Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hei aber seit 1873 infolge schwerer Krank-heit fast bis an den Rand der Armut gebracht. Jn Berlin, wo er eine neue Existenz zu finden glaubte, fand er nichts als Enttäuschung, Mangel u. Elend, und nur seine literarische Tä- tigkeit brachte ihm hier und da frohe Stunden. Am 5. Mai 1879 starb er an der Lungenschwindsucht. S: Blu- *Heine, Hermann, * am 5. Dezbr. S: Fröhliche Gedanken *Heine, Selma, pseud. Anselm Hei gend durch Privatunterricht, wurdeaber wesentlich gefördert durch den Verkehr mit den bedeutendsten Ele- menten der Universitätskreise u. durch größere Reisen innerhalb Deutsch- lands, Österreichs, Ungarns, Jtaliens und der Schweiz. Jn Halle behielt Selma H. ihren Wohnsitz bis zum Tode ihrer Mutter (1897) und ver- legte ihn darauf nach Berlin. S: Sein Heine, Theodor, pseudon. Theo- S: Jephtha (Tr.), Heinecke, Ferdinand, * am 8. Fe- *
Hei aber ſeit 1873 infolge ſchwerer Krank-heit faſt bis an den Rand der Armut gebracht. Jn Berlin, wo er eine neue Exiſtenz zu finden glaubte, fand er nichts als Enttäuſchung, Mangel u. Elend, und nur ſeine literariſche Tä- tigkeit brachte ihm hier und da frohe Stunden. Am 5. Mai 1879 ſtarb er an der Lungenſchwindſucht. S: Blu- *Heine, Hermann, * am 5. Dezbr. S: Fröhliche Gedanken *Heine, Selma, pſeud. Anſelm Hei gend durch Privatunterricht, wurdeaber weſentlich gefördert durch den Verkehr mit den bedeutendſten Ele- menten der Univerſitätskreiſe u. durch größere Reiſen innerhalb Deutſch- lands, Öſterreichs, Ungarns, Jtaliens und der Schweiz. Jn Halle behielt Selma H. ihren Wohnſitz bis zum Tode ihrer Mutter (1897) und ver- legte ihn darauf nach Berlin. S: Sein Heine, Theodor, pſeudon. Theo- S: Jephtha (Tr.), Heinecke, Ferdinand, * am 8. Fe- *
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Hei
Hei
aber ſeit 1873 infolge ſchwerer Krank-
heit faſt bis an den Rand der Armut
gebracht. Jn Berlin, wo er eine neue
Exiſtenz zu finden glaubte, fand er
nichts als Enttäuſchung, Mangel u.
Elend, und nur ſeine literariſche Tä-
tigkeit brachte ihm hier und da frohe
Stunden. Am 5. Mai 1879 ſtarb er
an der Lungenſchwindſucht.
S: Blu-
men am Wege (Ge.), 1863. – Wilde
Heckenroſen (Humor. u. ſatir. Ge. in
plattd. Mundarten), 1877. – Die
ſchönſten Sagen, Märchen u. Bilder
aus dem Harze, 1878.
*Heine, Hermann, * am 5. Dezbr.
1826 zu Deſſau als der Sohn des
Lehrers an der dortigen höheren
Töchterſchule, Ludwig Heine, erhielt
ſeine Gymnaſialbildung in Deſſau u.
ſtudierte von 1847–50 das Bauweſen
auf der königl. Bauſchule in Berlin.
Seit 1854 herzogl. anhaltiſcher Bau-
beamter, lebte er zuletzt als Bau-
inſpektor in Deſſau. Jm Jahre 1883
trat er wegen längeren Leidens in
den Ruheſtand, ließ ſich aber 1884,
nachdem eine Beſſerung in ſeinem Ge-
ſundheitszuſtande eingetreten, durch
ſeine Freunde beſtimmen, das Amt
eines Bürgermeiſters in Wörlitz an-
zunehmen. Schon im Septbr. 1886
legte er dasſelbe wieder nieder, ließ
ſich dann erſt in Jeſſen, ſpäter in
Zerbſt nieder und iſt hier inzwiſchen
geſtorben.
S: Fröhliche Gedanken
(Ge.), 1873. – Von oben. Soziale
Gedanken (in V.), 1872. – Heinrich
der Schwarze (Hiſtor. Tr.), 1874. –
Durch Nacht zum Licht. Rom u. Gol-
gatha (Weihnachtsgedanken), 1874. –
Taunuslieder, 1875. – Oſtern bis
Pfingſten (Son.), 1879. – Eine Ehe
(Schſp.), 1877.
*Heine, Selma, pſeud. Anſelm
Heine und Feodor Helm, wurde
am 18. Juni 1855 zu Bonn am Rhein
geboren, woſelbſt ihr Vater Profeſſor
der Mathematik war. Dieſer kam
ſpäter nach Halle u. ſtarb dort 1880.
Selma empfing ihre Bildung vorwie-
gend durch Privatunterricht, wurde
aber weſentlich gefördert durch den
Verkehr mit den bedeutendſten Ele-
menten der Univerſitätskreiſe u. durch
größere Reiſen innerhalb Deutſch-
lands, Öſterreichs, Ungarns, Jtaliens
und der Schweiz. Jn Halle behielt
Selma H. ihren Wohnſitz bis zum
Tode ihrer Mutter (1897) und ver-
legte ihn darauf nach Berlin.
S: Sein
Lieblingsgericht (Lſp.), 1887. – Drei
Novellen, 1896 (Jnhalt: Peter Paul.
– Der Roſenſtock. – Einklang). – Un-
terwegs (Nn.), 1897 (Jnhalt: Eine
Gabe. – Der Quell des Paktolus. –
Eine gemeinſchaftliche Reiſe). – Auf
der Schwelle (Studien u. En.), 1900
(Jnhalt: Geöffnete Türen. – Ein
Wettlauf. – Der Sänger. – Der gute
Anton. – Die Handſchrift der Natur.
– Fräulein Bertha. – Seine Muſe. –
Der Babelfluch. – Bereit. – Ein mo-
derner Perſeus). – Bis ins dritte und
vierte Glied (N.), 1902. – Aus Suomi-
Land (En.), 1905. – Mütter (R.), 1905.
– Vom Markte der Liebe, 1907. – Der
Wegweiſer (R.), 1907. – Eine Peri (R.),
1909. – Die Erſcheinung (N.), 1912.
Heine, Theodor, pſeudon. Theo-
dor Sylveſter, wurde am 25. De-
zember 1855 zu Klettendorf in Schleſ.
geboren, ſtudierte Philoſophie u. alte
Sprachen, erwarb ſich 1880 die Dok-
torwürde und wurde Michaelis 1881
als ordentlicher Lehrer am Gymna-
ſium in Kreuzburg (Oberſchleſien) an-
geſtellt, an dem er, ſeit 1892 als
Oberlehrer, wirkte, bis er 1899 als
Gymnaſial-Profeſſor nach Breslau
verſetzt ward.
S: Jephtha (Tr.),
1890.
Heinecke, Ferdinand, * am 8. Fe-
bruar 1813 zu Wernigerode, beſuchte
von 1821–28 das Lyzeum daſelbſt,
darauf die lateiniſche Hauptſchule in
Halle und bezog die dortige Univer-
ſität, um zu ſtudieren. Er kehrte
dann wieder nach ſeiner Vaterſtadt
zurück, beſchäftigte ſich hier mit Pri-
vatunterricht und gründete ſpäter
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