Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hel [a]us diesem Gefühl heraus entstanden[d]enn auch die meisten ihrer Dichtun- [g]en. Jn den Jahren 1902-04 war [si]e Redaktrice der "Dresdener Kunst- [u]nd Theaterzeitung", und im Herbst [1]904 verheiratete sie sich mit dem [la]ngjährigen Freunde ihres Herzens, [d]em Gymnasiallehrer Dr. Helbig, dem [si]e dann nach Zittau folgte. S: Über Held, Franz, Pseud. für Franz Held, Theodor, wurde am 13. Juni S: Lieder und Sprüche aus Held, Friedrich Wilhelm Alexau- [Spaltenumbruch] Hel der,* 1813 zu Neiße, widmete sich S: Johanna d'Arc (Tr.), 1836. - *Held-Marbach, Klara, geb. am *
Hel [a]us dieſem Gefühl heraus entſtanden[d]enn auch die meiſten ihrer Dichtun- [g]en. Jn den Jahren 1902–04 war [ſi]e Redaktrice der „Dresdener Kunſt- [u]nd Theaterzeitung“, und im Herbſt [1]904 verheiratete ſie ſich mit dem [la]ngjährigen Freunde ihres Herzens, [d]em Gymnaſiallehrer Dr. Helbig, dem [ſi]e dann nach Zittau folgte. S: Über Held, Franz, Pſeud. für Franz Held, Theodor, wurde am 13. Juni S: Lieder und Sprüche aus Held, Friedrich Wilhelm Alexau- [Spaltenumbruch] Hel der,* 1813 zu Neiße, widmete ſich S: Johanna d’Arc (Tr.), 1836. – *Held-Marbach, Klara, geb. am *
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Das Freiheitsjahr 1848 führte<lb/><supplied>ih</supplied>n in die Reihe der Vorkämpfer für<lb/><supplied>D</supplied>eutſchlands Einigung, u. er diente<lb/><supplied>d</supplied>urch Rede und Schrift den freiheit-<lb/><supplied>li</supplied>chen Beſtrebungen. Die Folge war<lb/><supplied>e</supplied>ine Verhaftung und Verurteilung<lb/><supplied>zu</supplied> ſechsjähriger Feſtungshaft. Nach<lb/><supplied>V</supplied>erbüßung derſelben ſtellte ihm ein<lb/><supplied>M</supplied>agdeburger Kaufmann das Aner-<lb/><supplied>b</supplied>ieten, auf dem Gebiete der Jnduſtrie<lb/><supplied>in</supplied>die Dienſte ſeiner Firma zu treten.<lb/><supplied>H</supplied>. nahm dasſelbe an und ging Ende<lb/><supplied>1</supplied>855 nach Böhmen, wo er ein ſicheres<lb/><supplied>A</supplied>ſyl fand u. das öſterreich. Staats-<lb/><supplied>b</supplied>ürgerrecht erwarb. Er lebte in<lb/><supplied>A</supplied>uſſig an der Elbe, zuletzt in Erlau<lb/> Böhmen), wo er am 4. 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Hel
Hel
aus dieſem Gefühl heraus entſtanden
denn auch die meiſten ihrer Dichtun-
gen. Jn den Jahren 1902–04 war
ſie Redaktrice der „Dresdener Kunſt-
und Theaterzeitung“, und im Herbſt
1904 verheiratete ſie ſich mit dem
langjährigen Freunde ihres Herzens,
dem Gymnaſiallehrer Dr. Helbig, dem
ſie dann nach Zittau folgte.
S: Über
Tälern und Tiefen (Dn.), 1903.
Held, Franz, Pſeud. für Franz
Herzfeld; ſ. d.!
Held, Theodor, wurde am 13. Juni
1822 zu Neumarkt, einem Vorort von
Halle, als der Sohn eines Predigers
geboren und erhielt beſonders durch
ſeine Mutter die ſorgfältigſte Pflege
und Erziehung. Er beſuchte die latei-
niſche Hauptſchule der Frankeſchen
S tiftungen in Halle u. bezog Oſtern
1843 die dortige Univerſität, um
Theologie und Philoſophie zu ſtudie-
ren. Religiöſe Zweifel und Bedenken
führten aber ſchließlich zu dem Ent-
ſhluß, dem geiſtlichen Amte zu ent-
ſagen, u. H. wurde nach Beendigung
ſeiner Studien Hauslehrer, erſt in
der Provinz Poſen, dann in Thürin-
gen. Das Freiheitsjahr 1848 führte
ihn in die Reihe der Vorkämpfer für
Deutſchlands Einigung, u. er diente
durch Rede und Schrift den freiheit-
lichen Beſtrebungen. Die Folge war
eine Verhaftung und Verurteilung
zu ſechsjähriger Feſtungshaft. Nach
Verbüßung derſelben ſtellte ihm ein
Magdeburger Kaufmann das Aner-
bieten, auf dem Gebiete der Jnduſtrie
indie Dienſte ſeiner Firma zu treten.
H. nahm dasſelbe an und ging Ende
1855 nach Böhmen, wo er ein ſicheres
Aſyl fand u. das öſterreich. Staats-
bürgerrecht erwarb. Er lebte in
Auſſig an der Elbe, zuletzt in Erlau
Böhmen), wo er am 4. Febr. 1908
ſtarb.
S: Lieder und Sprüche aus
dem deutſch-böhmiſch. Elbetale, 1890.
Deutſch-böhmiſche Wander-, Wun-
der- und Weinkarte, 1891.
Held, Friedrich Wilhelm Alexau-
der, * 1813 zu Neiße, widmete ſich
anfänglich der militäriſchen Lauf-
bahn und wurde 1831 Offizier im
36. Jnfanterie-Regiment in Mainz,
nahm aber nach einigen Jahren ſei-
nen Abſchied u. ging 1836 zur Bühne.
Später lebte er in Erfurt u. wandte
ſich gänzlich der literariſchen Tätig-
keit zu. Jm Jahre 1843 ſiedelte er
nach Leipzig über und redigierte hier
„Die Lokomotive“, ging, als dieſe
verboten wurde, nach Halle, dann
nach Schkeuditz und endlich nach Ber-
lin, wo er mehrere Blätter, unter
andern auch das „Volksblatt“ her-
ausgab und ſich ſeit März 1848 ganz
der revolutionären Strömung über-
ließ. Er wurde einer der erſten Füh-
rer der Volkspartei, verlor aber ihr
Vertrauen wegen ſeiner zweideutigen
Haltung und wandte ſich ſchließlich
der Regierung wieder zu. Jm Jahre
1850 war er königlicher Torfinſpektor
in Ryno bei Freienwalde, lebte nach-
her zurückgezogen in Frankfurt a. M.
und Hamburg und ſiedelte in der
Mitte der fünfziger Jahre wieder
nach Berlin über, wo er zunächſt für
Theaterblätter ſchrieb, ſeit 1863 aber
die den Arbeiterintereſſen gewidmete
„Staatsbürger-Zeitung“ redigierte.
1871 trennte er ſich von dem Beſitzer
dieſer Zeitung und gab ſelbſt eine
zweite unter gleichem Titel heraus,
die indes bald wieder einging. H.
ſtarb in Berlin am 26. März 1872.
S: Johanna d’Arc (Tr.), 1836. –
Liebe (Tr.), 1841. – 1813, 1814,
1815 (Vaterl. Schſp.), 1841. – Jrr-
fahrten eines Komödianten, 1842. –
Freundſchaft (Tr.), 1842. – Deutſch-
land, wie es fortſchreitet u. einig —
ißt, 1. Heft: Die Vereine, 1844. –
Der Juſtizmörder (Polit. R.); III,
1867. – Verſchiedene hiſtor. Schrif-
ten, unter andern Jlluſtrierte Welt-
geſchichte (mit Otto von Corvin);
VIII, 1844.
*Held-Marbach, Klara, geb. am
24. Nov. 1824 zu Breslau als die ein-
*
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