Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Höp die Schweiz flüchten mußte. OhneAussicht auf glücklichere Verhältnisse endete er 1862 in der Verzweiflung sein Leben auf dem Züricher See durch Selbstmord. S: Gedichte, 1851. 2. A. *Höppner, Gustav, * am 22. Jan. S: Nach Paris! oder: Hoppstädter, Wilhelm, wurde Hor gehen, in die Schweiz flüchten. Nacheinem Jahre kehrte er mit geläuter- ten Ansichten nach Dentschland zurück, um seiner Militärpflicht zu genügen. Hinfort suchte er, auf nationalem Boden stehend, die sozialpolitischen Reformpläne Bismarcks eifrig zu för- dern. Jm Herbst 1886 gründete er in Bochum das "Westfälische Tage- blatt", das er noch heute redigiert. S: Wilde Knospen (Ge.), 1882. Horak, V. F., * am 11. Dezember S: Heimlichkeiten *Horath, Robert, * am 31. Oktbr. S: Die ersten Blüten (Ge.), Horix, Therese von, pseud. Th. v. * 19
Höp die Schweiz flüchten mußte. OhneAusſicht auf glücklichere Verhältniſſe endete er 1862 in der Verzweiflung ſein Leben auf dem Züricher See durch Selbſtmord. S: Gedichte, 1851. 2. A. *Höppner, Guſtav, * am 22. Jan. S: Nach Paris! oder: Hoppſtädter, Wilhelm, wurde Hor gehen, in die Schweiz flüchten. Nacheinem Jahre kehrte er mit geläuter- ten Anſichten nach Dentſchland zurück, um ſeiner Militärpflicht zu genügen. Hinfort ſuchte er, auf nationalem Boden ſtehend, die ſozialpolitiſchen Reformpläne Bismarcks eifrig zu för- dern. Jm Herbſt 1886 gründete er in Bochum das „Weſtfäliſche Tage- blatt“, das er noch heute redigiert. S: Wilde Knoſpen (Ge.), 1882. Horak, V. F., * am 11. Dezember S: Heimlichkeiten *Horath, Robert, * am 31. Oktbr. S: Die erſten Blüten (Ge.), Horix, Thereſe von, pſeud. Th. v. * 19
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Höp
Hor
die Schweiz flüchten mußte. Ohne
Ausſicht auf glücklichere Verhältniſſe
endete er 1862 in der Verzweiflung
ſein Leben auf dem Züricher See durch
Selbſtmord.
S: Gedichte, 1851. 2. A.
1853. – Sakontala (Lyr. Dr.), 1854.
2. A. 1857. – Atlantis (D.), 1856. –
Ein weltlich Liederbuch, 1859.
*Höppner, Guſtav, * am 22. Jan.
1849 in Berlin, betrat am 2. März
1870 in Greifswald in Pommern
zum erſtenmal die Bühne, ging in
demſelben Jahre nach Liegnitz und
Breslau und brachte hier ſein erſtes
dramatiſches Werk zur Aufführung.
Jn der Folge war er in Detmold,
Braunſchweig, Hannover, Berlin,
Magdeburg, Göttingen u. auf Helgo-
land als Schauſpieler tätig u. grün-
dete 1886 in Berlin eine Bühnen-
ſchule für Schauſpielkunſt, welche er
noch heute leitet.
S: Nach Paris! oder:
Unter Preußens Fahnen (Schauſp.),
1870. – Auf Vorpoſten im Elſaß (Zeit-
bild), 1871. – Hans im Glück (Schw.),
1872. – Fuchs im Taubenſchlage
(Schw.), 1872. 2. A. 1900. – Satan
auf Reiſen (P.), 1884. – Ein ſtilles
Haus (P.), 1886. – Der Teufel im
Olymp (P.), 1886. – Die Fechtſchule
(P.), 1886. – Theodora (Schw.), 1888.
– Der Soldatenfreund (Schw.), 1888.
– Komiker und Soubrette (P.), 1889.
– Am Weihnachtsabend (Charakter-
bild), 1895. – Neues Deklamatorium
(Vortragsdichtgn.), 1895.
Hoppſtädter, Wilhelm, wurde
am 7. Septbr. 1856 zu Wellesweiler
im Reg.-Bez. Trier geboren. Mittel-
los, das älteſte von fünf Kindern,
mußte er ſich als Arbeiter ernähren,
doch wurden ihm ſpäter von befreun-
deter Seite die Mittel zur Verfügung
geſtellt, ſich eine über das gewöhn-
liche Maß hinausgehende Bildung
anzueignen. Jn dem Streben, das
Los der Arbeiter zu verbeſſern,
wandte er ſich als 19 jähriger Jüng-
ling der Sozialdemokratie zu, mußte
aber, um den Verfolgungen zu ent-
gehen, in die Schweiz flüchten. Nach
einem Jahre kehrte er mit geläuter-
ten Anſichten nach Dentſchland zurück,
um ſeiner Militärpflicht zu genügen.
Hinfort ſuchte er, auf nationalem
Boden ſtehend, die ſozialpolitiſchen
Reformpläne Bismarcks eifrig zu för-
dern. Jm Herbſt 1886 gründete er
in Bochum das „Weſtfäliſche Tage-
blatt“, das er noch heute redigiert.
S: Wilde Knoſpen (Ge.), 1882.
Horak, V. F., * am 11. Dezember
1860 zu Wien, ging mit 16 Jahren
zur Bühne und ſpielte teils in Wien,
teils in den öſterreichiſch. Provinzen,
bis er am 1. Sept. 1890 als Regiſſeur
und Dramaturg an das Theater in
der Joſephſtadt zu Wien berufen
ward. Hier war er bis 1894 wirk-
ſam, gaſtierte danach in Berlin und
Petersburg u. gehört ſeit 1898 dem
Verbande des Kaiſerjubiläums-Thea-
ters in Wien an.
S: Heimlichkeiten
(P. mit Muſ. v. Franz Roth), 1884.
– Die Adoptivkinder (Sſp., Muſik v.
Franz Krenn), 1884. – Der Dämon
der Liebe (Dr.), 1885. – „§ 516“ (P.),
1886 (wurde von der Zenſur verbo-
ten). – Onkel Schöberl (P.), 1893. –
Amors Waffen (Operette, Muſ. von
Paul Heſtrozzi). – Ein verläßlicher
Freund (Poſſe mit Muſik von Franz
Wagner).
*Horath, Robert, * am 31. Oktbr.
1869 zu Elberfeld, war im achten
Lebensjahre bereits völlig verwaiſt
und fand nun Aufnahme im ſtädti-
ſchen Waiſenhauſe, wo er bis 1884
blieb. Dann beſuchte er die Präpa-
randenanſtalt und das Lehrerſeminar
zu Rheydt u. wurde 1889 als Lehrer
in Stöcken bei Solingen angeſtellt.
Einige Jahre ſpäter wurde er nach
Kohlfurterbrücke bei Elberfeld ver-
ſetzt.
S: Die erſten Blüten (Ge.),
1890. – Das Zwergjunkerlein zu Kohl-
furterbrücke (Sg.), 1893. – Freidenker
und Ungläubige (En.), 1894.
Horix, Thereſe von, pſeud. Th. v.
Aſchenberg, geb. am 8. Aug. 1837
* 19
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