Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kar angelegtes Gemüt ein geeigneterBoden und trugen ihr die Bilder, Far- ben u. Stimmungen für ihre Dichtun- gen zu. Nach dem Tode der Mutter siedelte die Familie für einige Zeit nach Berlin über (1865) und gab 1869 den alten Familiensitz definitiv auf. Zu Anfang des Jahres 1873 verheiratete sich Anna K. mit ihrem Vetter Her- mann K., doch wurde der glückliche Ehebung sehr frühe durch ihren Tod zerrissen, der am 19. April 1875 er- folgte. S: Jmmergrün. Lieder einer Karger, Franz, * am 6. Juli 1850 S: Aus bewegten Tagen (Lr. *Karger, Robert, geb. am 24. Juni Kar er sich mit einigen Gedichten an dieÖffentlichkeit; die Anerkennung, die sie fanden, bewog ihn dann zur Her- ausgabe der S: "Schniegläckla" (Ge. Karl, E., Pseud. für Elisabeth Karlweis, C., Pseudon. für Karl Karmarsch, Karl, der bedeutendste S: Gedichte (Auswahl; nach *Karner, Franz, pseudon. Paul *
Kar angelegtes Gemüt ein geeigneterBoden und trugen ihr die Bilder, Far- ben u. Stimmungen für ihre Dichtun- gen zu. Nach dem Tode der Mutter ſiedelte die Familie für einige Zeit nach Berlin über (1865) und gab 1869 den alten Familienſitz definitiv auf. Zu Anfang des Jahres 1873 verheiratete ſich Anna K. mit ihrem Vetter Her- mann K., doch wurde der glückliche Ehebung ſehr frühe durch ihren Tod zerriſſen, der am 19. April 1875 er- folgte. S: Jmmergrün. Lieder einer Karger, Franz, * am 6. Juli 1850 S: Aus bewegten Tagen (Lr. *Karger, Robert, geb. am 24. Juni Kar er ſich mit einigen Gedichten an dieÖffentlichkeit; die Anerkennung, die ſie fanden, bewog ihn dann zur Her- ausgabe der S: „Schniegläckla“ (Ge. Karl, E., Pſeud. für Eliſabeth Karlweis, C., Pſeudon. für Karl Karmarſch, Karl, der bedeutendſte S: Gedichte (Auswahl; nach *Karner, Franz, pſeudon. Paul *
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Kar
Kar
angelegtes Gemüt ein geeigneter
Boden und trugen ihr die Bilder, Far-
ben u. Stimmungen für ihre Dichtun-
gen zu. Nach dem Tode der Mutter
ſiedelte die Familie für einige Zeit nach
Berlin über (1865) und gab 1869 den
alten Familienſitz definitiv auf. Zu
Anfang des Jahres 1873 verheiratete
ſich Anna K. mit ihrem Vetter Her-
mann K., doch wurde der glückliche
Ehebung ſehr frühe durch ihren Tod
zerriſſen, der am 19. April 1875 er-
folgte.
S: Jmmergrün. Lieder einer
Frühvollendeten (hrsg. von Emil
Frommel), 1876. Neue Ausg. von
Fr. von Bodelſchwingh, 1896. 2. A.
1900. – Lieder von Anna Karbe (hrsg.
v. Albert Fiſcher), 1881. 2. A. 1886.
Karger, Franz, * am 6. Juli 1850
zu Landskron in Böhmen, beſuchte die
Gymnaſien zu Leitomiſchl u. Olmütz,
bezog 1869 die Wiener Hochſchule, um
klaſſiſche Philologie und Germaniſtik
zu ſtudieren, und diente daſelbſt 1872
bis 1873 auch als Einjährig-Frei-
williger. Damals entſtanden ſeine
„Lieder“, die er aber ſpäter einer Um-
arbeitung unterzog. Jm September
1875 trat er am Gymnaſium ſeiner
Vaterſtadt als Supplentein; 2 Jahre
ſpäter kam er an das Weidenauer
Staatsgymnaſium und wurde hier
1879 zum wirklichen Gymnaſiallehrer
ernannt. Er ſtarb bereits am 15. Juni
1885.
S: Aus bewegten Tagen (Lr.
eines Einjährig-Freiwilligen), 1882. –
Kaiſer Joſeph II. (Ein Romanzen-
kranz), 1884.
*Karger, Robert, geb. am 24. Juni
1874 zu Hohndorf (Kreis Habel-
ſchwerdt, Schleſien), wuchs in der
prächtigen Berglandſchaft des „Glat-
zer Ländle“ auf, und der Liebe zu
dieſer ſeiner Heimat entſprang dann
ſpäter die Anregung zu poetiſchem
Schaffen. Auf dem Seminar in Ha-
belſchwerdt widmete er ſich dem Be-
rufe eines Lehrers und wirkt jetzt als
ſolcher in Schreibendorf bei Mittel-
walde (Schleſien). Erſt 1907 wagte
er ſich mit einigen Gedichten an die
Öffentlichkeit; die Anerkennung, die
ſie fanden, bewog ihn dann zur Her-
ausgabe der
S: „Schniegläckla“ (Ge.
in Glatzer Mdt. nebſt e. Anhange von
hochdeutſchen Gn.), 1910.
Karl, E., Pſeud. für Eliſabeth
Willenbücher; ſ. d.!
Karlweis, C., Pſeudon. für Karl
Weiß; ſ. d.!)
Karmarſch, Karl, der bedeutendſte
Technologe der Neuzeit, wurde am 17.
Oktober 1803 zu Wien geboren, be-
ſuchte das polytechniſche Jnſtitut da-
ſelbſt, war 1819–23 an demſelben Aſſi-
ſtent für das Fach der mechaniſchen
Technologie und folgte 1830 einem
Rufe zur Errichtung und Direktion
einer polytechniſchen Schule in Han-
nover, welche 1831 eröffnet wurde.
An derſelben lehrte K. die Technologie
und bis 1840 auch theoretiſche Chemie.
Seit 1834 Mitglied des Direktoriums
des hannöverſchen Gewerbevereins,
redigierte er bis 1857 die von dem-
ſelben herausgegeb. „Mitteilungen“.
Seit 1851 als Vertreter der Lehrer-
kollegien höherer Schulanſtalten län-
gere Zeit Mitglied der erſten Kammer,
gehörte er zur oppoſitionellen Mehr-
heit. Jm Jahre 1875 trat er, faſt
völlig erblindet, in den Ruheſtand
und ſtarb zu Hannover am 24. März
1879.
S: Gedichte (Auswahl; nach
ſ. Tode hrsg.), 1880. – Erinnerungen
aus meinem Leben (Lebensbild, nach
den hinterlaſſenen Papieren gezeichnet
von Egbert Hoyer), 1880. 3. Ausg.
1903. – Zahlreiche technologiſche
Schriften.
*Karner, Franz, pſeudon. Paul
Kildar, wurde am 23. Auguſt 1876
zu Salzburg als der Sohn eines ſtäd-
tiſchen Mautheinnehmers geboren,
beſuchte die Übungsſchule der k. k. Leh-
rerbildungsanſtalt, dann das Unter-
gymnaſium daſelbſt und war 1891–95
Zögling der dortigen Lehrerbildungs-
anſtalt, nach deren Abſolvierung er
eine „Aushilfs-Unterlehrerſtelle“ in
*
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