Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Her war und am 12. Septbr. 1883 starb.S: Überall zu spät (N.); II, 1856. *Herchenbach, Wilhelm, wurde Her dann tat er Schreiberdienste in Neun-kirchen und Hennef, ward hier mit 15 Jahren Schulgehilfe, später in Düsseldorf und Pempelfort und trat 1840 in das neu begründete Schul- lehrerseminar zu Kempen ein, nach dessen Absolvierung er zunächst als Lehrer in Pempelfort und nachmals in Düsseldorf angestellt wurde. Hier warf sich H. mit einem wahren Heiß- hunger auf das Gebiet der alten Sprachen, Geschichte, Mathematik u. anderer Wissenschaften und wurde 1846 an der neu begründeten höheren Töchterschule angestellt. Als diese indessen nicht reüssierte und wieder einging, gründete H. 1850 ein Privat- erziehungsinstitut für Knaben, mit einem Pensionat verbunden, gab das- selbe zu Anfang der siebziger Jahre auf u. lebte hinfort als Privatmann daselbst, seine Zeit als Schriftsteller ausnutzend, oder den städtischen Jn- teressen widmend, da das Vertrauen seiner Mitbürger ihn bereits 1849 in das Stadtverordnetenkollegium und später in den Magistrat berief. Er starb am 16. Dezember 1889. S:
*Hercher, Wolfgang, pseud. Jo- * 11
Her war und am 12. Septbr. 1883 ſtarb.S: Überall zu ſpät (N.); II, 1856. *Herchenbach, Wilhelm, wurde Her dann tat er Schreiberdienſte in Neun-kirchen und Hennef, ward hier mit 15 Jahren Schulgehilfe, ſpäter in Düſſeldorf und Pempelfort und trat 1840 in das neu begründete Schul- lehrerſeminar zu Kempen ein, nach deſſen Abſolvierung er zunächſt als Lehrer in Pempelfort und nachmals in Düſſeldorf angeſtellt wurde. Hier warf ſich H. mit einem wahren Heiß- hunger auf das Gebiet der alten Sprachen, Geſchichte, Mathematik u. anderer Wiſſenſchaften und wurde 1846 an der neu begründeten höheren Töchterſchule angeſtellt. Als dieſe indeſſen nicht reüſſierte und wieder einging, gründete H. 1850 ein Privat- erziehungsinſtitut für Knaben, mit einem Penſionat verbunden, gab das- ſelbe zu Anfang der ſiebziger Jahre auf u. lebte hinfort als Privatmann daſelbſt, ſeine Zeit als Schriftſteller ausnutzend, oder den ſtädtiſchen Jn- tereſſen widmend, da das Vertrauen ſeiner Mitbürger ihn bereits 1849 in das Stadtverordnetenkollegium und ſpäter in den Magiſtrat berief. Er ſtarb am 16. Dezember 1889. S:
*Hercher, Wolfgang, pſeud. Jo- * 11
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Hier<lb/> warf ſich H. mit einem wahren Heiß-<lb/> hunger auf das Gebiet der alten<lb/> Sprachen, Geſchichte, Mathematik u.<lb/> anderer Wiſſenſchaften und wurde<lb/> 1846 an der neu begründeten höheren<lb/> Töchterſchule angeſtellt. Als dieſe<lb/> indeſſen nicht reüſſierte und wieder<lb/> einging, gründete H. 1850 ein Privat-<lb/> erziehungsinſtitut für Knaben, mit<lb/> einem Penſionat verbunden, gab das-<lb/> ſelbe zu Anfang der ſiebziger Jahre<lb/> auf u. lebte hinfort als Privatmann<lb/> daſelbſt, ſeine Zeit als Schriftſteller<lb/> ausnutzend, oder den ſtädtiſchen Jn-<lb/> tereſſen widmend, da das Vertrauen<lb/> ſeiner Mitbürger ihn bereits 1849<lb/> in das Stadtverordnetenkollegium<lb/> und ſpäter in den Magiſtrat berief.<lb/> Er ſtarb am 16. Dezember 1889. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Eisblumen (Ge.), 1841. – Kinderlie-<lb/> der, 1847. – Zum Kinderhimmel<lb/> (Zeichnungen von Süs, Reime v. 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Her
Her
war und am 12. Septbr. 1883 ſtarb.
S: Überall zu ſpät (N.); II, 1856.
– Ture Horn (Fortſtzg. v. Flygare-
Carléns „Der Einſiedler auf der Jo-
hannisklippe“); II, 1856. – Der Erbe
(Fortſtzg. von deren „Das Fideikom-
miß“); III, 1857. – Olga (Fortſtzg.
von deren „Ein launiſches Weib“);
III, 1857. – Die Sühne (Fortſtzg. von
deren „Ein Gerücht“); III, 1858. –
Doch noch! (Fortſtzg. v. deren „Die
Romanheldin); III, 1859. – Der Sil-
berhut (Fortſtzg. v. deren „Der Jung-
fernturm“); III, 1860. – Moje und
Fritze (Fortſtzg. v. deren „Der Vor-
mund“); III, 1860. – Ein gebroche-
nes Herz (R.); III, 1857. – Eine
Stiefmutter (R.); III, 1858. – Der
Sohn des Schmugglers (R.); III,
1861. – Liebe und Schuld (R.); III,
1862. – Der Prügeljunge (R.); III,
1863. – Kontraſte (R.); III, 1863. –
Ein fremdes Kind (N.); III, 1864. –
Von Altmühl nach Sonderburg und
Fridericia (R.); IV, 1864. – Die Spe-
kulanten (R.); II, 1858. – Eglantine
Anke (N.); V, 1865. – Stiefmütter-
chen (N.), 1869. – Kabale und Liebe
(R.); II, 1869. – Orangenblüte (N.),
1870. – Jena und Straßburg (N.);
II, 1871. – Heimatlos (R.); III, 1872.
– Novellen, 1873. – Jm Sturm der
Zeit (R.); III, 1873. – Sie hat kein
Herz (R.), 1874. – Verfolgt und ge-
rettet (N.), 1875. – Suſanne (N.),
1876. – Treue Herzen (N.), 1878.
*Herchenbach, Wilhelm, wurde
am 13. Novbr. 1818 zu Neunkirchen
im Siegkreiſe von wenig bemittelten
Landleuten geboren. Der Vater
wollte aus dem Sohne gleichfalls
einen Landwirt machen, wogegen
dieſer aber den größten Widerwillen
zeigte; denn er wollte ſich dem Stu-
dium widmen. Schließlich erlangte
der Sohn die väterliche Erlaubnis,
ſich zum Lehrer ausbilden zu dürfen,
doch wurde ihm jede Beihilfe und
Unterſtützung verſagt. Bis zum 12.
Jahre beſuchte er die Volksſchule,
dann tat er Schreiberdienſte in Neun-
kirchen und Hennef, ward hier mit
15 Jahren Schulgehilfe, ſpäter in
Düſſeldorf und Pempelfort und trat
1840 in das neu begründete Schul-
lehrerſeminar zu Kempen ein, nach
deſſen Abſolvierung er zunächſt als
Lehrer in Pempelfort und nachmals
in Düſſeldorf angeſtellt wurde. Hier
warf ſich H. mit einem wahren Heiß-
hunger auf das Gebiet der alten
Sprachen, Geſchichte, Mathematik u.
anderer Wiſſenſchaften und wurde
1846 an der neu begründeten höheren
Töchterſchule angeſtellt. Als dieſe
indeſſen nicht reüſſierte und wieder
einging, gründete H. 1850 ein Privat-
erziehungsinſtitut für Knaben, mit
einem Penſionat verbunden, gab das-
ſelbe zu Anfang der ſiebziger Jahre
auf u. lebte hinfort als Privatmann
daſelbſt, ſeine Zeit als Schriftſteller
ausnutzend, oder den ſtädtiſchen Jn-
tereſſen widmend, da das Vertrauen
ſeiner Mitbürger ihn bereits 1849
in das Stadtverordnetenkollegium
und ſpäter in den Magiſtrat berief.
Er ſtarb am 16. Dezember 1889.
S:
Eisblumen (Ge.), 1841. – Kinderlie-
der, 1847. – Zum Kinderhimmel
(Zeichnungen von Süs, Reime v. H.),
1853. – Kaiſerkrone und Herzogshut
(Hiſt. R.); II, 1867. – Das Diamant-
kreuz der Erdroſſelten (E.), 1868. –
Ein geheimnisvoller Mord (E.), 1868.
– Das Geheimnis der Geburt (E.);
II, 1873. – Geſammelte Novellen;
3 Serien à 12 Bändchen, 1876 ff. –
200 Jugendſchriften, die zum Teil
in fünf lebende Sprachen überſetzt
wurden.
*Hercher, Wolfgang, pſeud. Jo-
hannes Funk, wurde am 31. Jan.
1869 in Berlin als der Sohn des be-
kannten Griechenforſchers Rudolf H.
geboren, abſolvierte Oſtern 1890 das
Joachimsthalſche Gymnaſium daſelbſt
und ſtudierte dann in München, Ber-
lin, Jena und abermals in Berlin
Rechtswiſſenſchaften. Seit 1894 Re-
* 11
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