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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ebn
nikums in Stuttgart, 1886 auch Re-
dakteur des "Literarischen Merkur",
1888 Chefredakteur der Württemb.
Landeszeitung" daselbst, 1894 Re-
dakteur der "Schwäbischen Kreis-
Zeitung" in Reutlingen, 1895 der
"Karlsruher Zeitung" in Karlsruhe,
1897 der "Neckarzeitung" in Heil-
bronn und ist seit 1906 Chefredakteur
des "Ulmer Tageblattes" in Ulm an
der Donau.

S:

Jn Steppen und auf
Schneefeldern (E., mit L. Pichler),
1886. - Deutscher Sang und Klang,
1888. - Deutsche Volkslieder in Ver-
gangenheit und Gegenwart; hrsg.,
1888. - Allerlei Geschichten (Bilder
u. Sk. a. d. Leben), 1904.

Ebner von Eschenbach, Marie


Baronin, geborene Gräfin Dubsky,
wurde am 13. Sept. 1830 zu Zdisch-
lawitz in Mähren geboren. Bald nach
ihrem Eintritt ins Leben verlor sie
ihre Mutter. Eine vortreffliche Groß-
mutter überwachte ihre Erziehung,
bis eine liebevolle Stiefmutter sich
darin teilte. Nach vierjähriger Ehe
starb auch diese, und als Marie zehn
Jahre alt war, führte der Vater die
dritte Gattin heim, durch welche Ma-
rie, die bis dahin unter dem Einfluß
einer französischen Gouvernante ge-
standen, mit den Werken unserer
großen deutschen Dichter bekannt u.
dadurch angeregt wurde, ihre Be-
gabung auf poetischem Gebiete selbst
zum Ausdruck zu bringen. Nachdem
sich die Gräfin 1848 mit ihrem Vet-
ter, dem Hauptmann und späteren
Feldmarschall-Leutnant Baron Ebner
von Eschenbach, einem der hervor-
ragendsten der österreichischen Genie-
Offiziere, vermählt hatte, lebte sie erst
in Wien, 1851-63 in Klosterbruck bei
Znaim und seitdem wieder in Wien
in glücklichstem Familienkreise ganz
ihrer Liebe zur Poesie, der sie sich um
so freier hingeben konnte, als ihre
Ehe kinderlos blieb. Nach dem Tode
ihres Gatten (s. d. Folgenden!), den
sie nach fast 50jähriger Ehe 1898 ver-
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Ebn
lor, zog sie sich mehr und mehr in die
Einsamkeit zurück. An ihrem 70. Ge-
burtstage (1900), der ihr vielseitige
Ehrungen und Ovationen brachte,
wurde sie von der Wiener Univer-
sität zum Ehrendoktor der Philo-
sophie ernannt.

S:

Die Prinzessin
von Banalien (M.), 1872. Neue Ausg.
1904. - Doktor Ritter (Dram. G.),
1872. - Erzählungen 1875. 5 A. 1905
(Jnhalt: Ein Spätgeborner. - Chlod-
wig. - Die erste Beichte. - Die Groß-
mutter. - Ein Edelmann). - Bozena
(E.), 1876. 8. A. 1909. - Die Veilchen
(Lsp.), 1878. - Aphorismen, 1880.
6. A. 1906. - Neue Erzählungen,
1881 (Jnhalt: Ein kleiner Roman
[sep. 4. A. 1904]. - Die Freiherren
von Gemperlin. - Lotti, die Uhr-
macherin [sep. 6. A. 1905]. - Nach
dem Tode), 4. A. 1904 (enthält nur:
Die Freiherren von Gemperlin. -
Nach dem Tode). - Dorf- u. Schloß-
geschichten, 1883. 7. A. 1906 (Jnhalt:
Der Kreisphysikus. - Jakob Szela. -
Krambambuli. - Die Resel. - Die
Poesie des Unbewußten). - Maria
Stuart v. Schottland (Schsp.), 1860.
- Marie Roland (Tr.), 1867. - Män-
nertreue (Lsp.), 1874. - Zwei Kom-
tessen (En.: Komtesse Muschi. - Kom-
tesse Paula), 1885. 7. A. 1904. -
Neue Dorf- und Schloßgeschichten,
1886. 4. A. 1905 (Jnhalt: Die Un-
verstandene auf dem Dorfe [sep. 4. A.
1907]. - Er läßt die Hand küssen. -
Der gute Mond). - Das Gemeindekind
(E.); II, 1887. 10. A. 1906. - Unsühn-
bar (E.), 1890. 6. A. 1902. - Mit-
erlebtes (En.), 1889. 3. A. 1897 (Jn-
halt: Wieder die Alte. - Jhr Traum. -
Erlebnis eines Malers. - Wiener Ge-
schichten. - Der Muff. - Die Kapita-
listinnen). - Margarete (E.), 1891.
4. A. 1899. - Ohne Liebe (Lsp.), 1891.
- Drei Novellen (Overberg. Aus d.
Tagebuche des Volontärs Ferdinand
Binder [sep. 1898]. - Der Neben-
buhler. - Bettelbriefe [sep. 1898]),
1892. 3. A. 1901. - Parabeln, Mär-

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Ebn
nikums in Stuttgart, 1886 auch Re-
dakteur des „Literariſchen Merkur“,
1888 Chefredakteur der Württemb.
Landeszeitung“ daſelbſt, 1894 Re-
dakteur der „Schwäbiſchen Kreis-
Zeitung“ in Reutlingen, 1895 der
„Karlsruher Zeitung“ in Karlsruhe,
1897 der „Neckarzeitung“ in Heil-
bronn und iſt ſeit 1906 Chefredakteur
des „Ulmer Tageblattes“ in Ulm an
der Donau.

S:

Jn Steppen und auf
Schneefeldern (E., mit L. Pichler),
1886. – Deutſcher Sang und Klang,
1888. – Deutſche Volkslieder in Ver-
gangenheit und Gegenwart; hrsg.,
1888. – Allerlei Geſchichten (Bilder
u. Sk. a. d. Leben), 1904.

Ebner von Eſchenbach, Marie


Baronin, geborene Gräfin Dubsky,
wurde am 13. Sept. 1830 zu Zdiſch-
lawitz in Mähren geboren. Bald nach
ihrem Eintritt ins Leben verlor ſie
ihre Mutter. Eine vortreffliche Groß-
mutter überwachte ihre Erziehung,
bis eine liebevolle Stiefmutter ſich
darin teilte. Nach vierjähriger Ehe
ſtarb auch dieſe, und als Marie zehn
Jahre alt war, führte der Vater die
dritte Gattin heim, durch welche Ma-
rie, die bis dahin unter dem Einfluß
einer franzöſiſchen Gouvernante ge-
ſtanden, mit den Werken unſerer
großen deutſchen Dichter bekannt u.
dadurch angeregt wurde, ihre Be-
gabung auf poetiſchem Gebiete ſelbſt
zum Ausdruck zu bringen. Nachdem
ſich die Gräfin 1848 mit ihrem Vet-
ter, dem Hauptmann und ſpäteren
Feldmarſchall-Leutnant Baron Ebner
von Eſchenbach, einem der hervor-
ragendſten der öſterreichiſchen Genie-
Offiziere, vermählt hatte, lebte ſie erſt
in Wien, 1851–63 in Kloſterbruck bei
Znaim und ſeitdem wieder in Wien
in glücklichſtem Familienkreiſe ganz
ihrer Liebe zur Poeſie, der ſie ſich um
ſo freier hingeben konnte, als ihre
Ehe kinderlos blieb. Nach dem Tode
ihres Gatten (ſ. d. Folgenden!), den
ſie nach faſt 50jähriger Ehe 1898 ver-
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Ebn
lor, zog ſie ſich mehr und mehr in die
Einſamkeit zurück. An ihrem 70. Ge-
burtstage (1900), der ihr vielſeitige
Ehrungen und Ovationen brachte,
wurde ſie von der Wiener Univer-
ſität zum Ehrendoktor der Philo-
ſophie ernannt.

S:

Die Prinzeſſin
von Banalien (M.), 1872. Neue Ausg.
1904. – Doktor Ritter (Dram. G.),
1872. – Erzählungen 1875. 5 A. 1905
(Jnhalt: Ein Spätgeborner. – Chlod-
wig. – Die erſte Beichte. – Die Groß-
mutter. – Ein Edelmann). – Bozena
(E.), 1876. 8. A. 1909. – Die Veilchen
(Lſp.), 1878. – Aphorismen, 1880.
6. A. 1906. – Neue Erzählungen,
1881 (Jnhalt: Ein kleiner Roman
[ſep. 4. A. 1904]. – Die Freiherren
von Gemperlin. – Lotti, die Uhr-
macherin [ſep. 6. A. 1905]. – Nach
dem Tode), 4. A. 1904 (enthält nur:
Die Freiherren von Gemperlin. –
Nach dem Tode). – Dorf- u. Schloß-
geſchichten, 1883. 7. A. 1906 (Jnhalt:
Der Kreisphyſikus. – Jakob Szela. –
Krambambuli. – Die Reſel. – Die
Poeſie des Unbewußten). – Maria
Stuart v. Schottland (Schſp.), 1860.
– Marie Roland (Tr.), 1867. – Män-
nertreue (Lſp.), 1874. – Zwei Kom-
teſſen (En.: Komteſſe Muſchi. – Kom-
teſſe Paula), 1885. 7. A. 1904. –
Neue Dorf- und Schloßgeſchichten,
1886. 4. A. 1905 (Jnhalt: Die Un-
verſtandene auf dem Dorfe [ſep. 4. A.
1907]. – Er läßt die Hand küſſen. –
Der gute Mond). – Das Gemeindekind
(E.); II, 1887. 10. A. 1906. – Unſühn-
bar (E.), 1890. 6. A. 1902. – Mit-
erlebtes (En.), 1889. 3. A. 1897 (Jn-
halt: Wieder die Alte. – Jhr Traum. –
Erlebnis eines Malers. – Wiener Ge-
ſchichten. – Der Muff. – Die Kapita-
liſtinnen). – Margarete (E.), 1891.
4. A. 1899. – Ohne Liebe (Lſp.), 1891.
– Drei Novellen (Overberg. Aus d.
Tagebuche des Volontärs Ferdinand
Binder [ſep. 1898]. – Der Neben-
buhler. – Bettelbriefe [ſep. 1898]),
1892. 3. A. 1901. – Parabeln, Mär-

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[95/0099] Ebn Ebn nikums in Stuttgart, 1886 auch Re- dakteur des „Literariſchen Merkur“, 1888 Chefredakteur der Württemb. Landeszeitung“ daſelbſt, 1894 Re- dakteur der „Schwäbiſchen Kreis- Zeitung“ in Reutlingen, 1895 der „Karlsruher Zeitung“ in Karlsruhe, 1897 der „Neckarzeitung“ in Heil- bronn und iſt ſeit 1906 Chefredakteur des „Ulmer Tageblattes“ in Ulm an der Donau. S: Jn Steppen und auf Schneefeldern (E., mit L. Pichler), 1886. – Deutſcher Sang und Klang, 1888. – Deutſche Volkslieder in Ver- gangenheit und Gegenwart; hrsg., 1888. – Allerlei Geſchichten (Bilder u. Sk. a. d. Leben), 1904. Ebner von Eſchenbach, Marie Baronin, geborene Gräfin Dubsky, wurde am 13. Sept. 1830 zu Zdiſch- lawitz in Mähren geboren. Bald nach ihrem Eintritt ins Leben verlor ſie ihre Mutter. Eine vortreffliche Groß- mutter überwachte ihre Erziehung, bis eine liebevolle Stiefmutter ſich darin teilte. Nach vierjähriger Ehe ſtarb auch dieſe, und als Marie zehn Jahre alt war, führte der Vater die dritte Gattin heim, durch welche Ma- rie, die bis dahin unter dem Einfluß einer franzöſiſchen Gouvernante ge- ſtanden, mit den Werken unſerer großen deutſchen Dichter bekannt u. dadurch angeregt wurde, ihre Be- gabung auf poetiſchem Gebiete ſelbſt zum Ausdruck zu bringen. Nachdem ſich die Gräfin 1848 mit ihrem Vet- ter, dem Hauptmann und ſpäteren Feldmarſchall-Leutnant Baron Ebner von Eſchenbach, einem der hervor- ragendſten der öſterreichiſchen Genie- Offiziere, vermählt hatte, lebte ſie erſt in Wien, 1851–63 in Kloſterbruck bei Znaim und ſeitdem wieder in Wien in glücklichſtem Familienkreiſe ganz ihrer Liebe zur Poeſie, der ſie ſich um ſo freier hingeben konnte, als ihre Ehe kinderlos blieb. Nach dem Tode ihres Gatten (ſ. d. Folgenden!), den ſie nach faſt 50jähriger Ehe 1898 ver- lor, zog ſie ſich mehr und mehr in die Einſamkeit zurück. An ihrem 70. Ge- burtstage (1900), der ihr vielſeitige Ehrungen und Ovationen brachte, wurde ſie von der Wiener Univer- ſität zum Ehrendoktor der Philo- ſophie ernannt. S: Die Prinzeſſin von Banalien (M.), 1872. Neue Ausg. 1904. – Doktor Ritter (Dram. G.), 1872. – Erzählungen 1875. 5 A. 1905 (Jnhalt: Ein Spätgeborner. – Chlod- wig. – Die erſte Beichte. – Die Groß- mutter. – Ein Edelmann). – Bozena (E.), 1876. 8. A. 1909. – Die Veilchen (Lſp.), 1878. – Aphorismen, 1880. 6. A. 1906. – Neue Erzählungen, 1881 (Jnhalt: Ein kleiner Roman [ſep. 4. A. 1904]. – Die Freiherren von Gemperlin. – Lotti, die Uhr- macherin [ſep. 6. A. 1905]. – Nach dem Tode), 4. A. 1904 (enthält nur: Die Freiherren von Gemperlin. – Nach dem Tode). – Dorf- u. Schloß- geſchichten, 1883. 7. A. 1906 (Jnhalt: Der Kreisphyſikus. – Jakob Szela. – Krambambuli. – Die Reſel. – Die Poeſie des Unbewußten). – Maria Stuart v. Schottland (Schſp.), 1860. – Marie Roland (Tr.), 1867. – Män- nertreue (Lſp.), 1874. – Zwei Kom- teſſen (En.: Komteſſe Muſchi. – Kom- teſſe Paula), 1885. 7. A. 1904. – Neue Dorf- und Schloßgeſchichten, 1886. 4. A. 1905 (Jnhalt: Die Un- verſtandene auf dem Dorfe [ſep. 4. A. 1907]. – Er läßt die Hand küſſen. – Der gute Mond). – Das Gemeindekind (E.); II, 1887. 10. A. 1906. – Unſühn- bar (E.), 1890. 6. A. 1902. – Mit- erlebtes (En.), 1889. 3. A. 1897 (Jn- halt: Wieder die Alte. – Jhr Traum. – Erlebnis eines Malers. – Wiener Ge- ſchichten. – Der Muff. – Die Kapita- liſtinnen). – Margarete (E.), 1891. 4. A. 1899. – Ohne Liebe (Lſp.), 1891. – Drei Novellen (Overberg. Aus d. Tagebuche des Volontärs Ferdinand Binder [ſep. 1898]. – Der Neben- buhler. – Bettelbriefe [ſep. 1898]), 1892. 3. A. 1901. – Parabeln, Mär- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/99>, abgerufen am 21.11.2024.