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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hüb
*Hübener, Helene,

geb. 1843 zu
Sternberg in Mecklenburg als Toch-
ter eines Predigers, der später nach
Lübz versetzt ward, kam nach dem
Tode des Vaters mit ihrer Familie
nach Rostock und empfing hier ihre
Ausbildung zur Gouvernante. Spä-
ter hielt sie sich viele Jahre im König-
reich Sachsen bei Verwandten auf u.
kehrte erst 1889 nach Mecklenburg zu-
rück, wo sie mit den Jhrigen Wohn-
sitz in Gehlsdorf bei Rostock nahm.
Soweit die Pflege ihrer alten Mutter
(+ 1893) u. einer gelähmten Schwe-
ster ihr Muße ließ, widmete sie sich
nun schriftstellerischer Tätigkeit.

S:


Es muß doch Frühling werden (E.),
1889. 4. A. 1904. - Die drei Freun-
dinnen (E.), 1893. 3. A. 1902. - Nur
treu (4 En.), 1895. 2. Aufl. 1900. -
Unter einem Dach (E.), 1897. 2. A.
1903. - Gesühnte Schuld (E.), 1898.
- Bitte, bitte! (Reime), 1901. - Groß-
mütterchen (E.), 1901. - Licht und
Schatten (E.), 1902. - Reich in Gott
(E.), 1903. 2. A. 1906. - Maria und
Lisa (Fortsetzg. d. vorigen E.), 1904.
- Tante Hedwig (E.), 1904. - Die
silberne Kette (E.), 1906. - Olga und
ihre Schwestern (E.), 1908. - Jm
Rosenhaus (E.), 1910.

Huber, Else von,

pseud. Else v.
der Heiden,
geb. am 30. August
1878 in Alexandria, lebt (1903) in
Arnstadt in Thüringen.

S:

Bettel-
kinder (Sk.), 1904. - Sonntags-
geschichten, 1903.

*Huber, Joseph,

geb. am 10. März
1839 in Berndorf (Kronland Salz-
burg), widmete sich nach zurückgeleg-
ten Gymnasialstudien dem Berufe
eines Priesters, wirkte als solcher
1868-80 an verschiedenen Orten auf
dem Lande und verfaßte in dieser Zeit
mehrere seiner volkstümlichen Erzäh-
lungen. Dann kam er als Dompre-
diger nach Salzburg, wo er auch ein
Jahr lang die "Salzburger Chronik"
redigierte. Seit Oktbr. 1886 Pfarrer
in Straßwalchen (Salzburg), starb er
[Spaltenumbruch]

Hub
daselbst am 4. Januar 1895. Er war
ein außergewöhnlich begabter Mann
mit sonnig heiterem Humor, feiner
Beobachtungsgabe und tiefem Ver-
ständnis der Volksseele.

S:

Der ver-
hängnisvolle Zwanziger und andere
ausgewählte Erzählungen, 1901.

*Huber, Karl,

* am 27. April 1828
zu Ermetzhofen, einem Pfarrdorfe im
Königreich Bayern, woselbst sein Va-
ter Lehrer war, erhielt von demselben
seinen ersten Unterricht, absolvierte
dann die Gymnasialstudien und trat
nach erworbener Praxis im Kameral-
fache im Oktober 1848 in den bayer.
Militärdienst, in welchem er später
als erster Verwaltungsbeamter im
1. Jägerbataillon fungierte. Danach
bekleidete er im königl. Kriegsmini-
sterium die Stelle eines Revisors.

S:

Gedichte, 1868.

Huber, Marie,

bekannt auch unter
ihrem Mädchennamen Marie Dö-
beli,
pseudon. auch Maria von
Lindenberg,
wurde am 23. Febr.
1868 zu Sarmenstorf im Kant. Aar-
gau der Schweiz geboren u. besuchte
nach Absolvierung sämtlicher Schul-
klassen zur Ausbildung in häuslichen-
und Handarbeiten das Schwestern-
institut zum Heiligen Kreuz in Zug.
Der Tod ihrer Mutter vermachte ihr
die Sorge für die jüngeren Geschwi-
ster; erschütternde Familienereignisse
schienen ihre Gesundheit zu unter-
graben, und als ihre Angehörigen
einen Gasthof übernommen hatten,
trieb der Abscheu vor dem dort herr-
schenden Treiben sie in die Fremde.
Jetzt erst kehrte sie zu ihrer alten
Liebe, zur Poesie zurück, u. bald fan-
den ihre Gedichte Aufmerksamkeit u.
Anerkennung. Jm Herbst 1895 trat
sie in Zürich als erste Mitarbeiterin
in das "Schweizer Frauenheim" und
im Juli 1896 definitiv in dessen Re-
daktion ein. Jm Mai 1897 verhei-
ratete sie sich mit dem praktischen Arzt
Dr. Huber in Grindelwald in der
Schweiz, und dort ist sie am 14. Sep-

* 20

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Hüb
*Hübener, Helene,

geb. 1843 zu
Sternberg in Mecklenburg als Toch-
ter eines Predigers, der ſpäter nach
Lübz verſetzt ward, kam nach dem
Tode des Vaters mit ihrer Familie
nach Roſtock und empfing hier ihre
Ausbildung zur Gouvernante. Spä-
ter hielt ſie ſich viele Jahre im König-
reich Sachſen bei Verwandten auf u.
kehrte erſt 1889 nach Mecklenburg zu-
rück, wo ſie mit den Jhrigen Wohn-
ſitz in Gehlsdorf bei Roſtock nahm.
Soweit die Pflege ihrer alten Mutter
(† 1893) u. einer gelähmten Schwe-
ſter ihr Muße ließ, widmete ſie ſich
nun ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit.

S:


Es muß doch Frühling werden (E.),
1889. 4. A. 1904. – Die drei Freun-
dinnen (E.), 1893. 3. A. 1902. – Nur
treu (4 En.), 1895. 2. Aufl. 1900. –
Unter einem Dach (E.), 1897. 2. A.
1903. – Geſühnte Schuld (E.), 1898.
– Bitte, bitte! (Reime), 1901. – Groß-
mütterchen (E.), 1901. – Licht und
Schatten (E.), 1902. – Reich in Gott
(E.), 1903. 2. A. 1906. – Maria und
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– Tante Hedwig (E.), 1904. – Die
ſilberne Kette (E.), 1906. – Olga und
ihre Schweſtern (E.), 1908. – Jm
Roſenhaus (E.), 1910.

Huber, Elſe von,

pſeud. Elſe v.
der Heiden,
geb. am 30. Auguſt
1878 in Alexandria, lebt (1903) in
Arnſtadt in Thüringen.

S:

Bettel-
kinder (Sk.), 1904. – Sonntags-
geſchichten, 1903.

*Huber, Joſeph,

geb. am 10. März
1839 in Berndorf (Kronland Salz-
burg), widmete ſich nach zurückgeleg-
ten Gymnaſialſtudien dem Berufe
eines Prieſters, wirkte als ſolcher
1868–80 an verſchiedenen Orten auf
dem Lande und verfaßte in dieſer Zeit
mehrere ſeiner volkstümlichen Erzäh-
lungen. Dann kam er als Dompre-
diger nach Salzburg, wo er auch ein
Jahr lang die „Salzburger Chronik“
redigierte. Seit Oktbr. 1886 Pfarrer
in Straßwalchen (Salzburg), ſtarb er
[Spaltenumbruch]

Hub
daſelbſt am 4. Januar 1895. Er war
ein außergewöhnlich begabter Mann
mit ſonnig heiterem Humor, feiner
Beobachtungsgabe und tiefem Ver-
ſtändnis der Volksſeele.

S:

Der ver-
hängnisvolle Zwanziger und andere
ausgewählte Erzählungen, 1901.

*Huber, Karl,

* am 27. April 1828
zu Ermetzhofen, einem Pfarrdorfe im
Königreich Bayern, woſelbſt ſein Va-
ter Lehrer war, erhielt von demſelben
ſeinen erſten Unterricht, abſolvierte
dann die Gymnaſialſtudien und trat
nach erworbener Praxis im Kameral-
fache im Oktober 1848 in den bayer.
Militärdienſt, in welchem er ſpäter
als erſter Verwaltungsbeamter im
1. Jägerbataillon fungierte. Danach
bekleidete er im königl. Kriegsmini-
ſterium die Stelle eines Reviſors.

S:

Gedichte, 1868.

Huber, Marie,

bekannt auch unter
ihrem Mädchennamen Marie Dö-
beli,
pſeudon. auch Maria von
Lindenberg,
wurde am 23. Febr.
1868 zu Sarmenſtorf im Kant. Aar-
gau der Schweiz geboren u. beſuchte
nach Abſolvierung ſämtlicher Schul-
klaſſen zur Ausbildung in häuslichen-
und Handarbeiten das Schweſtern-
inſtitut zum Heiligen Kreuz in Zug.
Der Tod ihrer Mutter vermachte ihr
die Sorge für die jüngeren Geſchwi-
ſter; erſchütternde Familienereigniſſe
ſchienen ihre Geſundheit zu unter-
graben, und als ihre Angehörigen
einen Gaſthof übernommen hatten,
trieb der Abſcheu vor dem dort herr-
ſchenden Treiben ſie in die Fremde.
Jetzt erſt kehrte ſie zu ihrer alten
Liebe, zur Poeſie zurück, u. bald fan-
den ihre Gedichte Aufmerkſamkeit u.
Anerkennung. Jm Herbſt 1895 trat
ſie in Zürich als erſte Mitarbeiterin
in das „Schweizer Frauenheim“ und
im Juli 1896 definitiv in deſſen Re-
daktion ein. Jm Mai 1897 verhei-
ratete ſie ſich mit dem praktiſchen Arzt
Dr. Huber in Grindelwald in der
Schweiz, und dort iſt ſie am 14. Sep-

* 20
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[305/0309] Hüb Hub *Hübener, Helene, geb. 1843 zu Sternberg in Mecklenburg als Toch- ter eines Predigers, der ſpäter nach Lübz verſetzt ward, kam nach dem Tode des Vaters mit ihrer Familie nach Roſtock und empfing hier ihre Ausbildung zur Gouvernante. Spä- ter hielt ſie ſich viele Jahre im König- reich Sachſen bei Verwandten auf u. kehrte erſt 1889 nach Mecklenburg zu- rück, wo ſie mit den Jhrigen Wohn- ſitz in Gehlsdorf bei Roſtock nahm. Soweit die Pflege ihrer alten Mutter († 1893) u. einer gelähmten Schwe- ſter ihr Muße ließ, widmete ſie ſich nun ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit. S: Es muß doch Frühling werden (E.), 1889. 4. A. 1904. – Die drei Freun- dinnen (E.), 1893. 3. A. 1902. – Nur treu (4 En.), 1895. 2. Aufl. 1900. – Unter einem Dach (E.), 1897. 2. A. 1903. – Geſühnte Schuld (E.), 1898. – Bitte, bitte! (Reime), 1901. – Groß- mütterchen (E.), 1901. – Licht und Schatten (E.), 1902. – Reich in Gott (E.), 1903. 2. A. 1906. – Maria und Liſa (Fortſetzg. d. vorigen E.), 1904. – Tante Hedwig (E.), 1904. – Die ſilberne Kette (E.), 1906. – Olga und ihre Schweſtern (E.), 1908. – Jm Roſenhaus (E.), 1910. Huber, Elſe von, pſeud. Elſe v. der Heiden, geb. am 30. Auguſt 1878 in Alexandria, lebt (1903) in Arnſtadt in Thüringen. S: Bettel- kinder (Sk.), 1904. – Sonntags- geſchichten, 1903. *Huber, Joſeph, geb. am 10. März 1839 in Berndorf (Kronland Salz- burg), widmete ſich nach zurückgeleg- ten Gymnaſialſtudien dem Berufe eines Prieſters, wirkte als ſolcher 1868–80 an verſchiedenen Orten auf dem Lande und verfaßte in dieſer Zeit mehrere ſeiner volkstümlichen Erzäh- lungen. Dann kam er als Dompre- diger nach Salzburg, wo er auch ein Jahr lang die „Salzburger Chronik“ redigierte. Seit Oktbr. 1886 Pfarrer in Straßwalchen (Salzburg), ſtarb er daſelbſt am 4. Januar 1895. Er war ein außergewöhnlich begabter Mann mit ſonnig heiterem Humor, feiner Beobachtungsgabe und tiefem Ver- ſtändnis der Volksſeele. S: Der ver- hängnisvolle Zwanziger und andere ausgewählte Erzählungen, 1901. *Huber, Karl, * am 27. April 1828 zu Ermetzhofen, einem Pfarrdorfe im Königreich Bayern, woſelbſt ſein Va- ter Lehrer war, erhielt von demſelben ſeinen erſten Unterricht, abſolvierte dann die Gymnaſialſtudien und trat nach erworbener Praxis im Kameral- fache im Oktober 1848 in den bayer. Militärdienſt, in welchem er ſpäter als erſter Verwaltungsbeamter im 1. Jägerbataillon fungierte. Danach bekleidete er im königl. Kriegsmini- ſterium die Stelle eines Reviſors. S: Gedichte, 1868. Huber, Marie, bekannt auch unter ihrem Mädchennamen Marie Dö- beli, pſeudon. auch Maria von Lindenberg, wurde am 23. Febr. 1868 zu Sarmenſtorf im Kant. Aar- gau der Schweiz geboren u. beſuchte nach Abſolvierung ſämtlicher Schul- klaſſen zur Ausbildung in häuslichen- und Handarbeiten das Schweſtern- inſtitut zum Heiligen Kreuz in Zug. Der Tod ihrer Mutter vermachte ihr die Sorge für die jüngeren Geſchwi- ſter; erſchütternde Familienereigniſſe ſchienen ihre Geſundheit zu unter- graben, und als ihre Angehörigen einen Gaſthof übernommen hatten, trieb der Abſcheu vor dem dort herr- ſchenden Treiben ſie in die Fremde. Jetzt erſt kehrte ſie zu ihrer alten Liebe, zur Poeſie zurück, u. bald fan- den ihre Gedichte Aufmerkſamkeit u. Anerkennung. Jm Herbſt 1895 trat ſie in Zürich als erſte Mitarbeiterin in das „Schweizer Frauenheim“ und im Juli 1896 definitiv in deſſen Re- daktion ein. Jm Mai 1897 verhei- ratete ſie ſich mit dem praktiſchen Arzt Dr. Huber in Grindelwald in der Schweiz, und dort iſt ſie am 14. Sep- * 20

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/309>, abgerufen am 21.11.2024.