Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Her liche Auffassungsvermögen berechnetsind. Seit dem J. 1907 weilt sie in Florenz. S: Allerlei Poeterei (Ge.), *Hertz, Wilhelm, * am 24. Sept. Her württembergische Armee, in der erals Leutnant diente. Jm Herbst wurde er beurlaubt, worauf er im folgenden Jahre eine größere wissen- schaftl. Reise durch England, Schott- land u. Frankreich unternahm. Mit dem in Edinburg und Oxford gedich- teten Epos "Hugdietrichs Braut- fahrt" kehrte er 1861 nach München zurück u. habilitierte sich an der dor- tigen Universität als Privatdozent für germanische Altertumskunde auf Grund seiner Abhandlung "Der Wer- wolf". Jm Jahre 1865 machte er eine Reise nach Jtalien, wurde 1869 außerordentlicher Professor der allge- meinen und der deutschen Literatur- geschichte am neu gegründeten Poly- technikum in München und 1878 or- dentlicher Professor; als solcher wirkte er an demselben bis zu seinem Tode. Jm Jahre 1885 wurde er zum außer- ordentlichen, 1890 zum ordentlichen Mitgliede der Akademie der Wissen- schaften in München ernannt u. 1892 auf Vorschlag des Ordenskapitels in den königl. bayr. Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft aufge- nommen. Er starb in München am 7. Januar 1902. S: Gedichte, 1859. *
Her liche Auffaſſungsvermögen berechnetſind. Seit dem J. 1907 weilt ſie in Florenz. S: Allerlei Poeterei (Ge.), *Hertz, Wilhelm, * am 24. Sept. Her württembergiſche Armee, in der erals Leutnant diente. Jm Herbſt wurde er beurlaubt, worauf er im folgenden Jahre eine größere wiſſen- ſchaftl. Reiſe durch England, Schott- land u. Frankreich unternahm. Mit dem in Edinburg und Oxford gedich- teten Epos „Hugdietrichs Braut- fahrt“ kehrte er 1861 nach München zurück u. habilitierte ſich an der dor- tigen Univerſität als Privatdozent für germaniſche Altertumskunde auf Grund ſeiner Abhandlung „Der Wer- wolf“. Jm Jahre 1865 machte er eine Reiſe nach Jtalien, wurde 1869 außerordentlicher Profeſſor der allge- meinen und der deutſchen Literatur- geſchichte am neu gegründeten Poly- technikum in München und 1878 or- dentlicher Profeſſor; als ſolcher wirkte er an demſelben bis zu ſeinem Tode. Jm Jahre 1885 wurde er zum außer- ordentlichen, 1890 zum ordentlichen Mitgliede der Akademie der Wiſſen- ſchaften in München ernannt u. 1892 auf Vorſchlag des Ordenskapitels in den königl. bayr. Maximiliansorden für Kunſt und Wiſſenſchaft aufge- nommen. Er ſtarb in München am 7. Januar 1902. S: Gedichte, 1859. *
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Her
Her
liche Auffaſſungsvermögen berechnet
ſind. Seit dem J. 1907 weilt ſie in
Florenz.
S: Allerlei Poeterei (Ge.),
1901. – Die weißen Mäuſe (Nn.),
1903. – Dore Brandt (Berliner R.),
1908. – Marionetten des Schickſals
(R.), 1910.
*Hertz, Wilhelm, * am 24. Sept.
1835 zu Stuttgart, verlor bei ſeiner
Geburt die Mutter, im fünften Le-
bensjahre den Vater, der eine Gärt-
nerei beſaß, und wurde nun bei den
Großeltern erzogen. Nach des Va-
ters Wunſche ſollte er Kaufmann
werden; da er aber wenig Neigung
für dieſen Beruf zeigte, ſo wollte er
ſich nach ſeiner Konfirmation der
Landwirtſchaft widmen, zu welchem
Zwecke ihn die Großeltern auf den
Berkheimer Hof bei Stuttgart in die
Lehre brachten. Doch kehrte er, da
ihm jedenfalls dieſe Beſchäftigung zu
proſaiſch erſchien, ſchon nach Jahres-
friſt nach Stuttgart zurück, um ſich
für das Univerſitätsſtudium vorzu-
bereiten. Nach Beſuch des Stutt-
garter Gymnaſiums ſtudierte Hertz
1855–58 in Tübingen Philoſophie
und Sprachwiſſenſchaften, mit be-
ſonderer Hinneigung zu germaniſti-
ſchen, ſpeziell altengliſchen Studien,
wobei ihm Uhland freundlich an die
Hand ging. Der Verkehr mit dieſem
Meiſter wirkte auch anregend auf
Hertz’ poetiſche Geſtaltungskraft, und
ſo entſtand während ſeiner Studien-
zeit der größte Teil ſeiner ſpäter ver-
öffentlichten „Gedichte“. Nachdem
H. im Auguſt 1858 mit ſeiner Ab-
handlung über „Die epiſchen Dich-
tungen der Engländer im Mittel-
alter“ zum Doktor der Philoſophie
promoviert, ſiedelte er im Herbſt
nach München über, wo er ſich dem
unter dem Namen „Das Krokodil“
bekannten Dichterkreiſe, dem Geibel,
Heyſe, Lingg und andere angehör-
ten, anſchloß. Die Mobilmachung im
Jahre 1859 rief den Dichter u. Ge-
lehrten aus der Studierſtube in die
württembergiſche Armee, in der er
als Leutnant diente. Jm Herbſt
wurde er beurlaubt, worauf er im
folgenden Jahre eine größere wiſſen-
ſchaftl. Reiſe durch England, Schott-
land u. Frankreich unternahm. Mit
dem in Edinburg und Oxford gedich-
teten Epos „Hugdietrichs Braut-
fahrt“ kehrte er 1861 nach München
zurück u. habilitierte ſich an der dor-
tigen Univerſität als Privatdozent
für germaniſche Altertumskunde auf
Grund ſeiner Abhandlung „Der Wer-
wolf“. Jm Jahre 1865 machte er eine
Reiſe nach Jtalien, wurde 1869
außerordentlicher Profeſſor der allge-
meinen und der deutſchen Literatur-
geſchichte am neu gegründeten Poly-
technikum in München und 1878 or-
dentlicher Profeſſor; als ſolcher wirkte
er an demſelben bis zu ſeinem Tode.
Jm Jahre 1885 wurde er zum außer-
ordentlichen, 1890 zum ordentlichen
Mitgliede der Akademie der Wiſſen-
ſchaften in München ernannt u. 1892
auf Vorſchlag des Ordenskapitels in
den königl. bayr. Maximiliansorden
für Kunſt und Wiſſenſchaft aufge-
nommen. Er ſtarb in München am
7. Januar 1902.
S: Gedichte, 1859.
– Lanzelot und Ginevra (Ep. G.),
1860. – Das Rolandslied, überſetzt,
1861. – Marie de France (Poet. En.
nach altbretoniſchen Liebesſagen;
überſ.), 1862. – Der Werwolf (Sg.),
1862. – Hugdietrichs Brautfahrt (E.
G.), 1863. 4. A. 1908. – Aucaſſin
und Nicolette (Altfranz. R.; überſ.),
1865. – Heinrich von Schwaben (Ep.),
1867. 3. A. 1903. – Deutſche Sage
im Elſaß, 1872. – Gottfrieds von
Straßburg Triſtan und Jſolde (neu
bearbeitet), 1878. 3. A. 1904. – Die
Sage vom Parcival und dem Gral,
1882. – Bruder Rauſch (Ein Kloſter-
märchen), 1882. 5. A. 1905. – Spiel-
mannsbuch (Nn. in V., aus d. 12. u.
13. Jahrh. übertragen), 1886. 3. A.
1905. – Geſammelte Dichtungen,
1900. 2. A. 1904. – Wilhelm Hertz.
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