St. Johann in Pongau erhielt. Er starb bereits am 23. April 1897 in Salzburg.
S:
Wogen und Wellen (Ge.), 1894.
*Karpeles, Gustav,
* am 11. Nov. 1848 (nicht 1847) zu Loschitz in Mäh- ren, besuchte die Gymnasien zu Nikols- burg und Olmütz und bezog 1867 die Universität Breslau, um Theologie zu studieren. Bald aber wandte er sich philosophischen, historischen und besonders literarischen Studien zu. Schon als Student erregte er durch seine Broschüre "Heinrich Heine und das Judentum" die Aufmerksamkeit der literarischen Kreise. Nach Voll- endung seiner akademischen Jahre ging K. nach London und nach einem Jahre nach Berlin, wo er sich an der Redak- tion der "Jüdischen Presse" (1870) u. der Zeitschrift "Auf der Höhe" (1871) beteiligte, folgte 1872 einem Rufe nach Breslau zur Übernahme der Redak- tion der "Breslauer Nachrichten", leitete dort von 1873-77 die Redak- tion des Feuilletons der "Breslauer Zeitung" und kehrte dann nach Berlin zurück, wo er 1878-83 die Redaktion der Westermannschen "Jllustrierten deutschen Monatshefte" führte und dann als unabhängiger Schriftsteller lebte. Seit 1890 redigierte er die "All- gemeine Zeitung des Judentums". Er starb am 21. Juli 1909 im Bade Nauheim an einem Herzschlage.
S:
Unter Palmen (Literaturbilder), 1872. - Die Frauen der jüdischen Lite- ratur, 1871. - Deutsche Liebe (Fest- spiel), 1874. - Jm Foyer (Essays u. Sk.), 1876. - Grabbes "Don Juan u. Faust" f. d. Bühne eingerichtet, 1877. - Biographien v. Heine (1869), Lud- wig Börne (1871), Nicolaus Lenau (1873). - Geschichte der jüdischen Lite- ratur, 1886. - Heinrich Heine und seine Zeitgenossen, 1888. - Friedrich Spiel- hagen (Literar. Essay), 1889. - Die Zionsharfe (Anthol. neuhebr. Dn. in deutschen Übertrggn.), 1889. - Goethe in Polen, 1890. - Allgemeine Ge- [Spaltenumbruch]
Kar
schichte der Literatur von ihren An- fängen bis auf die Gegenwart; II, 1891 ff. 2. A. 1901. - Literarisches Wanderbuch, 1898. Neue Folge (Sla- vische Wanderungen), 1905.
*Karrillon, Adam,
entstammt der französ. Emigrantenfamilie Caril- lon und wurde am 12. Mai 1853 in dem hessischen Pfarrdorfe Waldmichel- bach als letztes von zwölf Kindern des Lehrers Franz Karl K. geboren. Der Zufall verschlug einen schiffbrüchigen Philologen, der sich auf die Planke des Volksschullehrers gerettet hatte, in die Nähe von Waldmichelbach, und dieser förderte den jungen Adam so schnell, daß letzterer sich die Zeit des Gym- nasialbesuches abkürzen und nach sechs Jahren 1871 am Gymnasium in Mainz das Zeugnis der Reife erlangen konnte. Er studierte dann in Gießen, wo er sich der Burschenschaft anschloß, in Freiburg und Würzburg Medizin, er- warb sich hier die Würde eines Dr. med. und 1878 die Approbation als Arzt. Nach zwei nutzlosen Versuchen, sich auf dem linken Rheinufer eine ausgiebige Existenz zu gründen, ließ er sich 1883 in Weinheim bei Heidel- berg nieder, wo er seitdem in einer ausgedehnten Stadt- und Landpraxis tätig ist. Sein erster schriftstellerischer Versuch war die Schilderung einer Reise nach Syrien kurz nach dem Armenieraufstande im Jahre 1896, und der bekannte Ludwig Büchner war es, der K. den Gedanken nahe- legte, seine Tagebuchblätter einem größeren Publikum zu vermitteln.
S:
Eine moderne Kreuzfahrt, 1897. - Michael Hely, der Dorfteufel (E.), 1900. 6. T. 1906. - Die Mühle zu Husterloh (R.), 1906. - O domina mea! (R.), 1909.
*Karrotom, Ado
(auch Ady), ent- stammt einer estnischen Bauern- familie und wurde am 10. Febr. 1865 in Metzeboe im Gouvernement Est- land geboren. Seinen Unterricht er- hielt er in heimatlichen Städten,
*
[Spaltenumbruch]
Kar
St. Johann in Pongau erhielt. Er ſtarb bereits am 23. April 1897 in Salzburg.
S:
Wogen und Wellen (Ge.), 1894.
*Karpeles, Guſtav,
* am 11. Nov. 1848 (nicht 1847) zu Loſchitz in Mäh- ren, beſuchte die Gymnaſien zu Nikols- burg und Olmütz und bezog 1867 die Univerſität Breslau, um Theologie zu ſtudieren. Bald aber wandte er ſich philoſophiſchen, hiſtoriſchen und beſonders literariſchen Studien zu. Schon als Student erregte er durch ſeine Broſchüre „Heinrich Heine und das Judentum“ die Aufmerkſamkeit der literariſchen Kreiſe. Nach Voll- endung ſeiner akademiſchen Jahre ging K. nach London und nach einem Jahre nach Berlin, wo er ſich an der Redak- tion der „Jüdiſchen Preſſe“ (1870) u. der Zeitſchrift „Auf der Höhe“ (1871) beteiligte, folgte 1872 einem Rufe nach Breslau zur Übernahme der Redak- tion der „Breslauer Nachrichten“, leitete dort von 1873–77 die Redak- tion des Feuilletons der „Breslauer Zeitung“ und kehrte dann nach Berlin zurück, wo er 1878–83 die Redaktion der Weſtermannſchen „Jlluſtrierten deutſchen Monatshefte“ führte und dann als unabhängiger Schriftſteller lebte. Seit 1890 redigierte er die „All- gemeine Zeitung des Judentums“. Er ſtarb am 21. Juli 1909 im Bade Nauheim an einem Herzſchlage.
S:
Unter Palmen (Literaturbilder), 1872. – Die Frauen der jüdiſchen Lite- ratur, 1871. – Deutſche Liebe (Feſt- ſpiel), 1874. – Jm Foyer (Eſſays u. Sk.), 1876. – Grabbes „Don Juan u. Fauſt“ f. d. Bühne eingerichtet, 1877. – Biographien v. Heine (1869), Lud- wig Börne (1871), Nicolaus Lenau (1873). – Geſchichte der jüdiſchen Lite- ratur, 1886. – Heinrich Heine und ſeine Zeitgenoſſen, 1888. – Friedrich Spiel- hagen (Literar. Eſſay), 1889. – Die Zionsharfe (Anthol. neuhebr. Dn. in deutſchen Übertrggn.), 1889. – Goethe in Polen, 1890. – Allgemeine Ge- [Spaltenumbruch]
Kar
ſchichte der Literatur von ihren An- fängen bis auf die Gegenwart; II, 1891 ff. 2. A. 1901. – Literariſches Wanderbuch, 1898. Neue Folge (Sla- viſche Wanderungen), 1905.
*Karrillon, Adam,
entſtammt der franzöſ. Emigrantenfamilie Caril- lon und wurde am 12. Mai 1853 in dem heſſiſchen Pfarrdorfe Waldmichel- bach als letztes von zwölf Kindern des Lehrers Franz Karl K. geboren. Der Zufall verſchlug einen ſchiffbrüchigen Philologen, der ſich auf die Planke des Volksſchullehrers gerettet hatte, in die Nähe von Waldmichelbach, und dieſer förderte den jungen Adam ſo ſchnell, daß letzterer ſich die Zeit des Gym- naſialbeſuches abkürzen und nach ſechs Jahren 1871 am Gymnaſium in Mainz das Zeugnis der Reife erlangen konnte. Er ſtudierte dann in Gießen, wo er ſich der Burſchenſchaft anſchloß, in Freiburg und Würzburg Medizin, er- warb ſich hier die Würde eines Dr. med. und 1878 die Approbation als Arzt. Nach zwei nutzloſen Verſuchen, ſich auf dem linken Rheinufer eine ausgiebige Exiſtenz zu gründen, ließ er ſich 1883 in Weinheim bei Heidel- berg nieder, wo er ſeitdem in einer ausgedehnten Stadt- und Landpraxis tätig iſt. Sein erſter ſchriftſtelleriſcher Verſuch war die Schilderung einer Reiſe nach Syrien kurz nach dem Armenieraufſtande im Jahre 1896, und der bekannte Ludwig Büchner war es, der K. den Gedanken nahe- legte, ſeine Tagebuchblätter einem größeren Publikum zu vermitteln.
S:
Eine moderne Kreuzfahrt, 1897. – Michael Hely, der Dorfteufel (E.), 1900. 6. T. 1906. – Die Mühle zu Huſterloh (R.), 1906. – O domina mea! (R.), 1909.
*Karrotom, Ado
(auch Ady), ent- ſtammt einer eſtniſchen Bauern- familie und wurde am 10. Febr. 1865 in Metzeboe im Gouvernement Eſt- land geboren. Seinen Unterricht er- hielt er in heimatlichen Städten,
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[411/0415]
Kar
Kar
St. Johann in Pongau erhielt. Er
ſtarb bereits am 23. April 1897 in
Salzburg.
S: Wogen und Wellen
(Ge.), 1894.
*Karpeles, Guſtav, * am 11. Nov.
1848 (nicht 1847) zu Loſchitz in Mäh-
ren, beſuchte die Gymnaſien zu Nikols-
burg und Olmütz und bezog 1867 die
Univerſität Breslau, um Theologie
zu ſtudieren. Bald aber wandte er
ſich philoſophiſchen, hiſtoriſchen und
beſonders literariſchen Studien zu.
Schon als Student erregte er durch
ſeine Broſchüre „Heinrich Heine und
das Judentum“ die Aufmerkſamkeit
der literariſchen Kreiſe. Nach Voll-
endung ſeiner akademiſchen Jahre ging
K. nach London und nach einem Jahre
nach Berlin, wo er ſich an der Redak-
tion der „Jüdiſchen Preſſe“ (1870) u.
der Zeitſchrift „Auf der Höhe“ (1871)
beteiligte, folgte 1872 einem Rufe nach
Breslau zur Übernahme der Redak-
tion der „Breslauer Nachrichten“,
leitete dort von 1873–77 die Redak-
tion des Feuilletons der „Breslauer
Zeitung“ und kehrte dann nach Berlin
zurück, wo er 1878–83 die Redaktion
der Weſtermannſchen „Jlluſtrierten
deutſchen Monatshefte“ führte und
dann als unabhängiger Schriftſteller
lebte. Seit 1890 redigierte er die „All-
gemeine Zeitung des Judentums“.
Er ſtarb am 21. Juli 1909 im
Bade Nauheim an einem Herzſchlage.
S: Unter Palmen (Literaturbilder),
1872. – Die Frauen der jüdiſchen Lite-
ratur, 1871. – Deutſche Liebe (Feſt-
ſpiel), 1874. – Jm Foyer (Eſſays u.
Sk.), 1876. – Grabbes „Don Juan u.
Fauſt“ f. d. Bühne eingerichtet, 1877.
– Biographien v. Heine (1869), Lud-
wig Börne (1871), Nicolaus Lenau
(1873). – Geſchichte der jüdiſchen Lite-
ratur, 1886. – Heinrich Heine und ſeine
Zeitgenoſſen, 1888. – Friedrich Spiel-
hagen (Literar. Eſſay), 1889. – Die
Zionsharfe (Anthol. neuhebr. Dn. in
deutſchen Übertrggn.), 1889. – Goethe
in Polen, 1890. – Allgemeine Ge-
ſchichte der Literatur von ihren An-
fängen bis auf die Gegenwart; II,
1891 ff. 2. A. 1901. – Literariſches
Wanderbuch, 1898. Neue Folge (Sla-
viſche Wanderungen), 1905.
*Karrillon, Adam, entſtammt der
franzöſ. Emigrantenfamilie Caril-
lon und wurde am 12. Mai 1853 in
dem heſſiſchen Pfarrdorfe Waldmichel-
bach als letztes von zwölf Kindern des
Lehrers Franz Karl K. geboren. Der
Zufall verſchlug einen ſchiffbrüchigen
Philologen, der ſich auf die Planke des
Volksſchullehrers gerettet hatte, in die
Nähe von Waldmichelbach, und dieſer
förderte den jungen Adam ſo ſchnell,
daß letzterer ſich die Zeit des Gym-
naſialbeſuches abkürzen und nach ſechs
Jahren 1871 am Gymnaſium in Mainz
das Zeugnis der Reife erlangen konnte.
Er ſtudierte dann in Gießen, wo er
ſich der Burſchenſchaft anſchloß, in
Freiburg und Würzburg Medizin, er-
warb ſich hier die Würde eines Dr.
med. und 1878 die Approbation als
Arzt. Nach zwei nutzloſen Verſuchen,
ſich auf dem linken Rheinufer eine
ausgiebige Exiſtenz zu gründen, ließ
er ſich 1883 in Weinheim bei Heidel-
berg nieder, wo er ſeitdem in einer
ausgedehnten Stadt- und Landpraxis
tätig iſt. Sein erſter ſchriftſtelleriſcher
Verſuch war die Schilderung einer
Reiſe nach Syrien kurz nach dem
Armenieraufſtande im Jahre 1896,
und der bekannte Ludwig Büchner
war es, der K. den Gedanken nahe-
legte, ſeine Tagebuchblätter einem
größeren Publikum zu vermitteln.
S: Eine moderne Kreuzfahrt, 1897. –
Michael Hely, der Dorfteufel (E.),
1900. 6. T. 1906. – Die Mühle zu
Huſterloh (R.), 1906. – O domina
mea! (R.), 1909.
*Karrotom, Ado (auch Ady), ent-
ſtammt einer eſtniſchen Bauern-
familie und wurde am 10. Febr. 1865
in Metzeboe im Gouvernement Eſt-
land geboren. Seinen Unterricht er-
hielt er in heimatlichen Städten,
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/415>, abgerufen am 21.02.2025.
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