Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Dre rend u. nach der Schulzeit mit einemfür sein Alter bemerkenswerten Ver- ständnis zu eigen machte. Die Auf- führung von "Schillers Räubern" führte ihn zur Entscheidung für einen bestimmten Beruf: er wurde Schau- spieler und versuchte sich bis zum 20. Jahre als solcher auf verschiedenen Bühnen. Gleichzeitig entwarf er meh- rere Dramen, die aber teils unvoll- endet blieben, teils nicht veröffent- licht wurden. Der Tod seines Vaters entzog ihm für seine literarischen Ziele und das ruhige Ausreifen seines Ta- lents jegliche Unterstützung, und so mußte er Berufsschriftsteller wer- den. Otto von Leixner (s. d.) bahnte ihm dazu die Wege, indem er ihn zur Mitarbeit an der von ihm geleiteten "Romanzeitung" heranzog. D. lebt noch in Berlin. S: Künstlernovellen, Dressel, Carl, Pseud. für Klara Dre Ziel. Sie kehrte nach Hannover zu-rück und entfaltete seitdem eine rege Tätigkeit als novellistische Schrift- stellerin. Seit 1900 hat sie ihren Wohnsitz in Goslar. Klara D. hat sich übrigens auch als Landschafts- malerin versucht. S: Der Allerwelts- Dreßler jun., Gustav Adolf,
S: "Elisabet" (Die Trag. einer Dreves, Leberecht, wurde am 12. *
Dre rend u. nach der Schulzeit mit einemfür ſein Alter bemerkenswerten Ver- ſtändnis zu eigen machte. Die Auf- führung von „Schillers Räubern“ führte ihn zur Entſcheidung für einen beſtimmten Beruf: er wurde Schau- ſpieler und verſuchte ſich bis zum 20. Jahre als ſolcher auf verſchiedenen Bühnen. Gleichzeitig entwarf er meh- rere Dramen, die aber teils unvoll- endet blieben, teils nicht veröffent- licht wurden. Der Tod ſeines Vaters entzog ihm für ſeine literariſchen Ziele und das ruhige Ausreifen ſeines Ta- lents jegliche Unterſtützung, und ſo mußte er Berufsſchriftſteller wer- den. Otto von Leixner (ſ. d.) bahnte ihm dazu die Wege, indem er ihn zur Mitarbeit an der von ihm geleiteten „Romanzeitung“ heranzog. D. lebt noch in Berlin. S: Künſtlernovellen, Dreſſel, Carl, Pſeud. für Klara Dre Ziel. Sie kehrte nach Hannover zu-rück und entfaltete ſeitdem eine rege Tätigkeit als novelliſtiſche Schrift- ſtellerin. Seit 1900 hat ſie ihren Wohnſitz in Goslar. Klara D. hat ſich übrigens auch als Landſchafts- malerin verſucht. S: Der Allerwelts- Dreßler jun., Guſtav Adolf,
S: „Eliſabet“ (Die Trag. einer Dreves, Leberecht, wurde am 12. *
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Dre
Dre
rend u. nach der Schulzeit mit einem
für ſein Alter bemerkenswerten Ver-
ſtändnis zu eigen machte. Die Auf-
führung von „Schillers Räubern“
führte ihn zur Entſcheidung für einen
beſtimmten Beruf: er wurde Schau-
ſpieler und verſuchte ſich bis zum 20.
Jahre als ſolcher auf verſchiedenen
Bühnen. Gleichzeitig entwarf er meh-
rere Dramen, die aber teils unvoll-
endet blieben, teils nicht veröffent-
licht wurden. Der Tod ſeines Vaters
entzog ihm für ſeine literariſchen Ziele
und das ruhige Ausreifen ſeines Ta-
lents jegliche Unterſtützung, und ſo
mußte er Berufsſchriftſteller wer-
den. Otto von Leixner (ſ. d.) bahnte
ihm dazu die Wege, indem er ihn zur
Mitarbeit an der von ihm geleiteten
„Romanzeitung“ heranzog. D. lebt
noch in Berlin.
S: Künſtlernovellen,
1902.
Dreſſel, Carl, Pſeud. für Klara
Dreſſel, wurde am 26. Okt. 1850
zu Stettin als die Tochter eines Mi-
litärbeamten geboren, erhielt daſelbſt
und in der Eliſabethſchule zu Berlin,
wohin der Vater 1858 verſetzt worden
war, ihre Schulbildung u. trat nach
Abſolvierung derſelben in das mit der
Auguſtaſchule verbundene kgl. Lehre-
rinnenſeminar ein, um ſich zur Gou-
vernante auszubilden. Allein ſchon
nach einem halben Jahre wurde der
Vater nach Münſter in Weſtfalen ver-
ſetzt, und da er nicht die Mittel beſaß,
ſeine Tochter ferner allein in Berlin
zu laſſen, ſo mußte ſie ihm in die neue
Heimat folgen. Fleiß u. Leidenſchaft
für das Lernen gingen mit ihr, und
ſo ſtrebte ſie weiter, ihr Ziel auf pri-
vatem Wege zu erreichen. Doch erſt
von Hannover aus, wohin der Vater
verſetzt worden war, fand ihr Wunſch
Erfüllung. Jm Jahre 1872 ging ſie
als Lehrerin für Muſik und deutſche
Sprache nach England, ſpäter nach
Jrland und Frankreich; aber ſchon
nach zwei Jahren ſetzte ein Gehörlei-
den ihrer Tätigkeit als Lehrerin ein
Ziel. Sie kehrte nach Hannover zu-
rück und entfaltete ſeitdem eine rege
Tätigkeit als novelliſtiſche Schrift-
ſtellerin. Seit 1900 hat ſie ihren
Wohnſitz in Goslar. Klara D. hat
ſich übrigens auch als Landſchafts-
malerin verſucht.
S: Der Allerwelts-
freund (Dram. Lebensbild), 1885. –
Die Vergelterin (E.), 1886. – Jlſe
Severin (R.), 1898. – Mit der Flut
(R.), 1901. – Auf weißer Erde (R.), 1911.
Dreßler jun., Guſtav Adolf,
geb. am 28. Sept. 1884 in Dresden
als Sohn des (1903 †) Opernſängers
Adolf D., hatte in ſeiner Kindheit ein
langwieriges Augenleiden durchzu-
machen, ſo daß er gezwungen war,
Privatunterricht zu genießen. Jm
Jahre 1900 trat er in das von der
Mutter geleitete Geſchäft ein u. hatte
dabei Muße genug, ſeine Bildung
durch literariſche Studien zu erwei-
tern. Jm Jahre 1907 ſiedelte er nach
Möckern bei Leipzig über, wo er ſeit
1909 „Das Magazin“, eine Monats-
ſchrift für Literatur, Kultur, Kunſt
und Theater (gegründet 1831 als
„Magazin für die Literatur des Aus-
landes“) und die Redaktions-Korre-
ſpondenz „Lyrik und Kritik“ heraus-
gibt.
S: „Eliſabet“ (Die Trag. einer
jungen Liebe), 1908. – Mohnblüten
(Nn. a. Tagebuchbl. meines Lebens),
1909.
Dreves, Leberecht, wurde am 12.
Septbr. 1816 zu Hamburg als der
Sohn eines Kommiſſionsrats gebo-
ren, beſuchte das Johanneum da-
ſelbſt und ſtudierte dann ſeit 1836 in
Jena und ſeit 1838 in Heidelberg die
Rechte, promovierte hier (1838) zum
Doktor der Rechte und kehrte dann
1839 nach Hamburg zurück, wo er
als Advokat immatrikuliert wurde.
Außer der Jurisprudenz, deren wiſ-
ſenſchaftliches Studium er neben ſei-
ner Advokaturpraxis ununterbro-
chen betrieb, und außer poetiſchen
Arbeiten widmete er ſeine Mußeſtun-
den mit beſonderer Vorliebe theolo-
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