Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hin milien in Holstein, Mecklenburg undder Provinz Sachsen und hatte in der letzten Stellung Gelegenheit, die deutschen Berglande, den Rhein, die Schweiz und Oberitalien kennen zu lernen. Seit dem Herbst 1896 war sie Erzieherin in einer adeligen Familie zu Fretzdorf (Mark Brandenburg). S: Auf deutschen Pfaden (D.), 1897. Hindermann, Adele, siehe Adele *Hindersin, Friedrich Wilhelm
S: Angelo *Hindes, J., vermag den Tag u. Hin seiner zartesten Kindheit nach Brody(Galizien) gebracht und lebt noch jetzt daselbst. Auf welche Weise er bis zum 20. Jahre sein trauriges Dasein fri- stete, ist ihm selber ein Rätsel. Unter den allertraurigsten äußeren Verhält- nissen erlernte er fast nur durch Selbstunterricht die deutsche, fran- zösische und italienische Sprache und wurde dadurch in den Stand gesetzt, als Privatlehrer in diesen Sprachen tätig sein zu können. Seitdem hat sich seine materielle Lage wesentlich ge- bessert, und findet er jetzt auch in Mußestunden Zeit, schriftstellerisch zu wirken. S: Wehmutslieder über die Hingenau, Otto Bernhard Gott- lieb Freiherr von, pseud. G. Neu- *
Hin milien in Holſtein, Mecklenburg undder Provinz Sachſen und hatte in der letzten Stellung Gelegenheit, die deutſchen Berglande, den Rhein, die Schweiz und Oberitalien kennen zu lernen. Seit dem Herbſt 1896 war ſie Erzieherin in einer adeligen Familie zu Fretzdorf (Mark Brandenburg). S: Auf deutſchen Pfaden (D.), 1897. Hindermann, Adele, ſiehe Adele *Hinderſin, Friedrich Wilhelm
S: Angelo *Hindes, J., vermag den Tag u. Hin ſeiner zarteſten Kindheit nach Brody(Galizien) gebracht und lebt noch jetzt daſelbſt. Auf welche Weiſe er bis zum 20. Jahre ſein trauriges Daſein fri- ſtete, iſt ihm ſelber ein Rätſel. Unter den allertraurigſten äußeren Verhält- niſſen erlernte er faſt nur durch Selbſtunterricht die deutſche, fran- zöſiſche und italieniſche Sprache und wurde dadurch in den Stand geſetzt, als Privatlehrer in dieſen Sprachen tätig ſein zu können. Seitdem hat ſich ſeine materielle Lage weſentlich ge- beſſert, und findet er jetzt auch in Mußeſtunden Zeit, ſchriftſtelleriſch zu wirken. S: Wehmutslieder über die Hingenau, Otto Bernhard Gott- lieb Freiherr von, pſeud. G. Neu- *
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Hin
Hin
milien in Holſtein, Mecklenburg und
der Provinz Sachſen und hatte in
der letzten Stellung Gelegenheit, die
deutſchen Berglande, den Rhein, die
Schweiz und Oberitalien kennen zu
lernen. Seit dem Herbſt 1896 war ſie
Erzieherin in einer adeligen Familie
zu Fretzdorf (Mark Brandenburg).
S: Auf deutſchen Pfaden (D.), 1897.
Hindermann, Adele, ſiehe Adele
Raſſow!
*Hinderſin, Friedrich Wilhelm
von, ein Sohn des verſtorbenen Ge-
neralinſpekteurs der Artillerie von
H., wurde am 29. Oktober 1858 zu
Breslau geboren, ſtudierte in Göt-
tingen u. Berlin die Rechte und lebte
als Referendar in Straßburg i. E.,
wo er 1887 zum Aſſeſſor ernannt
wurde. Seit 1889 Amtsrichter zu
Hirſingen im Ober-Elſaß, kam er in
gleicher Eigenſchaft 1893 nach Mül-
hauſen und 1895 nach Pfirt, wurde
1899 als Landrichter nach Saarge-
münd verſetzt und hier 1901 zum Land-
gerichtsrat ernannt. Jm Jahre 1906
trat er in den Ruheſtand und ſiedelte
nach Hannover über.
S: Angelo
Tyrann von Padua (Dr. von Viktor
Hugo), überſetzt von F. Tiro (pſd.),
1879. – Hekabe (Tr. des Euripides),
überſetzt von F. Tiro, 1879. – Ge-
dichte, 1886. – Heinrich der Vierte
(Schſp.), 1886. – Nero (Schſp.), 1886.
– Kaiſer Otto der Dritte (Schauſp.),
1887. – Jeſus von Nazareth (Schſp.),
1887. – Alexander (Schſp.), 1890. –
Julius Cäſar (Schauſp.), 1890. –
Luther (Schſp.), 1892. – Schauſpiele.
8. Bd.: Wuotans Ende (Schſp.), 1898.
– Henriette von England (R. aus der
Zeit Ludwigs XIV.), 1904. – Neuer
Glaube (Kulturhiſt. Nn.), 1906. –
Die Heiligen der Freiheit (R.), 1907.
– Die Spieler des Grafen Leſter (R.),
1909. – Napoleon (R.), 1909.
*Hindes, J., vermag den Tag u.
Ort ſeiner Geburt nicht genau anzu-
geben. Er ſtammt von einer ruſſi-
ſchen Familie her und wurde 1849 in
ſeiner zarteſten Kindheit nach Brody
(Galizien) gebracht und lebt noch jetzt
daſelbſt. Auf welche Weiſe er bis zum
20. Jahre ſein trauriges Daſein fri-
ſtete, iſt ihm ſelber ein Rätſel. Unter
den allertraurigſten äußeren Verhält-
niſſen erlernte er faſt nur durch
Selbſtunterricht die deutſche, fran-
zöſiſche und italieniſche Sprache und
wurde dadurch in den Stand geſetzt,
als Privatlehrer in dieſen Sprachen
tätig ſein zu können. Seitdem hat ſich
ſeine materielle Lage weſentlich ge-
beſſert, und findet er jetzt auch in
Mußeſtunden Zeit, ſchriftſtelleriſch zu
wirken.
S: Wehmutslieder über die
verirrte Menſchenſeele und Aphoris-
men; II, 1904–06. – Torquato Taſſo
u. die beiden Leonoren (Liederkranz),
1907. – Sprechende Bilder aus dem
Reiche der Tonkunſt, 1910.
Hingenau, Otto Bernhard Gott-
lieb Freiherr von, pſeud. G. Neu-
hain, wurde am 19. Dezbr. 1818 zu
Trieſt geboren und verlebte ſeine
Kinderjahre in Trieſt u. Padua, wo-
hin ſein Vater als Delegat der Pro-
vinz verſetzt worden war. Nach dem
Tode desſelben (1824) zog die Mut-
ter nach Linz, wo der Großvater
Landespräſident war. Hier beſuchte
Otto die Normalſchule, kam 1827 auf
das Gymnaſium zu Graz und 1831
nach dem Tode der Mutter in das
k. k. Thereſianum in Wien, wo er bis
zur Beendigung ſeiner juridiſchen
Studien blieb (1840). Darauf be-
ſuchte er die Bergakademie zu Schem-
nitz, wo er bis zum Auguſt 1843 Berg-
wiſſenſchaften ſtudierte, trat 1844 als
Bergpraktikant zu Kuttenberg in den
Staatsdienſt, kam 1845 ans Ober-
bergamt und Berggericht zu Leoben,
war 1846 und 1847 bei der Hofkam-
mer im Münz- u. Bergweſen in Wien
angeſtellt, wurde 1848 in Brünn
Vorſtand der mähriſch-ſchleſiſchen
Berggerichtsſubſtitution, 1850 Berg-
hauptmann von Mähren u. Schleſien,
folgte aber ſchon im Oktober d. J.
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