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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jun
1890. - Unter der Ehrenpforte (Nn.),
1891. - Zu rechter Zeit (R.); III,
1892. - Die Brautschau (R.), 1892. -
Schwertlilie (R.), 1893. - Geschieden
(R.); II, 1895. - Um das Glück (R.);
II, 1896. - Lore Fay (E.), 1897. -
Ein Kaufmann (R.), 1898. - Gehen
oder bleiben? (R.), 1899. - Junge Lei-
den (R.), 1900. - Hymen (R.), 1902. -
Unter der Ehrenpforte (N.), 1903. -
Wisel. Das Gelübde (2 Nn.), 1908.
- Der geraubte Schleier (Märchen-
drama), 1.-15. T. 1910.

Jungmair, Rudolf,

* am 13. Okt.
1813 auf dem Schlosse Ebenzweier am
Traunsee als der Sohn des dortigen
herrschaftlichen Pflegers Joseph J.,
kam im Alter von sechs Jahren zu einer
verheirateten Schwester nach Scharn-
stein, wo er die Elementarschule be-
suchte, und mit 12 Jahren auf das
Gymnasium zu Kremsmünster, nach
dessen Absolvierung er in Wien die
Rechte studierte. Nachdem er 1839 die
juridischen u. staatswissenschaftlichen
Prüfungen mit Erfolg abgelegt, fun-
gierte er bis 1841 als Rechtsprakti-
kant in Ort bei Gmunden, trat 1843
zum Salinenoberamt in Gmunden
über und legte die Richteramtsprüfung
ab. 1850 kam er als Adjunkt zur k. k.
Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck,
1851 als Bezirkskommissar nach Rohr-
bach, 1854 nach Mattighofen, 1868
nach Ried und 1869 als k. k. Statt-
haltereikonzipist nach Vöcklabruck, wo
er in der Nacht vom 25. auf den 26.
Dezember 1875 starb.

S:

Tombakene
Flinseln (Dialektdichtungen), 1865. -
Gmundener Blüemeln (Ge. in obder-
ennsischer Mundart), 1868. - Rudolf
Jungmairs Dichtungen in obderenn-
sischer Mundart. Ausgewählt u. mit
einer Lebensbeschreibung des Dichters
versehen von Joh. Rauch, 1878. 2. A.
1893.

*Jungmann, Ernst Lud. August


Eduard, wurde am 3. Juni 1851 in
Oldenburg geboren. Sein Vater war
der Major Eduard Julius J., der am
[Spaltenumbruch]

Jun
5. April 1849 bei Eckernförde die
"Gefion" eroberte u. "Christian VIII."
in die Luft sprengte. Der Sohn ver-
lebte seine Kindheit in Billwerder bei
Hamburg, wohin die Eltern bald nach
seiner Geburt übergesiedelt waren,
kam 1861 auf das Gymnasium in Ham-
burg und nach des Vaters Tode (1862)
auf die Kadettenschule zu Bensberg,
von wo er 1865 zum Hauptkadetten-
korps in Berlin übertrat. Ein Augen-
leiden ließ indes die militärische Kar-
riere als ungeeignet erscheinen, und
so bezog J. das Gymnasium in Lüne-
burg, um sich sich später dem Studium
der Rechte zu widmen. Doch schon
nach zwei Jahren mußte er seiner
Augen wegen auch diesen Plan fallen
lassen. Er wurde Landwirt, wenn
auch gegen seine Neigung, lebte als
solcher zwei Jahre in Holstein, andert-
halb Jahre im südlichen Schweden,
weilte dann längere Zeit zu seiner
weiteren wissenschaftlichen Ausbil-
dung im Kloster Malonne bei Namur
in Belgien und erwarb dann 1871 das
Landgut Petersburg bei Paulswalde
in Ostpreußen, wo er eine Reihe von
Jahren der Bewirtschaftung desselben
und in seinen Mußestunden der Poesie
lebte. Nach Verkauf des Gutes arbei-
tete er einige Zeit in einer Berliner
Redaktion, übernahm 1884 die Redak-
tion der "Lübecker Zeitung" in Lübeck
und trat 1890 in die Redaktion der
"Hamburger Nachrichten" in Ham-
burg ein, der er noch jetzt angehört.

S:

Nordische Herbstblätter (Ge.),
1883. - Skomand (Lyr.-ep. D. über
den Kampf des deutschen Ritterordens
gegen die Preußen), 1883. - Tönnies
Evers (Eine Gesch. a. d. Zunftzeit),
1888. - Sinkende Zeiten (E. a. d. letz-
ten Hansakriege), 1890.

*Jungmann, Max,

geb. am 1.
April 1875 in Schildberg (Provinz
Posen), absolvierte 1895 das Gym-
nasium in Kreuzburg (Schlesien) und
studierte dann in Berlin u. Freiburg
Medizin. Jm ersten Jahre seiner

*


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Jun
1890. – Unter der Ehrenpforte (Nn.),
1891. – Zu rechter Zeit (R.); III,
1892. – Die Brautſchau (R.), 1892. –
Schwertlilie (R.), 1893. – Geſchieden
(R.); II, 1895. – Um das Glück (R.);
II, 1896. – Lore Fay (E.), 1897. –
Ein Kaufmann (R.), 1898. – Gehen
oder bleiben? (R.), 1899. – Junge Lei-
den (R.), 1900. – Hymen (R.), 1902. –
Unter der Ehrenpforte (N.), 1903. –
Wiſel. Das Gelübde (2 Nn.), 1908.
– Der geraubte Schleier (Märchen-
drama), 1.–15. T. 1910.

Jungmair, Rudolf,

* am 13. Okt.
1813 auf dem Schloſſe Ebenzweier am
Traunſee als der Sohn des dortigen
herrſchaftlichen Pflegers Joſeph J.,
kam im Alter von ſechs Jahren zu einer
verheirateten Schweſter nach Scharn-
ſtein, wo er die Elementarſchule be-
ſuchte, und mit 12 Jahren auf das
Gymnaſium zu Kremsmünſter, nach
deſſen Abſolvierung er in Wien die
Rechte ſtudierte. Nachdem er 1839 die
juridiſchen u. ſtaatswiſſenſchaftlichen
Prüfungen mit Erfolg abgelegt, fun-
gierte er bis 1841 als Rechtsprakti-
kant in Ort bei Gmunden, trat 1843
zum Salinenoberamt in Gmunden
über und legte die Richteramtsprüfung
ab. 1850 kam er als Adjunkt zur k. k.
Bezirkshauptmannſchaft Vöcklabruck,
1851 als Bezirkskommiſſar nach Rohr-
bach, 1854 nach Mattighofen, 1868
nach Ried und 1869 als k. k. Statt-
haltereikonzipiſt nach Vöcklabruck, wo
er in der Nacht vom 25. auf den 26.
Dezember 1875 ſtarb.

S:

Tombakene
Flinſeln (Dialektdichtungen), 1865. –
Gmundener Blüemeln (Ge. in obder-
ennſiſcher Mundart), 1868. – Rudolf
Jungmairs Dichtungen in obderenn-
ſiſcher Mundart. Ausgewählt u. mit
einer Lebensbeſchreibung des Dichters
verſehen von Joh. Rauch, 1878. 2. A.
1893.

*Jungmann, Ernſt Lud. Auguſt


Eduard, wurde am 3. Juni 1851 in
Oldenburg geboren. Sein Vater war
der Major Eduard Julius J., der am
[Spaltenumbruch]

Jun
5. April 1849 bei Eckernförde die
„Gefion“ eroberte u. „Chriſtian VIII.
in die Luft ſprengte. Der Sohn ver-
lebte ſeine Kindheit in Billwerder bei
Hamburg, wohin die Eltern bald nach
ſeiner Geburt übergeſiedelt waren,
kam 1861 auf das Gymnaſium in Ham-
burg und nach des Vaters Tode (1862)
auf die Kadettenſchule zu Bensberg,
von wo er 1865 zum Hauptkadetten-
korps in Berlin übertrat. Ein Augen-
leiden ließ indes die militäriſche Kar-
riere als ungeeignet erſcheinen, und
ſo bezog J. das Gymnaſium in Lüne-
burg, um ſich ſich ſpäter dem Studium
der Rechte zu widmen. Doch ſchon
nach zwei Jahren mußte er ſeiner
Augen wegen auch dieſen Plan fallen
laſſen. Er wurde Landwirt, wenn
auch gegen ſeine Neigung, lebte als
ſolcher zwei Jahre in Holſtein, andert-
halb Jahre im ſüdlichen Schweden,
weilte dann längere Zeit zu ſeiner
weiteren wiſſenſchaftlichen Ausbil-
dung im Kloſter Malonne bei Namur
in Belgien und erwarb dann 1871 das
Landgut Petersburg bei Paulswalde
in Oſtpreußen, wo er eine Reihe von
Jahren der Bewirtſchaftung desſelben
und in ſeinen Mußeſtunden der Poeſie
lebte. Nach Verkauf des Gutes arbei-
tete er einige Zeit in einer Berliner
Redaktion, übernahm 1884 die Redak-
tion der „Lübecker Zeitung“ in Lübeck
und trat 1890 in die Redaktion der
„Hamburger Nachrichten“ in Ham-
burg ein, der er noch jetzt angehört.

S:

Nordiſche Herbſtblätter (Ge.),
1883. – Skomand (Lyr.-ep. D. über
den Kampf des deutſchen Ritterordens
gegen die Preußen), 1883. – Tönnies
Evers (Eine Geſch. a. d. Zunftzeit),
1888. – Sinkende Zeiten (E. a. d. letz-
ten Hanſakriege), 1890.

*Jungmann, Max,

geb. am 1.
April 1875 in Schildberg (Provinz
Poſen), abſolvierte 1895 das Gym-
naſium in Kreuzburg (Schleſien) und
ſtudierte dann in Berlin u. Freiburg
Medizin. Jm erſten Jahre ſeiner

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[383/0387] Jun Jun 1890. – Unter der Ehrenpforte (Nn.), 1891. – Zu rechter Zeit (R.); III, 1892. – Die Brautſchau (R.), 1892. – Schwertlilie (R.), 1893. – Geſchieden (R.); II, 1895. – Um das Glück (R.); II, 1896. – Lore Fay (E.), 1897. – Ein Kaufmann (R.), 1898. – Gehen oder bleiben? (R.), 1899. – Junge Lei- den (R.), 1900. – Hymen (R.), 1902. – Unter der Ehrenpforte (N.), 1903. – Wiſel. Das Gelübde (2 Nn.), 1908. – Der geraubte Schleier (Märchen- drama), 1.–15. T. 1910. Jungmair, Rudolf, * am 13. Okt. 1813 auf dem Schloſſe Ebenzweier am Traunſee als der Sohn des dortigen herrſchaftlichen Pflegers Joſeph J., kam im Alter von ſechs Jahren zu einer verheirateten Schweſter nach Scharn- ſtein, wo er die Elementarſchule be- ſuchte, und mit 12 Jahren auf das Gymnaſium zu Kremsmünſter, nach deſſen Abſolvierung er in Wien die Rechte ſtudierte. Nachdem er 1839 die juridiſchen u. ſtaatswiſſenſchaftlichen Prüfungen mit Erfolg abgelegt, fun- gierte er bis 1841 als Rechtsprakti- kant in Ort bei Gmunden, trat 1843 zum Salinenoberamt in Gmunden über und legte die Richteramtsprüfung ab. 1850 kam er als Adjunkt zur k. k. Bezirkshauptmannſchaft Vöcklabruck, 1851 als Bezirkskommiſſar nach Rohr- bach, 1854 nach Mattighofen, 1868 nach Ried und 1869 als k. k. Statt- haltereikonzipiſt nach Vöcklabruck, wo er in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember 1875 ſtarb. S: Tombakene Flinſeln (Dialektdichtungen), 1865. – Gmundener Blüemeln (Ge. in obder- ennſiſcher Mundart), 1868. – Rudolf Jungmairs Dichtungen in obderenn- ſiſcher Mundart. Ausgewählt u. mit einer Lebensbeſchreibung des Dichters verſehen von Joh. Rauch, 1878. 2. A. 1893. *Jungmann, Ernſt Lud. Auguſt Eduard, wurde am 3. Juni 1851 in Oldenburg geboren. Sein Vater war der Major Eduard Julius J., der am 5. April 1849 bei Eckernförde die „Gefion“ eroberte u. „Chriſtian VIII.“ in die Luft ſprengte. Der Sohn ver- lebte ſeine Kindheit in Billwerder bei Hamburg, wohin die Eltern bald nach ſeiner Geburt übergeſiedelt waren, kam 1861 auf das Gymnaſium in Ham- burg und nach des Vaters Tode (1862) auf die Kadettenſchule zu Bensberg, von wo er 1865 zum Hauptkadetten- korps in Berlin übertrat. Ein Augen- leiden ließ indes die militäriſche Kar- riere als ungeeignet erſcheinen, und ſo bezog J. das Gymnaſium in Lüne- burg, um ſich ſich ſpäter dem Studium der Rechte zu widmen. Doch ſchon nach zwei Jahren mußte er ſeiner Augen wegen auch dieſen Plan fallen laſſen. Er wurde Landwirt, wenn auch gegen ſeine Neigung, lebte als ſolcher zwei Jahre in Holſtein, andert- halb Jahre im ſüdlichen Schweden, weilte dann längere Zeit zu ſeiner weiteren wiſſenſchaftlichen Ausbil- dung im Kloſter Malonne bei Namur in Belgien und erwarb dann 1871 das Landgut Petersburg bei Paulswalde in Oſtpreußen, wo er eine Reihe von Jahren der Bewirtſchaftung desſelben und in ſeinen Mußeſtunden der Poeſie lebte. Nach Verkauf des Gutes arbei- tete er einige Zeit in einer Berliner Redaktion, übernahm 1884 die Redak- tion der „Lübecker Zeitung“ in Lübeck und trat 1890 in die Redaktion der „Hamburger Nachrichten“ in Ham- burg ein, der er noch jetzt angehört. S: Nordiſche Herbſtblätter (Ge.), 1883. – Skomand (Lyr.-ep. D. über den Kampf des deutſchen Ritterordens gegen die Preußen), 1883. – Tönnies Evers (Eine Geſch. a. d. Zunftzeit), 1888. – Sinkende Zeiten (E. a. d. letz- ten Hanſakriege), 1890. *Jungmann, Max, geb. am 1. April 1875 in Schildberg (Provinz Poſen), abſolvierte 1895 das Gym- naſium in Kreuzburg (Schleſien) und ſtudierte dann in Berlin u. Freiburg Medizin. Jm erſten Jahre ſeiner *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/387>, abgerufen am 21.11.2024.