Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Heck Umgebung in humoristischen Skizzenund Erzählungen, die in den bedeu- tendsten Blättern abgedruckt wurden, mit sanfter Jronie zu geißeln, was ihm seitens seiner Vorgesetzten manche Anfechtungen zuzog. Diese steigerten sich, als er im Jahre 1887 die erste Sammlung jener Skizzen unter dem Titel "Aus den Memoiren eines Leut- nants" erscheinen ließ. Die darin enthaltene feinere militärische Humo- reske ist so recht eigentlich der Typus des Schriftstellers Hecker u. hat einen ganzen Strom von Nachahmungen zur Folge gehabt, die freilich das Vorbild nicht erreichten. Jm Jahre 1888 nahm H. als Major seinen Ab- schied mit Pension und Regiments- uniform, siedelte zunächst nach Berlin über und trat ein Jahr später in die Dienste der "Union, deutsche Verlags- anstalt" zu Stuttgart, wo er seitdem als Redakteur tätig war und am 18. Novbr. 1897 starb. S: Aus den Me- Hecker, Lydia, pseud. L. H., wurde S: Schlüsselblumen. Ge- *Heckscher, Siegfried, geb. am 8. Hed und ließ sich nach bestandenem Asses-sorexamen 1899 in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt nieder. Mit Karl Mönckeberg (s. d.!) gründete er am 1. Oktbr. 1900 die Wochenschrift "Der Lotse", die aber Mitte 1902 wieder einging. Seit 1907 ist H. auch Mit- glied des deutschen Reichstags. S:
Hedera Helix, Psd. für Alexan- *Hedinger, Karl, geb. am 24. No- S: Geistes- Hedrich, Franz, wurde zwischen * 8*
Heck Umgebung in humoriſtiſchen Skizzenund Erzählungen, die in den bedeu- tendſten Blättern abgedruckt wurden, mit ſanfter Jronie zu geißeln, was ihm ſeitens ſeiner Vorgeſetzten manche Anfechtungen zuzog. Dieſe ſteigerten ſich, als er im Jahre 1887 die erſte Sammlung jener Skizzen unter dem Titel „Aus den Memoiren eines Leut- nants“ erſcheinen ließ. Die darin enthaltene feinere militäriſche Humo- reske iſt ſo recht eigentlich der Typus des Schriftſtellers Hecker u. hat einen ganzen Strom von Nachahmungen zur Folge gehabt, die freilich das Vorbild nicht erreichten. Jm Jahre 1888 nahm H. als Major ſeinen Ab- ſchied mit Penſion und Regiments- uniform, ſiedelte zunächſt nach Berlin über und trat ein Jahr ſpäter in die Dienſte der „Union, deutſche Verlags- anſtalt“ zu Stuttgart, wo er ſeitdem als Redakteur tätig war und am 18. Novbr. 1897 ſtarb. S: Aus den Me- Hecker, Lydia, pſeud. L. H., wurde S: Schlüſſelblumen. Ge- *Heckſcher, Siegfried, geb. am 8. Hed und ließ ſich nach beſtandenem Aſſeſ-ſorexamen 1899 in ſeiner Vaterſtadt als Rechtsanwalt nieder. Mit Karl Mönckeberg (ſ. d.!) gründete er am 1. Oktbr. 1900 die Wochenſchrift „Der Lotſe“, die aber Mitte 1902 wieder einging. Seit 1907 iſt H. auch Mit- glied des deutſchen Reichstags. S:
Hedera Helix, Pſd. für Alexan- *Hedinger, Karl, geb. am 24. No- S: Geiſtes- Hedrich, Franz, wurde zwiſchen * 8*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0119" n="115"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Heck</hi></fw><lb/> Umgebung in humoriſtiſchen Skizzen<lb/> und Erzählungen, die in den bedeu-<lb/> tendſten Blättern abgedruckt wurden,<lb/> mit ſanfter Jronie zu geißeln, was<lb/> ihm ſeitens ſeiner Vorgeſetzten manche<lb/> Anfechtungen zuzog. Dieſe ſteigerten<lb/> ſich, als er im Jahre 1887 die erſte<lb/> Sammlung jener Skizzen unter dem<lb/> Titel „Aus den Memoiren eines Leut-<lb/> nants“ erſcheinen ließ. Die darin<lb/> enthaltene feinere militäriſche Humo-<lb/> reske iſt ſo recht eigentlich der Typus<lb/> des Schriftſtellers Hecker u. hat einen<lb/> ganzen Strom von Nachahmungen<lb/> zur Folge gehabt, die freilich das<lb/> Vorbild nicht erreichten. Jm Jahre<lb/> 1888 nahm H. als Major ſeinen Ab-<lb/> ſchied mit Penſion und Regiments-<lb/> uniform, ſiedelte zunächſt nach Berlin<lb/> über und trat ein Jahr ſpäter in die<lb/> Dienſte der „Union, deutſche Verlags-<lb/> anſtalt“ zu Stuttgart, wo er ſeitdem<lb/> als Redakteur tätig war und am 18.<lb/> Novbr. 1897 ſtarb. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Aus den Me-<lb/> moiren eines Leutnants, 1887. 3. A.<lb/> 1898. – Das Kaſernenblümchen (E.),<lb/> 1888. 2. A. 1899. – Kaſinogeſchichten,<lb/> 1889. – Blaue Huſaren. Spiele nicht<lb/> mit Schießgewehren (En.), 1889. –<lb/> Jm alten Schloß und andere Erzäh-<lb/> lungen, 1893. – Leutnantsgeſchichten,<lb/> 1898.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hecker,</hi> Lydia,</head> <p> pſeud. L. H., wurde<lb/> am 10. Dezbr. 1802 in Marienwerder<lb/> als die Tochter des verſtorbenen Prä-<lb/> ſidenten <hi rendition="#g">Paalzow</hi> geboren, ver-<lb/> mählte ſich mit dem Geh. Medizinal-<lb/> rat H., nach deſſen Tode ſie in Berlin<lb/> ihrer Neigung zur Poeſie und Litera-<lb/> tur lebte. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Schlüſſelblumen. Ge-<lb/> ſammelt für Freunde (Ge.), 1842.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Heckſcher,</hi> Siegfried,</head> <p> geb. am 8.<lb/> September 1870 in Hamburg, verlor<lb/> ſeinen Vater, einen Kaufmann, ſehr<lb/> früh, hatte aber an ſeiner gebildeten<lb/> Mutter eine energiſche und ſorgſame<lb/> Erzieherin. Nach Abſolvierung des<lb/> Gymnaſiums ſtudierte er in Freiburg,<lb/> München, Berlin Rechtswiſſenſchaften<lb/> u. Nationalökonomie, wurde <hi rendition="#aq">Dr. jur.</hi><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Hed</hi></fw><lb/> und ließ ſich nach beſtandenem Aſſeſ-<lb/> ſorexamen 1899 in ſeiner Vaterſtadt<lb/> als Rechtsanwalt nieder. Mit Karl<lb/> Mönckeberg (ſ. d.!) gründete er am<lb/> 1. Oktbr. 1900 die Wochenſchrift „Der<lb/> Lotſe“, die aber Mitte 1902 wieder<lb/> einging. Seit 1907 iſt H. auch Mit-<lb/> glied des deutſchen Reichstags. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Der Stürmer (Schſp.), 1904. – Schuld<lb/> (Schſp.), 1905. – König Karl der Erſte<lb/> (Hiſtor. Tr.), 1908.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Hedera Helix,</hi> </head> <p> Pſd. für <hi rendition="#g">Alexan-<lb/> der Bargmann;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Hedinger,</hi> Karl,</head> <p> geb. am 24. No-<lb/> vember 1882 in Mülhauſen (Elſaß)<lb/> als Sohn eines Geſchäftsmannes,<lb/> mußte ſich zu ſeinem großen Leid-<lb/> weſen mit dem Unterricht der Volks-<lb/> ſchule begnügen und nach Erledigung<lb/> derſelben in das Geſchäft ſeines Va-<lb/> ters eintreten. Jetzt aber begann er<lb/> ein ernſtes u. eifriges Selbſtſtudium,<lb/> beſonders auf dem Gebiet der Litera-<lb/> tur, und mit 19 Jahren verſuchte<lb/> er dann, ſich auch ſchriftſtelleriſch<lb/> zu betätigen. Er hat ſeitdem beſon-<lb/> ders auf dramatiſchem und lyriſchem<lb/> Gebiete gearbeitet, doch ſind von ihm<lb/> bisher nur erſchienen die </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Geiſtes-<lb/> joch (Dr.), 1904. – Aus Himmel und<lb/> Erde (Ge.), 1909.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Hedrich,</hi> Franz,</head> <p> wurde zwiſchen<lb/> 1823 und 1825 in Podſkal bei Prag<lb/> (n. a. in Prag, wo ſein Vater Fagot-<lb/> tiſt am Ständiſchen Theater war) ge-<lb/> boren, erhielt in dieſer Stadt, zu-<lb/> nächſt von einer reichen Tante unter-<lb/> ſtützt, ſeine Bildung, mußte ſich aber,<lb/> als dieſe Tante irrſinnig wurde, in<lb/> die beſcheidenſten Verhältniſſe hinein-<lb/> gewöhnen. Er lernte erſt ſpät Deutſch,<lb/> kam dann in den Kreis des „Jungen<lb/> Böhmens“ hinein und wurde in dem-<lb/> ſelben durch ſeinen Freund Moritz<lb/> Hartmann 1847 mit Alfred Meißner<lb/> bekannt, mit dem ihn ſchnell eine enge<lb/> Freundſchaft verband, ſo daß beide<lb/> in den nächſten Jahren beinahe un-<lb/> unterbrochen zuſammen lebten, in<lb/> Frankfurt a. M., in Paris, Karlsbad,<lb/> <fw type="sig" place="bottom">* 8*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [115/0119]
Heck
Hed
Umgebung in humoriſtiſchen Skizzen
und Erzählungen, die in den bedeu-
tendſten Blättern abgedruckt wurden,
mit ſanfter Jronie zu geißeln, was
ihm ſeitens ſeiner Vorgeſetzten manche
Anfechtungen zuzog. Dieſe ſteigerten
ſich, als er im Jahre 1887 die erſte
Sammlung jener Skizzen unter dem
Titel „Aus den Memoiren eines Leut-
nants“ erſcheinen ließ. Die darin
enthaltene feinere militäriſche Humo-
reske iſt ſo recht eigentlich der Typus
des Schriftſtellers Hecker u. hat einen
ganzen Strom von Nachahmungen
zur Folge gehabt, die freilich das
Vorbild nicht erreichten. Jm Jahre
1888 nahm H. als Major ſeinen Ab-
ſchied mit Penſion und Regiments-
uniform, ſiedelte zunächſt nach Berlin
über und trat ein Jahr ſpäter in die
Dienſte der „Union, deutſche Verlags-
anſtalt“ zu Stuttgart, wo er ſeitdem
als Redakteur tätig war und am 18.
Novbr. 1897 ſtarb.
S: Aus den Me-
moiren eines Leutnants, 1887. 3. A.
1898. – Das Kaſernenblümchen (E.),
1888. 2. A. 1899. – Kaſinogeſchichten,
1889. – Blaue Huſaren. Spiele nicht
mit Schießgewehren (En.), 1889. –
Jm alten Schloß und andere Erzäh-
lungen, 1893. – Leutnantsgeſchichten,
1898.
Hecker, Lydia, pſeud. L. H., wurde
am 10. Dezbr. 1802 in Marienwerder
als die Tochter des verſtorbenen Prä-
ſidenten Paalzow geboren, ver-
mählte ſich mit dem Geh. Medizinal-
rat H., nach deſſen Tode ſie in Berlin
ihrer Neigung zur Poeſie und Litera-
tur lebte.
S: Schlüſſelblumen. Ge-
ſammelt für Freunde (Ge.), 1842.
*Heckſcher, Siegfried, geb. am 8.
September 1870 in Hamburg, verlor
ſeinen Vater, einen Kaufmann, ſehr
früh, hatte aber an ſeiner gebildeten
Mutter eine energiſche und ſorgſame
Erzieherin. Nach Abſolvierung des
Gymnaſiums ſtudierte er in Freiburg,
München, Berlin Rechtswiſſenſchaften
u. Nationalökonomie, wurde Dr. jur.
und ließ ſich nach beſtandenem Aſſeſ-
ſorexamen 1899 in ſeiner Vaterſtadt
als Rechtsanwalt nieder. Mit Karl
Mönckeberg (ſ. d.!) gründete er am
1. Oktbr. 1900 die Wochenſchrift „Der
Lotſe“, die aber Mitte 1902 wieder
einging. Seit 1907 iſt H. auch Mit-
glied des deutſchen Reichstags.
S:
Der Stürmer (Schſp.), 1904. – Schuld
(Schſp.), 1905. – König Karl der Erſte
(Hiſtor. Tr.), 1908.
Hedera Helix, Pſd. für Alexan-
der Bargmann; ſ. d.!
*Hedinger, Karl, geb. am 24. No-
vember 1882 in Mülhauſen (Elſaß)
als Sohn eines Geſchäftsmannes,
mußte ſich zu ſeinem großen Leid-
weſen mit dem Unterricht der Volks-
ſchule begnügen und nach Erledigung
derſelben in das Geſchäft ſeines Va-
ters eintreten. Jetzt aber begann er
ein ernſtes u. eifriges Selbſtſtudium,
beſonders auf dem Gebiet der Litera-
tur, und mit 19 Jahren verſuchte
er dann, ſich auch ſchriftſtelleriſch
zu betätigen. Er hat ſeitdem beſon-
ders auf dramatiſchem und lyriſchem
Gebiete gearbeitet, doch ſind von ihm
bisher nur erſchienen die
S: Geiſtes-
joch (Dr.), 1904. – Aus Himmel und
Erde (Ge.), 1909.
Hedrich, Franz, wurde zwiſchen
1823 und 1825 in Podſkal bei Prag
(n. a. in Prag, wo ſein Vater Fagot-
tiſt am Ständiſchen Theater war) ge-
boren, erhielt in dieſer Stadt, zu-
nächſt von einer reichen Tante unter-
ſtützt, ſeine Bildung, mußte ſich aber,
als dieſe Tante irrſinnig wurde, in
die beſcheidenſten Verhältniſſe hinein-
gewöhnen. Er lernte erſt ſpät Deutſch,
kam dann in den Kreis des „Jungen
Böhmens“ hinein und wurde in dem-
ſelben durch ſeinen Freund Moritz
Hartmann 1847 mit Alfred Meißner
bekannt, mit dem ihn ſchnell eine enge
Freundſchaft verband, ſo daß beide
in den nächſten Jahren beinahe un-
unterbrochen zuſammen lebten, in
Frankfurt a. M., in Paris, Karlsbad,
* 8*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |