Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gut bock verheiratete. S: Marokkanische *Gutekunst, Karl Otto Wil- helm, geb. am 26. Januar 1868 in S: Ein verkommener Kerl *Gutfeldt, Jna, geb. Willer,
Gut Verheiratung. Leider wurde die injeder Beziehung glückliche Ehe schon nach elf Monaten durch den Tod des Gatten getrennt, und die ganz mit- tellose Witwe sah sich genötigt, aber- mals zum Selbsterwerb zu schreiten. Sie nahm im Januar 1888 die Stelle einer Lehrerin an einem Mädchenpen- sionate in Reval an und verwaltete dieselbe bis zum Jahre 1893. Jm J. 1895 wandte sie sich nach Deutsch- land, war einige Jahre Sprachleh- rerin in Königsberg in Pr. und sie- delte 1897 nach Berlin über. Seit dem Jahre 1906 hat sie ihren Wohn- sitz in Weimar. S: Warum? (Bn., *Gutfreund, Ernst, geb. am 11. S: Jn letzter Stunde *Guth, Alfred, geb. am 12. Nov. S: Leiden (Sk.), Guthart, Leopold, Pseudon. für *Gutheil (oder wie er sich neuer- dings, unter Hinzufügung des Fa- miliennamens seiner Mutter nennt: Gutheil-Hardt), Arthur, wurde *
Gut bock verheiratete. S: Marokkaniſche *Gutekunſt, Karl Otto Wil- helm, geb. am 26. Januar 1868 in S: Ein verkommener Kerl *Gutfeldt, Jna, geb. Willer,
Gut Verheiratung. Leider wurde die injeder Beziehung glückliche Ehe ſchon nach elf Monaten durch den Tod des Gatten getrennt, und die ganz mit- telloſe Witwe ſah ſich genötigt, aber- mals zum Selbſterwerb zu ſchreiten. Sie nahm im Januar 1888 die Stelle einer Lehrerin an einem Mädchenpen- ſionate in Reval an und verwaltete dieſelbe bis zum Jahre 1893. Jm J. 1895 wandte ſie ſich nach Deutſch- land, war einige Jahre Sprachleh- rerin in Königsberg in Pr. und ſie- delte 1897 nach Berlin über. Seit dem Jahre 1906 hat ſie ihren Wohn- ſitz in Weimar. S: Warum? (Bn., *Gutfreund, Ernſt, geb. am 11. S: Jn letzter Stunde *Guth, Alfred, geb. am 12. Nov. S: Leiden (Sk.), Guthart, Leopold, Pſeudon. für *Gutheil (oder wie er ſich neuer- dings, unter Hinzufügung des Fa- miliennamens ſeiner Mutter nennt: Gutheil-Hardt), Arthur, wurde *
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Gut
Gut
bock verheiratete.
S: Marokkaniſche
Erzählungen, 1904. – Marokkaniſche
Sittenbilder, 1905. – Dſchemſchid
(Dramat. Epiſode), 1905. – Bruchſtücke
aus den Memoiren des Chevalier von
Roqueſant; hrsg. u. geordnet, 1907. –
Marrakeſch (Geſchn. a. Marokko), 1910.
*Gutekunſt, Karl Otto Wil-
helm, geb. am 26. Januar 1868 in
Ulm a. d. Donau, verlebte ſeine Kind-
heit meiſt in Karlsruhe, wo er auch
ſeine Schulbildung erhielt u. bereits
mit 14 Jahren ſeinen Gedichten Ein-
gang in Tageszeitungen erwarb.
Seine Studien in Karlsruhe u. Mün-
chen ſollten ſich auf Kunſtgeſchichte u.
Architektur ausdehnen, indeſſen be-
ſchäftigte er ſich lieber mit allgemei-
nen Wiſſenſchaften und Literaturge-
ſchichte. Eine Neigung für die Bühne
verrauſchte ſchnell, nachdem er etwas
hinter die Kuliſſen geſchaut hatte.
Dann kamen lange Wanderjahre in
der Schweiz, in Holland u. in deut-
ſchen Gauen, bis er ſich in Kaſſel nie-
derließ.
S: Ein verkommener Kerl
(Schſp.), 1901. – Humdideldei (Lr. in
Leid und Luſt), 1903. – Aus Deutſch-
lands Werdezeit (R.), 1903. – Der
Liebesgockel (R.), 1904.
*Gutfeldt, Jna, geb. Willer,
wurde am 3. (15. n. St.) Juni 1863 zu
Dorpat geboren u. iſt eine Enkelin des
zur Zeit Napoleons I. aus Karlsruhe
ausgewanderten und ſpäter in Mos-
kau anſäſſigen Tuchfabrikanten J. A.
Willer. Sie erhielt ihre Bildung in
Dorpat und abſolvierte daſelbſt 1878
das Examen einer diplomierten Haus-
lehrerin. Dann folgte ſie ihrem Va-
ter nach Moskau, ſiedelte aber ſchon
im Herbſt 1879 nach Reval über, wo
ſie ſich mit dem Kaufmann Konſtan-
tin Gutfeldt verlobte. Da die Ver-
heiratung wegen unerwartet einge-
tretener Familienſchickſale hinaus-
geſchoben werden mußte, ſo nahm
Jna die Stelle einer Klaſſendame am
Prinz Oldenburgiſchen Adelsſtifte in
Charkow an u. blieb dort bis zu ihrer
Verheiratung. Leider wurde die in
jeder Beziehung glückliche Ehe ſchon
nach elf Monaten durch den Tod des
Gatten getrennt, und die ganz mit-
telloſe Witwe ſah ſich genötigt, aber-
mals zum Selbſterwerb zu ſchreiten.
Sie nahm im Januar 1888 die Stelle
einer Lehrerin an einem Mädchenpen-
ſionate in Reval an und verwaltete
dieſelbe bis zum Jahre 1893. Jm
J. 1895 wandte ſie ſich nach Deutſch-
land, war einige Jahre Sprachleh-
rerin in Königsberg in Pr. und ſie-
delte 1897 nach Berlin über. Seit
dem Jahre 1906 hat ſie ihren Wohn-
ſitz in Weimar.
S: Warum? (Bn.,
Rz. u. Lr.), 1893. 3. A. 1899. – „Zirp,
zirp“ (Waldmärchen), 1899. – Der
Mohr von Dorpat (R.), 1903. – Meine
Seelen (Neue Lr.), 1906. 2. A. 1908.
*Gutfreund, Ernſt, geb. am 11.
September 1872 in Prag, vollendete
daſelbſt ſeine Studien und trat 1893
als Beamter bei der Anglo-Öſterr.
Bank in Wien ein. Hier redigierte er
auch ſeit 1896 die „Mitteilungen der
Ethiſchen Geſellſchaft“, den „Feder-
klub“ u. gehörte auch der Redaktion
der „Zeit“ an.
S: Jn letzter Stunde
(Moderne D.), 1896. – Leo Frey-
mann (Dramat. Zeitbild), 1900.
*Guth, Alfred, geb. am 12. Nov.
1875 zu Prag als der Sohn eines
Bankiers, beſuchte das Gymnaſium
und die Handelsakademie daſelbſt u.
trat darauf in das Bankhaus ſeines
Vaters ein. Er iſt nebenher Redak-
teur des Finanzblattes „Merkur“,
gab auch 1897 in zwangloſer Folge
die belletriſtiſche Zeitſchrift „Moderne
Dichtung“ heraus.
S: Leiden (Sk.),
1896. – Vom Wege (Nn. u. Sk.), 1897.
– Draußen im Leben, 1898. – Vom
letzten Tage (Geſchn.), 1901.
Guthart, Leopold, Pſeudon. für
Otto Berdrow; ſ. d.!
*Gutheil (oder wie er ſich neuer-
dings, unter Hinzufügung des Fa-
miliennamens ſeiner Mutter nennt:
Gutheil-Hardt), Arthur, wurde
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