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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hes
Langenburg in Württemberg, lebt
seit vielen Jahren als Beamter (erst
als Rentkommissar, dann als Finanz-
sekretär, jetzt als herzogl. sächs. Rat)
in Gotha. Für seine "Geschichte der
Stadt Niedenstein" (abgedruckt im
"Hessenland", Jahrg. 1888) ernannte
ihn die Stadt Niedenstein zum Ehren-
bürger.

S:

Gedichte, 1894. - Unsere
Mutter (Biogr.), 1896. - Die Groß-
mutter des Reichskanzlers (Biogr.),
1897. - Aus Schmalkaldens Ver-
gangenheit, 1897.

*Hesse, Alice,

bekannt auch als
Alice Kurs, wurde am 10. August
1842 in Berlin als die Tochter des
Geheimrats im Handelsministerium,
Dr. G. Kurs, und dessen Gattin, der
bekannten Schriftstellerin Auguste
Kurs (s. d.!), geboren und erhielt von
ihren Eltern eine sorgfältige Er-
ziehung. Der Verkehr ihrer Eltern
mit hochgebildeten Menschen, hervor-
ragenden Künstlern, Dichtern und
Schriftstellern, eine heitere Gesellig-
keit hatten auf die Geistes- u. Her-
zensbildung der Tochter den günstig-
sten Einfluß; ein schätzenswertes Ta-
lent für Musik, dem sich eine schöne
sympathische Stimme gesellte, bot ihr
selbst und andern Freude u. Genuß.
Vielfache Reisen mit den Eltern nach
Tirol, der Schweiz, Jllyrien, Jta-
lien, dem Ostseestrande weckten Ge-
müt u. Phantasie des sich entfalten-
den Mädchens, das schon seit dem 14.
Jahre manche literarische Arbeit für
Zeitschriften lieferte. Jm Jahre 1866
vermählte sich Alice mit einem öster-
reichischen Hauptmann, dem sie erst
in seine Garnison Ostiglia und nach
dem Kriege von 1866 nach Komorn
folgte. Doch war die Ehe keine glück-
liche u. wurde 1868 wieder getrennt,
worauf Alice ins Elternhaus zurück-
kehrte. Jm Jahre 1873 vermählte
sie sich wieder mit dem Oberleut-
nant Hesse, mit dem sie erst in Wesel,
1875-87 in Köln, dann in Bielefeld,
seit 1893 in Graudenz lebte, wohin
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ihr Gatte als Oberst u. Regiments-
kommandeur versetzt worden war,
hatte seit 1899 ihren Wohnsitz in
Brandenburg a. H. u. nach der Pen-
sionierung ihres Gatten als General-
leutnant (1902) in Charlottenburg.

S:

Rheinlandssagen und Legenden,
1889. 3. A. 1903. - Märchen von E.
M. Arndt, neu bearbeitet, 1889. -
Lebensberuf (E. f. j. Mädchen), 1898.
- Nur eine Stunde (R.), 1905. - Auf
Festung (R.), 1906. - Heil euch im
Silberkranz! (Festsp. zum 27. Febr.
1906); 1906. - Die Generalprobe in
der Kaserne (Patriot. Festsp.), 1907.
- Ein Markstein im Leben (Patriot.
Lsp.), 1908. - Dem Kaiser zu Ehren
(Festsp.), 1908.

Hesse, August Wilhelm,

pseudon.
J. C. H. Wages (d. i. Jch wag' es),
wurde am 3. Novbr. 1805 zu Straß-
burg im Elsaß geboren und kam nach
dem frühen Tode seines Vaters nach
München, wo ihn sein Großoheim
A. Senefelder zum Lithographen aus-
bildete. Jm Jahre 1828 ging er zur
Bühne, bereiste mit kleinen Gesell-
schaften die Städte Bayerns, Badens
u. der Schweiz, kam 1837 zu Direktor
Carl nach Wien, wo er neben Nestroy
u. Scholz als ein Liebling des Publi-
kums sechs Jahre wirkte, folgte dann
einem Rufe der Direktoren Cornet u.
Mühling in Hamburg u. nahm 1849
ein Engagement am Friedrich-Wil-
helmstädtischen Theater in Berlin an.
1852 trat er als Oberregisseur an das
Königstädter Theater über, ging 1853
nach Köln, war kurze Zeit Leiter des
Krollschen Theaters in Berlin, wurde
im Januar 1854 Mitglied des Thea-
ters in Riga, ging 1855 über Libau
und Königsberg nach Breslau, wo er
drei Jahre als Oberregisseur u. Dar-
steller tätig war, u. wandte sich 1859
nach Berlin, wo er in gleicher Eigen-
schaft erst am Friedrich-Wilhelmstäd-
tischen Theater und seit 1863 am
Viktoria-Theater wirkte und am 16.
Juli 1864 starb.

S:

Eine homöo-

*


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Heſ
Langenburg in Württemberg, lebt
ſeit vielen Jahren als Beamter (erſt
als Rentkommiſſar, dann als Finanz-
ſekretär, jetzt als herzogl. ſächſ. Rat)
in Gotha. Für ſeine „Geſchichte der
Stadt Niedenſtein“ (abgedruckt im
„Heſſenland“, Jahrg. 1888) ernannte
ihn die Stadt Niedenſtein zum Ehren-
bürger.

S:

Gedichte, 1894. – Unſere
Mutter (Biogr.), 1896. – Die Groß-
mutter des Reichskanzlers (Biogr.),
1897. – Aus Schmalkaldens Ver-
gangenheit, 1897.

*Heſſe, Alice,

bekannt auch als
Alice Kurs, wurde am 10. Auguſt
1842 in Berlin als die Tochter des
Geheimrats im Handelsminiſterium,
Dr. G. Kurs, und deſſen Gattin, der
bekannten Schriftſtellerin Auguſte
Kurs (ſ. d.!), geboren und erhielt von
ihren Eltern eine ſorgfältige Er-
ziehung. Der Verkehr ihrer Eltern
mit hochgebildeten Menſchen, hervor-
ragenden Künſtlern, Dichtern und
Schriftſtellern, eine heitere Geſellig-
keit hatten auf die Geiſtes- u. Her-
zensbildung der Tochter den günſtig-
ſten Einfluß; ein ſchätzenswertes Ta-
lent für Muſik, dem ſich eine ſchöne
ſympathiſche Stimme geſellte, bot ihr
ſelbſt und andern Freude u. Genuß.
Vielfache Reiſen mit den Eltern nach
Tirol, der Schweiz, Jllyrien, Jta-
lien, dem Oſtſeeſtrande weckten Ge-
müt u. Phantaſie des ſich entfalten-
den Mädchens, das ſchon ſeit dem 14.
Jahre manche literariſche Arbeit für
Zeitſchriften lieferte. Jm Jahre 1866
vermählte ſich Alice mit einem öſter-
reichiſchen Hauptmann, dem ſie erſt
in ſeine Garniſon Oſtiglia und nach
dem Kriege von 1866 nach Komorn
folgte. Doch war die Ehe keine glück-
liche u. wurde 1868 wieder getrennt,
worauf Alice ins Elternhaus zurück-
kehrte. Jm Jahre 1873 vermählte
ſie ſich wieder mit dem Oberleut-
nant Heſſe, mit dem ſie erſt in Weſel,
1875–87 in Köln, dann in Bielefeld,
ſeit 1893 in Graudenz lebte, wohin
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Heſ
ihr Gatte als Oberſt u. Regiments-
kommandeur verſetzt worden war,
hatte ſeit 1899 ihren Wohnſitz in
Brandenburg a. H. u. nach der Pen-
ſionierung ihres Gatten als General-
leutnant (1902) in Charlottenburg.

S:

Rheinlandsſagen und Legenden,
1889. 3. A. 1903. – Märchen von E.
M. Arndt, neu bearbeitet, 1889. –
Lebensberuf (E. f. j. Mädchen), 1898.
– Nur eine Stunde (R.), 1905. – Auf
Feſtung (R.), 1906. – Heil euch im
Silberkranz! (Feſtſp. zum 27. Febr.
1906); 1906. – Die Generalprobe in
der Kaſerne (Patriot. Feſtſp.), 1907.
– Ein Markſtein im Leben (Patriot.
Lſp.), 1908. – Dem Kaiſer zu Ehren
(Feſtſp.), 1908.

Heſſe, Auguſt Wilhelm,

pſeudon.
J. C. H. Wages (d. i. Jch wag’ es),
wurde am 3. Novbr. 1805 zu Straß-
burg im Elſaß geboren und kam nach
dem frühen Tode ſeines Vaters nach
München, wo ihn ſein Großoheim
A. Senefelder zum Lithographen aus-
bildete. Jm Jahre 1828 ging er zur
Bühne, bereiſte mit kleinen Geſell-
ſchaften die Städte Bayerns, Badens
u. der Schweiz, kam 1837 zu Direktor
Carl nach Wien, wo er neben Neſtroy
u. Scholz als ein Liebling des Publi-
kums ſechs Jahre wirkte, folgte dann
einem Rufe der Direktoren Cornet u.
Mühling in Hamburg u. nahm 1849
ein Engagement am Friedrich-Wil-
helmſtädtiſchen Theater in Berlin an.
1852 trat er als Oberregiſſeur an das
Königſtädter Theater über, ging 1853
nach Köln, war kurze Zeit Leiter des
Krollſchen Theaters in Berlin, wurde
im Januar 1854 Mitglied des Thea-
ters in Riga, ging 1855 über Libau
und Königsberg nach Breslau, wo er
drei Jahre als Oberregiſſeur u. Dar-
ſteller tätig war, u. wandte ſich 1859
nach Berlin, wo er in gleicher Eigen-
ſchaft erſt am Friedrich-Wilhelmſtäd-
tiſchen Theater und ſeit 1863 am
Viktoria-Theater wirkte und am 16.
Juli 1864 ſtarb.

S:

Eine homöo-

*
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[190/0194] Heſ Heſ Langenburg in Württemberg, lebt ſeit vielen Jahren als Beamter (erſt als Rentkommiſſar, dann als Finanz- ſekretär, jetzt als herzogl. ſächſ. Rat) in Gotha. Für ſeine „Geſchichte der Stadt Niedenſtein“ (abgedruckt im „Heſſenland“, Jahrg. 1888) ernannte ihn die Stadt Niedenſtein zum Ehren- bürger. S: Gedichte, 1894. – Unſere Mutter (Biogr.), 1896. – Die Groß- mutter des Reichskanzlers (Biogr.), 1897. – Aus Schmalkaldens Ver- gangenheit, 1897. *Heſſe, Alice, bekannt auch als Alice Kurs, wurde am 10. Auguſt 1842 in Berlin als die Tochter des Geheimrats im Handelsminiſterium, Dr. G. Kurs, und deſſen Gattin, der bekannten Schriftſtellerin Auguſte Kurs (ſ. d.!), geboren und erhielt von ihren Eltern eine ſorgfältige Er- ziehung. Der Verkehr ihrer Eltern mit hochgebildeten Menſchen, hervor- ragenden Künſtlern, Dichtern und Schriftſtellern, eine heitere Geſellig- keit hatten auf die Geiſtes- u. Her- zensbildung der Tochter den günſtig- ſten Einfluß; ein ſchätzenswertes Ta- lent für Muſik, dem ſich eine ſchöne ſympathiſche Stimme geſellte, bot ihr ſelbſt und andern Freude u. Genuß. Vielfache Reiſen mit den Eltern nach Tirol, der Schweiz, Jllyrien, Jta- lien, dem Oſtſeeſtrande weckten Ge- müt u. Phantaſie des ſich entfalten- den Mädchens, das ſchon ſeit dem 14. Jahre manche literariſche Arbeit für Zeitſchriften lieferte. Jm Jahre 1866 vermählte ſich Alice mit einem öſter- reichiſchen Hauptmann, dem ſie erſt in ſeine Garniſon Oſtiglia und nach dem Kriege von 1866 nach Komorn folgte. Doch war die Ehe keine glück- liche u. wurde 1868 wieder getrennt, worauf Alice ins Elternhaus zurück- kehrte. Jm Jahre 1873 vermählte ſie ſich wieder mit dem Oberleut- nant Heſſe, mit dem ſie erſt in Weſel, 1875–87 in Köln, dann in Bielefeld, ſeit 1893 in Graudenz lebte, wohin ihr Gatte als Oberſt u. Regiments- kommandeur verſetzt worden war, hatte ſeit 1899 ihren Wohnſitz in Brandenburg a. H. u. nach der Pen- ſionierung ihres Gatten als General- leutnant (1902) in Charlottenburg. S: Rheinlandsſagen und Legenden, 1889. 3. A. 1903. – Märchen von E. M. Arndt, neu bearbeitet, 1889. – Lebensberuf (E. f. j. Mädchen), 1898. – Nur eine Stunde (R.), 1905. – Auf Feſtung (R.), 1906. – Heil euch im Silberkranz! (Feſtſp. zum 27. Febr. 1906); 1906. – Die Generalprobe in der Kaſerne (Patriot. Feſtſp.), 1907. – Ein Markſtein im Leben (Patriot. Lſp.), 1908. – Dem Kaiſer zu Ehren (Feſtſp.), 1908. Heſſe, Auguſt Wilhelm, pſeudon. J. C. H. Wages (d. i. Jch wag’ es), wurde am 3. Novbr. 1805 zu Straß- burg im Elſaß geboren und kam nach dem frühen Tode ſeines Vaters nach München, wo ihn ſein Großoheim A. Senefelder zum Lithographen aus- bildete. Jm Jahre 1828 ging er zur Bühne, bereiſte mit kleinen Geſell- ſchaften die Städte Bayerns, Badens u. der Schweiz, kam 1837 zu Direktor Carl nach Wien, wo er neben Neſtroy u. Scholz als ein Liebling des Publi- kums ſechs Jahre wirkte, folgte dann einem Rufe der Direktoren Cornet u. Mühling in Hamburg u. nahm 1849 ein Engagement am Friedrich-Wil- helmſtädtiſchen Theater in Berlin an. 1852 trat er als Oberregiſſeur an das Königſtädter Theater über, ging 1853 nach Köln, war kurze Zeit Leiter des Krollſchen Theaters in Berlin, wurde im Januar 1854 Mitglied des Thea- ters in Riga, ging 1855 über Libau und Königsberg nach Breslau, wo er drei Jahre als Oberregiſſeur u. Dar- ſteller tätig war, u. wandte ſich 1859 nach Berlin, wo er in gleicher Eigen- ſchaft erſt am Friedrich-Wilhelmſtäd- tiſchen Theater und ſeit 1863 am Viktoria-Theater wirkte und am 16. Juli 1864 ſtarb. S: Eine homöo- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/194>, abgerufen am 21.11.2024.