Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Hof *Hoffschild, Wilhelm Franz, * S: Aus Höfler, Konstantin Ritter von,
Hof tums wirkte und durch Einführungder vergleichenden historischen Me- thode eine neue historische Schule gründete. Der Kaiser erhob ihn 1872 in den Adelstand und berief ihn zu- gleich auf Lebenszeit in das österrei- chische Herrenhaus. Nach vollendetem 70. Lebensjahre trat er gemäß dem in Österreich geltenden Gesetze in den Ruhestand u. lebte er seitdem, schrift- stellerisch tätig, in Prag. Hier starb er am 29. Dezbr. 1897. Außer einer Reihe von wertvollen historischen Schriften veröffentlichte er S: Karls *Hofmann, Bernhard, geb. am * 17*
[Spaltenumbruch] Hof *Hoffſchild, Wilhelm Franz, * S: Aus Höfler, Konſtantin Ritter von,
Hof tums wirkte und durch Einführungder vergleichenden hiſtoriſchen Me- thode eine neue hiſtoriſche Schule gründete. Der Kaiſer erhob ihn 1872 in den Adelſtand und berief ihn zu- gleich auf Lebenszeit in das öſterrei- chiſche Herrenhaus. Nach vollendetem 70. Lebensjahre trat er gemäß dem in Öſterreich geltenden Geſetze in den Ruheſtand u. lebte er ſeitdem, ſchrift- ſtelleriſch tätig, in Prag. Hier ſtarb er am 29. Dezbr. 1897. Außer einer Reihe von wertvollen hiſtoriſchen Schriften veröffentlichte er S: Karls *Hofmann, Bernhard, geb. am * 17*
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Hof
Hof
*Hoffſchild, Wilhelm Franz, *
am 22. Juni 1869 zu Stettin als der
Sohn des Kaufmanns und ſpäteren
Konſuls Herm. Auguſt H., beſuchte
das Marienſtiftsgymnaſium in ſeiner
Vaterſtadt u. widmete ſich ſeit 1886
dem kaufmänniſchen Berufe. Schon
während der Schulzeit verfaßte er
einige kleine Theaterſtücke, die in
Familienkreiſen aufgeführt wurden.
Neuerdings iſt er mit einer Samm-
lung von Gedichten an die Öffent-
lichkeit getreten, deren ernſtes Ge-
präge in der langjährigen Krankheit
der Mutter u. dem frühzeitigen Tode
beider Eltern eine Erklärung findet.
H. lebt ſeit 1890 in Berlin.
S: Aus
Dämmerſtunden (Ge.), 1894. – Mi-
moſen (Ge.), 1900.
Höfler, Konſtantin Ritter von,
wurde am 26. (nicht 27.) März 1811
zu Memmingen in Bayern geboren,
beſuchte die Gymnaſien zu München
und Landshut, ſtudierte ſeit 1828 in
München und Göttingen Geſchichte,
unternahm dann mehrere Studien-
reiſen, beſonders nach Jtalien, und
trat nach ſeiner Rückkehr in die Re-
daktion der „Münchener offiziellen
politiſchen Zeitung“ ein. Jm Jahre
1838 habilitierte er ſich als Privat-
dozent für Geſchichte in München,
wurde 1839 außerordentl. und 1841
ordentl. Profeſſor u. 1842 Mitglied
der Akademie der Wiſſenſchaften.
Jnfolge der durch die berüchtigte Lola
Montez in Bayern hervorgerufenen
Bewegung erhielt auch H. 1847 ganz
plötzlich vom Miniſterium ſeine Ent-
laſſung, doch wurde er bald darauf
als Archivar in Bamberg reaktiviert,
u. nun wandte er ſich mit beſonderer
Neigung der Erforſchung der Hohen-
zollernſchen Geſchichte zu. Dieſem
Forſchen verdanken wir unter anderm
die Auffindung der älteſten politiſchen
Urkunde des Hauſes Hohenzollern.
Jm Jahre 1851 erhielt H. einen Ruf
als Profeſſor nach Prag, wo er durch
30 Jahre als Verfechter des Deutſch-
tums wirkte und durch Einführung
der vergleichenden hiſtoriſchen Me-
thode eine neue hiſtoriſche Schule
gründete. Der Kaiſer erhob ihn 1872
in den Adelſtand und berief ihn zu-
gleich auf Lebenszeit in das öſterrei-
chiſche Herrenhaus. Nach vollendetem
70. Lebensjahre trat er gemäß dem
in Öſterreich geltenden Geſetze in den
Ruheſtand u. lebte er ſeitdem, ſchrift-
ſtelleriſch tätig, in Prag. Hier ſtarb
er am 29. Dezbr. 1897. Außer einer
Reihe von wertvollen hiſtoriſchen
Schriften veröffentlichte er
S: Karls
des Fünften erſte Liebe (Dram. Jd.
mit einem Vorſpiel: Margareta von
Öſterreich), 1888. – Leonore v. Öſter-
reich, Königin von Portugal (Dr.),
1888. – Kaiſer Karls V. Ende (Dr.),
1889. – Der Anfang vom Ende (der
Karolinger; Dr.), 1889. – Das Ende
(der Karolinger; Tr. mit e. Vorſp.:
Lothars V. v. Frankreich Tod), 1890.
– Die Königsmutter (Dr.), 1891.
*Hofmann, Bernhard, geb. am
13. Mai 1834 zu Ansbach in Bayern,
verlebte ſeine Jugendjahre in Bam-
berg und München, kehrte nach dem
Tode ſeines Vaters 1850 nach Ans-
bach zurück und abſolvierte hier im
Herbſt 1851 das Gymnaſium. Hatte
er ſich früher ſchon in manchem Liede
verſucht, ſo fanden ſeine poetiſchen
Beſtrebungen in München, wohin er
zum Studium der Jurisprudenz ge-
gangen war, neuen Antrieb u. feſten
Halt durch Emanuel Geibel, der da-
mals gerade ſeine Vorleſungen in
München eröffnete. Seine Warnung,
ſich mit der Veröffentlichung poeti-
ſcher Arbeiten nicht zu beeilen, hat
H. getreulich befolgt. Später (1859
bis 1861) war es H. vergönnt, an
den poetiſchen Abenden teilzunehmen,
welche unter Paul Heyſes Vorſitz die
Münchener Dichtergeſellſchaft „Kro-
kodile“ zu Austauſch u. Beſprechung
ihrer Erzeugniſſe vereinigte, und mit
den einzelnen Teilnehmern dieſer Ge-
ſellſchaft in freundſchaftlichen Verkehr
* 17*
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