner Fleiß holte ſpäter
das Verſäumte nach, und ſo konnte er
1849 das Lehrerſeminar zu Nürtin-
gen beziehen. 1851 kam er als Schul-
gehilfe nach Tübingen, wo er in ſei-
ner freien Zeit die Vorleſungen eines
Th. Viſcher, Reuſch, Palmer und an-
[Spaltenumbruch]

Hag
derer beſuchte, war ſpäter in Ulm u.
a. O. als Lehrer tätig, und wirkte ſeit
1876 als ſolcher in Ravensburg. Nach
55 jähriger Dienſtzeit und nachdem
ihm ſein König den Titel Oberlehrer
u. die goldene Verdienſtmedaille ver-
liehen, trat er 1906 in den Ruhe-
ſtand. Außer einigen Werken über
die Stadt Ravensburg veröffentlichte
er

S:

Gedichte, 1857. – Blätter und
Blüten (Ge.), 1868. 2. A. u. d. T.:
Mein Liederbuch, 1878. – Das Stutt-
garter Schützenfeſt (Jn oberſchwäb.
Reimen), 1875. – Das Kaiſerfeſt in
Stuttgart, 1876. – Ulmer Münſter,
Ulmer Spatz und Fiſcherſtechen, 1877.
– Das Ulmer Vieh- und Geflügelfeſt,
1880. – D’r Hebel in Ulm (Hebels
Gedichte in die Ulmer Mdt. übertra-
gen), 1881. – Ulmer Münſter-Jubel-
feſt (V. in Ulmer Mdt.), 1890. – Altes
und Neues a. d. Geſchichte Ravens-
burgs, 1908.

Hag, Julius vom,

Pſeudon. für
Julius Boeſſer; ſ. d.!

Hagedorn, Heinr. Auguſt,

pſd.
Ewald Haidmüller, * am 3. Juli
1856 zu Bockhorſt in Weſtfalen als
der Sohn eines Kaufmanns, genoß
ſeine Schulbildung in der Volksſchule
zu Siedinghauſen und in der Privat-
lehranſtalt des Paſtor Dieſtelkamp
zu Bockhorſt, dann in Bielefeld und
Stuttgart. Bis zum Jahre 1876 war
er Buchhalter u. franzöſiſcher Korre-
ſpondent in einem größeren Hand-
lungshauſe im Lippeſchen, trat dann
aber nach Abſolvierung ſeiner Mili-
tärpflicht in den Staatsdienſt und
wurde 1883 Beamter der königlichen
Legge-Jnſpektion in Göttingen. Seit
1889 Leggemeiſter daſelbſt, kam er
1901 als Sekretär bei der kgl. tech-
niſchen Zentralſtelle für Textil-Jn-
duſtrie nach Berlin und iſt ſeit 1904
Bureauvorſteher im Landesgewerbe-
amt daſelbſt. 1907 wurde er zum
Rechnungsrat ernannt.

S:

Dürre
Reiſer (Ge.), 1886. 4. A. u. d. T.:
Waldklänge, 1901. – Gloria concor-

*
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[38/0042] Haf Hag wo er bis 1869 blieb. Anhaltende Kränklichkeit veranlaßte ihn, auf dies Amt zu verzichten und ſich nach Win- terthur zurückzuziehen, wo er 1871 zum Bibliothekar der Stadtbibliothek ernannt wurde, deren treue Hut er in uneigennützigſter Weiſe bis zum Jahre 1887 auf ſich nahm. Er ſtarb am 9. Oktbr. 1888. Als Gründer u. Präſident der Hiſtoriſch-antiquari- ſchen Geſellſchaft regte er zu Forſchun- gen auf dem Gebiet der Lokalgeſchichte an, und hat er ſelbſt auf demſelben verſchiedene Arbeiten veröffentlicht. S: Des Pilgrims letzte Fahrt (Ep. G.), 1849. – Zornesfunken (20 Ge.), 1849. – Zwanzig Jubellieder, 1851. Hafner, J., Pſeudon. für Ferd. Willfort; ſ. d.! Hafner, Joſeph, geb. am 20. Febr. 1875 in Mattighofen (Oberöſterreich), lebte nach Zurücklegung ſeiner Stu- dien für das Lehrfach als Schriftſtel- ler in München, ſeit 1897 in Wien u. ſeit 1905 in Stadt Paura (Oberöſter- reich). S: Keine Sühne (Schſp., mit O. Weilhart), 1897. – Das neue Dorf (desgl.), 1900. – Das Märchen vom zweiten Leben (desgl.), 1900. – Die Politik (desgl.), 1902. – Der Frauen- kongreß (Schſp.), 1898. – Die brot- loſe Kunſt (Dr.), 1899. – Der Schul- inſpektor (Einakter), 1903. *Hafner, Tobias, pſeudon. Se- baſtian Spundle, wurde am 7. Januar 1833 in Langenau bei Ulm als das fünfte von ſieben Kindern ſeiner nicht mit zeitlichen Glücks- gütern geſegneten Eltern geboren und von dieſen zwar in größter Einfach- heit aber in guter Sitte erzogen. Er erhielt bei den damaligen Schulver- hältniſſen nur eine mangelhafte Schul- bildung. Eiſerner Fleiß holte ſpäter das Verſäumte nach, und ſo konnte er 1849 das Lehrerſeminar zu Nürtin- gen beziehen. 1851 kam er als Schul- gehilfe nach Tübingen, wo er in ſei- ner freien Zeit die Vorleſungen eines Th. Viſcher, Reuſch, Palmer und an- derer beſuchte, war ſpäter in Ulm u. a. O. als Lehrer tätig, und wirkte ſeit 1876 als ſolcher in Ravensburg. Nach 55 jähriger Dienſtzeit und nachdem ihm ſein König den Titel Oberlehrer u. die goldene Verdienſtmedaille ver- liehen, trat er 1906 in den Ruhe- ſtand. Außer einigen Werken über die Stadt Ravensburg veröffentlichte er S: Gedichte, 1857. – Blätter und Blüten (Ge.), 1868. 2. A. u. d. T.: Mein Liederbuch, 1878. – Das Stutt- garter Schützenfeſt (Jn oberſchwäb. Reimen), 1875. – Das Kaiſerfeſt in Stuttgart, 1876. – Ulmer Münſter, Ulmer Spatz und Fiſcherſtechen, 1877. – Das Ulmer Vieh- und Geflügelfeſt, 1880. – D’r Hebel in Ulm (Hebels Gedichte in die Ulmer Mdt. übertra- gen), 1881. – Ulmer Münſter-Jubel- feſt (V. in Ulmer Mdt.), 1890. – Altes und Neues a. d. Geſchichte Ravens- burgs, 1908. Hag, Julius vom, Pſeudon. für Julius Boeſſer; ſ. d.! Hagedorn, Heinr. Auguſt, pſd. Ewald Haidmüller, * am 3. Juli 1856 zu Bockhorſt in Weſtfalen als der Sohn eines Kaufmanns, genoß ſeine Schulbildung in der Volksſchule zu Siedinghauſen und in der Privat- lehranſtalt des Paſtor Dieſtelkamp zu Bockhorſt, dann in Bielefeld und Stuttgart. Bis zum Jahre 1876 war er Buchhalter u. franzöſiſcher Korre- ſpondent in einem größeren Hand- lungshauſe im Lippeſchen, trat dann aber nach Abſolvierung ſeiner Mili- tärpflicht in den Staatsdienſt und wurde 1883 Beamter der königlichen Legge-Jnſpektion in Göttingen. Seit 1889 Leggemeiſter daſelbſt, kam er 1901 als Sekretär bei der kgl. tech- niſchen Zentralſtelle für Textil-Jn- duſtrie nach Berlin und iſt ſeit 1904 Bureauvorſteher im Landesgewerbe- amt daſelbſt. 1907 wurde er zum Rechnungsrat ernannt. S: Dürre Reiſer (Ge.), 1886. 4. A. u. d. T.: Waldklänge, 1901. – Gloria concor- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/42>, abgerufen am 21.11.2024.