Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Dut
ren Privattöchterschule und machte
zu Ostern 1879 ihr Lehrerinnenexa-
men, worauf sie Michaelis 1880 im
Berliner Gemeindeschuldienst Anstel-
lung fand. Jhre schriftstellerische Tä-
tigkeit hatte sich bis dahin auf Über-
setzungen aus dem Englischen be-
schränkt; nunmehr schrieb sie eigene
Sachen, Erzählungen und Humores-
ken, für die verschiedensten Jugend-
blätter u. andere Zeitschriften, meist
für die Jugend und das Volk berech-
net und gesondert noch nicht heraus-
gegeben. Zu Ostern 1906 legte sie ihr
Lehramt nieder, und widmet sie sich
seitdem ausschließlich der Schriftstel-
lerei.

S:

Dem Tode entrissen (E.),
1896. - Der Wind bläset, wo er will
(N.), 1906. - Erwin, der Missionars-
sohn (E.), 1909.

*Dutezynski, Alfred Ritter von,


pseud. Alfred Ritter, entstammt
einer altadeligen polnischen Familie,
welche nach der Schlacht bei Macieo-
wice (1794) sich nach Österreich ge-
flüchtet hatte, und wurde am 7. Ok-
tober 1865 in Hermannstadt (Sieben-
bürgen) geboren. Sein Vater war
Offizier gewesen, hatte sich in den
Kriegsjahren 1848-49 vielfach aus-
gezeichnet und war dann in den Zi-
vilstaatsdienst übergetreten, in wel-
chem er 1895 als Baurat starb. Der
Sohn verlebte seine früheste Jugend
in Siebenbürgen, Ungarn, Jtalien
und den österreich. Alpenländern. Ein
schweres Gehirnleiden hielt ihn früh
von dem Verkehr mit Altersgenossen
fern und stellte ihn fast ausschließlich
unter den Einfluß seines scharf den-
kenden Vaters und seiner geistreichen
Mutter, immerhin aber wurde der
Gang seiner Studien durch dieses
Leiden sehr beeinträchtigt. Nach einem
mehrjährigen Aufenthalt in Galizien
kam D. 1881 nach Wien, wo er nach
Besuch des Gymnasiums und nach
Absolvierung der Handelsakademie
die Laufbahn eines Eisenbahnbeam-
ten einschlug, wenn auch ohne beson-
[Spaltenumbruch]

Dux
dere Lust und Neigung. Eine Zeit
fleißiger Arbeit folgte. Mit größtem
Eifer, zielbewußt und unbeirrt eig-
nete sich D. eine Summe von Kennt-
nissen, nicht nur in den exakten Wis-
senschaften, sondern auch in Physio-
logie, Philosophie, Psychologie und
Kulturpolitik an, die er dann in zwei
Schriften verwertete: "Über die Theo-
rie des Jnsektenfluges" (1893) und
"Ursache und Begriffsbildung der
Zeitintervalle in Sprache, Vers und
Musik" (1894), von denen die erstere
anfänglich zwar vielseitige Angriffe
erfuhr, aber heute schon die maß-
gebende Ansicht über jene Theorie ent-
hält.

S:

Maidenberg (Ep. D.), 1895.
- Umsturz (Kulturdrama), 1902.

Duttenhofer, Friedrich Martin,


geb. am 7. Febr. 1810 in Stuttgart,
Dr. med., wurde Professor an der
Tierarzneischule daselbst und 1847
Regimentspferdearzt beim 2. Reiter-
regiment in Ludwigsburg, wo er am
26. Januar 1859 starb. Er war ein
hochgebildeter Mann, beherrschte
mehrere der neueren Sprachen und
übersetzte aus ihnen die "Muster-
novellen des Cervantes" (1840), den
"Cid" (1837) und die "Poetischen
Werke des Silvio Pellico" (1835-37).
Außer vielen medizinischen Werken
veröffentlichte er

S:

Streiflichter
(Dr. En., M., Ge.), 1847. - Die Pflege-
tochter auf dem Lande (Dram. Sit-
tengemälde), 1848.

Dux, Adolf,

* am 25. Oktbr. 1822
in Preßburg, absolvierte daselbst die
Gymnasial-, philosophischen und
Rechtsstudien, betrat noch während
der letzteren die Schriftstellerlauf-
bahn und war seitdem in der unga-
rischen und deutsch-österreichischen
Presse tätig. Zuletzt war er Mit-
redakteur des "Ungarischen Lloyd"
in Pest, wo er seit 1855 lebte, und
+ daselbst am 20. Novbr. 1881. Jn
ungarischer Sprache schrieb er eine
Abhandlung über die dramatische
Poesie, wofür er von der Kisfaludy-

*


[Spaltenumbruch]

Dut
ren Privattöchterſchule und machte
zu Oſtern 1879 ihr Lehrerinnenexa-
men, worauf ſie Michaelis 1880 im
Berliner Gemeindeſchuldienſt Anſtel-
lung fand. Jhre ſchriftſtelleriſche Tä-
tigkeit hatte ſich bis dahin auf Über-
ſetzungen aus dem Engliſchen be-
ſchränkt; nunmehr ſchrieb ſie eigene
Sachen, Erzählungen und Humores-
ken, für die verſchiedenſten Jugend-
blätter u. andere Zeitſchriften, meiſt
für die Jugend und das Volk berech-
net und geſondert noch nicht heraus-
gegeben. Zu Oſtern 1906 legte ſie ihr
Lehramt nieder, und widmet ſie ſich
ſeitdem ausſchließlich der Schriftſtel-
lerei.

S:

Dem Tode entriſſen (E.),
1896. – Der Wind bläſet, wo er will
(N.), 1906. – Erwin, der Miſſionars-
ſohn (E.), 1909.

*Dutezynski, Alfred Ritter von,


pſeud. Alfred Ritter, entſtammt
einer altadeligen polniſchen Familie,
welche nach der Schlacht bei Macieo-
wice (1794) ſich nach Öſterreich ge-
flüchtet hatte, und wurde am 7. Ok-
tober 1865 in Hermannſtadt (Sieben-
bürgen) geboren. Sein Vater war
Offizier geweſen, hatte ſich in den
Kriegsjahren 1848–49 vielfach aus-
gezeichnet und war dann in den Zi-
vilſtaatsdienſt übergetreten, in wel-
chem er 1895 als Baurat ſtarb. Der
Sohn verlebte ſeine früheſte Jugend
in Siebenbürgen, Ungarn, Jtalien
und den öſterreich. Alpenländern. Ein
ſchweres Gehirnleiden hielt ihn früh
von dem Verkehr mit Altersgenoſſen
fern und ſtellte ihn faſt ausſchließlich
unter den Einfluß ſeines ſcharf den-
kenden Vaters und ſeiner geiſtreichen
Mutter, immerhin aber wurde der
Gang ſeiner Studien durch dieſes
Leiden ſehr beeinträchtigt. Nach einem
mehrjährigen Aufenthalt in Galizien
kam D. 1881 nach Wien, wo er nach
Beſuch des Gymnaſiums und nach
Abſolvierung der Handelsakademie
die Laufbahn eines Eiſenbahnbeam-
ten einſchlug, wenn auch ohne beſon-
[Spaltenumbruch]

Dux
dere Luſt und Neigung. Eine Zeit
fleißiger Arbeit folgte. Mit größtem
Eifer, zielbewußt und unbeirrt eig-
nete ſich D. eine Summe von Kennt-
niſſen, nicht nur in den exakten Wiſ-
ſenſchaften, ſondern auch in Phyſio-
logie, Philoſophie, Pſychologie und
Kulturpolitik an, die er dann in zwei
Schriften verwertete: „Über die Theo-
rie des Jnſektenfluges“ (1893) und
„Urſache und Begriffsbildung der
Zeitintervalle in Sprache, Vers und
Muſik“ (1894), von denen die erſtere
anfänglich zwar vielſeitige Angriffe
erfuhr, aber heute ſchon die maß-
gebende Anſicht über jene Theorie ent-
hält.

S:

Maidenberg (Ep. D.), 1895.
– Umſturz (Kulturdrama), 1902.

Duttenhofer, Friedrich Martin,


geb. am 7. Febr. 1810 in Stuttgart,
Dr. med., wurde Profeſſor an der
Tierarzneiſchule daſelbſt und 1847
Regimentspferdearzt beim 2. Reiter-
regiment in Ludwigsburg, wo er am
26. Januar 1859 ſtarb. Er war ein
hochgebildeter Mann, beherrſchte
mehrere der neueren Sprachen und
überſetzte aus ihnen die „Muſter-
novellen des Cervantes“ (1840), den
„Cid“ (1837) und die „Poetiſchen
Werke des Silvio Pellico“ (1835–37).
Außer vielen mediziniſchen Werken
veröffentlichte er

S:

Streiflichter
(Dr. En., M., Ge.), 1847. – Die Pflege-
tochter auf dem Lande (Dram. Sit-
tengemälde), 1848.

Dux, Adolf,

* am 25. Oktbr. 1822
in Preßburg, abſolvierte daſelbſt die
Gymnaſial-, philoſophiſchen und
Rechtsſtudien, betrat noch während
der letzteren die Schriftſtellerlauf-
bahn und war ſeitdem in der unga-
riſchen und deutſch-öſterreichiſchen
Preſſe tätig. Zuletzt war er Mit-
redakteur des „Ungariſchen Lloyd“
in Peſt, wo er ſeit 1855 lebte, und
† daſelbſt am 20. Novbr. 1881. Jn
ungariſcher Sprache ſchrieb er eine
Abhandlung über die dramatiſche
Poeſie, wofür er von der Kisfaludy-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0086" n="82"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Dut</hi></fw><lb/>
ren Privattöchter&#x017F;chule und machte<lb/>
zu O&#x017F;tern 1879 ihr Lehrerinnenexa-<lb/>
men, worauf &#x017F;ie Michaelis 1880 im<lb/>
Berliner Gemeinde&#x017F;chuldien&#x017F;t An&#x017F;tel-<lb/>
lung fand. Jhre &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;che Tä-<lb/>
tigkeit hatte &#x017F;ich bis dahin auf Über-<lb/>
&#x017F;etzungen aus dem Engli&#x017F;chen be-<lb/>
&#x017F;chränkt; nunmehr &#x017F;chrieb &#x017F;ie eigene<lb/>
Sachen, Erzählungen und Humores-<lb/>
ken, für die ver&#x017F;chieden&#x017F;ten Jugend-<lb/>
blätter u. andere Zeit&#x017F;chriften, mei&#x017F;t<lb/>
für die Jugend und das Volk berech-<lb/>
net und ge&#x017F;ondert noch nicht heraus-<lb/>
gegeben. Zu O&#x017F;tern 1906 legte &#x017F;ie ihr<lb/>
Lehramt nieder, und widmet &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;eitdem aus&#x017F;chließlich der Schrift&#x017F;tel-<lb/>
lerei. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Dem Tode entri&#x017F;&#x017F;en (E.),<lb/>
1896. &#x2013; Der Wind blä&#x017F;et, wo er will<lb/>
(N.), 1906. &#x2013; Erwin, der Mi&#x017F;&#x017F;ionars-<lb/>
&#x017F;ohn (E.), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Dutezynski,</hi> Alfred Ritter von,</head>
        <p><lb/>
p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Alfred Ritter,</hi> ent&#x017F;tammt<lb/>
einer altadeligen polni&#x017F;chen Familie,<lb/>
welche nach der Schlacht bei Macieo-<lb/>
wice (1794) &#x017F;ich nach Ö&#x017F;terreich ge-<lb/>
flüchtet hatte, und wurde am 7. Ok-<lb/>
tober 1865 in Hermann&#x017F;tadt (Sieben-<lb/>
bürgen) geboren. Sein Vater war<lb/>
Offizier gewe&#x017F;en, hatte &#x017F;ich in den<lb/>
Kriegsjahren 1848&#x2013;49 vielfach aus-<lb/>
gezeichnet und war dann in den Zi-<lb/>
vil&#x017F;taatsdien&#x017F;t übergetreten, in wel-<lb/>
chem er 1895 als Baurat &#x017F;tarb. Der<lb/>
Sohn verlebte &#x017F;eine frühe&#x017F;te Jugend<lb/>
in Siebenbürgen, Ungarn, Jtalien<lb/>
und den ö&#x017F;terreich. Alpenländern. Ein<lb/>
&#x017F;chweres Gehirnleiden hielt ihn früh<lb/>
von dem Verkehr mit Altersgeno&#x017F;&#x017F;en<lb/>
fern und &#x017F;tellte ihn fa&#x017F;t aus&#x017F;chließlich<lb/>
unter den Einfluß &#x017F;eines &#x017F;charf den-<lb/>
kenden Vaters und &#x017F;einer gei&#x017F;treichen<lb/>
Mutter, immerhin aber wurde der<lb/>
Gang &#x017F;einer Studien durch die&#x017F;es<lb/>
Leiden &#x017F;ehr beeinträchtigt. Nach einem<lb/>
mehrjährigen Aufenthalt in Galizien<lb/>
kam D. 1881 nach Wien, wo er nach<lb/>
Be&#x017F;uch des Gymna&#x017F;iums und nach<lb/>
Ab&#x017F;olvierung der Handelsakademie<lb/>
die Laufbahn eines Ei&#x017F;enbahnbeam-<lb/>
ten ein&#x017F;chlug, wenn auch ohne be&#x017F;on-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Dux</hi></fw><lb/>
dere Lu&#x017F;t und Neigung. Eine Zeit<lb/>
fleißiger Arbeit folgte. Mit größtem<lb/>
Eifer, zielbewußt und unbeirrt eig-<lb/>
nete &#x017F;ich D. eine Summe von Kennt-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;en, nicht nur in den exakten Wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaften, &#x017F;ondern auch in Phy&#x017F;io-<lb/>
logie, Philo&#x017F;ophie, P&#x017F;ychologie und<lb/>
Kulturpolitik an, die er dann in zwei<lb/>
Schriften verwertete: &#x201E;Über die Theo-<lb/>
rie des Jn&#x017F;ektenfluges&#x201C; (1893) und<lb/>
&#x201E;Ur&#x017F;ache und Begriffsbildung der<lb/>
Zeitintervalle in Sprache, Vers und<lb/>
Mu&#x017F;ik&#x201C; (1894), von denen die er&#x017F;tere<lb/>
anfänglich zwar viel&#x017F;eitige Angriffe<lb/>
erfuhr, aber heute &#x017F;chon die maß-<lb/>
gebende An&#x017F;icht über jene Theorie ent-<lb/>
hält. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Maidenberg (Ep. D.), 1895.<lb/>
&#x2013; Um&#x017F;turz (Kulturdrama), 1902.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Duttenhofer,</hi> Friedrich Martin,</head>
        <p><lb/>
geb. am 7. Febr. 1810 in Stuttgart,<lb/><hi rendition="#aq">Dr. med.,</hi> wurde Profe&#x017F;&#x017F;or an der<lb/>
Tierarznei&#x017F;chule da&#x017F;elb&#x017F;t und 1847<lb/>
Regimentspferdearzt beim 2. Reiter-<lb/>
regiment in Ludwigsburg, wo er am<lb/>
26. Januar 1859 &#x017F;tarb. Er war ein<lb/>
hochgebildeter Mann, beherr&#x017F;chte<lb/>
mehrere der neueren Sprachen und<lb/>
über&#x017F;etzte aus ihnen die &#x201E;Mu&#x017F;ter-<lb/>
novellen des Cervantes&#x201C; (1840), den<lb/>
&#x201E;Cid&#x201C; (1837) und die &#x201E;Poeti&#x017F;chen<lb/>
Werke des Silvio Pellico&#x201C; (1835&#x2013;37).<lb/>
Außer vielen medizini&#x017F;chen Werken<lb/>
veröffentlichte er </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Streiflichter<lb/>
(Dr. En., M., Ge.), 1847. &#x2013; Die Pflege-<lb/>
tochter auf dem Lande (Dram. Sit-<lb/>
tengemälde), 1848.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Dux,</hi> Adolf,</head>
        <p> * am 25. Oktbr. 1822<lb/>
in Preßburg, ab&#x017F;olvierte da&#x017F;elb&#x017F;t die<lb/>
Gymna&#x017F;ial-, philo&#x017F;ophi&#x017F;chen und<lb/>
Rechts&#x017F;tudien, betrat noch während<lb/>
der letzteren die Schrift&#x017F;tellerlauf-<lb/>
bahn und war &#x017F;eitdem in der unga-<lb/>
ri&#x017F;chen und deut&#x017F;ch-ö&#x017F;terreichi&#x017F;chen<lb/>
Pre&#x017F;&#x017F;e tätig. Zuletzt war er Mit-<lb/>
redakteur des &#x201E;Ungari&#x017F;chen Lloyd&#x201C;<lb/>
in Pe&#x017F;t, wo er &#x017F;eit 1855 lebte, und<lb/>
&#x2020; da&#x017F;elb&#x017F;t am 20. Novbr. 1881. Jn<lb/>
ungari&#x017F;cher Sprache &#x017F;chrieb er eine<lb/>
Abhandlung über die dramati&#x017F;che<lb/>
Poe&#x017F;ie, wofür er von der Kisfaludy-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/0086] Dut Dux ren Privattöchterſchule und machte zu Oſtern 1879 ihr Lehrerinnenexa- men, worauf ſie Michaelis 1880 im Berliner Gemeindeſchuldienſt Anſtel- lung fand. Jhre ſchriftſtelleriſche Tä- tigkeit hatte ſich bis dahin auf Über- ſetzungen aus dem Engliſchen be- ſchränkt; nunmehr ſchrieb ſie eigene Sachen, Erzählungen und Humores- ken, für die verſchiedenſten Jugend- blätter u. andere Zeitſchriften, meiſt für die Jugend und das Volk berech- net und geſondert noch nicht heraus- gegeben. Zu Oſtern 1906 legte ſie ihr Lehramt nieder, und widmet ſie ſich ſeitdem ausſchließlich der Schriftſtel- lerei. S: Dem Tode entriſſen (E.), 1896. – Der Wind bläſet, wo er will (N.), 1906. – Erwin, der Miſſionars- ſohn (E.), 1909. *Dutezynski, Alfred Ritter von, pſeud. Alfred Ritter, entſtammt einer altadeligen polniſchen Familie, welche nach der Schlacht bei Macieo- wice (1794) ſich nach Öſterreich ge- flüchtet hatte, und wurde am 7. Ok- tober 1865 in Hermannſtadt (Sieben- bürgen) geboren. Sein Vater war Offizier geweſen, hatte ſich in den Kriegsjahren 1848–49 vielfach aus- gezeichnet und war dann in den Zi- vilſtaatsdienſt übergetreten, in wel- chem er 1895 als Baurat ſtarb. Der Sohn verlebte ſeine früheſte Jugend in Siebenbürgen, Ungarn, Jtalien und den öſterreich. Alpenländern. Ein ſchweres Gehirnleiden hielt ihn früh von dem Verkehr mit Altersgenoſſen fern und ſtellte ihn faſt ausſchließlich unter den Einfluß ſeines ſcharf den- kenden Vaters und ſeiner geiſtreichen Mutter, immerhin aber wurde der Gang ſeiner Studien durch dieſes Leiden ſehr beeinträchtigt. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Galizien kam D. 1881 nach Wien, wo er nach Beſuch des Gymnaſiums und nach Abſolvierung der Handelsakademie die Laufbahn eines Eiſenbahnbeam- ten einſchlug, wenn auch ohne beſon- dere Luſt und Neigung. Eine Zeit fleißiger Arbeit folgte. Mit größtem Eifer, zielbewußt und unbeirrt eig- nete ſich D. eine Summe von Kennt- niſſen, nicht nur in den exakten Wiſ- ſenſchaften, ſondern auch in Phyſio- logie, Philoſophie, Pſychologie und Kulturpolitik an, die er dann in zwei Schriften verwertete: „Über die Theo- rie des Jnſektenfluges“ (1893) und „Urſache und Begriffsbildung der Zeitintervalle in Sprache, Vers und Muſik“ (1894), von denen die erſtere anfänglich zwar vielſeitige Angriffe erfuhr, aber heute ſchon die maß- gebende Anſicht über jene Theorie ent- hält. S: Maidenberg (Ep. D.), 1895. – Umſturz (Kulturdrama), 1902. Duttenhofer, Friedrich Martin, geb. am 7. Febr. 1810 in Stuttgart, Dr. med., wurde Profeſſor an der Tierarzneiſchule daſelbſt und 1847 Regimentspferdearzt beim 2. Reiter- regiment in Ludwigsburg, wo er am 26. Januar 1859 ſtarb. Er war ein hochgebildeter Mann, beherrſchte mehrere der neueren Sprachen und überſetzte aus ihnen die „Muſter- novellen des Cervantes“ (1840), den „Cid“ (1837) und die „Poetiſchen Werke des Silvio Pellico“ (1835–37). Außer vielen mediziniſchen Werken veröffentlichte er S: Streiflichter (Dr. En., M., Ge.), 1847. – Die Pflege- tochter auf dem Lande (Dram. Sit- tengemälde), 1848. Dux, Adolf, * am 25. Oktbr. 1822 in Preßburg, abſolvierte daſelbſt die Gymnaſial-, philoſophiſchen und Rechtsſtudien, betrat noch während der letzteren die Schriftſtellerlauf- bahn und war ſeitdem in der unga- riſchen und deutſch-öſterreichiſchen Preſſe tätig. Zuletzt war er Mit- redakteur des „Ungariſchen Lloyd“ in Peſt, wo er ſeit 1855 lebte, und † daſelbſt am 20. Novbr. 1881. Jn ungariſcher Sprache ſchrieb er eine Abhandlung über die dramatiſche Poeſie, wofür er von der Kisfaludy- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/86
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/86>, abgerufen am 21.11.2024.