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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Her
in dieser Stellung, bis er 1901 als
Beamter in das Finanzministerium
eintrat.

S:

Das Wörtherkreuz (My-
stisch-sozialer R.), 1901. 2. A. 1903.
- Die Trutzburg (Sozial-reformat.
R.), 1909.

Herold, Franz,

* am 15. Februar
1854 zu Böhmisch-Leipa, absolvierte
das dortige Gymnasium u. studierte
darauf an der Universität Prag Phi-
lologie und Geschichte. Nachdem er
sich die Doktorwürde erworben und
sein Staatsexamen abgelegt, wirkte
er als Realschul- u. Gymnasiallehrer
in Budweis, Wien und Kremsier, war
seit 1883 Professor der Geschichte,
Geographie u. deutschen Sprache am
Gymnasium in Prag u. wurde 1895
in gleicher Eigenschaft an das akade-
mische Gymnasium in Wien berufen.
Jm J. 1909 trat er in den Ruhestand.

S:

Wachsen und Werden (Ge.), 1892.
- Spuren (Ausgewählte Ge.), 1893.
- Joseph Emanuel Hilscher (Ein Dich-
terleben), 1888. - Fremde u. Vater-
land (Vermischte Dn.), 1895. - Ein
Ausflug nach Oberägypten, 1902. -
Ernte (Ausgew. Dn.), 1908.

*Herold, Hedwig,

auch unter
ihrem ersten Frauennamen Hedwig
Kluge
bekannt, wurde am 11. April
1845 zu Dessau als die Tochter des
Professors Dr. G. Rasmus (s. d.!)
geboren, erhielt unter den Augen
ihres Vaters eine vortreffliche Er-
ziehung und Bildung und vermählte
sich 1865 mit Emil Kluge (s. d.!),
der auch als Dichter, besonders auf
epischem Gebiet, hervorgetreten ist,
aber frühe starb. Bei der Herausgabe
der Gedichte ihres Gatten ("Wilde
Rosen", 1872) erwachte in der jungen
Witwe selbst die Lust zum Dichten, u.
viele Stücke in jener Sammlung sind
ihr geistiges Eigentum. Am 14. Mai
1877 heiratete die Dichterin den Kam-
mervirtuosen Henri Herold, dessen
Konzertreisen ihr Gelegenheit boten,
die Welt zu sehen und mit bedeuten-
den Männern in Berührung zu treten.
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Her
Sie lebte sonst an der Seite ihres
Gatten in Berlin, verlor ihn aber im
Sommer 1893 durch den Tod. Sie
starb in Berlin am 5. März 1900.

S:

Wilde Rosen (Ge., mit ihrem Gat-
ten), 1872. - Ein Gedicht (Lsp.), 1875.
- Die Sedanfeier (Dr.), 1876. - Die
Herzogin von Ferrara (Tr.), 1886. -
Die Entführung (Lsp.), 1886. - Der
Kleine und sein Stellvertreter (R.),
1887. - Märchen, 1894. - Nixenblu-
men, 1899. - Als Manuskript ge-
druckt: Gustav der Dritte (Trsp.),
1894.

Herold, Heinrich,

Pseudonym für
Andrä Heinrich Fogowitz; s. d.!

Herold, Joseph,

wurde am 15.
August 1829 in Neckarsulm bei Heil-
bronn geboren. Seine Eltern betrie-
ben neben der Ökonomie eine kleine
Weinwirtschaft. Nachdem er dort die
Volks- u. Lateinschule besucht hatte,
kam er 1841 auf das Gymnasium zu
Heilbronn und 1844 auf das zu Ell-
wangen, das er 1847 absolvierte. Er
studierte darauf in Tübingen Theo-
logie, erhielt 1852 die Priesterweihe
u. trat dann sofort in die Seelsorge
ein. Er war als Vikar in Waldstetten
bei Schwäb.-Gmünd, in Untergries-
heim u. Duttenberg (Oberamt Neckar-
sulm) tätig, wurde 1864 Pfarrver-
weser und später Pfarrer in Brauns-
bach b. Hall, 1872 Pfarrer in Hirschau
bei Rottenburg und 1890 wegen
Kränklichkeit auf die kleinere, weniger
beschwerliche Pfarrei Apfelbach bei
Mergentheim versetzt. Fortschreiten-
der Verfall der Stimmbänder u. zu-
nehmende Schwerhörigkeit nötigten
ihn, sich 1893 pensionieren zu lassen;
er siedelte nach Würzburg über, wo
er noch jeden Tag die Messe las und
am 30. März 1898 starb.

S:

Marien-
lied, 1855. - Marienharfe (Ge.), 1864.
- Ave Maria (Maiandacht in Lrn.),
1867. - Ein frommes Jahr (Lieder-
legende); II, 1889-90. - Sabbatklänge
(Ge. a. alle Sonn- und Festtage des
Jahres), 1892.

*


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Her
in dieſer Stellung, bis er 1901 als
Beamter in das Finanzminiſterium
eintrat.

S:

Das Wörtherkreuz (My-
ſtiſch-ſozialer R.), 1901. 2. A. 1903.
– Die Trutzburg (Sozial-reformat.
R.), 1909.

Herold, Franz,

* am 15. Februar
1854 zu Böhmiſch-Leipa, abſolvierte
das dortige Gymnaſium u. ſtudierte
darauf an der Univerſität Prag Phi-
lologie und Geſchichte. Nachdem er
ſich die Doktorwürde erworben und
ſein Staatsexamen abgelegt, wirkte
er als Realſchul- u. Gymnaſiallehrer
in Budweis, Wien und Kremſier, war
ſeit 1883 Profeſſor der Geſchichte,
Geographie u. deutſchen Sprache am
Gymnaſium in Prag u. wurde 1895
in gleicher Eigenſchaft an das akade-
miſche Gymnaſium in Wien berufen.
Jm J. 1909 trat er in den Ruheſtand.

S:

Wachſen und Werden (Ge.), 1892.
– Spuren (Ausgewählte Ge.), 1893.
– Joſeph Emanuel Hilſcher (Ein Dich-
terleben), 1888. – Fremde u. Vater-
land (Vermiſchte Dn.), 1895. – Ein
Ausflug nach Oberägypten, 1902. –
Ernte (Ausgew. Dn.), 1908.

*Herold, Hedwig,

auch unter
ihrem erſten Frauennamen Hedwig
Kluge
bekannt, wurde am 11. April
1845 zu Deſſau als die Tochter des
Profeſſors Dr. G. Rasmus (ſ. d.!)
geboren, erhielt unter den Augen
ihres Vaters eine vortreffliche Er-
ziehung und Bildung und vermählte
ſich 1865 mit Emil Kluge (ſ. d.!),
der auch als Dichter, beſonders auf
epiſchem Gebiet, hervorgetreten iſt,
aber frühe ſtarb. Bei der Herausgabe
der Gedichte ihres Gatten („Wilde
Roſen“, 1872) erwachte in der jungen
Witwe ſelbſt die Luſt zum Dichten, u.
viele Stücke in jener Sammlung ſind
ihr geiſtiges Eigentum. Am 14. Mai
1877 heiratete die Dichterin den Kam-
mervirtuoſen Henri Herold, deſſen
Konzertreiſen ihr Gelegenheit boten,
die Welt zu ſehen und mit bedeuten-
den Männern in Berührung zu treten.
[Spaltenumbruch]

Her
Sie lebte ſonſt an der Seite ihres
Gatten in Berlin, verlor ihn aber im
Sommer 1893 durch den Tod. Sie
ſtarb in Berlin am 5. März 1900.

S:

Wilde Roſen (Ge., mit ihrem Gat-
ten), 1872. – Ein Gedicht (Lſp.), 1875.
– Die Sedanfeier (Dr.), 1876. – Die
Herzogin von Ferrara (Tr.), 1886. –
Die Entführung (Lſp.), 1886. – Der
Kleine und ſein Stellvertreter (R.),
1887. – Märchen, 1894. – Nixenblu-
men, 1899. – Als Manuſkript ge-
druckt: Guſtav der Dritte (Trſp.),
1894.

Herold, Heinrich,

Pſeudonym für
Andrä Heinrich Fogowitz; ſ. d.!

Herold, Joſeph,

wurde am 15.
Auguſt 1829 in Neckarſulm bei Heil-
bronn geboren. Seine Eltern betrie-
ben neben der Ökonomie eine kleine
Weinwirtſchaft. Nachdem er dort die
Volks- u. Lateinſchule beſucht hatte,
kam er 1841 auf das Gymnaſium zu
Heilbronn und 1844 auf das zu Ell-
wangen, das er 1847 abſolvierte. Er
ſtudierte darauf in Tübingen Theo-
logie, erhielt 1852 die Prieſterweihe
u. trat dann ſofort in die Seelſorge
ein. Er war als Vikar in Waldſtetten
bei Schwäb.-Gmünd, in Untergries-
heim u. Duttenberg (Oberamt Neckar-
ſulm) tätig, wurde 1864 Pfarrver-
weſer und ſpäter Pfarrer in Brauns-
bach b. Hall, 1872 Pfarrer in Hirſchau
bei Rottenburg und 1890 wegen
Kränklichkeit auf die kleinere, weniger
beſchwerliche Pfarrei Apfelbach bei
Mergentheim verſetzt. Fortſchreiten-
der Verfall der Stimmbänder u. zu-
nehmende Schwerhörigkeit nötigten
ihn, ſich 1893 penſionieren zu laſſen;
er ſiedelte nach Würzburg über, wo
er noch jeden Tag die Meſſe las und
am 30. März 1898 ſtarb.

S:

Marien-
lied, 1855. – Marienharfe (Ge.), 1864.
– Ave Maria (Maiandacht in Lrn.),
1867. – Ein frommes Jahr (Lieder-
legende); II, 1889–90. – Sabbatklänge
(Ge. a. alle Sonn- und Feſttage des
Jahres), 1892.

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[169/0173] Her Her in dieſer Stellung, bis er 1901 als Beamter in das Finanzminiſterium eintrat. S: Das Wörtherkreuz (My- ſtiſch-ſozialer R.), 1901. 2. A. 1903. – Die Trutzburg (Sozial-reformat. R.), 1909. Herold, Franz, * am 15. Februar 1854 zu Böhmiſch-Leipa, abſolvierte das dortige Gymnaſium u. ſtudierte darauf an der Univerſität Prag Phi- lologie und Geſchichte. Nachdem er ſich die Doktorwürde erworben und ſein Staatsexamen abgelegt, wirkte er als Realſchul- u. Gymnaſiallehrer in Budweis, Wien und Kremſier, war ſeit 1883 Profeſſor der Geſchichte, Geographie u. deutſchen Sprache am Gymnaſium in Prag u. wurde 1895 in gleicher Eigenſchaft an das akade- miſche Gymnaſium in Wien berufen. Jm J. 1909 trat er in den Ruheſtand. S: Wachſen und Werden (Ge.), 1892. – Spuren (Ausgewählte Ge.), 1893. – Joſeph Emanuel Hilſcher (Ein Dich- terleben), 1888. – Fremde u. Vater- land (Vermiſchte Dn.), 1895. – Ein Ausflug nach Oberägypten, 1902. – Ernte (Ausgew. Dn.), 1908. *Herold, Hedwig, auch unter ihrem erſten Frauennamen Hedwig Kluge bekannt, wurde am 11. April 1845 zu Deſſau als die Tochter des Profeſſors Dr. G. Rasmus (ſ. d.!) geboren, erhielt unter den Augen ihres Vaters eine vortreffliche Er- ziehung und Bildung und vermählte ſich 1865 mit Emil Kluge (ſ. d.!), der auch als Dichter, beſonders auf epiſchem Gebiet, hervorgetreten iſt, aber frühe ſtarb. Bei der Herausgabe der Gedichte ihres Gatten („Wilde Roſen“, 1872) erwachte in der jungen Witwe ſelbſt die Luſt zum Dichten, u. viele Stücke in jener Sammlung ſind ihr geiſtiges Eigentum. Am 14. Mai 1877 heiratete die Dichterin den Kam- mervirtuoſen Henri Herold, deſſen Konzertreiſen ihr Gelegenheit boten, die Welt zu ſehen und mit bedeuten- den Männern in Berührung zu treten. Sie lebte ſonſt an der Seite ihres Gatten in Berlin, verlor ihn aber im Sommer 1893 durch den Tod. Sie ſtarb in Berlin am 5. März 1900. S: Wilde Roſen (Ge., mit ihrem Gat- ten), 1872. – Ein Gedicht (Lſp.), 1875. – Die Sedanfeier (Dr.), 1876. – Die Herzogin von Ferrara (Tr.), 1886. – Die Entführung (Lſp.), 1886. – Der Kleine und ſein Stellvertreter (R.), 1887. – Märchen, 1894. – Nixenblu- men, 1899. – Als Manuſkript ge- druckt: Guſtav der Dritte (Trſp.), 1894. Herold, Heinrich, Pſeudonym für Andrä Heinrich Fogowitz; ſ. d.! Herold, Joſeph, wurde am 15. Auguſt 1829 in Neckarſulm bei Heil- bronn geboren. Seine Eltern betrie- ben neben der Ökonomie eine kleine Weinwirtſchaft. Nachdem er dort die Volks- u. Lateinſchule beſucht hatte, kam er 1841 auf das Gymnaſium zu Heilbronn und 1844 auf das zu Ell- wangen, das er 1847 abſolvierte. Er ſtudierte darauf in Tübingen Theo- logie, erhielt 1852 die Prieſterweihe u. trat dann ſofort in die Seelſorge ein. Er war als Vikar in Waldſtetten bei Schwäb.-Gmünd, in Untergries- heim u. Duttenberg (Oberamt Neckar- ſulm) tätig, wurde 1864 Pfarrver- weſer und ſpäter Pfarrer in Brauns- bach b. Hall, 1872 Pfarrer in Hirſchau bei Rottenburg und 1890 wegen Kränklichkeit auf die kleinere, weniger beſchwerliche Pfarrei Apfelbach bei Mergentheim verſetzt. Fortſchreiten- der Verfall der Stimmbänder u. zu- nehmende Schwerhörigkeit nötigten ihn, ſich 1893 penſionieren zu laſſen; er ſiedelte nach Würzburg über, wo er noch jeden Tag die Meſſe las und am 30. März 1898 ſtarb. S: Marien- lied, 1855. – Marienharfe (Ge.), 1864. – Ave Maria (Maiandacht in Lrn.), 1867. – Ein frommes Jahr (Lieder- legende); II, 1889–90. – Sabbatklänge (Ge. a. alle Sonn- und Feſttage des Jahres), 1892. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/173>, abgerufen am 21.11.2024.