maurer (Zeitgeschichtlicher R.), 1884. 2. A. 1893.
*Findling, Moritz,
wurde am 4. August 1867 zu Wien als der Sohn armer Eltern geboren, ermöglichte es aber doch, das Gymnasium zu be- suchen, nach dessen Absolvierung er sich der Bühne widmen wollte. Er hatte bereits ein Engagement an einer österreich. Provinzialbühne gefunden, als er noch in letzter Stunde seinen Entschluß änderte u. nun zur Jour- nalistik überging. 1885-88 war er in der Redaktion der "Korrespondenz Wilhelm" tätig, arbeitete dann in den Bureaus des "Wiener Tagbl.", der "Neuen freien Presse", der "Öster- reichischen Volkszeitung", war seit November 1893 Redakteur des "Jllu- strierten Wiener Extrablatt" und seit 1898 Redakteur des "Wiener Tag- blatt". Jetzt (1909) lebt er als Re- dakteur am "Berliner Lokalanzeiger" in Berlin. Außer mehreren in Zei- tungen erschienenen Romanen ver- öffentlichte er
S:
Aus dem Archiv des Lebens (Sk. u. Feuillet.), 1885.
Finelius, Hermann,
* am 29. Ja- nuar 1819 zu Greifswald als der Sohn des Adjunktus, späteren Pro- fessors der Theologie Johann Chri- stian Frdr. F., studierte in Greifswald Medizin, promovierte zum Dr. med. und starb nach jahrelangen Leiden zu Langenfelde bei Demmin am 3. Sep- tember 1849.
S:
Gedichte (n. s. Tode von s. Freunden hrsg.), 1852.
Fink, Ernst Friedrich,
geb. am 24. Oktober 1806 zu Kandern in Baden, besuchte die Schulen zu Lörrach, Müll- heim und das Gymnasium zu Frei- burg i. Br., studierte hier seit 1824 Philosophie u. Sprachwissenschaften und wandte sich später in Halle, Ber- lin u. Heidelberg theologischen Stu- dien zu. Jm Jahre 1833 wurde er Pfarrverweser in Leutesheim, 1843 Hausgeistlicher an der Heilanstalt in Jllenau, wurde 1856 von Heidelberg zum Dr. theol. ernannt und starb am [Spaltenumbruch]
Fir
25. Juni 1863.
S:
Aus dem Nach- laß von E. Fr. Fink (Ge., Sk., Apho- rismen; hersg. von Ehrenfeuchter), 1866.
Fink von Mattsee, Der,
Pseud. für August Radnitzky; s. d.!
*Fircks,Karl Ferdinand Frei- herr von,
wurde am 25. Juli 1828 auf dem Rittergute Klein-Drogen in Kurland geboren und erhielt seine Erziehung u. Bildung ausschließlich durch Hauslehrer im elterlichen Hause zu Nigranden, ebenfalls einem Rit- tergute in Kurland. 1846 bezog F. die Universität Göttingen, wo er Rechtswissenschaft studierte, welches Studium er seit 1848 in München fortsetzte. Hier hörte er auch Vor- lesungen über Nationalökonomie und lernte gleichzeitig, durch Landsleute bei Hofe vorgestellt, das Leben in den dortigen Hofkreisen kennen. Aus die- ser Zeit stammen auch eine Menge kleinerer Gedichte. Jm Jahre 1849 in die Heimat zurückgekehrt, fungierte er drei Jahre als Friedensrichter in Grobin u. zog sich dann für ein Jahr ins Elternhaus zurück, wo er seine beiden Dramen dichtete. Bei Aus- bruch des Krimkrieges drängte es den kurländischen Adel, dem Kaiser Niko- laus I. einen beredten Ausdruck sei- ner Loyalität zu geben, und unter 30 jungen Männern der Ritterschaft, die sich zum freiwilligen Eintritt in das Heer meldeten und dem Kaiser vorgestellt wurden, befand sich auch unser Dichter. Er trat in ein Ulanen- regiment und zog mit demselben in die Donaufürstentümer; aber schon nach anderthalb Jahren mußte er in- folge eines Sturzes vom Pferde, wo- bei er sich die linke Hand bedeutend verletzte, den Abschied nehmen. Er übernahm nun die Bewirtschaftung eines an der Grenze von Nigranden belegenen Gutes, Rythinien in Liv- land, gründete auch mit Lucie Baro- nesse von Grotthuß 1858 ein glück- liches, durch acht Kinder verschöntes
* 14*
[Spaltenumbruch]
Fin
maurer (Zeitgeſchichtlicher R.), 1884. 2. A. 1893.
*Findling, Moritz,
wurde am 4. Auguſt 1867 zu Wien als der Sohn armer Eltern geboren, ermöglichte es aber doch, das Gymnaſium zu be- ſuchen, nach deſſen Abſolvierung er ſich der Bühne widmen wollte. Er hatte bereits ein Engagement an einer öſterreich. Provinzialbühne gefunden, als er noch in letzter Stunde ſeinen Entſchluß änderte u. nun zur Jour- naliſtik überging. 1885–88 war er in der Redaktion der „Korreſpondenz Wilhelm“ tätig, arbeitete dann in den Bureaus des „Wiener Tagbl.“, der „Neuen freien Preſſe“, der „Öſter- reichiſchen Volkszeitung“, war ſeit November 1893 Redakteur des „Jllu- ſtrierten Wiener Extrablatt“ und ſeit 1898 Redakteur des „Wiener Tag- blatt“. Jetzt (1909) lebt er als Re- dakteur am „Berliner Lokalanzeiger“ in Berlin. Außer mehreren in Zei- tungen erſchienenen Romanen ver- öffentlichte er
S:
Aus dem Archiv des Lebens (Sk. u. Feuillet.), 1885.
Finelius, Hermann,
* am 29. Ja- nuar 1819 zu Greifswald als der Sohn des Adjunktus, ſpäteren Pro- feſſors der Theologie Johann Chri- ſtian Frdr. F., ſtudierte in Greifswald Medizin, promovierte zum Dr. med. und ſtarb nach jahrelangen Leiden zu Langenfelde bei Demmin am 3. Sep- tember 1849.
S:
Gedichte (n. ſ. Tode von ſ. Freunden hrsg.), 1852.
Fink, Ernſt Friedrich,
geb. am 24. Oktober 1806 zu Kandern in Baden, beſuchte die Schulen zu Lörrach, Müll- heim und das Gymnaſium zu Frei- burg i. Br., ſtudierte hier ſeit 1824 Philoſophie u. Sprachwiſſenſchaften und wandte ſich ſpäter in Halle, Ber- lin u. Heidelberg theologiſchen Stu- dien zu. Jm Jahre 1833 wurde er Pfarrverweſer in Leutesheim, 1843 Hausgeiſtlicher an der Heilanſtalt in Jllenau, wurde 1856 von Heidelberg zum Dr. theol. ernannt und ſtarb am [Spaltenumbruch]
Fir
25. Juni 1863.
S:
Aus dem Nach- laß von E. Fr. Fink (Ge., Sk., Apho- rismen; hersg. von Ehrenfeuchter), 1866.
Fink von Mattſee, Der,
Pſeud. für Auguſt Radnitzky; ſ. d.!
*Fircks,Karl Ferdinand Frei- herr von,
wurde am 25. Juli 1828 auf dem Rittergute Klein-Drogen in Kurland geboren und erhielt ſeine Erziehung u. Bildung ausſchließlich durch Hauslehrer im elterlichen Hauſe zu Nigranden, ebenfalls einem Rit- tergute in Kurland. 1846 bezog F. die Univerſität Göttingen, wo er Rechtswiſſenſchaft ſtudierte, welches Studium er ſeit 1848 in München fortſetzte. Hier hörte er auch Vor- leſungen über Nationalökonomie und lernte gleichzeitig, durch Landsleute bei Hofe vorgeſtellt, das Leben in den dortigen Hofkreiſen kennen. Aus die- ſer Zeit ſtammen auch eine Menge kleinerer Gedichte. Jm Jahre 1849 in die Heimat zurückgekehrt, fungierte er drei Jahre als Friedensrichter in Grobin u. zog ſich dann für ein Jahr ins Elternhaus zurück, wo er ſeine beiden Dramen dichtete. Bei Aus- bruch des Krimkrieges drängte es den kurländiſchen Adel, dem Kaiſer Niko- laus I. einen beredten Ausdruck ſei- ner Loyalität zu geben, und unter 30 jungen Männern der Ritterſchaft, die ſich zum freiwilligen Eintritt in das Heer meldeten und dem Kaiſer vorgeſtellt wurden, befand ſich auch unſer Dichter. Er trat in ein Ulanen- regiment und zog mit demſelben in die Donaufürſtentümer; aber ſchon nach anderthalb Jahren mußte er in- folge eines Sturzes vom Pferde, wo- bei er ſich die linke Hand bedeutend verletzte, den Abſchied nehmen. Er übernahm nun die Bewirtſchaftung eines an der Grenze von Nigranden belegenen Gutes, Rythinien in Liv- land, gründete auch mit Lucie Baro- neſſe von Grotthuß 1858 ein glück- liches, durch acht Kinder verſchöntes
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[211/0215]
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maurer (Zeitgeſchichtlicher R.), 1884.
2. A. 1893.
*Findling, Moritz, wurde am 4.
Auguſt 1867 zu Wien als der Sohn
armer Eltern geboren, ermöglichte es
aber doch, das Gymnaſium zu be-
ſuchen, nach deſſen Abſolvierung er
ſich der Bühne widmen wollte. Er
hatte bereits ein Engagement an einer
öſterreich. Provinzialbühne gefunden,
als er noch in letzter Stunde ſeinen
Entſchluß änderte u. nun zur Jour-
naliſtik überging. 1885–88 war er
in der Redaktion der „Korreſpondenz
Wilhelm“ tätig, arbeitete dann in
den Bureaus des „Wiener Tagbl.“,
der „Neuen freien Preſſe“, der „Öſter-
reichiſchen Volkszeitung“, war ſeit
November 1893 Redakteur des „Jllu-
ſtrierten Wiener Extrablatt“ und ſeit
1898 Redakteur des „Wiener Tag-
blatt“. Jetzt (1909) lebt er als Re-
dakteur am „Berliner Lokalanzeiger“
in Berlin. Außer mehreren in Zei-
tungen erſchienenen Romanen ver-
öffentlichte er
S: Aus dem Archiv
des Lebens (Sk. u. Feuillet.), 1885.
Finelius, Hermann, * am 29. Ja-
nuar 1819 zu Greifswald als der
Sohn des Adjunktus, ſpäteren Pro-
feſſors der Theologie Johann Chri-
ſtian Frdr. F., ſtudierte in Greifswald
Medizin, promovierte zum Dr. med.
und ſtarb nach jahrelangen Leiden zu
Langenfelde bei Demmin am 3. Sep-
tember 1849.
S: Gedichte (n. ſ. Tode
von ſ. Freunden hrsg.), 1852.
Fink, Ernſt Friedrich, geb. am 24.
Oktober 1806 zu Kandern in Baden,
beſuchte die Schulen zu Lörrach, Müll-
heim und das Gymnaſium zu Frei-
burg i. Br., ſtudierte hier ſeit 1824
Philoſophie u. Sprachwiſſenſchaften
und wandte ſich ſpäter in Halle, Ber-
lin u. Heidelberg theologiſchen Stu-
dien zu. Jm Jahre 1833 wurde er
Pfarrverweſer in Leutesheim, 1843
Hausgeiſtlicher an der Heilanſtalt in
Jllenau, wurde 1856 von Heidelberg
zum Dr. theol. ernannt und ſtarb am
25. Juni 1863.
S: Aus dem Nach-
laß von E. Fr. Fink (Ge., Sk., Apho-
rismen; hersg. von Ehrenfeuchter),
1866.
Fink von Mattſee, Der, Pſeud.
für Auguſt Radnitzky; ſ. d.!
*Fircks, Karl Ferdinand Frei-
herr von, wurde am 25. Juli 1828
auf dem Rittergute Klein-Drogen in
Kurland geboren und erhielt ſeine
Erziehung u. Bildung ausſchließlich
durch Hauslehrer im elterlichen Hauſe
zu Nigranden, ebenfalls einem Rit-
tergute in Kurland. 1846 bezog F.
die Univerſität Göttingen, wo er
Rechtswiſſenſchaft ſtudierte, welches
Studium er ſeit 1848 in München
fortſetzte. Hier hörte er auch Vor-
leſungen über Nationalökonomie und
lernte gleichzeitig, durch Landsleute
bei Hofe vorgeſtellt, das Leben in den
dortigen Hofkreiſen kennen. Aus die-
ſer Zeit ſtammen auch eine Menge
kleinerer Gedichte. Jm Jahre 1849
in die Heimat zurückgekehrt, fungierte
er drei Jahre als Friedensrichter in
Grobin u. zog ſich dann für ein Jahr
ins Elternhaus zurück, wo er ſeine
beiden Dramen dichtete. Bei Aus-
bruch des Krimkrieges drängte es den
kurländiſchen Adel, dem Kaiſer Niko-
laus I. einen beredten Ausdruck ſei-
ner Loyalität zu geben, und unter
30 jungen Männern der Ritterſchaft,
die ſich zum freiwilligen Eintritt in
das Heer meldeten und dem Kaiſer
vorgeſtellt wurden, befand ſich auch
unſer Dichter. Er trat in ein Ulanen-
regiment und zog mit demſelben in
die Donaufürſtentümer; aber ſchon
nach anderthalb Jahren mußte er in-
folge eines Sturzes vom Pferde, wo-
bei er ſich die linke Hand bedeutend
verletzte, den Abſchied nehmen. Er
übernahm nun die Bewirtſchaftung
eines an der Grenze von Nigranden
belegenen Gutes, Rythinien in Liv-
land, gründete auch mit Lucie Baro-
neſſe von Grotthuß 1858 ein glück-
liches, durch acht Kinder verſchöntes
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/215>, abgerufen am 24.07.2024.
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