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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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wo sich ihm Gelegenheit bot, Sitten
und Sprache seiner dörflichen Lands-
leute kennen zu lernen. Seit Anfang
des Jahres 1885 wirkte er als Lehrer
in Passau, trat aber 1898 wegen
Kränklichkeit in den Ruhestand und
siedelte nun nach München über, um
dort seinen Studien zu leben. Mit
staunenswertem Eifer holte er in
zwei Jahren die Gymnasialdiszipli-
nen nach und bestand 1900 am Lud-
wigsgymnasium die Maturitätsprü-
fung. Nebenher hatte er durch vier
Semester an der Hochschule Vorle-
sungen über Geschichte (bei Grauert
und Heigel), Literatur (bei Muncker)
und Germanistik (bei Paul) gehört.
Diese Studien setzte er nunmehr fort,
bestand 1902 die Prüfung als Real-
lehrer, erwarb sich 1903 die Würde
eines Dr. phil. und übernahm dann
1904 ein Amt als Bibliothekar beim
Deutschen und Österreichischen Alpen-
verein in München.

S:

Jm Banne
der Stenographie (Stenogr. Lsp.),
1889. - Festspiel zur Zentenarfeier der
Geburt Gabelsbergers, 1889. - Hei-
tere Abende (1 Lsp. und 3 Schw.),
1891. - Aus mein' Hoamatland (Ge.
in altbayer. Mundart), 1891. - Der
Bergfex (Gebirgsposse), 1892. - Der
Weihnachtsengel (Festsp.), 1893. - 's
Lenei (Gebirgsst. mit Ges.), 1895. -
Die Dreisessel-Jungfrauen (Dram.
Sg.), 1895. - Fürs G'müat (Ge. in
altbayer. Mundart), 1895. - Christ-
wunder (Weihnachtssp.), 1896. - Auf
lichten Höhen (Bilder, Lr. u. Ge.),
1897. - Der Christkindlsinger (M. m.
Ges.), 1897. - Alcestis (Relig. Dr.),
1898. - Das zerstreute Christkind
(Festsp.), 1898. - Damen von Stand
(Kom. Sk.), 1898. - Ritter Kunibert
(P.). 1898. - Verkehrte Welt (Schw.),
1898. - Bergmoas'n und Spötterln
(Ge. in oberbayer. Mundt.), 1902. -
Knecht Ruprecht (Dram. M.), 1902.
- Kindergärtlein (Dn. für die kleine
Welt), 1903. - Stichwahl (Burleske),
1902. - Karl Stieler, der bayerische
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Dre
Hochlanddichter (Biograph. Studie),
1905. - Die Sendlinger Mordweih-
nacht in Gesch., Sg. u. D., 1906. -
Das Krokodil. Ein Stockwerk zu hoch
(2 Schw.), 1905. - Die Warenbach
(Lustsp.) und: Die Räuberherberge
(Schw.), 1905. - Franz Pocci, der
Dichter, Künstler und Kinderfreund
(Studie), 1907.

Dreyer, Hermann,

stammte aus
Schleswig-Holstein, trat nach been-
deten Studien und Erlangung der
Doktorwürde Anfang der fünfziger
Jahre zur katholischen Kirche über u.
lebte dann, wohl zur Festigung sei-
ner Gesundheit vier Jahre in Tirol
(Meran). Später verfiel er in Geistes-
störung und wurde einem norddeut-
schen Jrrenhause überwiesen, wo er
auch gestorben ist.

S:

Lebensbilder
aus Tirol. Von einem Nordländer,
1858. - Die Brennrose (Eine Dorf-
gesch. a. d. Gegenwart), 1859. - Die
Kinder des Verräters (Hist. R. a. d.
Zeit Andr. Hofers); III, 1862.

*Dreyer, Johann Peter Ludwig,


pseud. Detlef Gottfried, * am
22. Jan. 1843 zu Klein-Timmendorf
im oldenburg. Fürstentum Lübeck,
erhielt seine Jugendbildung in ver-
schiedenen Dorfschulen u. durch Pri-
vatunterricht u. bildete sich von 1860
bis 1862 auf dem Seminar in Olden-
burg zum Lehrer. Bis 1869 wirkte
er als Hilfslehrer an verschiedenen
Schulen seiner engeren Heimat, wur-
de dann Lehrer in Egenbüttel bei
Altona, 1872 in Elmshorn und 1878
Hauptlehrer der Mädchen-Bürger-
schule in Pinneberg (Holstein), wo
er am 5. September 1886 starb.

S:


Carsten Boje (Schsp.), 1861. - Das
Opfer (Dr.), 1865. - Braut u. Gat-
tin (Schsp.), 1866. - Julius Overbeck
(Schsp.), 1866. - Konstanze (Tr.),
1867. - Merope (Tr.), 1869. - Drei
Herzen (Dr.), 1872. - Uwe Jens
Lornsen (Vaterl. G.), 1872. - Sa-
vonarola (Tr.), 1874. - Verwand-
lungen (Schw.), 1877. - Durch die

*


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Dre
wo ſich ihm Gelegenheit bot, Sitten
und Sprache ſeiner dörflichen Lands-
leute kennen zu lernen. Seit Anfang
des Jahres 1885 wirkte er als Lehrer
in Paſſau, trat aber 1898 wegen
Kränklichkeit in den Ruheſtand und
ſiedelte nun nach München über, um
dort ſeinen Studien zu leben. Mit
ſtaunenswertem Eifer holte er in
zwei Jahren die Gymnaſialdiszipli-
nen nach und beſtand 1900 am Lud-
wigsgymnaſium die Maturitätsprü-
fung. Nebenher hatte er durch vier
Semeſter an der Hochſchule Vorle-
ſungen über Geſchichte (bei Grauert
und Heigel), Literatur (bei Muncker)
und Germaniſtik (bei Paul) gehört.
Dieſe Studien ſetzte er nunmehr fort,
beſtand 1902 die Prüfung als Real-
lehrer, erwarb ſich 1903 die Würde
eines Dr. phil. und übernahm dann
1904 ein Amt als Bibliothekar beim
Deutſchen und Öſterreichiſchen Alpen-
verein in München.

S:

Jm Banne
der Stenographie (Stenogr. Lſp.),
1889. – Feſtſpiel zur Zentenarfeier der
Geburt Gabelsbergers, 1889. – Hei-
tere Abende (1 Lſp. und 3 Schw.),
1891. – Aus mein’ Hoamatland (Ge.
in altbayer. Mundart), 1891. – Der
Bergfex (Gebirgspoſſe), 1892. – Der
Weihnachtsengel (Feſtſp.), 1893. – ’s
Lenei (Gebirgsſt. mit Geſ.), 1895. –
Die Dreiſeſſel-Jungfrauen (Dram.
Sg.), 1895. – Fürs G’müat (Ge. in
altbayer. Mundart), 1895. – Chriſt-
wunder (Weihnachtsſp.), 1896. – Auf
lichten Höhen (Bilder, Lr. u. Ge.),
1897. – Der Chriſtkindlſinger (M. m.
Geſ.), 1897. – Alceſtis (Relig. Dr.),
1898. – Das zerſtreute Chriſtkind
(Feſtſp.), 1898. – Damen von Stand
(Kom. Sk.), 1898. – Ritter Kunibert
(P.). 1898. – Verkehrte Welt (Schw.),
1898. – Bergmoaſ’n und Spötterln
(Ge. in oberbayer. Mundt.), 1902. –
Knecht Ruprecht (Dram. M.), 1902.
– Kindergärtlein (Dn. für die kleine
Welt), 1903. – Stichwahl (Burleske),
1902. – Karl Stieler, der bayeriſche
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Dre
Hochlanddichter (Biograph. Studie),
1905. – Die Sendlinger Mordweih-
nacht in Geſch., Sg. u. D., 1906. –
Das Krokodil. Ein Stockwerk zu hoch
(2 Schw.), 1905. – Die Warenbach
(Luſtſp.) und: Die Räuberherberge
(Schw.), 1905. – Franz Pocci, der
Dichter, Künſtler und Kinderfreund
(Studie), 1907.

Dreyer, Hermann,

ſtammte aus
Schleswig-Holſtein, trat nach been-
deten Studien und Erlangung der
Doktorwürde Anfang der fünfziger
Jahre zur katholiſchen Kirche über u.
lebte dann, wohl zur Feſtigung ſei-
ner Geſundheit vier Jahre in Tirol
(Meran). Später verfiel er in Geiſtes-
ſtörung und wurde einem norddeut-
ſchen Jrrenhauſe überwieſen, wo er
auch geſtorben iſt.

S:

Lebensbilder
aus Tirol. Von einem Nordländer,
1858. – Die Brennroſe (Eine Dorf-
geſch. a. d. Gegenwart), 1859. – Die
Kinder des Verräters (Hiſt. R. a. d.
Zeit Andr. Hofers); III, 1862.

*Dreyer, Johann Peter Ludwig,


pſeud. Detlef Gottfried, * am
22. Jan. 1843 zu Klein-Timmendorf
im oldenburg. Fürſtentum Lübeck,
erhielt ſeine Jugendbildung in ver-
ſchiedenen Dorfſchulen u. durch Pri-
vatunterricht u. bildete ſich von 1860
bis 1862 auf dem Seminar in Olden-
burg zum Lehrer. Bis 1869 wirkte
er als Hilfslehrer an verſchiedenen
Schulen ſeiner engeren Heimat, wur-
de dann Lehrer in Egenbüttel bei
Altona, 1872 in Elmshorn und 1878
Hauptlehrer der Mädchen-Bürger-
ſchule in Pinneberg (Holſtein), wo
er am 5. September 1886 ſtarb.

S:


Carſten Boje (Schſp.), 1861. – Das
Opfer (Dr.), 1865. – Braut u. Gat-
tin (Schſp.), 1866. – Julius Overbeck
(Schſp.), 1866. – Konſtanze (Tr.),
1867. – Merope (Tr.), 1869. – Drei
Herzen (Dr.), 1872. – Uwe Jens
Lornſen (Vaterl. G.), 1872. – Sa-
vonarola (Tr.), 1874. – Verwand-
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[62/0066] Dre Dre wo ſich ihm Gelegenheit bot, Sitten und Sprache ſeiner dörflichen Lands- leute kennen zu lernen. Seit Anfang des Jahres 1885 wirkte er als Lehrer in Paſſau, trat aber 1898 wegen Kränklichkeit in den Ruheſtand und ſiedelte nun nach München über, um dort ſeinen Studien zu leben. Mit ſtaunenswertem Eifer holte er in zwei Jahren die Gymnaſialdiszipli- nen nach und beſtand 1900 am Lud- wigsgymnaſium die Maturitätsprü- fung. Nebenher hatte er durch vier Semeſter an der Hochſchule Vorle- ſungen über Geſchichte (bei Grauert und Heigel), Literatur (bei Muncker) und Germaniſtik (bei Paul) gehört. Dieſe Studien ſetzte er nunmehr fort, beſtand 1902 die Prüfung als Real- lehrer, erwarb ſich 1903 die Würde eines Dr. phil. und übernahm dann 1904 ein Amt als Bibliothekar beim Deutſchen und Öſterreichiſchen Alpen- verein in München. S: Jm Banne der Stenographie (Stenogr. Lſp.), 1889. – Feſtſpiel zur Zentenarfeier der Geburt Gabelsbergers, 1889. – Hei- tere Abende (1 Lſp. und 3 Schw.), 1891. – Aus mein’ Hoamatland (Ge. in altbayer. Mundart), 1891. – Der Bergfex (Gebirgspoſſe), 1892. – Der Weihnachtsengel (Feſtſp.), 1893. – ’s Lenei (Gebirgsſt. mit Geſ.), 1895. – Die Dreiſeſſel-Jungfrauen (Dram. Sg.), 1895. – Fürs G’müat (Ge. in altbayer. Mundart), 1895. – Chriſt- wunder (Weihnachtsſp.), 1896. – Auf lichten Höhen (Bilder, Lr. u. Ge.), 1897. – Der Chriſtkindlſinger (M. m. Geſ.), 1897. – Alceſtis (Relig. Dr.), 1898. – Das zerſtreute Chriſtkind (Feſtſp.), 1898. – Damen von Stand (Kom. Sk.), 1898. – Ritter Kunibert (P.). 1898. – Verkehrte Welt (Schw.), 1898. – Bergmoaſ’n und Spötterln (Ge. in oberbayer. Mundt.), 1902. – Knecht Ruprecht (Dram. M.), 1902. – Kindergärtlein (Dn. für die kleine Welt), 1903. – Stichwahl (Burleske), 1902. – Karl Stieler, der bayeriſche Hochlanddichter (Biograph. Studie), 1905. – Die Sendlinger Mordweih- nacht in Geſch., Sg. u. D., 1906. – Das Krokodil. Ein Stockwerk zu hoch (2 Schw.), 1905. – Die Warenbach (Luſtſp.) und: Die Räuberherberge (Schw.), 1905. – Franz Pocci, der Dichter, Künſtler und Kinderfreund (Studie), 1907. Dreyer, Hermann, ſtammte aus Schleswig-Holſtein, trat nach been- deten Studien und Erlangung der Doktorwürde Anfang der fünfziger Jahre zur katholiſchen Kirche über u. lebte dann, wohl zur Feſtigung ſei- ner Geſundheit vier Jahre in Tirol (Meran). Später verfiel er in Geiſtes- ſtörung und wurde einem norddeut- ſchen Jrrenhauſe überwieſen, wo er auch geſtorben iſt. S: Lebensbilder aus Tirol. Von einem Nordländer, 1858. – Die Brennroſe (Eine Dorf- geſch. a. d. Gegenwart), 1859. – Die Kinder des Verräters (Hiſt. R. a. d. Zeit Andr. Hofers); III, 1862. *Dreyer, Johann Peter Ludwig, pſeud. Detlef Gottfried, * am 22. Jan. 1843 zu Klein-Timmendorf im oldenburg. Fürſtentum Lübeck, erhielt ſeine Jugendbildung in ver- ſchiedenen Dorfſchulen u. durch Pri- vatunterricht u. bildete ſich von 1860 bis 1862 auf dem Seminar in Olden- burg zum Lehrer. Bis 1869 wirkte er als Hilfslehrer an verſchiedenen Schulen ſeiner engeren Heimat, wur- de dann Lehrer in Egenbüttel bei Altona, 1872 in Elmshorn und 1878 Hauptlehrer der Mädchen-Bürger- ſchule in Pinneberg (Holſtein), wo er am 5. September 1886 ſtarb. S: Carſten Boje (Schſp.), 1861. – Das Opfer (Dr.), 1865. – Braut u. Gat- tin (Schſp.), 1866. – Julius Overbeck (Schſp.), 1866. – Konſtanze (Tr.), 1867. – Merope (Tr.), 1869. – Drei Herzen (Dr.), 1872. – Uwe Jens Lornſen (Vaterl. G.), 1872. – Sa- vonarola (Tr.), 1874. – Verwand- lungen (Schw.), 1877. – Durch die *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/66>, abgerufen am 03.12.2024.