Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Dom Drängen ihrer Freunde nach, mitihren schriftstellerischen Abeiten an die Öffentlichkeit zu treten. Sie lebte, solange ihr Vater im Amte war, immer in Koblenz. Jm Kriegsjahr 1870-71 empfing sie für Pflichttreue im Kriege die eiserne Medaille, später ein Gnadengehalt aus der Schatulle Kaiser Wilhelms I. und war seit 1889 Stiftsdame im königlichen Wil- helmstift zu Charlottenburg. Sie + am 3. Novbr. 1905. S: Zwei No- *Dommes, Bernhard, wurde am Don mögens, so daß sich seine äußere Lagebesserte; gleichwohl sank er wieder unter das Joch des Alkohols, u. der Rat vieler Ärzte, kein Heilmittel, keine Trinkerheilanstalt vermochte ihn von diesem Joche freizumachen, bis sich endlich ein edler Menschenfreund, der Prof. Dr. Servus in Charlottenburg, der langjährige Leiter der Blaukreuz- vereine, seiner annahm, ihn durch die Macht der Religion von seinem Lei- den befreite und zu einem glücklichen Menschen machte. Nach langen Jah- ren gründete D. 1907 in Schloß Lank- witz bei Berlin ein großes Pensionat, in welchem unglückliche Trinker Auf- nahme und Rettung finden sollen. S:
*Donath, Adolf, geb. am 9. Dez. S: Tage und Donau, Heinz von der, Pseud. für *
Dom Drängen ihrer Freunde nach, mitihren ſchriftſtelleriſchen Abeiten an die Öffentlichkeit zu treten. Sie lebte, ſolange ihr Vater im Amte war, immer in Koblenz. Jm Kriegsjahr 1870–71 empfing ſie für Pflichttreue im Kriege die eiſerne Medaille, ſpäter ein Gnadengehalt aus der Schatulle Kaiſer Wilhelms I. und war ſeit 1889 Stiftsdame im königlichen Wil- helmſtift zu Charlottenburg. Sie † am 3. Novbr. 1905. S: Zwei No- *Dommes, Bernhard, wurde am Don mögens, ſo daß ſich ſeine äußere Lagebeſſerte; gleichwohl ſank er wieder unter das Joch des Alkohols, u. der Rat vieler Ärzte, kein Heilmittel, keine Trinkerheilanſtalt vermochte ihn von dieſem Joche freizumachen, bis ſich endlich ein edler Menſchenfreund, der Prof. Dr. Servus in Charlottenburg, der langjährige Leiter der Blaukreuz- vereine, ſeiner annahm, ihn durch die Macht der Religion von ſeinem Lei- den befreite und zu einem glücklichen Menſchen machte. Nach langen Jah- ren gründete D. 1907 in Schloß Lank- witz bei Berlin ein großes Penſionat, in welchem unglückliche Trinker Auf- nahme und Rettung finden ſollen. S:
*Donath, Adolf, geb. am 9. Dez. S: Tage und Donau, Heinz von der, Pſeud. für *
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Dom
Don
Drängen ihrer Freunde nach, mit
ihren ſchriftſtelleriſchen Abeiten an
die Öffentlichkeit zu treten. Sie lebte,
ſolange ihr Vater im Amte war,
immer in Koblenz. Jm Kriegsjahr
1870–71 empfing ſie für Pflichttreue
im Kriege die eiſerne Medaille, ſpäter
ein Gnadengehalt aus der Schatulle
Kaiſer Wilhelms I. und war ſeit
1889 Stiftsdame im königlichen Wil-
helmſtift zu Charlottenburg. Sie †
am 3. Novbr. 1905.
S: Zwei No-
vollen aus rheiniſchem Mädchenleben,
1872. – Frauenart (Nn.), 1875 (Jn-
halt: Was iſt das Schönſte auf Er-
den, 1878. – Aus Thüringen, 1878).
– Lorelei (R.), 1876. – Errungen (R.),
1885. – Vor der Auferſtehung. Aus
alten Familienpapieren (R.), 1894.
*Dommes, Bernhard, wurde am
21. Juli 1864 in Harzburg (Braun-
ſchweig) geboren, wo ſein Vater her-
zogl. Oberkommiſſar war, dem das
Weltbad Harzburg ſein Entſtehen u.
ſeine heutige Größe verdankt. Nach
Abſolvierung der Schule wurde Bern-
hard Landwirt auf dem Rittergute
eines Onkels, diente nach harter Lehr-
zeit in Greifswald als Einjährig-
Freiwilliger und hörte gleichzeitig
Vorleſungen an der dortigen Uni-
verſität. Dann kehrte er zu weiterer
Tätigkeit in ſeinem landwirtſchaft-
lichen Berufe nach Schleſien zurück.
Da traf ihn ein ſchweres Geſchick:
Der Alkoholteufel packte ihn, warf
ihn aus ſeiner Laufbahn heraus, trieb
ihn von Ort zu Ort und drückte ihn
zum geringſten Arbeiter herab, ob-
wohl er ſeine ganze Willenskraft ein-
ſetzte, ſich von dieſem Teufel freizu-
machen. Mehrere Jahre führte er in
Bremen und Umgegend in den ver-
ſchiedenſten geringern Berufen ein
klägliches Daſein; nicht beſſer ging
es ihm in Berlin, wo er ſchließlich
von der Waſſerſucht auf ein ärmliches
Lager geworfen wurde. Während
ſeiner Krankheit gelangte er durch
Erbſchaft in den Beſitz einigen Ver-
mögens, ſo daß ſich ſeine äußere Lage
beſſerte; gleichwohl ſank er wieder
unter das Joch des Alkohols, u. der
Rat vieler Ärzte, kein Heilmittel, keine
Trinkerheilanſtalt vermochte ihn von
dieſem Joche freizumachen, bis ſich
endlich ein edler Menſchenfreund, der
Prof. Dr. Servus in Charlottenburg,
der langjährige Leiter der Blaukreuz-
vereine, ſeiner annahm, ihn durch die
Macht der Religion von ſeinem Lei-
den befreite und zu einem glücklichen
Menſchen machte. Nach langen Jah-
ren gründete D. 1907 in Schloß Lank-
witz bei Berlin ein großes Penſionat,
in welchem unglückliche Trinker Auf-
nahme und Rettung finden ſollen.
S:
Aus tiefer Not. Ein Lebensſchickſal
(R.), 1905. – Wer trägt die Schuld?
(R.), 1907.
*Donath, Adolf, geb. am 9. Dez.
1876 zu Kremſier in Mähren als der
Sohn eines Kaufmanns, beſuchte das
deutſche Gymnaſium daſelbſt u. ver-
öffentlichte ſchon in dieſer Zeit in
ſchöngeiſtigen Zeitſchriften Gedichte
und Erzählungen. Jn Wien, wo er
ſich dem Studium der Jurisprudenz
und Philoſophie widmete, gewann
D. ſeinen Lebensunterhalt durch Er-
teilung von Privatunterricht und
ſchriftſtelleriſche und journaliſtiſche
Arbeiten, die ihn mit Wiener und
Berliner Blättern in enge Beziehun-
gen brachten. Von 1900–04 war er
ſtändiger Mitarbeiter der „Neuen
freien Preſſe“. Seit 1905 lebt er in
Berlin, wo er für die angeſehenſten
Zeitſchriften arbeitet.
S: Tage und
Nächte (Ge., mit einem Geleitbrief
von Georg Brandes), 1898. – Juden-
lieder (Ein Zyklus a. d. erſten Samm-
lung mit Kompoſitionen v. Bela Ne-
mes, in mehrere Sprachen überſetzt),
1899. – Menſch und Liebe (Neue Ge.),
1901. – Öſterreichiſche Dichter (An-
thol., zum 60. Geburtstage D. von
Liliencrons hrsg.), 1904.
Donau, Heinz von der, Pſeud. für
Heinrich Storch; ſ. d.!
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