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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Marien-Stiftsgymnasium in Stettin
und, nachdem sein Vater als Semi-
narlehrer nach Dramburg versetzt
worden war, auch das Gymnasium
in dieser Stadt. Nach Absolvierung
der Obersekunda widmete sich D.
einem gewerblichen Berufe; da aber
die Anstrengungen in demselben seine
Gesundheit wesentlich erschüttert hat-
ten und gleichzeitig die Liebe zu den
Wissenschaften mit größerer Stärke
in ihm geweckt wurde, so bezog er
1883 nochmals das Gymnasium in
Greifenberg (Pommern), bestand
Michaelis 1885 die Reifeprüfung und
studierte nun in Berlin, Greifswald
und Halle klassische Philologie und
deutsche Sprache und Literatur. Jm
Febr. 1893 bestand er seine Staats-
prüfung, absolvierte dann das Se-
minar- u. Probejahr am Gymnasium
in Kolberg bzw. Stettin u. fand dann
1895 eine Anstellung als Lehrer an
der Oberschule in Gollnow, von wo
er 1903 als Oberlehrer an das Gym-
nasium in Stargard i. Pommern be-
rufen ward. Jm Febr. 1910 wurde er
zum Professor ernannt. Seiner beson-
deren Vorliebe für die Astronomie
verdankt die Schrift "Mars. Eine
Welt im Kampf ums Dasein" (1901)
ihr Entstehen, eine gemeinverständ-
liche Studie für Freunde der Him-
melskunde, die in Fachkreisen große
Beachtung gefunden hat.

S:

Zollern-
oden (Ge.), 1906. - Durchgerungen
(Lr. und Ge. a. d. Jugendzeit), 1907.
- Der Untergang des Heidekruges
(E.), 1908. - Unser Klaus (R.), 1911.

Droste-Hülshoff, Elisabeth, Ba-
ronin von,

eine Nichte der bekannten
Dichterin Annette v. D., wurde am
1. Juli 1845 zu Hülshoff in West-
falen, dem Stammsitze der Familie,
geboren, erhielt ihre erste Erziehung
im elterlichen Hause und die Vollen-
dung derselben 1858-62 im Kloster
Du Sacre-Coeur zu Warendorf. Mit
17 Jahren kehrte sie in ihre Familie
und in die Welt zurück. Eine kum-
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Dru
mervolle Zeit wartete ihrer; denn
jahrelang mußte sie als Pflegerin an
den Krankenbetten ihrer Familien-
glieder weilen. So kam es, daß sie
erst spät, nach dem Tode ihrer Mut-
ter, die Schriftstellerbahn betrat. Ein
besonderes Verdienst erwarb sie sich
durch die Herausgabe der "Gesamten
Werke Annettens v. Droste-Hülshoff"
(V, 1887). Nachdem die Dichterin
längere Zeit in Münster gelebt, zog
sie nach München, wo ihr ein Platz
als Stiftsdame im Gumppenberg-
Stift zuteil geworden war. Seit
einigen Jahren hat sie ihren Wohn-
sitz in Kevelaer (Rheinland).

S:

Anna
Morian (E.), 1887. 2. A. 1898. - Die
letzte Burggräfin von Stromberg
(Hist. R.), 1892. - Harzbilder, 1892.
- Zwei Märchen, 1905.

Drucker, Martin,

geb. am 30. Juli
1834 zu Leipzig, studierte auf der
dortigen Universität die Rechte und
lebt jetzt als Rechtsanwalt daselbst.

S:

Blüten aus dem Treibhaus der
Lyrik (mit Adolf Zander), 1855.

Druskowitz, Helene,

pseudon. E.
Rene und Adalbert Brunn,
wurde am 2. Mai 1858 zu Hietzing
bei Wien geboren, verlor ihren Vater
frühe, doch wurden ihre künstlerischen
und wissenschaftlichen Talente von
seiten der Mutter auf das eifrigste
gefördert. Die Tochter absolvierte
1875 das Konservatorium in Wien,
bestand in demselben Jahre am Pia-
risten-Gymnasium zu Wien die Ma-
turitätsprüfung und bezog hierauf
die Universität Zürich, an der sie
Philosophie, klassische Philologie, Ar-
chäologie, Orientalia, Germanistik
u. moderne Sprachen studierte. Jm
Jahre 1878 erlangte sie die Würde
eines Dr. phil., hielt in den nächst-
folgenden Jahren in Wien, München,
Zürich, Basel und anderen Städten
öffentliche Vorlesungen und ließ sich
1882 als Schriftstellerin in Wien
nieder. Größere Reisen haben sie in-
zwischen durch Frankreich, Jtalien,

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Marien-Stiftsgymnaſium in Stettin
und, nachdem ſein Vater als Semi-
narlehrer nach Dramburg verſetzt
worden war, auch das Gymnaſium
in dieſer Stadt. Nach Abſolvierung
der Oberſekunda widmete ſich D.
einem gewerblichen Berufe; da aber
die Anſtrengungen in demſelben ſeine
Geſundheit weſentlich erſchüttert hat-
ten und gleichzeitig die Liebe zu den
Wiſſenſchaften mit größerer Stärke
in ihm geweckt wurde, ſo bezog er
1883 nochmals das Gymnaſium in
Greifenberg (Pommern), beſtand
Michaelis 1885 die Reifeprüfung und
ſtudierte nun in Berlin, Greifswald
und Halle klaſſiſche Philologie und
deutſche Sprache und Literatur. Jm
Febr. 1893 beſtand er ſeine Staats-
prüfung, abſolvierte dann das Se-
minar- u. Probejahr am Gymnaſium
in Kolberg bzw. Stettin u. fand dann
1895 eine Anſtellung als Lehrer an
der Oberſchule in Gollnow, von wo
er 1903 als Oberlehrer an das Gym-
naſium in Stargard i. Pommern be-
rufen ward. Jm Febr. 1910 wurde er
zum Profeſſor ernannt. Seiner beſon-
deren Vorliebe für die Aſtronomie
verdankt die Schrift „Mars. Eine
Welt im Kampf ums Daſein“ (1901)
ihr Entſtehen, eine gemeinverſtänd-
liche Studie für Freunde der Him-
melskunde, die in Fachkreiſen große
Beachtung gefunden hat.

S:

Zollern-
oden (Ge.), 1906. – Durchgerungen
(Lr. und Ge. a. d. Jugendzeit), 1907.
– Der Untergang des Heidekruges
(E.), 1908. – Unſer Klaus (R.), 1911.

Droſte-Hülshoff, Eliſabeth, Ba-
ronin von,

eine Nichte der bekannten
Dichterin Annette v. D., wurde am
1. Juli 1845 zu Hülshoff in Weſt-
falen, dem Stammſitze der Familie,
geboren, erhielt ihre erſte Erziehung
im elterlichen Hauſe und die Vollen-
dung derſelben 1858–62 im Kloſter
Du Sacré-Coeur zu Warendorf. Mit
17 Jahren kehrte ſie in ihre Familie
und in die Welt zurück. Eine kum-
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Dru
mervolle Zeit wartete ihrer; denn
jahrelang mußte ſie als Pflegerin an
den Krankenbetten ihrer Familien-
glieder weilen. So kam es, daß ſie
erſt ſpät, nach dem Tode ihrer Mut-
ter, die Schriftſtellerbahn betrat. Ein
beſonderes Verdienſt erwarb ſie ſich
durch die Herausgabe der „Geſamten
Werke Annettens v. Droſte-Hülshoff“
(V, 1887). Nachdem die Dichterin
längere Zeit in Münſter gelebt, zog
ſie nach München, wo ihr ein Platz
als Stiftsdame im Gumppenberg-
Stift zuteil geworden war. Seit
einigen Jahren hat ſie ihren Wohn-
ſitz in Kevelaer (Rheinland).

S:

Anna
Morian (E.), 1887. 2. A. 1898. – Die
letzte Burggräfin von Stromberg
(Hiſt. R.), 1892. – Harzbilder, 1892.
– Zwei Märchen, 1905.

Drucker, Martin,

geb. am 30. Juli
1834 zu Leipzig, ſtudierte auf der
dortigen Univerſität die Rechte und
lebt jetzt als Rechtsanwalt daſelbſt.

S:

Blüten aus dem Treibhaus der
Lyrik (mit Adolf Zander), 1855.

Druskowitz, Helene,

pſeudon. E.
René und Adalbert Brunn,
wurde am 2. Mai 1858 zu Hietzing
bei Wien geboren, verlor ihren Vater
frühe, doch wurden ihre künſtleriſchen
und wiſſenſchaftlichen Talente von
ſeiten der Mutter auf das eifrigſte
gefördert. Die Tochter abſolvierte
1875 das Konſervatorium in Wien,
beſtand in demſelben Jahre am Pia-
riſten-Gymnaſium zu Wien die Ma-
turitätsprüfung und bezog hierauf
die Univerſität Zürich, an der ſie
Philoſophie, klaſſiſche Philologie, Ar-
chäologie, Orientalia, Germaniſtik
u. moderne Sprachen ſtudierte. Jm
Jahre 1878 erlangte ſie die Würde
eines Dr. phil., hielt in den nächſt-
folgenden Jahren in Wien, München,
Zürich, Baſel und anderen Städten
öffentliche Vorleſungen und ließ ſich
1882 als Schriftſtellerin in Wien
nieder. Größere Reiſen haben ſie in-
zwiſchen durch Frankreich, Jtalien,

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[66/0070] Dro Dru Marien-Stiftsgymnaſium in Stettin und, nachdem ſein Vater als Semi- narlehrer nach Dramburg verſetzt worden war, auch das Gymnaſium in dieſer Stadt. Nach Abſolvierung der Oberſekunda widmete ſich D. einem gewerblichen Berufe; da aber die Anſtrengungen in demſelben ſeine Geſundheit weſentlich erſchüttert hat- ten und gleichzeitig die Liebe zu den Wiſſenſchaften mit größerer Stärke in ihm geweckt wurde, ſo bezog er 1883 nochmals das Gymnaſium in Greifenberg (Pommern), beſtand Michaelis 1885 die Reifeprüfung und ſtudierte nun in Berlin, Greifswald und Halle klaſſiſche Philologie und deutſche Sprache und Literatur. Jm Febr. 1893 beſtand er ſeine Staats- prüfung, abſolvierte dann das Se- minar- u. Probejahr am Gymnaſium in Kolberg bzw. Stettin u. fand dann 1895 eine Anſtellung als Lehrer an der Oberſchule in Gollnow, von wo er 1903 als Oberlehrer an das Gym- naſium in Stargard i. Pommern be- rufen ward. Jm Febr. 1910 wurde er zum Profeſſor ernannt. Seiner beſon- deren Vorliebe für die Aſtronomie verdankt die Schrift „Mars. Eine Welt im Kampf ums Daſein“ (1901) ihr Entſtehen, eine gemeinverſtänd- liche Studie für Freunde der Him- melskunde, die in Fachkreiſen große Beachtung gefunden hat. S: Zollern- oden (Ge.), 1906. – Durchgerungen (Lr. und Ge. a. d. Jugendzeit), 1907. – Der Untergang des Heidekruges (E.), 1908. – Unſer Klaus (R.), 1911. Droſte-Hülshoff, Eliſabeth, Ba- ronin von, eine Nichte der bekannten Dichterin Annette v. D., wurde am 1. Juli 1845 zu Hülshoff in Weſt- falen, dem Stammſitze der Familie, geboren, erhielt ihre erſte Erziehung im elterlichen Hauſe und die Vollen- dung derſelben 1858–62 im Kloſter Du Sacré-Coeur zu Warendorf. Mit 17 Jahren kehrte ſie in ihre Familie und in die Welt zurück. Eine kum- mervolle Zeit wartete ihrer; denn jahrelang mußte ſie als Pflegerin an den Krankenbetten ihrer Familien- glieder weilen. So kam es, daß ſie erſt ſpät, nach dem Tode ihrer Mut- ter, die Schriftſtellerbahn betrat. Ein beſonderes Verdienſt erwarb ſie ſich durch die Herausgabe der „Geſamten Werke Annettens v. Droſte-Hülshoff“ (V, 1887). Nachdem die Dichterin längere Zeit in Münſter gelebt, zog ſie nach München, wo ihr ein Platz als Stiftsdame im Gumppenberg- Stift zuteil geworden war. Seit einigen Jahren hat ſie ihren Wohn- ſitz in Kevelaer (Rheinland). S: Anna Morian (E.), 1887. 2. A. 1898. – Die letzte Burggräfin von Stromberg (Hiſt. R.), 1892. – Harzbilder, 1892. – Zwei Märchen, 1905. Drucker, Martin, geb. am 30. Juli 1834 zu Leipzig, ſtudierte auf der dortigen Univerſität die Rechte und lebt jetzt als Rechtsanwalt daſelbſt. S: Blüten aus dem Treibhaus der Lyrik (mit Adolf Zander), 1855. Druskowitz, Helene, pſeudon. E. René und Adalbert Brunn, wurde am 2. Mai 1858 zu Hietzing bei Wien geboren, verlor ihren Vater frühe, doch wurden ihre künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Talente von ſeiten der Mutter auf das eifrigſte gefördert. Die Tochter abſolvierte 1875 das Konſervatorium in Wien, beſtand in demſelben Jahre am Pia- riſten-Gymnaſium zu Wien die Ma- turitätsprüfung und bezog hierauf die Univerſität Zürich, an der ſie Philoſophie, klaſſiſche Philologie, Ar- chäologie, Orientalia, Germaniſtik u. moderne Sprachen ſtudierte. Jm Jahre 1878 erlangte ſie die Würde eines Dr. phil., hielt in den nächſt- folgenden Jahren in Wien, München, Zürich, Baſel und anderen Städten öffentliche Vorleſungen und ließ ſich 1882 als Schriftſtellerin in Wien nieder. Größere Reiſen haben ſie in- zwiſchen durch Frankreich, Jtalien, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/70>, abgerufen am 21.11.2024.