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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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im 19. Jahre Leutnant im 2. Jnfan-
terieregiment und zwei Jahre später
Brigadeadjutant. Jn diese Zeit fal-
len seine ersten lyrischen und novelli-
stischen Versuche. Lenau, Grillparzer,
J. G. Seidl und J. N. Vogl führten
den jugendlichen Dichter in die Öffent-
lichkeit ein. Jm Jahre 1845 nahm
H. seinen Abschied aus dem Heere, um
sich ganz dem schriftstellerischen Be-
rufe zu widmen, redigierte von 1849
bis 1851 den von ihm gegründeten
"Österreichisch. Jugendbasar", folgte
Ende 1851 einem Rufe des Grafen
von Waldbott-Bassenheim nach Bux-
heim in Bayern, um die nach Auf-
hebung des dortigen Kartäuserklo-
sters dem gräflichen Hause zugefallene
große Bibliothek zu ordnen und zu
katalogisieren, und siedelte nach Be-
endigung dieser Arbeit nach München
über. Jm Jahre 1863 übertrug ihm
der frühere König Otto v. Griechen-
land, der seine Residenz in Bamberg
aufgeschlagen, die artistische Leitung
des dortigen Theaters; nach des Kö-
nigs Tode leitete H., der schon früher
den Titel eines Domänenrats erhal-
ten hatte, die Bühnen in Chemnitz,
Görlitz, Sondershausen und Rudol-
stadt und war seit 1881 artistischer
Leiter des Aktientheaters in Erfurt,
an dem die Hofbühnen Weimar und
Gotha kontraktlich Gesamtgastspiele
in Oper und Schauspiel absolvieren.
Er starb im Novbr. 1897.

S:

Herbst-
blätter (24 Nn. f. d. Jugend), 1860.
- Ein Spinnstubenmärchen, 1879. -
Zwischen Hell u. Dunkel (Dn.), 1886.
- Als Manuskript gedruckt: Elfriede
(Dr.). - Joseph Jaquard (Volksst.).
- Viola (O.). - List um List (O.). -
Vornehm und gering (Volksst.). -
Eine Überraschung (Lsp.). - Er macht
sich populär (Lsp.). - Jn der Wiege
verlobt (Schsp.). - Milton (Schsp.).
- Dreizehn bei Tische (Lsp.). - Gast-
rollen (Lsp.). - Mägde werden gesucht
(Schw.). - Ein Vagabund (Charak-
terbild).

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Her
Herzer, Jakob,

geb. am 11. April
1853 in Kottweiler (Pfalz), lebt (1884)
als Studienlehrer und Gymnasial-
lehrer in Zweibrücken.

S:

Aus Kai-
ser Wilhelms Jugendtagen (Vaterl.
D.), 1887.

*Herzfeld, Franz,

pseud. Franz
Held,
wurde am 30. Mai 1862 in
Düsseldorf als Sohn eines Fabrik-
besitzers geboren, verlor seinen Vater
frühe, erhielt aber durch seine Mutter
eine sorgfältige Erziehung, und ihr
Einfluß auf die rein dichterische We-
senheit bei dem Knaben war ein ent-
scheidender. Schon als Gymnasiast
machte sich bei ihm der Drang nach
poetischer Gestaltung geltend, u. als
zur Eröffnung des neuen Stadtthea-
ters in Düsseldorf (10. Septbr. 1876)
ein Prologausschreiben erlassen wor-
den war, beteiligte sich auch der Ter-
tianer H. anonym daran, u. er konnte
seinen ersten Triumph feiern, da sein
Prolog mit dem Preise gekrönt und
auch von der Bühne herab vorgetra-
gen wurde. Nachdem H. 1882 das
Gymnasium absolviert, studierte er
bis 1886 in Bonn und Leipzig Philo-
logie u. Rechtswissenschaft, in Mün-
chen und Berlin Philologie, Ästhetik
und Literaturgeschichte und widmete
sich dann ausschließlich literarischer
Tätigkeit. Er kehrte zunächst nach
München zurück; aber eine Unrastpein
treibt ihn bald hierhin, bald dorthin,
so seit 1890 nach Berlin, nach Jenesien
bei Bozen, nach Paris, Wiesbaden,
Venedig usw. Jm Februar 1900
während eines Aufenthalts in Tirol,
wurde er geisteskrank und mußte der
Jrrenanstalt in Valuda (Vorarlberg)
überwiesen werden, wo er nach lan-
gem, schwerem Leiden am 4. Februar
1908 starb. Die Beisetzung seiner
Asche erfolgte am 18. Febr. in Fried-
richsfelde bei Berlin.

S:

Gorgonen-
häupter (Realist. Romanzero), 1887.
- Der abenteuerliche Pfaffe Don
Juan, oder: Die Ehebeichten (R. in
Knittelversen), 1889. - Ein Fest auf

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Her
im 19. Jahre Leutnant im 2. Jnfan-
terieregiment und zwei Jahre ſpäter
Brigadeadjutant. Jn dieſe Zeit fal-
len ſeine erſten lyriſchen und novelli-
ſtiſchen Verſuche. Lenau, Grillparzer,
J. G. Seidl und J. N. Vogl führten
den jugendlichen Dichter in die Öffent-
lichkeit ein. Jm Jahre 1845 nahm
H. ſeinen Abſchied aus dem Heere, um
ſich ganz dem ſchriftſtelleriſchen Be-
rufe zu widmen, redigierte von 1849
bis 1851 den von ihm gegründeten
„Öſterreichiſch. Jugendbaſar“, folgte
Ende 1851 einem Rufe des Grafen
von Waldbott-Baſſenheim nach Bux-
heim in Bayern, um die nach Auf-
hebung des dortigen Kartäuſerklo-
ſters dem gräflichen Hauſe zugefallene
große Bibliothek zu ordnen und zu
katalogiſieren, und ſiedelte nach Be-
endigung dieſer Arbeit nach München
über. Jm Jahre 1863 übertrug ihm
der frühere König Otto v. Griechen-
land, der ſeine Reſidenz in Bamberg
aufgeſchlagen, die artiſtiſche Leitung
des dortigen Theaters; nach des Kö-
nigs Tode leitete H., der ſchon früher
den Titel eines Domänenrats erhal-
ten hatte, die Bühnen in Chemnitz,
Görlitz, Sondershauſen und Rudol-
ſtadt und war ſeit 1881 artiſtiſcher
Leiter des Aktientheaters in Erfurt,
an dem die Hofbühnen Weimar und
Gotha kontraktlich Geſamtgaſtſpiele
in Oper und Schauſpiel abſolvieren.
Er ſtarb im Novbr. 1897.

S:

Herbſt-
blätter (24 Nn. f. d. Jugend), 1860.
– Ein Spinnſtubenmärchen, 1879. –
Zwiſchen Hell u. Dunkel (Dn.), 1886.
– Als Manuſkript gedruckt: Elfriede
(Dr.). – Joſeph Jaquard (Volksſt.).
– Viola (O.). – Liſt um Liſt (O.). –
Vornehm und gering (Volksſt.). –
Eine Überraſchung (Lſp.). – Er macht
ſich populär (Lſp.). – Jn der Wiege
verlobt (Schſp.). – Milton (Schſp.).
– Dreizehn bei Tiſche (Lſp.). – Gaſt-
rollen (Lſp.). – Mägde werden geſucht
(Schw.). – Ein Vagabund (Charak-
terbild).

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Her
Herzer, Jakob,

geb. am 11. April
1853 in Kottweiler (Pfalz), lebt (1884)
als Studienlehrer und Gymnaſial-
lehrer in Zweibrücken.

S:

Aus Kai-
ſer Wilhelms Jugendtagen (Vaterl.
D.), 1887.

*Herzfeld, Franz,

pſeud. Franz
Held,
wurde am 30. Mai 1862 in
Düſſeldorf als Sohn eines Fabrik-
beſitzers geboren, verlor ſeinen Vater
frühe, erhielt aber durch ſeine Mutter
eine ſorgfältige Erziehung, und ihr
Einfluß auf die rein dichteriſche We-
ſenheit bei dem Knaben war ein ent-
ſcheidender. Schon als Gymnaſiaſt
machte ſich bei ihm der Drang nach
poetiſcher Geſtaltung geltend, u. als
zur Eröffnung des neuen Stadtthea-
ters in Düſſeldorf (10. Septbr. 1876)
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den war, beteiligte ſich auch der Ter-
tianer H. anonym daran, u. er konnte
ſeinen erſten Triumph feiern, da ſein
Prolog mit dem Preiſe gekrönt und
auch von der Bühne herab vorgetra-
gen wurde. Nachdem H. 1882 das
Gymnaſium abſolviert, ſtudierte er
bis 1886 in Bonn und Leipzig Philo-
logie u. Rechtswiſſenſchaft, in Mün-
chen und Berlin Philologie, Äſthetik
und Literaturgeſchichte und widmete
ſich dann ausſchließlich literariſcher
Tätigkeit. Er kehrte zunächſt nach
München zurück; aber eine Unraſtpein
treibt ihn bald hierhin, bald dorthin,
ſo ſeit 1890 nach Berlin, nach Jeneſien
bei Bozen, nach Paris, Wiesbaden,
Venedig uſw. Jm Februar 1900
während eines Aufenthalts in Tirol,
wurde er geiſteskrank und mußte der
Jrrenanſtalt in Valuda (Vorarlberg)
überwieſen werden, wo er nach lan-
gem, ſchwerem Leiden am 4. Februar
1908 ſtarb. Die Beiſetzung ſeiner
Aſche erfolgte am 18. Febr. in Fried-
richsfelde bei Berlin.

S:

Gorgonen-
häupter (Realiſt. Romanzero), 1887.
– Der abenteuerliche Pfaffe Don
Juan, oder: Die Ehebeichten (R. in
Knittelverſen), 1889. – Ein Feſt auf

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/186>, abgerufen am 21.11.2024.