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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jac
1. Juli 1906 Beamter der Lebens-
versicherungsbank in Gotha.

S:

Von
hüben und drüben (Dn.), 1906.

*Jacobsen, Ernst Ludwig,

pseud.
Ernst Ludwig Harter, geb. am 6.
Septbr. 1884 in Stade (Hannover),
lebt (1907) als Privatsekretär und
Kunstkritiker in München, seit 1909
in Brüssel.

S:

Lisa (ein Danklied),
1906. - Drei Romanzen (Einakter-
Zyklus), 1907. - Die Sehnsucht (Ge.
u. Gesänge), 1907.

Jacobsen, Friedrich,

geb. am 15.
Novbr. 1853 zu Emmelsbüll in der
friesischen Marsch als der Sohn des
dortigen Pastors, besuchte das Gym-
nasium in Flensburg, ging dann, ob-
wohl von seinem Vater zum Theo-
logen bestimmt, zum Studium der
Medizin über, das er aber bald mit
dem der Rechte vertauschte, und dem
er in Marburg, Leipzig u. Jena ob-
lag. Am Schluß seiner Studienzeit
promovierte er zum Dr. jur., wurde
1879 Referendar, trat als solcher zu
Eisenach in den großherzogl. sächsisch.
Dienst, wurde 1881 Assessor, 1882
Amtsrichter in Gehren (Schwarz-
burg-Sondershausen), 1887 in Arn-
stadt u. 1888 Landrichter in Erfurt.
Hier wurde er 1898 zum Landgerichts-
rat ernannt, und fünf Jahre später
(1903) erfolgte seine Beförderung
zum Landgerichtsdirektor in Flens-
burg.

S:

Siebenzig Semester, 1878. -
Nachtschatten (3 En.: Der Fall gegen
"Unbekannt". - Das Kreuz das Sa-
tans. - Die Grundmühle), 1890. -
Morituri te salutant (R.), 1890. 3. A.
1905. - Falsche Propheten (Soz. R.);
II, 1892. - Waldmoder (R.), 1895. -
Jm Weltwinkel (R.), 1896. - Sturm
(Schsp.), 1897. - Elfe (R.), 1898. -
Kreuz, wende dich! (R.), 1898. - Die
Pflicht (R.), 1901. - Prinzessin Jlse
(R.), 1901. - Du sollst nicht töten
(Schsp.), 1901. - Niflheim (R. a. dem
friesischen Marsch), 1904. - Moor
(R.), 1904. - Das Schweigen der
Wände (R.), 1905. - Die letzten Men-
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Jac
schen (D.), 1905. - Bergfriede (R.),
1905. - Sand (R.), 1906. - Jm Dienst
(R.), 1907. - Hans im Glück (R.),
1908. - Die Lore am Tore (R.), 1909.
- Die Sünden der Väter (R.), 1910.

Jacobsen, A. Gerhard Claudius,


pseudon. Gerhard Claudius,
wurde am 13. Juli 1853 in Schles-
wig als Sohn eines Barbiers und
Heilgehilfen geboren, besuchte bis zur
Konfirmation die Volksschule u. kam
dann gegen seine Neigung, die ihn
zur Malerei zog, zu einem Lohgerber
in die Lehre. Nach drei Jahren Ge-
selle geworden, durchwanderte er als
solcher Deutschland und die angren-
zenden Länder, sowie Oberitalien,
genügte danach drei Jahre lang sei-
ner Militärpflicht und wirkte dann
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schiedenen Fabriken, worauf er sich in
seiner Vaterstadt selbständig machte.
Eiserner Fleiß, Sparsamkeit, verstän-
dige Ausnutzung aller modernen Fort-
schritte in seinem Fache gaben seinem
Geschäfte einen solchen Aufschwung,
daß er bald 300 Arbeiter beschäftigte
und seine Fabrik einen Weltruf ge-
noß. Er durfte sich der größten Ach-
tung seiner Mitbürger erfreuen, die
ihn denn auch in den Reichstag wähl-
ten. Leider ging er durch den Wort-
bruch eines Berliner Lederhändlers
nicht nur seines ansehnlichen Ver-
mögens, sondern auch seiner Fabrik
verlustig, so daß er von neuem um
seine Existenz ringen mußte. Jn die-
ser Zeit benutzte er seine wenigen
Mußestunden, um aus seinen reichen
Erfahrungen auf dem Gebiet des so-
zialen Lebens seinen ersten Roman zu
schreiben.

S:

Erik Jensen, oder:
"Das Recht auf Arbeit" (Soz. R.),
1910.

*Jacobsen, Johannes,

geb. am
1. Mai 1854 in Hadersleben (Schles-
wig-Holstein) als Sohn des Gym-
nasiallehrers Johann J., verlebte
seine Knabenjahre in Boel (Angeln)
u. die Gymnasialzeit in Hadersleben,

*


[Spaltenumbruch]

Jac
1. Juli 1906 Beamter der Lebens-
verſicherungsbank in Gotha.

S:

Von
hüben und drüben (Dn.), 1906.

*Jacobſen, Ernſt Ludwig,

pſeud.
Ernſt Ludwig Harter, geb. am 6.
Septbr. 1884 in Stade (Hannover),
lebt (1907) als Privatſekretär und
Kunſtkritiker in München, ſeit 1909
in Brüſſel.

S:

Liſa (ein Danklied),
1906. – Drei Romanzen (Einakter-
Zyklus), 1907. – Die Sehnſucht (Ge.
u. Geſänge), 1907.

Jacobſen, Friedrich,

geb. am 15.
Novbr. 1853 zu Emmelsbüll in der
frieſiſchen Marſch als der Sohn des
dortigen Paſtors, beſuchte das Gym-
naſium in Flensburg, ging dann, ob-
wohl von ſeinem Vater zum Theo-
logen beſtimmt, zum Studium der
Medizin über, das er aber bald mit
dem der Rechte vertauſchte, und dem
er in Marburg, Leipzig u. Jena ob-
lag. Am Schluß ſeiner Studienzeit
promovierte er zum Dr. jur., wurde
1879 Referendar, trat als ſolcher zu
Eiſenach in den großherzogl. ſächſiſch.
Dienſt, wurde 1881 Aſſeſſor, 1882
Amtsrichter in Gehren (Schwarz-
burg-Sondershauſen), 1887 in Arn-
ſtadt u. 1888 Landrichter in Erfurt.
Hier wurde er 1898 zum Landgerichts-
rat ernannt, und fünf Jahre ſpäter
(1903) erfolgte ſeine Beförderung
zum Landgerichtsdirektor in Flens-
burg.

S:

Siebenzig Semeſter, 1878. –
Nachtſchatten (3 En.: Der Fall gegen
„Unbekannt“. – Das Kreuz das Sa-
tans. – Die Grundmühle), 1890. –
Morituri te salutant (R.), 1890. 3. A.
1905. – Falſche Propheten (Soz. R.);
II, 1892. – Waldmoder (R.), 1895. –
Jm Weltwinkel (R.), 1896. – Sturm
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Pflicht (R.), 1901. – Prinzeſſin Jlſe
(R.), 1901. – Du ſollſt nicht töten
(Schſp.), 1901. – Niflheim (R. a. dem
frieſiſchen Marſch), 1904. – Moor
(R.), 1904. – Das Schweigen der
Wände (R.), 1905. – Die letzten Men-
[Spaltenumbruch]

Jac
ſchen (D.), 1905. – Bergfriede (R.),
1905. – Sand (R.), 1906. – Jm Dienſt
(R.), 1907. – Hans im Glück (R.),
1908. – Die Lore am Tore (R.), 1909.
– Die Sünden der Väter (R.), 1910.

Jacobſen, A. Gerhard Claudius,


pſeudon. Gerhard Claudius,
wurde am 13. Juli 1853 in Schles-
wig als Sohn eines Barbiers und
Heilgehilfen geboren, beſuchte bis zur
Konfirmation die Volksſchule u. kam
dann gegen ſeine Neigung, die ihn
zur Malerei zog, zu einem Lohgerber
in die Lehre. Nach drei Jahren Ge-
ſelle geworden, durchwanderte er als
ſolcher Deutſchland und die angren-
zenden Länder, ſowie Oberitalien,
genügte danach drei Jahre lang ſei-
ner Militärpflicht und wirkte dann
einige Jahre als Werkmeiſter in ver-
ſchiedenen Fabriken, worauf er ſich in
ſeiner Vaterſtadt ſelbſtändig machte.
Eiſerner Fleiß, Sparſamkeit, verſtän-
dige Ausnutzung aller modernen Fort-
ſchritte in ſeinem Fache gaben ſeinem
Geſchäfte einen ſolchen Aufſchwung,
daß er bald 300 Arbeiter beſchäftigte
und ſeine Fabrik einen Weltruf ge-
noß. Er durfte ſich der größten Ach-
tung ſeiner Mitbürger erfreuen, die
ihn denn auch in den Reichstag wähl-
ten. Leider ging er durch den Wort-
bruch eines Berliner Lederhändlers
nicht nur ſeines anſehnlichen Ver-
mögens, ſondern auch ſeiner Fabrik
verluſtig, ſo daß er von neuem um
ſeine Exiſtenz ringen mußte. Jn die-
ſer Zeit benutzte er ſeine wenigen
Mußeſtunden, um aus ſeinen reichen
Erfahrungen auf dem Gebiet des ſo-
zialen Lebens ſeinen erſten Roman zu
ſchreiben.

S:

Erik Jenſen, oder:
„Das Recht auf Arbeit“ (Soz. R.),
1910.

*Jacobſen, Johannes,

geb. am
1. Mai 1854 in Hadersleben (Schles-
wig-Holſtein) als Sohn des Gym-
naſiallehrers Johann J., verlebte
ſeine Knabenjahre in Boel (Angeln)
u. die Gymnaſialzeit in Hadersleben,

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[329/0333] Jac Jac 1. Juli 1906 Beamter der Lebens- verſicherungsbank in Gotha. S: Von hüben und drüben (Dn.), 1906. *Jacobſen, Ernſt Ludwig, pſeud. Ernſt Ludwig Harter, geb. am 6. Septbr. 1884 in Stade (Hannover), lebt (1907) als Privatſekretär und Kunſtkritiker in München, ſeit 1909 in Brüſſel. S: Liſa (ein Danklied), 1906. – Drei Romanzen (Einakter- Zyklus), 1907. – Die Sehnſucht (Ge. u. Geſänge), 1907. Jacobſen, Friedrich, geb. am 15. Novbr. 1853 zu Emmelsbüll in der frieſiſchen Marſch als der Sohn des dortigen Paſtors, beſuchte das Gym- naſium in Flensburg, ging dann, ob- wohl von ſeinem Vater zum Theo- logen beſtimmt, zum Studium der Medizin über, das er aber bald mit dem der Rechte vertauſchte, und dem er in Marburg, Leipzig u. Jena ob- lag. Am Schluß ſeiner Studienzeit promovierte er zum Dr. jur., wurde 1879 Referendar, trat als ſolcher zu Eiſenach in den großherzogl. ſächſiſch. Dienſt, wurde 1881 Aſſeſſor, 1882 Amtsrichter in Gehren (Schwarz- burg-Sondershauſen), 1887 in Arn- ſtadt u. 1888 Landrichter in Erfurt. Hier wurde er 1898 zum Landgerichts- rat ernannt, und fünf Jahre ſpäter (1903) erfolgte ſeine Beförderung zum Landgerichtsdirektor in Flens- burg. S: Siebenzig Semeſter, 1878. – Nachtſchatten (3 En.: Der Fall gegen „Unbekannt“. – Das Kreuz das Sa- tans. – Die Grundmühle), 1890. – Morituri te salutant (R.), 1890. 3. A. 1905. – Falſche Propheten (Soz. R.); II, 1892. – Waldmoder (R.), 1895. – Jm Weltwinkel (R.), 1896. – Sturm (Schſp.), 1897. – Elfe (R.), 1898. – Kreuz, wende dich! (R.), 1898. – Die Pflicht (R.), 1901. – Prinzeſſin Jlſe (R.), 1901. – Du ſollſt nicht töten (Schſp.), 1901. – Niflheim (R. a. dem frieſiſchen Marſch), 1904. – Moor (R.), 1904. – Das Schweigen der Wände (R.), 1905. – Die letzten Men- ſchen (D.), 1905. – Bergfriede (R.), 1905. – Sand (R.), 1906. – Jm Dienſt (R.), 1907. – Hans im Glück (R.), 1908. – Die Lore am Tore (R.), 1909. – Die Sünden der Väter (R.), 1910. Jacobſen, A. Gerhard Claudius, pſeudon. Gerhard Claudius, wurde am 13. Juli 1853 in Schles- wig als Sohn eines Barbiers und Heilgehilfen geboren, beſuchte bis zur Konfirmation die Volksſchule u. kam dann gegen ſeine Neigung, die ihn zur Malerei zog, zu einem Lohgerber in die Lehre. Nach drei Jahren Ge- ſelle geworden, durchwanderte er als ſolcher Deutſchland und die angren- zenden Länder, ſowie Oberitalien, genügte danach drei Jahre lang ſei- ner Militärpflicht und wirkte dann einige Jahre als Werkmeiſter in ver- ſchiedenen Fabriken, worauf er ſich in ſeiner Vaterſtadt ſelbſtändig machte. Eiſerner Fleiß, Sparſamkeit, verſtän- dige Ausnutzung aller modernen Fort- ſchritte in ſeinem Fache gaben ſeinem Geſchäfte einen ſolchen Aufſchwung, daß er bald 300 Arbeiter beſchäftigte und ſeine Fabrik einen Weltruf ge- noß. Er durfte ſich der größten Ach- tung ſeiner Mitbürger erfreuen, die ihn denn auch in den Reichstag wähl- ten. Leider ging er durch den Wort- bruch eines Berliner Lederhändlers nicht nur ſeines anſehnlichen Ver- mögens, ſondern auch ſeiner Fabrik verluſtig, ſo daß er von neuem um ſeine Exiſtenz ringen mußte. Jn die- ſer Zeit benutzte er ſeine wenigen Mußeſtunden, um aus ſeinen reichen Erfahrungen auf dem Gebiet des ſo- zialen Lebens ſeinen erſten Roman zu ſchreiben. S: Erik Jenſen, oder: „Das Recht auf Arbeit“ (Soz. R.), 1910. *Jacobſen, Johannes, geb. am 1. Mai 1854 in Hadersleben (Schles- wig-Holſtein) als Sohn des Gym- naſiallehrers Johann J., verlebte ſeine Knabenjahre in Boel (Angeln) u. die Gymnaſialzeit in Hadersleben, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/333>, abgerufen am 21.11.2024.