Soldaten-Ehr' und Pflichten, 1853. - Aus dem Wanderbuch eines Soldaten, 1855. - Am Wachtfeuer (E.), 1856. - Das Feiertagsbuch (En.), 1856. - Was uns der Abend bringt (En.), 1856. - Zur Milares (Neue Geschichten), 1857. - Friedrich Schwerdtner (Gesch.), 1857. - Haus-, Hof- u. Staatsgeschichten; III, 1869. - Geschichte eines alten Kommißman- tels. Die Sühne (2 En.), 1904.
Ebersberg, Otto Franz,
pseud. O. F. Berg, Bruder des Vorigen, wurde am 10. Okt. 1833 zu Wien geb., beendete dort seine Gymnasialstu- dien und trat dann bei der Lotto- Gefällsdirektion in den Staatsdienst, in welchem er neun Jahre verblieb. Seit dem Jahre 1854 beschäftigte er sich mit dramatischen Arbeiten für die Wiener Vorstadttheater. Als ihm 1860 die Theaterzensur ein bereits erlaubtes und dreimal aufgeführtes Stück "Wiener und Franzose" nach- träglich verbot, verzichtete er auf seine Stellung und siedelte nach Ber- lin über, kehrte indes schon 1861 nach Wien zurück, wo er seine dramatischen Arbeiten fortsetzte und im November 1862 das Witzblatt "Kikeriki" begrün- dete, das noch heute erscheint. Außer- dem schrieb er eine Reihe komischer und satirischer Kalender [wie: Ko- mischer Almanach für Lustige und Traurige zum Lachen (1853 u. 1854) - Kein Tag ohne Witz (1855 u. 1856) - Figaro-Kalender (1857) - Chari- vari. Komischer Kalender (1857) - Kikeriki-Kalender (1862 und 1863)], die humoristische Halb-Monatsschrift "Brum-Brum", redigierte in den Jahren 1858 und 1859 mit Wimmer das Spottblatt "Tritsch-Tratsch" u. rief 1872 das "Wiener illustrierte Extrablatt" ins Leben. Zu Anfang Februar des Jahres 1885 mußte er der Jrrenheilanstalt zu Döbling bei Wien überwiesen werden, wo sich sein Zustand sehr bald als ein hoffnungs- [Spaltenumbruch]
Ebe
loser herausstellte. Er starb am 16. Januar 1886.
S:
Von den zirka 150 Theaterstücken B.s sind im Druck er- schienen: Ein Rekrut von 1859 (Volksst.), 1859. - Ein Wiener Dienst- bote (Dr.), 1868. - Einer von unsre Leut' (P.), 1868. - Zwölf Uhr (Bil- der aus dem Volksleben), 1868. - Die Pfarrersköchin (Lsp.), 1871. - Nr. 28 (Lsp.), 1871. - Der Herr Landgerichtsrat (Dr.), 1871. - Eine verrückte Person (Dr.), 1871. - Jsaak Stern (P.), 1872. - Der letzte Na- tionalgardist (Volksst.), 1872. - Der barmherzige Bruder (P.), 1876. - Doktor Haslinger (Volksst.), 1876. - Die Frau von Brestl (P.), 1876. - Der Hasenschrecker (P.), 1876. - Ein Stündchen auf dem Comptoir (P.), 1876. - Die alte Schachtel (P., er- neuert von O. Tann-Bergler), 1903.
*Ebersberger,Karl Justus
Alois, wurde am 29. April 1819 in der einstmaligen Nürnberger Reichs- festung - jetzt Strafanstalt - Lich- tenau geboren, wo sein Vater Landgerichts-Physikus war. Von diesem, einem philologisch hochgebil- deten Manne, bis zur ersten Gym- nasialklasse vorgebildet, besuchte er die Gymnasien zu Ansbach und Bam- berg, absolvierte 1836 in Erlangen den philosophischen Kursus und stu- dierte darauf in Würzburg Medizin. Nachdem er 1840 zum Dr. med. pro- moviert, ließ er sich 1842 in Kloster Heilsbronn als praktischer Arzt nie- der und siedelte 1849 nach Nürnberg über, wo er bis zu seinem Tode sei- nem Berufe lebte. Daneben entfaltete er eine umfassende literarische Tätig- keit, die besonders ein weites Feld fand in der Gründung einer Chronik des Stadttheaters vom Jahre 1850 an, eines Sammelwerkes von fünf starken Bänden, das für die Geschichte der Nürnberger Bühne von großem Werte ist. Er starb am 6. April 1885.
S:
Feldblumen (Ge.), 1856. - No- vellen (pseud.); II, 1858. - Eine Nacht
*
[Spaltenumbruch]
Ebe
Er ſtarb zu Wien am 4. April 1870.
S:
Soldaten-Ehr’ und Pflichten, 1853. – Aus dem Wanderbuch eines Soldaten, 1855. – Am Wachtfeuer (E.), 1856. – Das Feiertagsbuch (En.), 1856. – Was uns der Abend bringt (En.), 1856. – Zur Milares (Neue Geſchichten), 1857. – Friedrich Schwerdtner (Geſch.), 1857. – Haus-, Hof- u. Staatsgeſchichten; III, 1869. – Geſchichte eines alten Kommißman- tels. Die Sühne (2 En.), 1904.
Ebersberg, Otto Franz,
pſeud. O. F. Berg, Bruder des Vorigen, wurde am 10. Okt. 1833 zu Wien geb., beendete dort ſeine Gymnaſialſtu- dien und trat dann bei der Lotto- Gefällsdirektion in den Staatsdienſt, in welchem er neun Jahre verblieb. Seit dem Jahre 1854 beſchäftigte er ſich mit dramatiſchen Arbeiten für die Wiener Vorſtadttheater. Als ihm 1860 die Theaterzenſur ein bereits erlaubtes und dreimal aufgeführtes Stück „Wiener und Franzoſe“ nach- träglich verbot, verzichtete er auf ſeine Stellung und ſiedelte nach Ber- lin über, kehrte indes ſchon 1861 nach Wien zurück, wo er ſeine dramatiſchen Arbeiten fortſetzte und im November 1862 das Witzblatt „Kikeriki“ begrün- dete, das noch heute erſcheint. Außer- dem ſchrieb er eine Reihe komiſcher und ſatiriſcher Kalender [wie: Ko- miſcher Almanach für Luſtige und Traurige zum Lachen (1853 u. 1854) – Kein Tag ohne Witz (1855 u. 1856) – Figaro-Kalender (1857) – Chari- vari. Komiſcher Kalender (1857) – Kikeriki-Kalender (1862 und 1863)], die humoriſtiſche Halb-Monatsſchrift „Brum-Brum“, redigierte in den Jahren 1858 und 1859 mit Wimmer das Spottblatt „Tritſch-Tratſch“ u. rief 1872 das „Wiener illuſtrierte Extrablatt“ ins Leben. Zu Anfang Februar des Jahres 1885 mußte er der Jrrenheilanſtalt zu Döbling bei Wien überwieſen werden, wo ſich ſein Zuſtand ſehr bald als ein hoffnungs- [Spaltenumbruch]
Ebe
loſer herausſtellte. Er ſtarb am 16. Januar 1886.
S:
Von den zirka 150 Theaterſtücken B.s ſind im Druck er- ſchienen: Ein Rekrut von 1859 (Volksſt.), 1859. – Ein Wiener Dienſt- bote (Dr.), 1868. – Einer von unſre Leut’ (P.), 1868. – Zwölf Uhr (Bil- der aus dem Volksleben), 1868. – Die Pfarrersköchin (Lſp.), 1871. – Nr. 28 (Lſp.), 1871. – Der Herr Landgerichtsrat (Dr.), 1871. – Eine verrückte Perſon (Dr.), 1871. – Jſaak Stern (P.), 1872. – Der letzte Na- tionalgardiſt (Volksſt.), 1872. – Der barmherzige Bruder (P.), 1876. – Doktor Haslinger (Volksſt.), 1876. – Die Frau von Breſtl (P.), 1876. – Der Haſenſchrecker (P.), 1876. – Ein Stündchen auf dem Comptoir (P.), 1876. – Die alte Schachtel (P., er- neuert von O. Tann-Bergler), 1903.
*Ebersberger,Karl Juſtus
Alois, wurde am 29. April 1819 in der einſtmaligen Nürnberger Reichs- feſtung – jetzt Strafanſtalt – Lich- tenau geboren, wo ſein Vater Landgerichts-Phyſikus war. Von dieſem, einem philologiſch hochgebil- deten Manne, bis zur erſten Gym- naſialklaſſe vorgebildet, beſuchte er die Gymnaſien zu Ansbach und Bam- berg, abſolvierte 1836 in Erlangen den philoſophiſchen Kurſus und ſtu- dierte darauf in Würzburg Medizin. Nachdem er 1840 zum Dr. med. pro- moviert, ließ er ſich 1842 in Kloſter Heilsbronn als praktiſcher Arzt nie- der und ſiedelte 1849 nach Nürnberg über, wo er bis zu ſeinem Tode ſei- nem Berufe lebte. Daneben entfaltete er eine umfaſſende literariſche Tätig- keit, die beſonders ein weites Feld fand in der Gründung einer Chronik des Stadttheaters vom Jahre 1850 an, eines Sammelwerkes von fünf ſtarken Bänden, das für die Geſchichte der Nürnberger Bühne von großem Werte iſt. Er ſtarb am 6. April 1885.
S:
Feldblumen (Ge.), 1856. – No- vellen (pſeud.); II, 1858. – Eine Nacht
*
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Ebe
Ebe
Er ſtarb zu Wien am 4. April 1870.
S: Soldaten-Ehr’ und Pflichten,
1853. – Aus dem Wanderbuch eines
Soldaten, 1855. – Am Wachtfeuer
(E.), 1856. – Das Feiertagsbuch
(En.), 1856. – Was uns der Abend
bringt (En.), 1856. – Zur Milares
(Neue Geſchichten), 1857. – Friedrich
Schwerdtner (Geſch.), 1857. – Haus-,
Hof- u. Staatsgeſchichten; III, 1869.
– Geſchichte eines alten Kommißman-
tels. Die Sühne (2 En.), 1904.
Ebersberg, Otto Franz, pſeud.
O. F. Berg, Bruder des Vorigen,
wurde am 10. Okt. 1833 zu Wien geb.,
beendete dort ſeine Gymnaſialſtu-
dien und trat dann bei der Lotto-
Gefällsdirektion in den Staatsdienſt,
in welchem er neun Jahre verblieb.
Seit dem Jahre 1854 beſchäftigte er
ſich mit dramatiſchen Arbeiten für
die Wiener Vorſtadttheater. Als ihm
1860 die Theaterzenſur ein bereits
erlaubtes und dreimal aufgeführtes
Stück „Wiener und Franzoſe“ nach-
träglich verbot, verzichtete er auf
ſeine Stellung und ſiedelte nach Ber-
lin über, kehrte indes ſchon 1861 nach
Wien zurück, wo er ſeine dramatiſchen
Arbeiten fortſetzte und im November
1862 das Witzblatt „Kikeriki“ begrün-
dete, das noch heute erſcheint. Außer-
dem ſchrieb er eine Reihe komiſcher
und ſatiriſcher Kalender [wie: Ko-
miſcher Almanach für Luſtige und
Traurige zum Lachen (1853 u. 1854)
– Kein Tag ohne Witz (1855 u. 1856)
– Figaro-Kalender (1857) – Chari-
vari. Komiſcher Kalender (1857) –
Kikeriki-Kalender (1862 und 1863)],
die humoriſtiſche Halb-Monatsſchrift
„Brum-Brum“, redigierte in den
Jahren 1858 und 1859 mit Wimmer
das Spottblatt „Tritſch-Tratſch“ u.
rief 1872 das „Wiener illuſtrierte
Extrablatt“ ins Leben. Zu Anfang
Februar des Jahres 1885 mußte er
der Jrrenheilanſtalt zu Döbling bei
Wien überwieſen werden, wo ſich ſein
Zuſtand ſehr bald als ein hoffnungs-
loſer herausſtellte. Er ſtarb am 16.
Januar 1886.
S: Von den zirka 150
Theaterſtücken B.s ſind im Druck er-
ſchienen: Ein Rekrut von 1859
(Volksſt.), 1859. – Ein Wiener Dienſt-
bote (Dr.), 1868. – Einer von unſre
Leut’ (P.), 1868. – Zwölf Uhr (Bil-
der aus dem Volksleben), 1868. –
Die Pfarrersköchin (Lſp.), 1871. –
Nr. 28 (Lſp.), 1871. – Der Herr
Landgerichtsrat (Dr.), 1871. – Eine
verrückte Perſon (Dr.), 1871. – Jſaak
Stern (P.), 1872. – Der letzte Na-
tionalgardiſt (Volksſt.), 1872. – Der
barmherzige Bruder (P.), 1876. –
Doktor Haslinger (Volksſt.), 1876. –
Die Frau von Breſtl (P.), 1876. –
Der Haſenſchrecker (P.), 1876. – Ein
Stündchen auf dem Comptoir (P.),
1876. – Die alte Schachtel (P., er-
neuert von O. Tann-Bergler), 1903.
*Ebersberger, Karl Juſtus
Alois, wurde am 29. April 1819 in
der einſtmaligen Nürnberger Reichs-
feſtung – jetzt Strafanſtalt – Lich-
tenau geboren, wo ſein Vater
Landgerichts-Phyſikus war. Von
dieſem, einem philologiſch hochgebil-
deten Manne, bis zur erſten Gym-
naſialklaſſe vorgebildet, beſuchte er
die Gymnaſien zu Ansbach und Bam-
berg, abſolvierte 1836 in Erlangen
den philoſophiſchen Kurſus und ſtu-
dierte darauf in Würzburg Medizin.
Nachdem er 1840 zum Dr. med. pro-
moviert, ließ er ſich 1842 in Kloſter
Heilsbronn als praktiſcher Arzt nie-
der und ſiedelte 1849 nach Nürnberg
über, wo er bis zu ſeinem Tode ſei-
nem Berufe lebte. Daneben entfaltete
er eine umfaſſende literariſche Tätig-
keit, die beſonders ein weites Feld
fand in der Gründung einer Chronik
des Stadttheaters vom Jahre 1850
an, eines Sammelwerkes von fünf
ſtarken Bänden, das für die Geſchichte
der Nürnberger Bühne von großem
Werte iſt. Er ſtarb am 6. April 1885.
S: Feldblumen (Ge.), 1856. – No-
vellen (pſeud.); II, 1858. – Eine Nacht
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/96>, abgerufen am 22.02.2025.
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