geb. am 21. Febr. 1856 in Stettin, besuchte das städtische Gymnasium in Danzig und studierte in Tübingen, Berlin und Straßburg Geschichte und Literatur- geschichte. Nachdem er seine Doktor- und Staatsprüfung bestanden, trat er 1880 in den reichsländischen Schul- dienst und wirkte an den höheren Lehranstalten in Saargemünd, Metz, Bischweiler und Mülhausen. Jetzt (1908) ist er Oberlehrer u. Professor an der Oberrealschule in Mülhausen. Außer verschiedenen unter dem Pseu- don. Hans Krieg veröffentlichten populär-wissenschaftlichen Feuille- tons in Zeitschriften gab er heraus
S:
Die Todeshochzeit (Dr.), 1907. - Es muß auch solche Käuze geben. Hei- teres und Ernstes (Gesamm. kleinere En.), 1909.
*Jordan,Karl Friedrich,
wurde am 23. September 1861 in Berlin als der Sohn eines kleinen Beamten ge- boren und hat das seltene Glück ge- nossen, in dem schönsten Elternheim durch 31 Jahre weilen zu dürfen. Er besuchte seit 1869 die Knabenschule der Brüdergemeinde, die königl. Friedrich- städtische Knabenschule und die Fried- richswerdersche Gewerbeschule, die er Ostern 1880 verließ, um dann an der Berliner Universität Naturwissen- schaften und Mathematik zu studieren. Nachdem er im November 1884 sein Staatsexamen abgelegt, machte er 1885-86 sein Probejahr am König- städtischen Realgymnasium durch, ge- nügte dann seiner Militärpflicht und wurde im Herbst 1888 als Lehrer an der Luisenschule in Berlin (einer höhe- ren Töchterschule) angestellt. Jm März 1886 hatte er sich in Halle die Würde eines Dr. phil. erworben und 1907 wurde er zum Professor ernannt. Jm Jahre 1908 trat er in den Ruhestand.
S:
Die moderne Bühne und die Sitt- lichkeit, 1891. - Morgenglühen (Oden und Lr. eines Antimodernen), 1893. - Heil der Jugend! (Fstsp.), 1899.
[Spaltenumbruch]
Jor
Jordan, Otto,
ein Bruder von Arthur J. (s. d.!) u. Wilhelm J. (s. d.!), wurde am 19. Februar 1839 in Rag- nit (Ostpreußen) geboren, wo sein Vater, einer der Helden der Freiheits- kriege, damals als gefeierter Geist- licher und Superintendent wirkte, be- suchte das Gymnasium in Tilsit und studierte darauf in Königsberg und Halle Theologie. Jm Jahre 1866 wurde er Mitglied des Domkandi- datenstifts und Hilfsprediger in Ber- lin, 1867 Direktor des Vereinshauses und Präses des östlichen Jünglings- bundes und 1872 Vorsteher der Dia- konissenanstalt in Halle a. S., wo er auch die "Blätter aus dem Diakonissen- hause Halle" herausgibt.
S:
Schlichte Lieder aus Freud und Leid, 1896. 2. A. u. d. T.: Ein Leben in Liedern, 1905.
*Jordan, Richard,
eigentlich Richard Keller geheißen, wurde am 9. Jan. 1857 zu Mexiko geboren, wo sein Vater als Kaufmann ansässig war. Seine Mutter ist die unter dem Namen Henriette Keller-Jordan bekannte Schriftstellerin (s. d.)! Nach der Ehescheidung seiner Eltern (1876) nahm der Sohn den Namen seiner Mutter an. Er kam mit seinen Eltern Ende 1863 nach Deutschland zurück und besuchte das Gymnasium in Mar- burg bis zur Obersekunda, worauf er, den Wünschen seines Vaters folgend, als Lehrling in eins der ersten Ham- burger Bankhäuser eintrat. Nach Be- endigung der zweijährigen Lehrzeit gestattete ihm sein Vater, sich den Studien widmen zu dürfen. Er be- reitete sich erst in Darmstadt, dann in Tübingen auf das Abiturienten- examen vor, sah sich aber noch vor Er- stehung desselben infolge der Schei- dung seiner Eltern gezwungen, eine kaufmännische Stellung im Auslande zu suchen. Er fand eine solche zu An- fang des Jahres 1878 zu Mexiko, wo er bis 1882 in verschiedenen kauf- männischen Stellungen tätig war, um dann ein Amt im mexikanischen Finanz-
*
[Spaltenumbruch]
Jor
*Jordan, Guſtav,
geb. am 21. Febr. 1856 in Stettin, beſuchte das ſtädtiſche Gymnaſium in Danzig und ſtudierte in Tübingen, Berlin und Straßburg Geſchichte und Literatur- geſchichte. Nachdem er ſeine Doktor- und Staatsprüfung beſtanden, trat er 1880 in den reichsländiſchen Schul- dienſt und wirkte an den höheren Lehranſtalten in Saargemünd, Metz, Biſchweiler und Mülhauſen. Jetzt (1908) iſt er Oberlehrer u. Profeſſor an der Oberrealſchule in Mülhauſen. Außer verſchiedenen unter dem Pſeu- don. Hans Krieg veröffentlichten populär-wiſſenſchaftlichen Feuille- tons in Zeitſchriften gab er heraus
S:
Die Todeshochzeit (Dr.), 1907. – Es muß auch ſolche Käuze geben. Hei- teres und Ernſtes (Geſamm. kleinere En.), 1909.
*Jordan,Karl Friedrich,
wurde am 23. September 1861 in Berlin als der Sohn eines kleinen Beamten ge- boren und hat das ſeltene Glück ge- noſſen, in dem ſchönſten Elternheim durch 31 Jahre weilen zu dürfen. Er beſuchte ſeit 1869 die Knabenſchule der Brüdergemeinde, die königl. Friedrich- ſtädtiſche Knabenſchule und die Fried- richswerderſche Gewerbeſchule, die er Oſtern 1880 verließ, um dann an der Berliner Univerſität Naturwiſſen- ſchaften und Mathematik zu ſtudieren. Nachdem er im November 1884 ſein Staatsexamen abgelegt, machte er 1885–86 ſein Probejahr am König- ſtädtiſchen Realgymnaſium durch, ge- nügte dann ſeiner Militärpflicht und wurde im Herbſt 1888 als Lehrer an der Luiſenſchule in Berlin (einer höhe- ren Töchterſchule) angeſtellt. Jm März 1886 hatte er ſich in Halle die Würde eines Dr. phil. erworben und 1907 wurde er zum Profeſſor ernannt. Jm Jahre 1908 trat er in den Ruheſtand.
S:
Die moderne Bühne und die Sitt- lichkeit, 1891. – Morgenglühen (Oden und Lr. eines Antimodernen), 1893. – Heil der Jugend! (Fſtſp.), 1899.
[Spaltenumbruch]
Jor
Jordan, Otto,
ein Bruder von Arthur J. (ſ. d.!) u. Wilhelm J. (ſ. d.!), wurde am 19. Februar 1839 in Rag- nit (Oſtpreußen) geboren, wo ſein Vater, einer der Helden der Freiheits- kriege, damals als gefeierter Geiſt- licher und Superintendent wirkte, be- ſuchte das Gymnaſium in Tilſit und ſtudierte darauf in Königsberg und Halle Theologie. Jm Jahre 1866 wurde er Mitglied des Domkandi- datenſtifts und Hilfsprediger in Ber- lin, 1867 Direktor des Vereinshauſes und Präſes des öſtlichen Jünglings- bundes und 1872 Vorſteher der Dia- koniſſenanſtalt in Halle a. S., wo er auch die „Blätter aus dem Diakoniſſen- hauſe Halle“ herausgibt.
S:
Schlichte Lieder aus Freud und Leid, 1896. 2. A. u. d. T.: Ein Leben in Liedern, 1905.
*Jordan, Richard,
eigentlich Richard Keller geheißen, wurde am 9. Jan. 1857 zu Mexiko geboren, wo ſein Vater als Kaufmann anſäſſig war. Seine Mutter iſt die unter dem Namen Henriette Keller-Jordan bekannte Schriftſtellerin (ſ. d.)! Nach der Eheſcheidung ſeiner Eltern (1876) nahm der Sohn den Namen ſeiner Mutter an. Er kam mit ſeinen Eltern Ende 1863 nach Deutſchland zurück und beſuchte das Gymnaſium in Mar- burg bis zur Oberſekunda, worauf er, den Wünſchen ſeines Vaters folgend, als Lehrling in eins der erſten Ham- burger Bankhäuſer eintrat. Nach Be- endigung der zweijährigen Lehrzeit geſtattete ihm ſein Vater, ſich den Studien widmen zu dürfen. Er be- reitete ſich erſt in Darmſtadt, dann in Tübingen auf das Abiturienten- examen vor, ſah ſich aber noch vor Er- ſtehung desſelben infolge der Schei- dung ſeiner Eltern gezwungen, eine kaufmänniſche Stellung im Auslande zu ſuchen. Er fand eine ſolche zu An- fang des Jahres 1878 zu Mexiko, wo er bis 1882 in verſchiedenen kauf- männiſchen Stellungen tätig war, um dann ein Amt im mexikaniſchen Finanz-
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><divtype="bibliography"n="2"><pbfacs="#f0376"n="372"/><lb/><cb/><lb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Jor</hi></fw><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Jordan,</hi> Guſtav,</head><p> geb. am 21.<lb/>
Febr. 1856 in Stettin, beſuchte das<lb/>ſtädtiſche Gymnaſium in Danzig und<lb/>ſtudierte in Tübingen, Berlin und<lb/>
Straßburg Geſchichte und Literatur-<lb/>
geſchichte. Nachdem er ſeine Doktor-<lb/>
und Staatsprüfung beſtanden, trat<lb/>
er 1880 in den reichsländiſchen Schul-<lb/>
dienſt und wirkte an den höheren<lb/>
Lehranſtalten in Saargemünd, Metz,<lb/>
Biſchweiler und Mülhauſen. Jetzt<lb/>
(1908) iſt er Oberlehrer u. Profeſſor<lb/>
an der Oberrealſchule in Mülhauſen.<lb/>
Außer verſchiedenen unter dem Pſeu-<lb/>
don. <hirendition="#g">Hans Krieg</hi> veröffentlichten<lb/>
populär-wiſſenſchaftlichen Feuille-<lb/>
tons in Zeitſchriften gab er heraus<lb/></p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Die Todeshochzeit (Dr.), 1907. –<lb/>
Es muß auch ſolche Käuze geben. Hei-<lb/>
teres und Ernſtes (Geſamm. kleinere<lb/>
En.), 1909.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Jordan,</hi><hirendition="#g">Karl</hi> Friedrich,</head><p> wurde<lb/>
am 23. September 1861 in Berlin als<lb/>
der Sohn eines kleinen Beamten ge-<lb/>
boren und hat das ſeltene Glück ge-<lb/>
noſſen, in dem ſchönſten Elternheim<lb/>
durch 31 Jahre weilen zu dürfen. Er<lb/>
beſuchte ſeit 1869 die Knabenſchule der<lb/>
Brüdergemeinde, die königl. Friedrich-<lb/>ſtädtiſche Knabenſchule und die Fried-<lb/>
richswerderſche Gewerbeſchule, die er<lb/>
Oſtern 1880 verließ, um dann an der<lb/>
Berliner Univerſität Naturwiſſen-<lb/>ſchaften und Mathematik zu ſtudieren.<lb/>
Nachdem er im November 1884 ſein<lb/>
Staatsexamen abgelegt, machte er<lb/>
1885–86 ſein Probejahr am König-<lb/>ſtädtiſchen Realgymnaſium durch, ge-<lb/>
nügte dann ſeiner Militärpflicht und<lb/>
wurde im Herbſt 1888 als Lehrer an<lb/>
der Luiſenſchule in Berlin (einer höhe-<lb/>
ren Töchterſchule) angeſtellt. Jm März<lb/>
1886 hatte er ſich in Halle die Würde<lb/>
eines <hirendition="#aq">Dr. phil.</hi> erworben und 1907<lb/>
wurde er zum Profeſſor ernannt. Jm<lb/>
Jahre 1908 trat er in den Ruheſtand.<lb/></p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Die moderne Bühne und die Sitt-<lb/>
lichkeit, 1891. – Morgenglühen (Oden<lb/>
und Lr. eines Antimodernen), 1893.<lb/>– Heil der Jugend! (Fſtſp.), 1899.</p><lb/><cb/><lb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Jor</hi></fw><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><hirendition="#b">Jordan,</hi> Otto,</head><p> ein Bruder von<lb/>
Arthur J. (ſ. d.!) u. Wilhelm J. (ſ. d.!),<lb/>
wurde am 19. Februar 1839 in Rag-<lb/>
nit (Oſtpreußen) geboren, wo ſein<lb/>
Vater, einer der Helden der Freiheits-<lb/>
kriege, damals als gefeierter Geiſt-<lb/>
licher und Superintendent wirkte, be-<lb/>ſuchte das Gymnaſium in Tilſit und<lb/>ſtudierte darauf in Königsberg und<lb/>
Halle Theologie. Jm Jahre 1866<lb/>
wurde er Mitglied des Domkandi-<lb/>
datenſtifts und Hilfsprediger in Ber-<lb/>
lin, 1867 Direktor des Vereinshauſes<lb/>
und Präſes des öſtlichen Jünglings-<lb/>
bundes und 1872 Vorſteher der Dia-<lb/>
koniſſenanſtalt in Halle a. S., wo er<lb/>
auch die „Blätter aus dem Diakoniſſen-<lb/>
hauſe Halle“ herausgibt. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p> Schlichte<lb/>
Lieder aus Freud und Leid, 1896. 2.<lb/>
A. u. d. T.: Ein Leben in Liedern, 1905.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head>*<hirendition="#b">Jordan,</hi> Richard,</head><p> eigentlich<lb/><hirendition="#g">Richard Keller</hi> geheißen, wurde<lb/>
am 9. Jan. 1857 zu Mexiko geboren,<lb/>
wo ſein Vater als Kaufmann anſäſſig<lb/>
war. Seine Mutter iſt die unter dem<lb/>
Namen Henriette <hirendition="#g">Keller-Jordan</hi><lb/>
bekannte Schriftſtellerin (ſ. d.)! Nach<lb/>
der Eheſcheidung ſeiner Eltern (1876)<lb/>
nahm der Sohn den Namen ſeiner<lb/>
Mutter an. Er kam mit ſeinen Eltern<lb/>
Ende 1863 nach Deutſchland zurück<lb/>
und beſuchte das Gymnaſium in Mar-<lb/>
burg bis zur Oberſekunda, worauf er,<lb/>
den Wünſchen ſeines Vaters folgend,<lb/>
als Lehrling in eins der erſten Ham-<lb/>
burger Bankhäuſer eintrat. Nach Be-<lb/>
endigung der zweijährigen Lehrzeit<lb/>
geſtattete ihm ſein Vater, ſich den<lb/>
Studien widmen zu dürfen. Er be-<lb/>
reitete ſich erſt in Darmſtadt, dann<lb/>
in Tübingen auf das Abiturienten-<lb/>
examen vor, ſah ſich aber noch vor Er-<lb/>ſtehung desſelben infolge der Schei-<lb/>
dung ſeiner Eltern gezwungen, eine<lb/>
kaufmänniſche Stellung im Auslande<lb/>
zu ſuchen. Er fand eine ſolche zu An-<lb/>
fang des Jahres 1878 zu Mexiko, wo<lb/>
er bis 1882 in verſchiedenen kauf-<lb/>
männiſchen Stellungen tätig war, um<lb/>
dann ein Amt im mexikaniſchen Finanz-<lb/><fwtype="sig"place="bottom">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[372/0376]
Jor
Jor
*Jordan, Guſtav, geb. am 21.
Febr. 1856 in Stettin, beſuchte das
ſtädtiſche Gymnaſium in Danzig und
ſtudierte in Tübingen, Berlin und
Straßburg Geſchichte und Literatur-
geſchichte. Nachdem er ſeine Doktor-
und Staatsprüfung beſtanden, trat
er 1880 in den reichsländiſchen Schul-
dienſt und wirkte an den höheren
Lehranſtalten in Saargemünd, Metz,
Biſchweiler und Mülhauſen. Jetzt
(1908) iſt er Oberlehrer u. Profeſſor
an der Oberrealſchule in Mülhauſen.
Außer verſchiedenen unter dem Pſeu-
don. Hans Krieg veröffentlichten
populär-wiſſenſchaftlichen Feuille-
tons in Zeitſchriften gab er heraus
S: Die Todeshochzeit (Dr.), 1907. –
Es muß auch ſolche Käuze geben. Hei-
teres und Ernſtes (Geſamm. kleinere
En.), 1909.
*Jordan, Karl Friedrich, wurde
am 23. September 1861 in Berlin als
der Sohn eines kleinen Beamten ge-
boren und hat das ſeltene Glück ge-
noſſen, in dem ſchönſten Elternheim
durch 31 Jahre weilen zu dürfen. Er
beſuchte ſeit 1869 die Knabenſchule der
Brüdergemeinde, die königl. Friedrich-
ſtädtiſche Knabenſchule und die Fried-
richswerderſche Gewerbeſchule, die er
Oſtern 1880 verließ, um dann an der
Berliner Univerſität Naturwiſſen-
ſchaften und Mathematik zu ſtudieren.
Nachdem er im November 1884 ſein
Staatsexamen abgelegt, machte er
1885–86 ſein Probejahr am König-
ſtädtiſchen Realgymnaſium durch, ge-
nügte dann ſeiner Militärpflicht und
wurde im Herbſt 1888 als Lehrer an
der Luiſenſchule in Berlin (einer höhe-
ren Töchterſchule) angeſtellt. Jm März
1886 hatte er ſich in Halle die Würde
eines Dr. phil. erworben und 1907
wurde er zum Profeſſor ernannt. Jm
Jahre 1908 trat er in den Ruheſtand.
S: Die moderne Bühne und die Sitt-
lichkeit, 1891. – Morgenglühen (Oden
und Lr. eines Antimodernen), 1893.
– Heil der Jugend! (Fſtſp.), 1899.
Jordan, Otto, ein Bruder von
Arthur J. (ſ. d.!) u. Wilhelm J. (ſ. d.!),
wurde am 19. Februar 1839 in Rag-
nit (Oſtpreußen) geboren, wo ſein
Vater, einer der Helden der Freiheits-
kriege, damals als gefeierter Geiſt-
licher und Superintendent wirkte, be-
ſuchte das Gymnaſium in Tilſit und
ſtudierte darauf in Königsberg und
Halle Theologie. Jm Jahre 1866
wurde er Mitglied des Domkandi-
datenſtifts und Hilfsprediger in Ber-
lin, 1867 Direktor des Vereinshauſes
und Präſes des öſtlichen Jünglings-
bundes und 1872 Vorſteher der Dia-
koniſſenanſtalt in Halle a. S., wo er
auch die „Blätter aus dem Diakoniſſen-
hauſe Halle“ herausgibt.
S: Schlichte
Lieder aus Freud und Leid, 1896. 2.
A. u. d. T.: Ein Leben in Liedern, 1905.
*Jordan, Richard, eigentlich
Richard Keller geheißen, wurde
am 9. Jan. 1857 zu Mexiko geboren,
wo ſein Vater als Kaufmann anſäſſig
war. Seine Mutter iſt die unter dem
Namen Henriette Keller-Jordan
bekannte Schriftſtellerin (ſ. d.)! Nach
der Eheſcheidung ſeiner Eltern (1876)
nahm der Sohn den Namen ſeiner
Mutter an. Er kam mit ſeinen Eltern
Ende 1863 nach Deutſchland zurück
und beſuchte das Gymnaſium in Mar-
burg bis zur Oberſekunda, worauf er,
den Wünſchen ſeines Vaters folgend,
als Lehrling in eins der erſten Ham-
burger Bankhäuſer eintrat. Nach Be-
endigung der zweijährigen Lehrzeit
geſtattete ihm ſein Vater, ſich den
Studien widmen zu dürfen. Er be-
reitete ſich erſt in Darmſtadt, dann
in Tübingen auf das Abiturienten-
examen vor, ſah ſich aber noch vor Er-
ſtehung desſelben infolge der Schei-
dung ſeiner Eltern gezwungen, eine
kaufmänniſche Stellung im Auslande
zu ſuchen. Er fand eine ſolche zu An-
fang des Jahres 1878 zu Mexiko, wo
er bis 1882 in verſchiedenen kauf-
männiſchen Stellungen tätig war, um
dann ein Amt im mexikaniſchen Finanz-
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/376>, abgerufen am 21.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.